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Was passiert wenn ich einer Versetzung nicht zustimme?

Gefragt von: Lidia Pietsch  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Führt der Arbeitgeber eine Versetzung ohne die Zustimmung des Betriebsrats durch, ist sie rechtswidrig und der Betriebsrat kann bei Gericht beantragen, den Arbeitgeber zur Aufhebung der Versetzung zu verpflichten (§ 101 Satz 1 BetrVG).

Kann ich eine Versetzung ablehnen?

Der Arbeitgeber braucht die Zustimmung des Betriebsrates, wenn er eine*n Arbeitnehmer*in versetzen will. Hat der Betriebsrat einer Versetzung nicht wirksam zugestimmt, kann der Arbeitnehmer die Arbeit verweigern, die der Arbeitgeber ihm neu zugewiesen hat.

Kann ein Mitarbeiter gegen seinen Willen versetzt werden?

Wird ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen in eine andere Abteilung oder an einen anderen Arbeitsort versetzt, spricht man von einer Zwangsversetzung. Diese muss aber auf eine gewisse Dauer angelegt sein. Ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand einer Versetzung zu erfüllen.

Kann man sich gegen eine interne Versetzung wehren?

Eine Versetzung ohne Zustimmung des Betriebsrats ist rechtswidrig“, ergänzt Frank Preidel. Sprich also auf jeden Fall mit dem Betriebsrat, ob er nicht für dich ablehnen kann. Denn eine rechtswidrige Versetzung musst du nicht befolgen.

Kann ein Arbeitnehmer einer Versetzung widersprechen?

Der Betriebsrat darf der Versetzung gemäß § 99 Abs. 2 Betriebsverfassungsgesetz widersprechen, wenn beispielsweise hierdurch tarifvertragliche, gerichtliche oder behördliche Vereinbarungen und Anordnung verletzt würden oder dem betroffenen Arbeitnehmer hierdurch in ungerechtfertigter Art und Weise Nachteile entstünden.

Versetzung im Arbeitsrecht

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Was kann Arbeitnehmer gegen Versetzung tun?

Werden sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer über eine Versetzung einig, lässt dies das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats gemäß § 99 BetrVG übrigens nicht entfallen. Der Betriebsrat hat daher die rechtliche Möglichkeit, eine einvernehmlich von Arbeitgeber und Arbeitnehmer gewünschte Versetzung zu blockieren.

Wie lange vorher muss eine Versetzung angekündigt werden?

Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat der Betriebsrat eine Woche Bedenkzeit. Hat er in diesem Zeitraum nicht reagiert, darf der Arbeitgeber die Versetzung wie geplant durchführen, vorher jedoch nicht.

Wann ist eine Versetzung unwirksam?

Versetzung ohne Direktionsrecht unwirksam

Das ist etwa dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer künftig Tätigkeiten ausüben soll, die vertraglich nicht vereinbart sind oder die unter dem vom Arbeitsvertrag zugrunde gelegten Ausbildungsniveau liegen.

Wie weit darf mein Arbeitgeber mich versetzen?

Grundsätzlich bestimmt der Arbeitgeber über Arbeitszeit, Arbeitsort und Arbeitsinhalt, begrenzt durch den Arbeitsvertrag. Dazu können auch Versetzungen in andere Städte gehören. Aber: So ganz frei kann der Arbeitgeber dann doch nicht über die Arbeitskraft seiner Mitarbeiter verfügen.

Was sind betriebliche Gründe für eine Versetzung?

Personalbedarf einer anderen Dienststelle. Aufgabenrückgang einer Dienststelle. Rationalisierungsmaßnahmen. Ausfall von Arbeitnehmern bei einer anderen Dienststelle.

Was muss der Arbeitgeber bei einer Versetzung beachten?

Für eine Versetzung benötigt der Arbeitgeber keine Zustimmung von einem Arbeitnehmer. Entsprechende Details zu einer Versetzung können im Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung enthalten sein.

Kann ich Zwangsversetzt werden?

Wenn ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen an einen anderen Arbeitsort oder in eine andere Abteilung versetzt wird, liegt eine Zwangsversetzung vor. Diese muss aber auf eine gewisse Mindestdauer angelegt sein. Lediglich ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand der Versetzung zu erfüllen.

Kann man eine Änderungskündigung ablehnen?

Sie können eine Änderungskündigung annehmen oder ablehnen. Stimmen Sie dem Änderungsangebot Ihres Arbeitgebers zu, behalten Sie Ihren Arbeitsplatz und die von ihm gewünschten Veränderungen treten in Kraft. Lehnen Sie die Änderungskündigung ab, wird Ihr Arbeitsverhältnis mit Auslauf der Kündigungsfrist beendet.

Ist eine Versetzung Mitbestimmungspflichtig?

Ja. Will der Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellen oder einen Arbeitnehmer auf eine andere Stelle versetzen oder tariflich ein- oder umgruppieren, geht das nicht ohne Betriebsrat. Dieser muss zustimmen (§ 99 BetrVG), sonst ist die Maßnahme unwirksam.

Was gilt als Versetzung?

Versetzung im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes ist die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs, die voraussichtlich die Dauer von einem Monat überschreitet, oder die mit einer erheblichen Änderung der Umstände verbunden ist, unter denen die Arbeit zu leisten ist (§ 95 Abs. 3 S. 1 BetrVG).

Ist eine Versetzung eine Änderungskündigung?

Die Versetzung führt zu einer Änderung des Arbeitsvertrages. Das aber setzt eine Vereinbarung zwischen den Parteien des Arbeitsvertrags voraus. Will sich der Arbeitgeber durchsetzen, muss er eine Änderungskündigung erklären.

Wie viele km zur Arbeit sind zumutbar?

Danach ist ein Arbeitsweg von 180 km zumutbar, wenn keine näher gelegene Weiterbeschäftigungsmöglichkeit für den Arbeitnehmer besteht. Die Zumutbarkeit des Arbeitsweges bei Arbeitslosengeld I- Empfängern ist in § 121 IV S. 2 SGB III geregelt.

Wie viel Fahrzeit ist zumutbar?

bis zu zwei Stunden bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden (oder weniger), bis zu zweieinhalb Stunden bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden oder. wenn in der betroffenen Region längere Wegzeiten üblich sind, gelten diese als zumutbare Pendelzeiten.

Was versteht man unter billigem Ermessen?

Dabei hat der Arbeitgeber einen Ermessenspielraum, den er aber »billig« ausüben muss. Das heißt: er muss in angemessener Weise die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen. Dazu gehört auch, privaten Lebensumständen, besonderen Vorlieben, Abneigungen und Kenntnissen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

Kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer jederzeit einen anderen Arbeitsbereich zuteilen?

Das Direktionsrecht, das auch Weisungsrecht genannt wird, ergibt sich aus § 106 Gewerbeordnung (=GewO) bzw. § 315 Bürgerliches Gesetzbuch (=BGB). Es stellt das Recht des Arbeitgebers dar, dem Arbeitnehmer im Rahmen des Arbeitsvertrages bestimmte Aufgaben zuzuweisen.

Was ist der Unterschied zwischen Versetzung und Umsetzung?

Versetzungen sind auf Dauer angelegte Wechsel der Dienststelle im organisationsrechtlichen Sinne mit oder ohne Dienstortwechsel. Der dauernde oder vorübergehende Wechsel innerhalb der Dienststelle – auch zu einer verselbstständigten Dienststelle im personalvertretungsrechtlichen Sinne – ist eine Umsetzung.

Was bedeutet die Versetzung ist gefährdet?

Versetzungsgefährdet zu sein ist kein Weltuntergang. Es bedeutet, dass dein Kind zu viel mehr in der Lage ist, als es bisher gezeigt hat bzw. zeigen konnte. Es ist nicht nur die Aufgabe deines Kindes, sondern auch deine, zu hinterfragen, wie Potenziale und Chancen noch besser genutzt und ausgeschöpft werden können.

Was passiert wenn man einen Änderungsvertrag nicht unterschreibt?

Sind Sie als Arbeitnehmer nicht mit dem Änderungsvertrag zum Arbeitsvertrag einverstanden, bleibt Ihr ursprünglicher Vertrag zunächst einmal so bestehen. Möchte der Arbeitgeber die anberaumten Änderungen dennoch vornehmen, hat er dabei lediglich die Option einer sogenannten Änderungskündigung.

Was passiert wenn ich eine Änderungskündigung ablehnt?

Lehnen Sie das Änderungsangebot ab (oder, was gleichbedeutend ist: tun Sie nichts), wird aus der Änderungskündigung eine Beendigungskündigung: Das Arbeitsverhältnis gilt als insgesamt gekündigt. Hiergegen können Sie – wie bei jeder 'normalen' Kündigung - innerhalb von drei Wochen Kündigungsschutzklage erheben.

Welche 3 Möglichkeiten hat der Arbeitnehmer bei einer Änderungskündigung?

Neben der vorbehaltlosen Annahme und der vollständigen Ablehnung hat der Arbeitnehmer auch die Möglichkeit, das Änderungsangebot unter Vorbehalt anzunehmen. Von dieser Möglichkeit sollte ein Arbeitnehmer in den meisten Fällen Gebrauch machen.

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