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Was passiert bei einer Kompression?

Gefragt von: Frau Prof. Ingelore Brandl  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Was passiert bei der Kompressionstherapie? Durch Druck auf die Blutgefäße wird der Venendurchmesser verringert. In der Folge erhöht sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes und Ödeme werden verringert. Die Kompression erfolgt durch Kompressionsbandagen oder Kompressionsstrümpfe.

Was bewirkt eine Kompression?

Eine Kompressionstherapie bewirkt eine Steigerung des venösen Rückflusses. Durch den konsequenten Druck auf die Venen wird der Durchmesser der Gefäße verengt und dadurch die Fließgeschwindigkeit des Blutes nahezu verdoppelt. Des Weiteren bildet die Kompression ein stabiles Widerlager für die Muskulatur.

Wie wirkt ein Kompressionsstrumpf?

Kompressionsstrümpfe üben Druck auf die Venen aus und unterstützen dadurch den Bluttransport aus den Beinen zurück zum Herzen. Dies soll Beschwerden lindern und vor Komplikationen wie chronischen Wunden schützen.

Wie erfolgt der Druckverlauf bei einer Kompression?

Durch den von außen ausgeübten Druck steigt auch der Druck im Gewebe, wodurch das Gewebswasser, das sich dort angestaut hat, wieder in den Blutkreislauf bzw. die Lymphbahnen zurückgedrängt wird. So nimmt die Fließgeschwindigkeit in den kleinsten Blutgefäßen, den Kapillaren, zu.

Was bewirken Kompressionsbinden?

Kompressionsstrümpfe und Kompressionsbinden bewirken durch äußeren Druck, dass nur wenig Blut in die Krampfadern eintreten kann und sich keine Flüssigkeit im Gewebe ansammelt.

Kompressionstherapie - Auswirkung und pflegerische Aspekte

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Wie lange darf ein Kompressionsverband tragen?

Moderne Kompressionsstrumpfsysteme stehen heute auch in modischen Varianten zur Verfügung, was es leichter macht, sie auch zu tragen. Werden sie regelmäßig getragen, liegt ihre Nutzungsdauer bei etwa sechs Monaten.

Welche Ziele hat die Kompressionstherapie?

Ziele der Kompressionstherapie

Ziel der Kompressionstherapie ist es, Arme und Beine dauerhaft zu entstauen. Durch die Entstauung wird die Durchblutung und die Versorgung der Haut und des betroffenen Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen gesteigert.

Warum hilft Kompression bei Thrombose?

Am Anfang der Thrombosebehandlung hilft dieser, die Beschwerden und die Schwellung schnell zu beseitigen. Langfristig verhindert der Strumpf die krankhaften Hautveränderungen und die Entwicklung eines offenen Beins. Er muss nur tagsüber auf dem Thrombose-Bein getragen werden.

Was bringt Kompression bei Thrombose?

Mit Hilfe der Kompressionstherapie lassen sich venöse Stauungsbeschwerden wie Schwellungen, Schweregefühl oder Schmerzen in den Beinen lindern. Die Kompression kann zudem das Risiko einer Thrombose verringern und unterstützt auch nach einer Thrombose maßgeblich den Heilungsprozess.

Welche Arten von Kompressionen gibt es?

Nach dem absoluten Kompressionsdruck im Fesselbereich werden Kompressionsstrümpfe in vier Kompressionsklassen (KKL) eingeteilt. KKL I entspricht einem leichten Druck von 18-21 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg), KKL IV einer sehr kräftigen Kompression mit einem Druck von 49 mmHg und größer.

Wie viele Stunden sollte man Kompressionsstrümpfe tragen?

Wie viele Stunden am Tag sollte er ihn tragen? Grundsätzlich sollten Kompressionsstrümpfe jeden Tag getragen werden. In der Regel werden sie morgens nach dem Aufstehen an- und abends vor dem Zubettgehen wieder ausgezogen.

Wann sollte man keine Kompressionsstrümpfe tragen?

Wer darf keine Kompressionsstrümpfe tragen? Diabetiker mit Polyneuropathie in den Füßen, Personen mit arteriellen Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Menschen mit einer unbehandelten Schwäche der rechten Herzhälfte. Wird Druck auf die Venen ausgeübt, werden auch gleichzeitig die Arterien komprimiert.

Werden die Beine durch Kompressionsstrümpfe dünner?

Die Kompressionstherapie beschleunigt den venösen Blutrückfluss in Richtung des Herzens. Sie stellt die Schließfunktion der Venenklappen wieder her. Die Folge ist, dass sich Wassereinlagerungen in den Beinen reduzieren und das umliegende Gewebe entstaut und somit wieder schlanker wird.

Kann ein Kompressionsstrumpf zu eng sein?

Es kann vorkommen, dass medizinische Kompressionsstrümpfe am Oberschenkel zu eng sind, rutschen oder kneifen, Falten bilden oder in der Kniekehle beziehungsweise in der Armbeuge einschneiden. Möglicherweise liegt es an der falschen Größe oder Länge.

Warum soll man Kompressionsstrümpfe nicht nachts tragen?

Soll ich meine medizinischen Kompressionsstrümpfe auch nachts im Bett tragen? Zum Schlafen ziehen Sie Ihre medizinischen Kompressionsstrümpfe bitte aus. Im Liegen muss ihr Venen- und Ihr Lymphsystem nicht gegen die Schwerkraft arbeiten. Das erleichtert den Blut- und Lymphabfluss.

Kann man trotz Kompressionsstrümpfe eine Thrombose bekommen?

Risiko Thrombose

Kleine Studien hatten bisher gezeigt, dass Kompressionsstrümpfe dieses Risiko möglicherweise senken. Doch die großangelegte Studie der britischen Wissenschaftler belegte nun etwas anderes: Sie konnte kein wesentlich reduziertes Risiko nachweisen.

Kann man Kompressionsstrümpfe auch mal weglassen?

Ein Weglassen der Kompressionsstrümpfe ist nur dann ungefährlich, wenn ein Anschwellen der Beine durch andere Maßnahmen verhindert oder reduziert wird. Dazu zählen Krampfaderverödung oder eine Krampfaderoperation sowie lange und kühle Beinbäder, z. B. an der See.

Wie merkt man wenn man eine Thrombose hat?

Anzeichen für Thrombose erkennen
  • wiederholt unerklärlich starke Schmerzen im Bein.
  • Schwellung eines Beins.
  • unterschiedlich warme Beine.
  • Hitzegefühl in einem Bein.
  • bläuliche Verfärbung an einem Bein.
  • starke Schmerzen beim Auftreten.

Welche Nachteile haben Kompressionsstrümpfe?

Kompressionsstrümpfe können wirklich eine Art Peelingeffekt haben: Die Haut trocknet aus, schuppt sich, juckt und ist gerötet. Besonders schlimm und für viele Patienten sehr unangenehm ist das bei heißem Wetter. Dazu kommt, dass Venenpatienten generell eine besonders empfindliche Haut haben.

Was soll ein Kompressionsstrumpf verhindern?

Kompressionsstrümpfe verbessern nicht nur die Durchblutung, sondern lindern auch Schwellungen und Schmerzen. Sie werden besonders zur Vorbeugung von TVT empfohlen, da der Blutdruck die Ansammlung und Gerinnung von Blut verhindert.

Was passiert wenn ich meine Kompressionsstrümpfe nicht trägt?

Kommt es einmal vor, dass du die Kompressionsstrümpfe schon mittags ablegst oder einen Tag nicht trägst, ist das in Ordnung. Bedenke aber: ohne die Unterstützung steigt die Belastung auf deine Venen stark an und kann dazu führen, dass sich Probleme verschlechtern oder zusätzliche Beschwerden dazukommen.

Welche Risiken birgt ein Kompressionsverband?

Welche Risiken birgt ein Kompressionsverband? Bei zu festem Anlegen des Verbandes wird das Bein nur noch schlecht durchblutet und Gewebe kann absterben (Nekrose). Außerdem können Druckschäden an Nerven entstehen.

Haben Kompressionsstrümpfe Nebenwirkungen?

Medizinische Kompressionsstrümpfe haben in der Regel keine Nebenwirkungen. Dennoch besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob bei Ihnen Kontraindikationen zur Anwendung der Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen vorliegen.

Wie oft Kompressionsverband wechseln?

Kompressionsverbände dienen in erster Linie zur akuten Behandlung, da sie dem individuellen Krankheitsbild entsprechend gewickelt werden können. Unterscheiden lässt sich der Wechsel- vom Dauerverband. Ersterer wird täglich neu angelegt und in der Regel nicht über Nacht belassen.

Was ist besser Kompressionsstrümpfe oder Wickeln?

Bei Lymphödem, venösen Schwellungen oder offenem Bein wird das Bein oft gewickelt. Da man am geschwollenen Bein keinen Kompressionsstrumpf anpassen kann, macht es Sinn, in einer ersten Behandlungsphase einen Verband zu verwenden.