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Was passiert mit Kindern von depressiven Eltern?

Gefragt von: Elmar Rohde  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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So haben Kinder und Jugendliche, die mit depressiven Eltern aufwachsen, ein höheres Risiko, selber einmal psychisch zu erkranken. Sie spiegeln teilweise Symptome und erlernen Muster. Oft entwickeln Kinder und Jugendliche, die mit depressiven Eltern aufwachsen, ein hohes Verantwortungsbewusstsein.

Wie entwickeln sich Kinder von depressiven Müttern?

Depressionen schlagen Wellen: Die Depression einer Mutter kann die Entwicklung ihres Kindes beeinträchtigen. In einer Langzeitstudie haben Forscher entdeckt, dass Kinder von erkrankten Müttern eine gehemmte Sprachentwicklung und ein kleineres Vokabular besitzen.

Wie wirkt sich Depression auf Kinder aus?

Hinweise darauf können meistens körperliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen oder Bauchschmerzen sein. Depressive Kleinkinder schreien und weinen zunächst viel. Weitere Anzeichen können auch extreme Anhänglichkeit oder exzessives Daumenlutschen sein. Einige wirken passiv und desinteressiert.

Wie geht man mit einer depressiven Mutter um?

"Eine professionelle Betreuung oder Therapie ist für die Betroffenen immer noch der beste Weg", erklärt sie. Für das Kind sei es zudem wichtig, eine Vertrauensperson zu haben. Das können Freund*innen sein, Lehrer*innen oder andere Verwandte, mit denen es sich über Probleme austauschen kann.

Was passiert mit Kind Wenn Mutter in Psychiatrie?

Ist ein Elternteil affektiv erkrankt, so entwickeln die Kinder etwa doppelt so häufig wie die Normalbevölkerung eine affektive Erkrankung (majore Depression, bipolare Störung), und die Erkrankung beginnt früher, oft schon im Jugendalter.

Auswirkungen von Depressionen der Eltern auf das Kind

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Was passiert mit Kindern psychisch kranker Eltern?

Mögliche Folgen für die Entwicklung von Kindern

Wenn beispielsweise die Bindung der Eltern zu ihren Kindern beeinträchtigt oder gestört ist, sind sie häufig nur eingeschränkt in der Lage, auf die Bedürfnisse der Kinder zu reagieren.

Wann ist das Wohl des Kindes gefährdet?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt gemäß § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dann vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes unmittelbar beeinträchtigt oder bedroht ist und die Erziehungsberechtigten diesen Zustand nicht abstellen können oder wollen.

Kann eine depressive eine gute Mutter sein?

Nur ungefähr jedes dritte Kind mit einem depressiven Elternteil zeigt keine Auffälligkeiten. Eine gute Mutter sein! Der Wunsch danach ist ein innerer Antrieb, den jede Frau mit Kindern in sich spürt. 10 bis 15 Prozent aller Mütter leiden an einer Wochenbettdepression.

Sollte man einen depressiven Menschen in Ruhe lassen?

Sich über Ängste, Sorgen, über andere Gefühle und den Umgang im Zusammenhang mit Corona auszutauschen, kann entlasten und Stress vermindern. Und alle, die einen an einer Depression erkrankten Menschen kennen, bitten wir jetzt besonders: Lassen Sie niemand allein, sondern nehmen Sie regelmäßig Kontakt auf!

Sollten depressive Menschen Kinder bekommen?

Dr. Seneviratne bestätigt, dass es aus medizinischer Sicht tatsächlich schwer sein kann, ein Kind großzuziehen, wenn man an schweren, chronischen psychischen Krankheiten leidet, besonders dann, wenn diese mit starken, wiederkehrenden psychotischen Episoden einhergehen oder mit Selbstverletzung oder Selbstmordabsichten.

In welchem Alter sind die meisten depressiven?

die höchsten Anteile derjenigen, die eine Depression berichten, in der Gruppe der 45- bis 64-Jährigen. Bei Frauen beträgt in die- ser Altersgruppe die 12-Monats-Prävalenz 12 %, bei Männern 8 %. Der niedrigste Anteil von Menschen mit Depression findet sich in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Sind Eltern Schuld an Depression?

Leidet ein Elternteil (oder sogar beide) unter Depressionen, haben ihre Kinder ein zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko, im Lauf des Lebens ebenfalls daran zu erkranken. Nicht nur das Leben der betroffenen Eltern wird durch die Erkrankung völlig auf den Kopf gestellt.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen.

Wie viele Stufen von Depressionen gibt es?

Von einer "leichten" depressiven Episode spricht man, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome mehr als zwei Wochen andauern. Bei zwei Haupt- und drei bis vier Nebensymptomen spricht man von einer mittelgradigen Depression. Drei Haupt- und vier oder mehr Nebensymptome kennzeichnen eine schwere Depression.

Warum ist Mama so traurig?

"Warum ist Mama traurig?" ist ein Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren, das mit ansprechenden Zeichnungen und auf kindgerechte Art erklärt, was eine Depression ist und wer helfen kann. Im Anhang gibt die Autorin Tipps für das Gespräch mit den Kindern.

Wie geht man mit psychisch kranken Eltern um?

Auch die Unterstützung durch Kindertagestätten, Tagesmütter und Erziehungshilfe sind ein guter Schritt. Wichtig für Eltern mit psychischen Erkrankungen ist oft Entlastung durch familienunterstützende Personen, seien es Freunde, Familie, Familienunterstützer und Selbsthilfegruppen.

Was sollte man bei einer Depression nicht tun?

Ratschläge wie sich „zusammenzunehmen“, sind bei einer Depression meist kontraproduktiv. Damit setzt du den Betroffenen eher unter Druck. Auch Vorschläge, einfach mal abzuschalten oder zu entspannen, helfen nicht weiter. Halte dich mit Aussagen wie „Das ist doch alles gar nicht so schlimm!” oder „Lach mal wieder!

Warum wollen depressive alleine sein?

Viele Depressive fühlen sich allein, weil sie ohne Partner leben. Wie weiter oben bereits angesprochen, scheint ihnen die Beziehungslosigkeit der wah- re Grund für die Erkrankung zu sein. Einsamkeit kann tatsächlich krank machen, das wissen wir heute.

Was macht ein depressiver den ganzen Tag?

Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.

Wie erkenne ich ob mein Kind glücklich ist?

Glückliche Kinder sind selbstbewusst

Kinder, die eine glückliche Kindheit verleben und durch ihre Eltern Liebe und Anerkennung erfahren, erkennt man mitunter schon auf den ersten Blick, denn sie zeigen sich vor allem selbstbewusst. Sie sagen, was sie möchten und treten dabei besonders sicher und tapfer auf.

Was tun wenn man als Mutter nicht mehr kann?

Dazu gehören neben genug Schlaf und gesunder Ernährung vor allem immer wieder Pausen im Alltag zum Krafttanken. Dabei bringen tägliche kleine, konsequent eingehaltene Pausen mehr als ein einziges verlängertes Wellnesswochenende im Jahr, nach dem du eh wieder in den Alltagstrott verfällst.

Wohin wenn man nicht mehr kann?

Du kannst auch ganz anonym rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge (0800-111 0 111) anrufen. Wenn du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast und nicht mehr weiterweißt, kannst du dich zu jeder Tages- und Nachtzeit in einer Psychiatrischen Klinik vorstellen.

Wann wird ein Kind weg genommen?

Immer dann, wenn eine Gefährdung für die körperliche oder seelische Entwicklung eines Kindes besteht und die Eltern nicht willens oder in der Lage sind, diese Gefährdung abzuwenden, muss eine Inobhutnahme erfolgen. In diesem Fall wird das Kind in einer Einrichtung oder einer Pflegestelle untergebracht.

Wann kann mir mein Kind weggenommen werden?

Ein Kind kann nur dann gegen den Willen der Eltern von diesen getrennt werden, wenn eine Kindeswohlgefährdung droht. Eine Kindeswohlgefährdung wiederum kann vorliegen, wenn die Eltern versagen oder das Kind aus anderen Gründen zu verwahrlosen droht.

In welchen Fällen schaltet sich das Jugendamt ein?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Erziehungspersonen, wie Eltern oder Dritte, dem Kind körperlichen, geistigen oder seelischen Schaden zufügen bzw. zulassen. Dabei muss die Gefährdung gegenwärtig und erheblich sein. Es kommt im Einzelfall immer auf die Schwere der Schädigung beim Kind an.