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Was passiert wenn Jugendamt weiß dass ich mein Kind geschlagen habe?

Gefragt von: Waltraud Strauß  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Das Amt wird dann Kontakt mit der Familie aufnehmen und eine sogenannte „Kindeswohlgefährdung“ prüfen. Mit fachlicher Hilfe wird dann versucht, eine Veränderung zu erreichen, damit die Kinder möglichst bei ihren Eltern bleiben können.

Was tun wenn man erfährt dass ein Kind geschlagen wird?

Wichtige Telefonnummern
  1. Elterntelefon unter der "Nummer gegen Kummer" 0800 111 0 550.
  2. Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" 08000 116 016.
  3. TelefonSeelsorge. 116 123. oder im Chat unter www.telefonseelsorge.de.

Wie geht das Jugendamt vor?

Das Jugendamt unterstützt das Familiengericht und ist an den Gesprächen und am Verfahren beteiligt. Es bringt sein Wissen über die Situation in der Familie und die Entwicklung des Kindes ein und schlägt geeignete Hilfen vor. Das Familiengericht prüft regelmäßig, ob die Maßnahmen wirksam und weiterhin notwendig sind.

Wann muss das Jugendamt informiert werden?

Kindeswohlgefährdung bedeutet: Das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes ist gefährdet. Wenn die Erziehungsberechtigten nichts dagegen unternehmen können oder wollen, muss das Jugendamt tätig werden. Über geeignete Maßnahmen entscheidet ein Familiengericht.

Was passiert wenn ein Elternteil sein Kind schlägt?

Wenn Eltern ihre Kinder schlagen, kann eventuell auch das Familiengericht eingreifen. Das setzt voraus, dass dadurch das Wohl des Kindes gefährdet wird. Dies kann etwa dazu führen, dass den Eltern im schlimmsten Fall ihr Sorgerecht entzogen wird. Rechtsgrundlage hierfür ist die Vorschrift von § 1666 BGB.

Überlastung: Jugendamt ruiniert Familien | PANORAMA | DAS ERSTE | NDR

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Was tun wenn der Vater das Kind schlägt?

Kinder, die von ihren Eltern misshandelt werden, können selbst beim Kinderschutzbund, in zahlreichen Kinderschutzzentren, bei der Telefonseelsorge oder Erziehern und Lehrern Hilfe finden. Ebenso dürfen sie in Gefahrensituationen die Polizei unter der Telefonnummer 110 kostenlos zu Hilfe bitten.

Ist ein Klaps strafbar?

Missachten Eltern das Recht ihrer Kinder auf gewaltfreie Erziehung und greifen zu Mitteln der Ohrfeige oder des Klaps auf den Po, so begehen sie eine Straftat. Der Tatbestand der Körperverletzung ist erfüllt.

Wann kommt das Jugendamt unangekündigt?

Vorliegen von gewichtigen Anhaltspunkten für Kindeswohlgefährdung ist Voraussetzung. Das Jugendamt darf unter der Voraussetzung, dass gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, unangemeldet Hausbesuche durchführen. Dies geht aus einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg hervor.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Erziehungspersonen, wie Eltern oder Dritte, dem Kind körperlichen, geistigen oder seelischen Schaden zufügen bzw. zulassen. Dabei muss die Gefährdung gegenwärtig und erheblich sein. Es kommt im Einzelfall immer auf die Schwere der Schädigung beim Kind an.

Warum kommt das Jugendamt nach Hause?

Gründe für einen Hausbesuch vom Jugendamt

In den meisten Fällen hat es im Vorfeld eine Meldung über einen Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung gegeben. Im Rahmen der Überprüfung dieser Meldung findet dann ein Hausbesuch statt. Diese Hausbesuche können entweder angekündigt oder unangekündigt stattfinden.

Was für Fragen stellt das Jugendamt?

Das Wichtigste in Kürze

Eine Beratung durch das Jugendamt richtet sich an (alleinerziehende) Mütter und/oder Väter sowie an Kinder, Jugendliche und junge Volljährige. Inhalte der Beratung können z.B. partnerschaftliches Zusammenleben, Trennung oder Fragen zu Unterhaltsansprüchen sein.

Kann das Jugendamt Auflagen erteilen?

BGH zur Kindeswohlgefährdung Strenge Auflagen für Sorgeberechtigte. Zum Wohle des Kindes dürfen die Behörden den Sorgeberechtigten auch weitgehende Auflagen machen. Ist der Lebenspartner auch noch wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft, darf die Mutter das Kind nie alleine mit ihm lassen, so der BGH.

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an?

Was sieht das Jugendamt als Kindeswohlgefährdung an? Gemäß § 1631 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) haben Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Demnach sind sowohl körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen als auch andere entwürdigende Maßnahmen unzulässig.

Wie hoch ist die Strafe bei Kindesmisshandlung?

Widersprüchlichkeit in der Gesetzgebung. Die Gesetzgebung hat eine in sich widersprüchliche Form angenommen. Zum einen wird Kindesmisshandlung als Straftat aufgefasst und das Strafgesetzbuch fordert mit § 225 StGB bis zu zehn bzw. fünfzehn Jahre Freiheitsstrafe bei einer solchen Straftat.

Was passiert wenn ein Erwachsener ein Kind schlägt?

In einem Fall mit einer offensichtlichen Verletzung kann dies zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder aber zu einer Geldstrafe führen. Der leichte Klaps, der nicht zu einer massiven körperlichen Beeinträchtigung führt, ist demnach noch keine Körperverletzung.

Was passiert wenn ein Kind angezeigt wird?

Jugendlichen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr wird vom Gesetzgeber grundsätzlich zugetraut, die Folgen ihrer Handlungen soweit zu überblicken, dass sie dafür strafrechtlich die Verantwortung übernehmen müssen - allerdings nicht nach dem allgemeinen Strafrecht, sondern nach dem milderen Jugendstrafrecht.

Wie schnell kann das Jugendamt ein Kind wegnehmen?

Sie ist in § 42 SGB VIII geregelt, und kann erfolgen, wenn entweder das Kind selbst es fordert, oder wenn eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes angenommen werden muss, und die Personensorgeberechtigten (die Eltern) nicht widersprechen ODER eine familiengerichtliche Entscheidung nicht rechtzeitig eingeholt ...

Wie werde ich das Jugendamt wieder los?

Die Wegnahme der Kinder durch das Jugendamt ist eine Inobhutnahme im Sinne der §§ 8a Absatz 3 Satz 2, 42 SGB VIII. Dieser Inobhutnahme sollten Eltern zwingend widersprechen. Der Widerspruch eines personensorgeberechtigten Elternteils reicht aus.

Wann kann man einer Mutter die Kinder wegnehmen?

Immer dann, wenn eine Gefährdung für die körperliche oder seelische Entwicklung eines Kindes besteht und die Eltern nicht willens oder in der Lage sind, diese Gefährdung abzuwenden, muss eine Inobhutnahme erfolgen.

Was darf das Jugendamt und was darf es nicht?

Rechtsanwältin Möller: Das Jugendamt kann eigenständig Kontakt zu Familien, insbesondere Eltern, aufnehmen, wenn ihm Probleme im häuslichen Umfeld eines Kindes bekannt werden. Dies kann durch Einladung zu Gesprächen, aber auch durch unangekündigte Hausbesuche erfolgen. Es kann auch Verwarnungen aussprechen.

Was passiert bei Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung?

Liegen tatsächlich Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung vor, ist das zuständige Jugendamt gemäß § 8a Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) dazu verpflichtet, aktiv zu werden. Das führt nicht immer dazu, dass das Jugendamt die Kinder in Obhut nimmt, also den Erziehungsberechtigten wegnimmt.

Kann der Kinderarzt das Jugendamt einschalten?

Wenn nämlich die Gefahr fürs Kind durch die Erörterung der Situation mit Kind und Sorgeberechtigten nicht abgewendet werden kann oder erfolglos blieb und der Arzt es für erforderlich hält, dass das Jugendamt tätig wird, darf er das Amt informieren.

Ist ein Klaps auf den Po schlagen?

“ Seit dem Jahr 2000 ist dies im Bürgerlichen Gesetzbuch BGB (§ 1631, Abs. 2) verankert. Der Klaps auf den Po, die Ohrfeige, das Ziehen an Ohren oder Haaren – all das ist verboten.

Habe meinem Kind auf die Hand gehauen?

Im Jahr 2000 verbot der Gesetzgeber diese Züchtigung allerdings. Seitdem haben Kinder laut Paragraf 1631 II des Bürgerlichen Gesetzbuches das "Recht auf eine gewaltfreie Erziehung". Schlagen Eltern ihre Kinder doch, können sie nach Paragraf 223 des Strafgesetzbuches wegen Körperverletzung belangt werden.

Wie hoch ist die Geldstrafe für eine Ohrfeige?

Grundsätzlich gilt im deutschen Strafrecht: Eine Ohrfeige ist eine Körperverletzung und nach Paragraph 223 des Strafgesetzbuches (StGB) strafbar: „Wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft.

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