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Was passiert mit meinem Depot wenn ich sterbe?

Gefragt von: Edelgard Hagen  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Stichtag für die erbschaftsteuerliche Bewertung des Depots ist der Todestag des Erblassers. Kommt es danach zu Kursverlusten an der Börse, bemisst das Finanzamt die Steuer dennoch nach den höheren Kursen beim Erbfall.

Wer bekommt mein Aktiendepot bei Tod?

Über ein Aktiendepot können Erben, wie über den übrigen Nachlass auch, lediglich gemeinsam verfügen.

Was passiert mit Aktien von Verstorbenen?

Bei Verkauf fällt Abgeltungsteuer an

Denn die Hinterbliebenen erben als Gesamtrechtsnachfolger des verstorbenen Depotinhabers auch die ursprünglichen Einstandskurse. Das bedeutet: Sollte der Erbe eine Aktie verkaufen, muss er auf Kursgewinne Abgeltungsteuer zahlen.

Wie wird ein Aktiendepot vererbt?

Beim Vererben eines Aktiendepots empfiehlt es sich den Erben eine spezielle Vollmacht für den sofortigen Zugriff auf die Erbschaft auszustellen. Jeder Aktienbesitzer weiß: Bei Aktien kann es mitunter schnell gehen und der Wert sackt in den Keller. Depotwerte können sich innerhalb kürzester Zeit gravierend verändern.

Wie werden Aktien im Erbfall bewertet?

Befinden sich in einer Erbschaft Aktien, so ist für die Festsetzung der Erbschaftsteuer deren Wert zum Todestag maßgebend. Ob dieser Wert nach dem Todesfall fällt, interessiert das Finanzamt nicht.

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Wie werden Aktien im Erbfall versteuert?

Beispiel: Der Erblasser hat Aktie A im März 2017 für 100 Euro gekauft, der Erbe verkauft sie im März 2021 für 150 Euro. Die Depotbank muss dann auf 50 Euro Kursgewinn Abgeltungsteuer zuzüglich Soli-Zuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer (zusammen maximal 27,99 Prozent) abführen.

Was ist ein Nachlassdepot?

Begriff: von einer Bank bei Tod des Kontoinhabers geführtes Girokonto, Sparkonto oder sonstiges Einlagen- bzw. Depotkonto. 2. Erbenlegitimation: Erben des verstorbenen Kontoinhabers werden Gesamtrechtsnachfolger.

Kann man ein Aktiendepot übertragen?

Ja, sie können Ihre Aktien und Fondsanteile auf andere Personen übertragen, solange diese selbst ein Depot besitzen. Dies können Familienmitglieder, aber auch Freunde oder Nachbarn sein.

Sind Aktien Barvermögen?

Nach der engen betriebswirtschaftlichen Definition gehören zum Barvermögen nur der aktuelle Kassenbestand und verfügbare Bankguthaben. Nicht zum Barvermögen gehören Wertpapiere, Aktien, Depots. Die Rechtsprechung stellt zur Auslegung der Testamente darauf ab, ob überhaupt nennenswertes Barvermögen vorhanden war.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Können Fonds vererbt werden?

Erben geschlossener Fonds sollten im Erbfall sofort mit der Prüfung der Kapitalanlage beginnen. Notar Hagemann rät: „Wer geschlossene Fonds vererbt oder erbt, sollte achtsam sein“. Innerhalb von nur sechs Wochen kann das Erbe ausschlagen werden. Die Ausschlagung ist notariell zu beglaubigen.

Wie kann ich mein Depot übertragen?

Was muss ich tun, um das Depot zu wechseln? Eigentlich nur zwei Dinge: Sie müssen ein neues Depot eröffnen und dann mithilfe eines auf Papier oder im Internet verfügbaren Formulars den Wechsel beantragen. Das können Sie sowohl bei Ihrer alten als auch bei Ihrer neuen Bank tun.

Wie viel kostet ein Depotübertrag?

Was kostet der Depotwechsel? Schon 2004 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass Banken für die Depotübertragung von Wertpapieren keine Gebühren verlangen dürfen (Az. XI ZR 200/03). Der Depotübertrag ist also kostenlos.

Kann man ein Depot verschenken?

Übertragen Sie Wertpapiere an Ihre Kinder, wertet es die Bank als Verkauf, wodurch automatisch Abgeltungsteuer für Ihre Schenkung ausgelöst wird. Deshalb sollten Sie Ihre Bank beim Depotübertrag vorab schriftlich informieren, dass es sich um eine Schenkung handelt.

Wie lange dauert es ein Depot auflösen?

Der Depotübertrag ist mit allen Teilschritten in der Regel nach spätestens 4 Wochen erledigt. Lediglich bei einem Übertrag ausländischer Wertpapiere kann es länger dauern. Der reine Depotwechsel – also die digitale Registrierung im neuen Depot – benötigt nicht mehr als 2 Tage.

Wie erfährt die Bank vom Tod?

Sind Kontoinhaber gestorben, erfährt die Bank in der Regel durch Angehörige, Bevollmächtigte oder Erben vom Tod. Das Nachlassgericht oder Einwohnermeldeamt informiert die Banken nicht automatisch darüber.

Wird nach dem Tod das Konto gesperrt?

War der Verstorbene alleiniger Kontoinhaber und hat die Bank Kenntnis von dessen Tod erlangt, sperrt sie den Onlinebanking-Zugang und auch die Bankkarten. Das Konto wird als Nachlasskonto weitergeführt. Die Bank führt weiterhin alle Aufträge aus, die zu Lebzeiten des Kontoinhabers erteilt wurden.

Wie lange nach dem Tod kann das Konto noch bestehen?

Daueraufträge und Lastschriften laufen weiter

Das Konto wird dann als sogenanntes Nachlasskonto weitergeführt. Allerdings werden Daueraufträge und Lastschriften, die der verstorbene Kontoinhaber noch vor seinem Tod erteilt hat, gem. § 672 BGB weiterhin ausgeführt.

Ist eine Erbschaft ein Kapitalertrag?

Dies bedeutet, dass solche Wertpapiere nach einer einjährigen Haltedauer immer noch steuerfrei veräußert werden können. Eine Erbschaft stellt kein Neuerwerb im Sinne des Abgeltungssteuergesetzes dar. Gelangt man als Erbe also in den Besitz von Wertpapieren die vor der Abgeltungssteuereinführung ab dem 01.01.

Was ist ein Nießbrauch Depot?

Wer Vermögen an seine Kinder verschenkt, will nicht, dass das Finanzamt bei der Erbschaftssteuer zuschlägt. Ein Weg, Geld einfach und steuerschonend zu übertragen, sind sogenannte Nießbrauchdepots. Bei Immobilien ist dieser Weg vielen bekannt.

Wann ist ein Depotübertrag sinnvoll?

Ein Depotwechsel aus den richtigen Beweggründen ist sinnvoll. Wer ein Angebot gefunden hat, das dauerhaft bessere Konditionen bietet, sollte sein Depot wechseln. Da die Übertragung des Depots kostenfrei ist, lohnt sich das allemal. Eine Prämie für einen Depotwechsel kann ein Pluspunkt sein, mehr aber auch nicht.

Wie viele aktiendepots darf man haben?

Grundsätzlich gibt es für die Anzahl von eigenen Wertpapierdepots keine Begrenzung. Wie viele Depots sollte man haben? Es macht aus den oben genannten Gründen durchaus Sinn, mehrere Depots zu haben. Wie viele Wertpapierdepots man jedoch nutzen sollte, muss jede und jeder für sich entscheiden.

Kann man ETF auf Kinder übertragen?

Grundsätzlich wären deine Kinder mit ihren einnahmen Einkommensteuerpflichtig. Dafür müsste das Depot auf den Namen und die Steuer-ID des Kindes laufen. Dann kann man eine NV-Bescheinigung (Null-/ oder Nichtveranlagungsbescheinigung)beim zuständigen Finanzamt beantragen und diese dann beim Broker vorlegen.