Zum Inhalt springen

Was passiert wenn keine Insolvenzmasse vorhanden ist?

Gefragt von: Inga Lechner-Engelmann  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (49 sternebewertungen)

Wird ein Insolvenzverfahren mangels Masse abgewiesen, ist nicht mehr der Insolvenzverwalter für das weitere Vorgehen zuständig. Vielmehr übernimmt wieder der Geschäftsführer des Unternehmens als sogenannter Liquidator das Ruder. Seine Aufgabe ist es, das Unternehmen zu liquidieren, also aufzulösen.

Was passiert wenn Insolvenzmasse nicht ausreicht?

Die Abweisung mangels Masse ist ein Rechtsbegriff aus dem Insolvenzverfahren (§ 26 InsO). Ein Insolvenzverfahren kann durch das Insolvenzgericht abgelehnt werden, wenn das verfügbare Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu begleichen.

Was passiert wenn ein Insolvenzverfahren mangels Masse abgewiesen wird?

Die Abweisung eines Eröffnungsantrags mangels Masse führt zur zwangsweisen Eintragung des Unternehmens in das Schuldnerverzeichnis.

Was bedeutet Insolvenzmasse reicht nicht aus?

Massearmut liegt vor, wenn die Insolvenzmasse die Verfahrenskosten nicht deckt. Masseunzulänglichkeit bedeutet, dass die Insolvenzmasse nicht genügt, um die Masseverbindlichkeiten zu bezahlen. Restschulden sind die noch nicht (vollständig) bezahlten Insolvenzforderungen.

Was hat die Nichteröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Vermögens zur Folge?

Hinweis. Die Nichteröffnung des Insolvenzverfahrens mangels kostendeckenden Vermögens führt zum Entzug der Gewerbeberechtigung. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens kann sowohl von der Schuldnerin/dem Schuldner selbst als auch von jeder Gläubigerin/jedem Gläubiger eingebracht werden.

Insolvenz einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)

16 verwandte Fragen gefunden

Wann gibt Insolvenzverwalter Konto frei?

Ein Grundfreibetrag (seit 1. Juli 2022: 1.340 Euro pro Kalendermonat) bleibt dabei automatisch verfügbar. Weitere Beträge (Kindergeld usw.) können auf Nachweis freigegeben werden.

Was passiert wenn das Insolvenzverfahren eingestellt wird?

Nach Einstellung des Verfahrens besteht keine Verpflichtung des Insolvenzverwalters mehr, die Masse weiter zu verwerten. Nach der Verfahrenseinstellung erlangt der Schuldner wieder die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über sein Vermögen.

Was passiert bei Massearmut?

Was bedeutet Massearmut? Bei Massearmut reicht die Insolvenzmasse, sprich das Schuldnervermögen, nicht, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu bezahlen. Was passiert bei Massearmut? Stellt das Insolvenzgericht oder der Insolvenzverwalter fest, dass Massearmut vorliegt, so wird das Verfahren gewöhnlich eingestellt.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Wer zahlt bei Masseunzulänglichkeit?

Sowohl die Verfahrenskosten als auch die sonstige Masseforderungen sind vorrangig aus der Masse zu bezahlen. Erst wenn diese Zahlungsverpflichtungen erfüllt sind, erhalten die Insolvenzgläubiger ihren Anteil.

Wie hoch sind die Kosten eines Insolvenzverwalters?

Insolvenzverwalter Kosten

Die Kosten für den Insolvenzverwalter richtet sich auch nach der Anzahl der Gläubiger und der Insolvenzmasse. Ist die Anzahl der Gläubiger nicht höher als 10 erhält der Insolvenzverwalter mindestens 1000,00€. Sind es mehr als 10 Gläubiger kommen je 5 angefangene Gläubiger 150,00€ hinzu.

Was ist wenn Privatinsolvenz abgelehnt wird?

Versagt das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung, können Schuldner gegen die Entscheidung sofortige Beschwerde einlegen. Das Gericht entscheidet dann erneut. Bleibt es bei einer Versagung, lässt sich die Privatinsolvenz wiederholen – jedoch erst nach einer Sperrfrist von mehreren Jahren.

Wie lange dauert eine Privatinsolvenz?

Die Verbraucherinsolvenz dauert im Regelfall 3 Jahre. Dies gilt für alle Verfahren, die seit dem 01.10.2020 beantragt wurden. Für Verfahren, die zwischen dem 17.12.2019 und dem 30.09.2020 beantragt wurden, gilt folgende Übergangsregelung: Antrag ab 17.12.2019: 5 Jahre 7 Monate.

Wann muss Masseunzulänglichkeit angezeigt werden?

§ 208 Anzeige der Masseunzulänglichkeit. (1) Sind die Kosten des Insolvenzverfahrens gedeckt, reicht die Insolvenzmasse jedoch nicht aus, um die fälligen sonstigen Masseverbindlichkeiten zu erfüllen, so hat der Insolvenzverwalter dem Insolvenzgericht anzuzeigen, daß Masseunzulänglichkeit vorliegt.

Wann liegt Masseunzulänglichkeit vor?

Masseunzulänglichkeit liegt vor, wenn sich während eines Insolvenzverfahrens herausstellt, dass die Insolvenzmasse zwar zur Kostendeckung, nicht aber zur Erfüllung der Masseverbindlichkeiten ausreicht (§ 208 InsO).

Ist ein P Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Kann ich in der Privatinsolvenz ein Auto bar kaufen?

Kann ich nach der Privatinsolvenz ein Auto kaufen? Ja, nach Abschluss der Privatinsolvenz steht einem Autokauf nichts entgegen. Allerdings bleibt die Restschuldbefreiung drei Jahre lang bei der SCHUFA gespeichert. Das könnte potentielle Vertragspartner – egal ob Bank oder Autohändler – abschrecken.

Bin ich nach der Privatinsolvenz schuldenfrei?

Nachdem Ihnen am Ende des Regelinsolvenzverfahrens oder der Privatinsolvenz die Restschuldbefreiung erteilt wurde, sind Sie schuldenfrei. Das bedeutet unter anderem: von nahezu allen Verbindlichkeiten, die vor der Insolvenz bestanden haben, sind Sie nun endgültig befreit.

Wie lange dauert es bis zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens?

Bei der Privatinsolvenz wird das Insolvenzverfahren aufgehoben, nachdem das pfändbare Vermögen verteilt wurde. Mit der Aufhebung entscheidet das Insolvenzgericht über die Restschuldbefreiung. Und wann endet das Privatinsolvenzverfahren? Normalerweise endet die Privatinsolvenz drei Jahre nach Eröffnung des Verfahrens.

Was passiert mit einer GmbH nach Abschluss des Insolvenzverfahrens?

BGH: Keine Fortsetzung der GmbH nach Beendigung des Insolvenzverfahrens über die gesetzlichen Fälle hinaus. Wird eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst, kann sie nur in den in § 60 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG genannten Fällen fortgesetzt werden.

Was bedeutet Massearm?

Massearmut - Definition

Stellt der Insolvenzverwalter in einem eröffneten Insolvenzverfahren fest das die verfügbare Insolvenzmasse nicht ausreicht um die Kosten des Insolvenzverfahrens gemäß § 54 InsO zu decken spricht man von Massearmut.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

zu prüfen, ob das Vermögen des Schuldners die Kosten des Verfahrens decken wird; das Gericht kann ihn zusätzlich beauftragen, als Sachverständiger zu prüfen, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens des Schuldners bestehen.

Wie viel Geld darf auf ein P-Konto eingehen?

Beim P-Konto ist automatisch ein Grundfreibetrag in Höhe von 1.252,64 (bis Juni 2021: 1.178,59 €) je Kalendermonat vor Pfändungsmaßnahmen geschützt. Wenn Sie verheiratet und/oder für Kinder zum Unterhalt verpflichtet sind, können Sie weitere Freibeträge beantragen.

Wie lange darf Geld auf dem P-Konto bleiben?

Ab jetzt ist Sparen leichter: Ab dem 01.12.2021 kann das überschüssige Guthaben bis zu drei Monate auf Ihrem Konto verbleiben (§ 899 II Zivilprozessordnung n.F.). Hierdurch werden größere Investitionen ermöglicht und Sie können trotz Kontopfändung Geld ansparen.

Wie viel Geld kann man mit einem P-Konto abheben?

Ein P-Konto bietet automatisch einen Pfändungsschutz von 1.340 Euro je Kalendermonat. Weitere Beträge können auf Nachweis freigegeben werden.