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Was passiert wenn GmbH pleite geht?

Gefragt von: Frau Carina Mayer MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Ist eine GmbH insolvent, haften Geschäftsführer mit ihrem Privatvermögen gegenüber Gläubigern nur, wenn sie ihre Sorgfaltspflicht verletzen und daraus Schäden für das Unternehmen entstehen. Die Haftung eines Geschäftsführers bei Insolvenz der GmbH tritt ein, wenn der Insolvenzantrag verspätet gestellt wurde.

Wer zahlt wenn eine GmbH pleite geht?

Nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung darf der GmbH-Geschäftsführer keinerlei Zahlungen mehr aus dem GmbH-Vermögen leisten. Tut er dies dennoch, so ist er der GmbH grundsätzlich zum Ersatz dieser Zahlungen verpflichtet (Paragraf 64 Satz 1 GmbHG).

Kann eine GmbH pleite gehen?

Gerät das Unternehmen in eine Krise, kommen zusätzliche Geschäftsführer-Haftungsrisiken durch die Insolvenz dazu. Man spricht bei einer GmbH von insolvenzreif, wenn diese Umstände eintreten: Überschuldung, d. h. das Unternehmen kann seine Verbindlichkeiten nicht mehr durch sein Vermögen decken.

Wer haftet für die Schulden der GmbH?

Nach § 13 Abs. 2 GmbHG haftet für Verbindlichkeiten der GmbH nur das Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter müssen nur das Stammkapital aufbringen, schon sind sie von einer persönlichen Haftung befreit.

Wann ist eine GmbH Pleite?

Insolvenzantragspflicht. Nach den Regelungen der Insolvenzordnung besteht die Verpflichtung von Geschäftsführern einer GmbH, unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von drei Wochen nach Eintritt einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen.

Vorteile und Nachteile einer GmbH-Insolvenz

16 verwandte Fragen gefunden

Wann haftet man bei einer GmbH mit seinem Privatvermögen?

Für nicht oder verspätet erbrachte Zahlungen der GmbH an die Finanzbehörden und die Sozialversicherungsträger sowie für sonstige gesetzliche Zahlungsverpflichtungen der GmbH, die nicht anders einbringlich sind, haftet der GmbH-Geschäftsführer persönlich mit seinem Privatvermögen.

Kann man eine GmbH mit Schulden verkaufen?

Diese Frage stellen sich viele Unternehmer, deren GmbH in einer Krise steckt und die vielleicht schon wissen, was auf sie im Falle einer GmbH Insolvenz zukommt. Ja, man kann eine verschuldete GmbH verkaufen und das ist tatsächlich eine kurze und unkomplizierte Alternative zur jahrelangen GmbH Insolvenz.

Was kostet ein Insolvenzverfahren GmbH?

Im Großteil unserer Mandantschaft bewegen sich die Verfahrenskosten jedoch zwischen 1500,- € und 3000,- €. Die Verfahrenskosten müssen durch die GmbH selbst getragen werden – eine Stundung dieser Kosten oder die Beantragung von Prozesskostenhilfe ist nicht möglich.

Wie haftet der Geschäftsführer einer GmbH?

Entsprechend den gesetzlichen Haftungsgrundsätzen der GmbH haftet für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern nur das Gesellschaftsvermögen. Eine Haftung der Geschäftsführer gegenüber Dritten kommt daher nur in Ausnahmefällen in Betracht. Die Rechtsprechung hat dazu mehrere Fallgruppen entwickelt.

Ist eine GmbH haftbar?

Gegenüber Gläubigern haftet die GmbH – in der Regel – nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Verletzt der Geschäftsführer die "Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns" § 347 HGB, ist er der Gesellschaft zum Ersatz des entstanden Schadens verpflichtet.

Was kostet eine firmeninsolvenz?

Sie müssen erfahrungsgemäß mit Gerichtskosten von 1000,00€ bis 1800,00€ rechnen. Die Höhe der Kosten ist abhängig von der Anzahl der Gläubiger und ob Insolvenzmasse vorhanden ist.

Was passiert wenn eine GmbH Minus macht?

Verluste der GmbH: Das ist zu beachten

Wenn die GmbH Verluste macht, will man natürlich nicht noch zusätzlich Steuern zahlen. Die steuerliche Berücksichtigung von Verlusten bei Körperschaft- und Gewerbesteuer ist jedoch engen gesetzlichen Vorschriften unterworfen.

Bin ich als angestellter Geschäftsführer haftbar?

Zu beachten ist, dass Arbeitnehmer:innen nur eingeschränkt oder, aufgrund der privilegierten Arbeitnehmerhaftung, teils gar nicht haften. Ein angestellter Geschäftsführer hingegen haftet bereits bei leichter Fahrlässigkeit uneingeschränkt mit seinem vollen Privatvermögen.

Was darf ein Geschäftsführer nicht?

Er darf keine eigenen Geschäfte tätigen, mit denen er in Konkurrenz zum Geschäftsbereich der Gesellschaft tritt. Die Gesellschafterversammlung kann aber Ausnahmen vom Wettbewerbsverbot gestatten.

Wie sicher ist eine GmbH?

Gesellschaft mit beschränkter Haftung? Die GmbH gilt bei Unternehmern als besonders sicher, da sie grundsätzlich nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen haftet und das Privatvermögen der Gesellschafter unangetastet bleibt (§ 13 GmbHG).

Wer kauft eine GmbH?

Gemäß § 15 GmbHG darf ein Eigentümer jederzeit seine GmbH-Anteile verkaufen, wenn keine anderweitigen Regelungen durch den Gesellschaftsvertrag getroffen wurden. Der Verkauf kann an andere Gesellschafter oder Dritte erfolgen, ist dabei allerdings stets durch einen Notar zu beglaubigen.

Wie kann ich eine GmbH verkaufen?

Die Formalien beim GmbH-Verkauf

Der Verkauf einer GmbH ist notariell zu beurkunden und bedarf einer Änderung der Eintragung im Handelsregister. Wird die bestehende Gesellschaft verkauft, gehen alle Rechte und Pflichten der GmbH auf den Unternehmenskäufer über.

Für was haftet der Geschäftsführer einer GmbH persönlich?

Im Prinzip haftet jeder Geschäftsführer nur für seine eigenen Pflichtverletzungen, die er schuldhaft, d.h. vorsätzlich oder fahrlässig (§ 276 BGB) begangen haben muss.

Wann haftet ein GmbH Gesellschafter persönlich?

Gesellschafter, die vorsätzlich oder grob fahrlässig einer Person, die nicht Geschäftsführer sein kann, die Führung der Geschäfte anvertrauen, haften der GmbH für einen etwaigen Schaden persönlich und solidarisch, § 6 Abs. 5 GmbHG.

Wer trägt den Verlust bei einer GmbH?

Gewinn- und Verlustverteilung in einer GmbH

Wie bei Kapitalgesellschaften üblich, richtet sich die Gewinn- und Verlustverteilung nach den Geschäftsanteilen der Gesellschafter. Je mehr Anteile an der GmbH ein Gesellschafter hält, umso größer ist auch seine Gewinnbeteiligung.

Was ist das Risiko eines Geschäftsführers?

Wenn der Geschäftsführer seine Obliegenheiten verletzt, haftet er solidarisch für den entstandenen Schaden (§ 43 GmbHG Abs. 2 GmbHG). Und das Strafgesetzbuch droht ihm in § 266 StGB mit bis zu fünf Jahren Gefängnis oder mit einer Geldstrafe, wenn er seine Treuepflichten verletzen.

Welche Vorteile hat man als Geschäftsführer?

Ein Geschäftsführer ist in allererster Linie für die strategische Gesamtkonzeption eines Unternehmens verantwortlich. Er sorgt sowohl für ein qualitatives als auch quantitatives Unternehmenswachstum unter Berücksichtigung der definierten Ziele. Er führt das Unternehmen so, dass sich der Umsatz gesund entwickeln kann.

Welche Versicherungen braucht man als Geschäftsführer?

In der Kombination bieten die Vermögensschadenhaftpflicht und der Rechtsschutz eine weitreichende Absicherung für Geschäftsführer und Manager. So ergänzen sich die beiden Versicherungen: Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung schützt vor großen finanziellen Schäden durch berufliche Fehler.

Wie lange kann eine GmbH Verluste machen?

Als Unternehmer kann man sich die Frage stellen, wie lange solche Verluste hingenommen werden, ohne dass Liebhaberei unterstellt wird. Hierzu gibt es keine allgemein gültige Regelung. Es wird aber gewöhnlich von einem Zeitraum von fünf Jahren ausgegangen. In dieser Zeit sind Verluste noch „normal“.

Wann ist eine GmbH in der Krise?

Eine „Krise“ der GmbH in diesem Sinne liegt vor, wenn diese insolvent wird, das heißt wenn die Schulden der GmbH deren Vermögen übersteigen (Überschuldung) und/oder wenn die GmbH die fälligen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann (Zahlungsunfähigkeit).

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