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Was passiert wenn man die Kündigung nicht unterschreibt?

Gefragt von: Natalia Ernst  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Vergisst der Arbeitgeber die Unterschrift unter der Kündigung, ist die Schriftform nicht eingehalten. Die Kündigung ist dann unwirksam. Theoretisch ist in diesen Fällen nicht einmal nötig, eine Kündigungsschutzklage zu erheben. Arbeitnehmer würden ohne Klage allerdings oft ein großes Risiko eingehen.

Bin ich verpflichtet meine Kündigung zu unterschreiben?

Für die Wirksamkeit der Kündigung ist gemäß § 623 BGB die Schriftform erforderlich. Der oder die Kündigende beziehungsweise ein Vertreter oder eine Vertreterin müssen daher eigenhändig unterschreiben, um die Schriftform zu wahren.

Ist eine nicht unterschriebene Kündigung gültig?

Nein. Ein Brief mit Unterschrift ist nicht mehr nötig, um die meisten Verträge zu beenden. Hierfür genügt in der Regel eine E-Mail. Aber auch per SMS, Fax oder Chatnachricht können Sie Verträge kündigen.

Warum Kündigung nicht unterschreiben?

Nach § 623 BGB muss eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses immer in Schriftform erfolgen. Dies schließt die elektronische Form nicht mit ein. Das heißt also: Kündigungen, die per E-Mail, Fax, E-Postbrief, SMS, WhatsApp etc. erfolgen, sind unwirksam und können somit auch nicht online unterschrieben werden.

Was tun wenn Arbeitnehmer Kündigung nicht bestätigt?

Der Kündigungsempfänger muss vielmehr innerhalb von 3 Wochen seit Zugang der Kündigung eine sogenannte Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht erheben. Tut er dies nicht, wird die Kündigung – so wie sie ausgesprochen wurde – wirksam, selbst wenn sie noch so „unberechtigt“ gewesen ist!

Muss man eine Kündigung unterschreiben? (Gefährlicher Fehler!)

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Sollte man Kündigung bestätigen lassen?

Eine Bestätigung oder gar Einverständniserklärung ist nicht nötig, damit die Kündigung wirksam wird. Die Kündigung muss dafür lediglich zugegangen sein – und zwar gemäß § 623 BGB in Schriftform und handschriftlich unterschrieben.

Wann gilt Kündigung als akzeptiert?

Bei einer abwesenden Person erfolgt der Zugang, sobald die Kündigung in den Machtbereich des Empfängers gelangt. In den Machtbereich des Empfängers gelangt die Kündigung, sobald dieser die Möglichkeit der Kenntnisnahme hat. Wann er dann tatsächlich Kenntnis von der Kündigung nimmt, ist dabei in der Regel unerheblich.

Kann eine Kündigung abgelehnt werden?

Weil Ihr Arbeitsverhältnis nach Ihrer Kündigung automatisch endet, kann Ihr Arbeitgeber sie nicht einfach zurücknehmen. Er kann dann allenfalls mit Ihnen vereinbaren, dass die Kündigung keine Wirkung haben soll. Ihr Arbeitgeber kann seine Kündigung also nur mit Ihrem Einverständnis zurücknehmen.

Wer muss bei einer Kündigung unterschreiben?

Eine Kündigung sollte grundsätzlich der Arbeitgeber oder Inhaber selbst oder aber eine im Handelsregister als vertretungsberechtigt eingetragene Person unterschreiben, damit sie rechtssicher und wirksam ausgesprochen ist. Im Zweifel sollte zusammen mit dem Kündigungsschreiben eine Originalvollmacht übergeben werden.

Wie muss eine Kündigung unterschrieben sein?

derjenige, der die Kündigung wirksam aussprechen darf, das Kündigungsschreiben eigenhändig durch Unterschrift mit Namen unterzeichnen. Eine eingescannte Unterschrift reicht nicht aus. Die Kündigung ist mit vollen Namen zu unterzeichnen, eine Paraphe oder ein Handzeichen reicht nicht aus.

Wer bekommt das Original bei einer Kündigung?

HB DÜSSELDORF. Kündigungsschreiben müssen vom Vertreter des Arbeitgebers eigenhändig unterschrieben sein und dem Arbeitnehmer auch in dieser Form ausgehändigt werden. Ansonsten ist die Kündigung ungültig, wie das Landesarbeitsgericht Düsseldorf in einem am Freitag veröffentlichten Urteil entschied.

Bis wann muss die Kündigung eingegangen sein?

Das Gesetz sieht für einen Arbeitgeber grundsätzlich eine Kündigungsfrist von 4 Wochen zum 15. oder zum Ende des Monats vor (§ 622 Abs. 1 BGB). Diese Frist gilt auch dann, wenn der letzte Tag im Monat ein Samstag, Sonntag oder gesetzlicher Feiertag ist.

Kann man eine Kündigung auch per E-Mail Schreiben?

Die Textform bedeutet, dass eine Kündigung per E-Mail möglich ist. Die Kündigung muss zwar schriftlich erfolgen. Eine eigenhändige Unterschrift ist jedoch nicht zwingend notwendig. Unter Textform versteht der Gesetzgeber neben den klassischen Briefen auch E-Mails ohne Unterschrift.

Wie bestätigt der Arbeitgeber eine Kündigung?

Damit sie den Zugang ihrer Kündigung später nachweisen können, empfiehlt Schipp: "Die Kündigung per Einschreibebrief, am besten per Einwurfeinschreiben versenden." Oder man lasse sich den Empfang durch Zeugen bestätigen. Das sei wichtig, falls es nach der Kündigung zu Konflikten kommt.

Kann man zur Kündigung gezwungen werden?

Nach Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts stellt eine Androhung des Arbeitgebers, das Arbeitsverhältnis durch eine Kündigung beenden zu wollen, falls der Arbeitnehmer nicht zu einer Eigenkündigung bereit sei, die Ankündigung eines zukünftigen empfindlichen Übels dar.

Hat der Arbeitgeber Nachteile wenn er kündigt?

Eine Kündigung stellt für Arbeitgeber immer ein Risiko dar. Klagt der Arbeitnehmer dagegen, droht ein aufwändiges und teures Gerichtsverfahren. Daher bieten Arbeitgeber statt der Kündigung häufig einen Aufhebungsvertrag an. Ein Aufhebungsvertrag kann für Arbeitnehmer aber einige Nachteile haben.

Wie lange hat man Zeit eine Kündigung zu widerrufen?

Das Bundesarbeitsgericht hat vor kurzem entschieden, dass für Arbeitnehmer, die unwirksam selber kündigen, keine dreiwöchige Frist gilt, nach der die Kündigung wirksam wird. (Diese Frist gilt üblicherweise, wenn Arbeitnehmer gegen eine arbeitgeberseitige Kündigung Klage erheben wollen.)

Wie verhalte ich mich wenn ich gekündigt habe?

Verhalten nach einer Kündigung
  1. • ...
  2. Vorsicht, wenn Sie eine ein paar Tage alte Kündigung bekommen.
  3. Unterschreiben Sie nichts ohne genaue Prüfung.
  4. Werden Sie nicht gleich krank.
  5. Beginnen Sie mit der Stellensuche.
  6. Überlegen Sie möglichst vor dem Gütetermin, ob Sie Ihre Arbeit behalten oder lieber eine Abfindung wollen.

Was ist ein Formfehler bei einer Kündigung?

Ebenfalls notwendig ist die Einhaltung der Schriftform. Somit ist eine Kündigung per WhatsApp, SMS, Fax oder E-Mail unzulässig. Der Arbeitgeber darf dem Arbeitnehmer nicht mündlich oder in elektronischer Form kündigen – sollte er diese Form der Kündigung wählen, ist die Kündigungserklärung nicht rechtsgültig.

Kann man eine Kündigung persönlich übergeben?

Wird eine Kündigung persönlich überreicht, genügt die Aushändigung und Übergabe des Schriftstücks. Unter Abwesenden ist die Kündigung zugegangen, wenn sie so „in den Machtbereich des Empfängers“ gelangt, dass dieser unter gewöhnlichen Umständen vom Inhalt der Kündigung Kenntnis nehmen kann.

Wie Kündigung quittieren lassen?

Zu Beweiszwecken empfiehlt es sich, den Erhalt des Kündigungsschreibens vom Kündigungsempfänger schriftlich bestätigen zu lassen. Dies kann auf einer Zweitschrift der Kündigungserklärung erfolgen, etwa mit dem Zusatz „Kündigung erhalten“, mit Datum und Unterschrift des Empfängers.

Ist eine Kündigung per Einschreiben gültig?

Das Einwurfeinschreiben gilt bei einer fristgerechten Kündigung nicht als rechtssicher, denn es zählt der Zugang beim Empfänger. Dieser ist nach Ansicht mancher Gerichte aber nicht damit garantiert, dass das Schreiben in den Briefkasten eingeworfen worden ist, sondern nur, wenn es persönlich in Empfang genommen wurde.

Kann man über WhatsApp kündigen?

Arbeitsrecht: Kündigung muss schriftlich erfolgen

“ Eine Kündigung per E-Mail, SMS, WhatsApp oder Facebook Messenger ist in Deutschland grundsätzlich nicht zulässig und somit nicht wirksam. Damit eine Kündigung wirksam ist, muss der Empfänger immer ein Originaldokument mit eigenhändiger Unterschrift erhalten.

Welche Art Einschreiben bei Kündigung?

Einschreiben Einwurf: Hierbei geben Sie die Kündigung auf und der Zusteller wirft sie in den Briefkasten Ihres Arbeitgebers. Das bestätigt Ihnen der Zusteller schriftlich. Unterschreiben muss Ihr Arbeitgeber nicht, dass er die Kündigung empfangen hat.

Wann ist der letzte Arbeitstag Wenn man zum 15 kündigt?

Greift zum Beispiel die gesetzliche Frist von 4 Wochen zum 15., ist der 15. der letzte Arbeitstag, sofern es sich um einen Werktag handelt und Sie keinen Resturlaubstage mehr haben.

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