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Was passiert nach der Anklage?

Gefragt von: Frau Prof. Rosel Stumpf B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Sie haben eine Anklageschrift durch das Amtsgericht oder Landgericht erhalten? Mit der Zustellung der Anklageschrift durch das Gericht haben Sie damit zu rechnen, dass Sie in der nächsten Zeit eine Ladung zur Hauptverhandlung (Gerichtstermin) erhalten und sich dort als Angeklagter verantworten müssen.

Wie lange dauert es von der Anklage bis zur Verhandlung?

Nach der Anklageerhebung dauert es bis zur Hauptverhandlung mehrere Monate – meist 3 bis 6 Monate, je nach Auslastung der Gerichte. Das eigentliche Kernstück des Verfahrens, die Gerichtsverhandlung bzw. Hauptverhandlung vor Gericht, kann an einem einzelnen Tag erledigt sein.

Was passiert wenn die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt?

Was passiert, nachdem Anklage von der Staatsanwaltschaft erhoben wurde? Nach der Anklageerhebung geht das Strafverfahren in das sogenannte Zwischenverfahren über. Hier überprüft das Gericht, ob es die Ansicht der Staatsanwaltschaft teilt.

Was passiert wenn Anklage erhoben wird?

Die Erhebung einer Anklage bedeutet für den Beschuldigten zugleich, dass sich die Staatsanwaltschaft gegen die verschiedenen Möglichkeiten einer Einstellung des Strafverfahrens entschieden hat, beispielsweise gegen die Zahlung einer Geldauflage oder gegen den Erlass eines Strafbefehls.

Was passiert wenn man angeklagt wird?

Mit der Anklage legt die Staatsanwaltschaft den Ermittlungsstand dem Gericht vor und beantragt die Durchführung einer Gerichtsverhandlung. Hat man bis zu diesem Zeitpunkt möglicherweise gehofft, dass sich das Missverständnis noch aufklärt, wird es spätestens jetzt ernst.

Anklage - was nun?

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Was tun gegen Anklage?

Als Angeklagter müssen Sie in der Hauptverhandlung zwingend anwesend sein. Erscheinen Sie nicht, riskieren Sie eine zwangsweise Vorführung oder gar einen Haftbefehl. Nehmen Sie stattdessen Kontakt zu Ihrem Strafverteidiger auf, der Sie über das weitere Vorgehen beraten wird.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Denn was viele nicht wissen: Bereits im Ermittlungsverfahren kann zwischen Staatsanwaltschaft und dem Angeschuldigten / Beschuldigten eine Verständigung (sog. Deal) erfolgen mit dem Ziel einer Verfahrenseinstellung (z. B. gegen Geldauflage, § 153a StPO) oder der Beantragung eines Strafbefehls.

Wer liest die Anklage vor?

Bekanntester Fall der öffentlichen Klage ist die Erhebung einer Anklage. Dazu verfasst die Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift, in der sie den Tatvorwurf, das verletzte Strafgesetz und die Beweismittel benennt.

Wer entscheidet über eine Anklage?

Die Ermittlungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden. Nach Abschluss der Ermittlungen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob das Verfahren eingestellt oder Anklage erhoben wird.
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Der Strafprozess kann aus drei Phasen bestehen:
  • Vorverfahren.
  • Zwischenverfahren.
  • Hauptverfahren.

Wann klagt der Staatsanwalt an?

Besteht hinreichender Verdacht einer Straftat, erhebt die Staatsanwaltschaft öffentliche Klage. Dies geschieht grundsätzlich durch Einreichung einer Anklageschrift bei dem zuständigen Gericht. Besteht kein hinreichender Tatverdacht, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein.

Wo erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage?

Die Staatsanwaltschaft erhebt die öffentliche Anklage bei Gericht, wenn ein sogenannter „hinreichender Tatverdacht“ besteht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass in einer Hauptverhandlung vor Gericht eine Verurteilung wahrscheinlicher ist als ein Freispruch.

Wie lange dauert es bis die Staatsanwaltschaft entscheidet?

Wie lange dauert ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren? Das Ermittlungsverfahren wird mit Abschluss der Ermittlungen beendet, d.h. wenn Polizei und Staatsanwaltschaft den Sachverhalt erforscht haben. Eine Dauer ist dafür nicht vorgeschrieben. Ein Ermittlungsverfahren kann u.U. mehrere Jahre dauern.

Wann ist ein Verfahren abgeschlossen?

Ein Hauptverfahren wird nach dem Strafrecht stets mit einem Urteil des zuständigen Gerichtes und nach dem Beweis der Schuld des Angeklagten abgeschlossen.

Was passiert nach Zustellung der Anklageschrift?

Mit der Zustellung der Anklageschrift durch das Gericht haben Sie damit zu rechnen, dass Sie in der nächsten Zeit eine Ladung zur Hauptverhandlung (Gerichtstermin) erhalten und sich dort als Angeklagter verantworten müssen.

Wie lange dauert es bis zur Hauptverhandlung?

Die Dauer einer Hauptverhandlung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, eine pauschale Aussage ist nicht möglich. Je nach Umfang des Sachverhalts kann sie von wenigen Stunden über einen Tag, mehrere Tage bis hin zu Wochen, Monaten oder manchmal sogar Jahren dauern.

Was sagt der Richter am Anfang?

Aufruf; Ihre Personalien

Die Hauptverhandlung beginnt mit einem Satz, dem Aufruf Ihrer Sache. Der Richter/die Richterin wendet sich Ihnen zu: Sie sind also Herr / Frau, geboren in, usw.; man checkt also Ihre Personalien und Ihre formalen persönlichen Verhältnisse (verheiratet, Staatsangehörigkeit usw.).

Kann man verurteilt werden wenn keine Beweise vorhanden sind?

Selbst wenn das Gericht überzeugt ist, darf es einen Menschen nicht verurteilen, wenn eindeutige Beweise fehlen oder noch letzte Zweifel herrschen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Sie besagt, dass jemand als unschuldig gilt, bis er rechtskräftig verurteilt wird.

Ist die Anklageschrift öffentlich?

Wer eine Ermittlungsakte oder Anklageschrift öffentlich macht, macht sich strafbar! Das Verbot, eine Anklageschrift im Wortlaut öffentlich mitzuteilen, bevor sie in öffentlicher Verhandlung erörtert wurde, ist mit dem Grundgesetz vereinbar.

Wie hoch sind die Kosten eines Strafverfahrens?

Für eine Tätigkeit im Strafverfahren wird eine Grundgebühr in Höhe von 30 - 300 € fällig. In der Regel wird bei einem durchschnittlichen Fall mit durchschnittlichen Umfang und Bedeutung die sog. Mittelgebühr fällig. Diese beträgt hier 165 €.

Wer hat mehr zu sagen Staatsanwalt oder Richter?

Der Richter entscheidet am Ende vom Hauptverfahren: Es gibt Beweise für die Straftat. Und es gibt Beweise für die Schuld von der Person. Das bedeutet: Die Person hat die Straf∙tat gemacht.

Welche Fragen stellt der Staatsanwalt?

Der Richter fragt den Angeklagten, was passiert ist. Er möchte wissen, was der Angeklagte dazu sagen möchte. Der Angeklagte kann dazu etwas sagen, muss es aber nicht. Der Staatsanwalt stellt dem Angeklagten Fragen, was passiert ist.

Was sagt ein Staatsanwalt vor Gericht?

Staatsanwalt oder Staatsanwältin

In der Verhandlung muss die Staatsanwältin oder der Staatsanwalt dann erklären, warum sie oder er denkt, dass die Angeklagte oder der Angeklagte etwas falsch gemacht hat. Auch die Staatsanwältin oder der Staatsanwalt darf den Zeugen und Zeuginnen Fragen stellen.

Wie viel kostet ein Anwalt für Strafrecht?

In Deutschland beträgt der durchschnittliche Stundenlohn eines Rechtsanwaltes 180,00 EUR netto (Erhebung des Essener Instituts für Anwaltsmanagement 2018). Im Strafrecht sind die Stundensätze oft eher höher, Stundensätze von 250,00 EUR sind durchaus üblich, in Wirtschaftsstrafsachen teilweise deutlich mehr.

Wie lange dauert es bis die Polizei eine Anzeige bearbeitet?

Zur Aufnahme einer Strafanzeige sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht befugt. Strafanzeige zu stellen kostet kein Geld und ist an keine Frist gebunden. Die Bearbeitungszeit einer Strafanzeige dauert mindestens mehrere Wochen.

Wie lange dauert es bis zum Strafbefehl?

Dementsprechend kann sich die Dauer der Zustellung eines Strafbefehls lediglich auf wenige Wochen, manchmal aber auch auf viele Monate belaufen, in Extremfällen kann die Entscheidung der Staatsanwaltschaft und des Gerichts und somit die Zustellung auch erst kurz vor Verjährung der Taten erfolgen.