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Was passiert mit einer GmbH nach Abschluss des Insolvenzverfahrens?

Gefragt von: Siegmar Thomas  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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BGH: Keine Fortsetzung der GmbH nach Beendigung des Insolvenzverfahrens über die gesetzlichen Fälle hinaus. Wird eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst, kann sie nur in den in § 60 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG genannten Fällen fortgesetzt werden.

Was passiert nach Abschluss des Insolvenzverfahrens?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Wann ist ein Insolvenzverfahren einer GmbH beendet?

Die GmbH wird mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgelöst (z.B. § 60 Abs. 1 Nr. 4 GmbHG). Ist das Vermögen vollständig versilbert, tritt Vollbeendigung ein.

Was passiert nach insolvenzeröffnung GmbH?

Im Falle der Zahlungsunfähigkeit muss innerhalb von drei Wochen nach Eintritt die Insolvenz angemeldet werden (§§ 64 und 84 GmbHG). Zusätzlich zu einer Insolvenzverschleppung kann außerdem der sogenannte Quotenschaden entstehen, der durch eine verspätete oder ausbleibende Insolvenzanmeldung auftritt.

Was passiert nach der Schlussverteilung im Insolvenzverfahren?

Mit der Schlussverteilung erhalten die Gläubiger, die am Insolvenzverfahren durch Anmeldung ihrer Forderung zur Insolvenztabelle teilgenommen haben, die verwerte Insolvenzmasse ausgezahlt. Dies geschieht durch den Insolvenzverwalter und bestimmt sich nach Rang des Gläubigers und der Insolvenzquote.

Insolvenzrecht einfach erklärt: Die GmbH Insolvenz in 7 Minuten

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Was bedeutet Schlussbericht bei Insolvenzverfahren?

Hat der Insolvenzverwalter zuvor sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und wurden in der Regel die zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen geprüft, wird ein Schlussbericht verfasst. Dieser und die Schlussrechnung werden dem Insolvenzgericht zur Prüfung vorgelegt.

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

Wer zahlt wenn eine GmbH pleite geht?

Nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung darf der GmbH-Geschäftsführer keinerlei Zahlungen mehr aus dem GmbH-Vermögen leisten. Tut er dies dennoch, so ist er der GmbH grundsätzlich zum Ersatz dieser Zahlungen verpflichtet (Paragraf 64 Satz 1 GmbHG).

Wer bezahlt den Insolvenzverwalter GmbH?

Die Kosten eines Insolvenzverfahrens werden gemäß § 53 InSO aus der Insolvenzmasse gezahlt. Zu diesen gehören laut § 54 InSO auch die Vergütung und Auslagen des Insolvenzverwalters. Ein Insolvenzverfahren wird nur eröffnet, wenn die Verfahrenskosten durch die Insolvenzmasse gedeckt werden können.

Wann haftet man bei einer GmbH mit seinem Privatvermögen?

Für nicht oder verspätet erbrachte Zahlungen der GmbH an die Finanzbehörden und die Sozialversicherungsträger sowie für sonstige gesetzliche Zahlungsverpflichtungen der GmbH, die nicht anders einbringlich sind, haftet der GmbH-Geschäftsführer persönlich mit seinem Privatvermögen.

Wann ist eine GmbH endgültig gelöscht?

Die Abwicklung einer GmbH ist erst beendet, wenn alle Abwicklungsmaßnahmen erledigt sind und die Gesellschaft vermögenslos ist. Der Liquidator erstellt dann eine Liquidations-Schlussbilanz sowie eine Abschlussrechnung und meldet den Abschluss der Liquidation zum Handelsregister an.

Wann existiert eine GmbH nicht mehr?

Wann ist das der Fall? Wenn die GmbH zahlungsunfähig oder überschuldet wird, muss der Gesellschafter unverzüglich oder spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit einen Eröffnungsantrag beim zuständigen Insolvenzgericht stellen. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird die GmbH aufgelöst.

Wer haftet nach Auflösung einer GmbH?

Nach der Löschung der GmbH aus dem Handelsregister sei der übergangene Gläubiger berechtigt, gestützt auf § 73 Abs. 3 GmbHG von dem Liquidator eine Leistung unmittelbar an sich zu fordern. Das ergebe sich aus einer Analogie zu §§ 268 Abs.

Wie erfahre ich ob ein Insolvenzverfahren abgeschlossen ist?

Die Bundesländer haben ein gemeinsames Portal zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte eingerichtet. Sie können hier Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren recherchieren, die nach dem Beitritt des jeweiligen Bundeslandes zu dem gemeinsamen Portal erfolgt sind.

Was passiert mit Forderungen nach der Restschuldbefreiung?

Die Restschuldbefreiung hat zur Folge, dass die Insolvenzgläubiger Forderungen, die nicht bereits durch die Zahlungen während des Insolvenzverfahrens erloschen sind, nicht mehr durchsetzen können. Auch Insolvenzgläubiger, die ihre Forderungen seinerzeit überhaupt nicht angemeldet haben, können nichts geltend machen.

Was bedeutet aufhebungsbeschluss?

Der Aufhebungsbeschluss ist ein Begriff aus dem Insolvenzrecht. Der Aufhebungsbeschluss, auch Aufhebungsbescheid genannt, wird vom Insolvenzgericht erlassen und verkündet das offizielle Ende der Insolvenzverfahrens.

Wann gilt eine GmbH als überschuldet?

Laut § 19 Abs.

Überschuldung liegt vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt, es sei denn, die Fortführung des Unternehmens ist nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich.

Kann man eine GmbH mit Schulden verkaufen?

Diese Frage stellen sich viele Unternehmer, deren GmbH in einer Krise steckt und die vielleicht schon wissen, was auf sie im Falle einer GmbH Insolvenz zukommt. Ja, man kann eine verschuldete GmbH verkaufen und das ist tatsächlich eine kurze und unkomplizierte Alternative zur jahrelangen GmbH Insolvenz.

Wie viel Prozent bekommt ein Insolvenzverwalter?

Gemäß § 2 InsVV erhält der Insolvenzverwalter 40 % der ersten 25.000 Euro der Insolvenzmasse. Vom Mehrbetrag bis 50.000 Euro sind es noch 25 %, bis 250.000 Euro bekommt er 7 %. Bei mehr als 50 Millionen Euro stehen ihm noch 0,5 % zu.

Was gehört zur Insolvenzmasse einer GmbH?

Insolvenz einer GmbH liegt dann vor, wenn sie zahlungsunfähig oder überschuldet ist. Was das genau bedeutet, definieren die §§ 17 und 19 InsO. Kann die Gesellschaft ihre fälligen Zahlungspflichten nicht mehr erfüllen, so ist sie zahlungsunfähig. Meistens ist das der Fall, wenn das Unternehmen seine Zahlungen einstellt.

Wie weit haftet ein Geschäftsführer einer GmbH?

Entsprechend den gesetzlichen Haftungsgrundsätzen der GmbH haftet für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern nur das Gesellschaftsvermögen. Eine Haftung der Geschäftsführer gegenüber Dritten kommt daher nur in Ausnahmefällen in Betracht. Die Rechtsprechung hat dazu mehrere Fallgruppen entwickelt.

Was kostet eine firmeninsolvenz?

Sie müssen erfahrungsgemäß mit Gerichtskosten von 1000,00€ bis 1800,00€ rechnen. Die Höhe der Kosten ist abhängig von der Anzahl der Gläubiger und ob Insolvenzmasse vorhanden ist.

Wie lange dauert Schlussverteilung?

Expertentipp. Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs.

Was bedeutet wird der Schlussverteilung zugestimmt?

Mit der Zustimmung zur Schlussverteilung ist gem. § 197 Abs. 1 Satz 1 InsO zugleich der Schlusstermin zu bestimmen, wobei zu beachten ist, dass der Schlusstermin mitsamt seiner Tagesordnung öffentlich bekannt zu machen ist.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.