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Was passiert mit Altkleidern in Afrika?

Gefragt von: Volker Zander B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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«Das ist völlig unmöglich.» 40 Prozent aller ankommenden Altkleider seien außerdem zu alt oder zu schäbig, um wiederverwertet zu werden. Jeden Tag werden Oteng zufolge rund 70 Tonnen Textilien von Kantamanto auf eine Müllhalde am Ufer der Korle-Lagune in Accra abgeladen.

Warum Afrika unsere Altkleider nicht will?

„Das größte Problem sind die vielen illegalen Sammler, die einfach irgendwo rechtswidrig Container aufstellen und die Ware zu Geld machen“, sagt Jahn. Ein Problem: Wer das Recht auf die Altkleider hat, ist in Deutschland nicht eindeutig geregelt.

Was passiert mit altkleidern wirklich?

Was passiert mit Altkleidern? Die Altkleidersammler verkaufen die Kleidung an Sortierunternehmen und Textilrecyclingbetriebe. Dort wird die Kleidung gezählt, erfasst, aufbereitet und sortiert. Durchschnittlich eignen sich nur noch 50 Prozent der Textilien für den Secondhand-Gebrauch.

Was wird mit kleiderspende gemacht?

Die Kleidersäcke aus den Containern werden ungeöffnet direkt an Recycling- und Sortierbetriebe verkauft. Auch hier gehen die Einnahmen an die Organisation, die den Container aufstellt. Viele Kleiderspenden landen anschließend im Ausland, zum Beispiel in osteuropäischen Ländern, oder fliegen bis nach Afrika.

Wie wird fast fashion entsorgt?

Das hängt stark von den Textilien ab: Naturmaterialien können Sie häufig weiterverarbeiten, etwa in Dämmstoffe oder Putzlappen. Das wird hierzulande zum Beispiel auch über die Altkleidercontainer praktiziert. Allerdings lohnt es sich immer weniger für die Entsorger, die Ware zu sortieren.

GHANA ERSTICKT IN ALTKLEIDERN DER USA: Tonnenweise Kleidung wird in Ghana abgeladen

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Welches Land kauft am meisten Kleidung?

Im Jahr 2021 importierte Deutschland Textilien und Bekleidung aus China mit einem Gesamtwert von etwa 11,4 Milliarden Euro, wovon etwa zwei Drittel auf Bekleidung entfielen. Damit ist das Reich der Mitte noch vor Bangladesch und der Türkei das wichtigste Herkunftsland für Textil- und Bekleidungsimporte in Deutschland.

Was passiert mit den Klamotten die nicht verkauft werden?

Viele Händler suchen nach anderen Wegen, ihre Textilien los zu werden. Zum Teil verkaufen sie sie an sogenannte Restpostenhändler. Das sind spezielle Zwischenhändler, die überschüssige Ware aufkaufen und zu oft sehr niedrigen Preisen im Ausland weiterverkaufen.

Was geschieht mit der Kleidung die man in den altkleidercontainer gibt?

Nur bis zu zehn Prozent der Altkleider für Bedürftige

Der Großteil kommt in die Altkleidersammlung. Davon wiederum werden nur bis zu zehn Prozent an Bedürftige weitergegeben oder als Secondhand-Ware verkauft. Etwa 40 Prozent der Textilien wird als Handelsware in osteuropäische oder afrikanische Länder exportiert.

Was macht Otto mit den kleiderspenden?

Dafür bietet OTTO seinen Kunden an, aussortierte Kleidung und Schuhe kostenlos im Paket einzuschicken. Diese Kleiderspenden werden anschließend weiterverkauft und der Erlös kommt dann ausschließlich sozialen und ökologischen Zwecken zu Gute.

Werden noch kleiderspenden benötigt Ukraine?

Werden Kleiderspenden weiterhin benötigt? Ja, vorausgesetzt, diese sind gut erhalten und weiter tragbar. Wir bringen nur ausgesuchte Bekleidung guter Qualität auf den Weg. So werden unnütze Kleiderberge in Krisenregionen vermieden.

Sind kleiderspenden sinnvoll?

Einen guten Zweck haben die Spenden trotzdem: Die Einnahmen durch den Weiterverkauf der Kleiderspenden (es kursieren für das DRK Zahlen von bis zu 16 Millionen Euro jährlich) helfen, gemeinnützige Projekte zu finanzieren – im In- und Ausland. Damit kommen sie indirekt doch Bedürftigen zugute.

Werden Altkleider gewaschen?

Es ist laut Fachverband Textilrecycling nicht nötig, die Kleiderspende vor der Abgabe extra zu waschen. Die Textilien sollten aber sauber und trocken sein. Am besten werden sie gut verpackt, etwa in einen Plastiksack.

Welche altkleidersammlung ist seriös?

Verlässliche Altkleidersammler haben oft das DZI Spendensiegel, das Logo FAIRWERTUNG oder das BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung auf den Altkleidercontainern oder auf der Homepage. Auch seriöse Altkleidersammler verkaufen die Altkleider teilweise weiter.

Warum sind altkleidercontainer gefährlich?

Denn wenn die Klappe sich schließt trägt der Mensch mitunter tödliche Quetschungen davon. Zudem können bestimmte Vorerkrankungen dazu führen, dass Menschen nach kurzer Zeit kopfüber einen Schlaganfall erleiden. Gelingt es jemandem in den Container zu gelangen, besteht die Gefahr zu ersticken.

Wo kommen die Kleider hin welche in die Altkleidersammlung wandern?

Sammelorganisationen oder spezialisierte Betriebe sortieren die gesammelten Altkleider von Hand. Bis zu zwei Drittel davon sind noch in solch gutem Zustand, dass sie weiterhin getragen werden können. Sie werden grösstenteils ins Ausland verkauft, insbesondere nach Osteuropa, Russland, Afrika und in den Nahen Osten.

Wo kommen die Kleider hin welche in die Altkleidersammlung wandern Was wird allenfalls daraus gefertigt?

Aus den nicht mehr tragbaren Kleidern entstehen Putzlappen oder Rohmaterial für Recyclinggarne oder Füll- und Dämmstoffe. Der kleinste Anteil wird entsorgt. Im Zielland angekommen, werden die Kleidungsstücke gewaschen und mit einer kleinen Gewinnmarche wieder verkauft.

Wo kann ich Kleidung für die Ukraine spenden?

Die Zahl der geflüchteten Menschen, die aus der Ukraine auch in den Rems-Murr-Kreis kommen, nimmt zu. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt übernehmen die drei DRK-Kleiderstuben in Backnang, Schorndorf und Winnenden die Erstausstattung von geflüchteten Frauen, Kindern und Männern aus der Ukraine.

Wer holt kleiderspenden in Berlin ab?

Wer sicher gehen will, dass seine Spende Bedürftigen zugute kommt, wendet sich am besten direkt an Kleiderkammern, Sozialkaufhäuser und karitative Einrichtungen. Bei uns werden die Altkleider in gutem Zustand gerne an die Berliner Stadtmission in der Joachim-Friedrich-Straße gespendet.

Wie viel Kleidung landet im Müll weltweit?

Ein Ergebnis der weltweiten Überproduktion in der Textilindustrie: Im Jahr 2021 kamen bis Oktober in der nahe gelegenen Freihandelszone von Iquique mehr als 29.000 Tonnen nicht verkaufter und gebrauchter Kleidung an. Die besten Stücke davon werden verkauft. Der Rest, etwa 40 Prozent, wird in der Wüste abgeladen.

Was geschieht mit Altkleidern in der Schweiz?

Egal, ob Firmen unsere Altkleider in der Schweiz sortieren oder erst im Ausland: die Käufer bleiben dieselben. Abnehmer unserer getragenen Kleider sind nicht etwa karitative Organisationen – sondern Textilhändler. So wird unsere Kleiderspende zu einem begehrenswerten Gut auf dem Weltmarkt.

Was passiert mit Schuhen im Container?

Schuhe, die aufgrund ihres Zustandes nicht mehr getragen werden können, gehören auf keinen Fall in den Altkleidercontainer. Darin verursachen sie nur unnötig Arbeit und Kosten für die Aufsteller der Container. Die alten Schuhe können mit dem Hausabfall in der Restmülltonne entsorgt werden.

Was macht H&M mit nicht verkaufter Ware?

Ware wird verbrannt

Das Unternehmen erklärt, für H&M gebe es "keinen Grund, intakte Kleidung in die Verbrennung zu geben oder anderweitig zu vernichten". Lediglich bei Sicherheitsbedenken, etwa im Fall von chemischen Rückständen, werde Ware zur Verbrennung geschickt.

Werden Klamotten die zurückgeschickt werden weggeschmissen?

Dass das Problem aber den gesamten Online-Handel betrifft, zeigen Untersuchungen der Universität Bamberg. Anfang 2019 berichtete ein Team um den Betriebswirtschaftler Björn Asdecker, dass allein im Jahr 2018 fast 20 Millionen Artikel vernichtet wurden, die als Retoure zurückgeschickt worden waren.

Warum sogar neue Kleidung in der Wüste landet?

Die Atacama-Wüste in Chile wird zunehmend als Deponie für unverkaufte oder gebrauchte Kleidung genutzt. Luftverschmutzung und schwer abbaubare Materialien belasten die Umwelt. Trotz erster Recycling-Lösungen braucht es auch ein Umdenken der Industrie.

Wie schädlich 15 Kilo Kleidung im Jahr für die Umwelt sind?

Die Einwohnerinnen und Einwohner der EU-Staaten legen sich jedes Jahr 15 Kilogramm an Bekleidung, Schuhen und Textilien wie Bettwäsche oder Handtücher zu – jeder und jede einzelne. Pro Kopf würden damit 391 Kilogramm an Rohstoffen verbraucht, 9.000 Liter Wasser und 400 Quadratmeter Landfläche.

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