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Was passiert bei einem atomwaffentest?

Gefragt von: Herta Götz  |  Letzte Aktualisierung: 14. Juli 2023
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Ein Kernwaffentest (auch Atomwaffentest oder Nuklearwaffentest) ist die Zündung eines nuklearen Sprengsatzes zu Testzwecken, vor allem zur Messung und Dokumentation von Stärke und Auswirkungen einer Kernwaffenexplosion.

Wie funktioniert ein atomwaffentest?

Bei Atomwaffentests werden Atombomben gezündet, um zu sehen, ob und wie sie funktionieren. Man will auf diese Weise messen, wie stark sie sind, und welche Auswirkungen sie haben. Sie dienen vor allem der Entwicklung und Erprobung neuer Atomwaffen. Atomwaffentests sind gefährlich.

Was ist ein Atomtest?

Ein Atomtest ist die Zündung eines nuklearen Sprengsatzes zu Testzwecken. Der erste Kernwaffentest - ´Trinity´ - fand am 16. Juli 1945 in Nevada statt.

Wie funktionieren unterirdische Atomtests?

Der Aufbau eines unterirdischen Atomtests

Bei einem unterirdischen Test wird der Sprengsatz in der Regel am Boden eines tief gebohrten Loches gezündet. Eine Alternative dazu ist die Platzierung des Sprengsatzes in einem horizontal angelegten Tunnel, der tief genug liegt, um die Explosion einzudämmen.

Wann war der letzte atomwaffentest?

Den ersten Nukleartest führte die USA 1945 durch. Dem Test folgten die beiden einzigen Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki in Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs. Den bislang letzten Nukleartest führte Nordkorea im Jahr 2017 durch.

Der nukleare Urknall: Atomwaffentests der USA | DER SPIEGEL

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Warum werden Atomwaffen getestet?

Ein Kernwaffentest (auch Atomwaffentest oder Nuklearwaffentest) ist die Zündung eines nuklearen Sprengsatzes zu Testzwecken, vor allem zur Messung und Dokumentation von Stärke und Auswirkungen einer Kernwaffenexplosion.

Wie viele Atombomben wurden bis heute abgeworfen?

Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg.

Wie viele Atomtest gab es von 1945 bis 2017?

Seit dem Jahr 1945 hat Nordkorea sechs Atomtests durchgeführt. Insgesamt wurden im genannten Zeitraum weltweit 2.056 Atomwaffentests durchgeführt.

Sind Atomwaffentests erlaubt?

Der Vertrag von 1963 verbietet Atomtests, die oberirdisch, also in der Atmosphäre, dem Weltraum und unter Wasser durchgeführt werden. Außerdem verbietet er solche Tests, die radioaktive Ablagerungen außerhalb des eigenen nationalen Territoriums verursachen.

Wie lange bleibt die Strahlung nach einer Atombombe?

Denn der Körper reagiert sehr schnell auf radioaktive Strahlung. In der ersten Stunde nach der Explosion sollte man weiterhin Schutz in einem Versteck suchen. Die Strahlung der Atombombe zerfällt relativ schnell und nimmt beständig ab, nach 24 Stunden hat der radioaktive Staub schon 80 Prozent der Energie verloren.

Was ist schlimmer Atombombe oder Reaktorunfall?

Die Bilanz des Super-GAUs im Kernkraftwerk von Tschernobyl war schrecklich: Es wurde 200 Mal so viel Strahlung freigesetzt wie bei den Atombomben von Hiroshima und Nagasaki.

Ist ein atomwaffentest gefährlich?

Atomwaffentests zerstören nicht nur das Testgelände, sondern die freigesetzte atomare Strahlung stellt eine tödliche Gefahr für Menschen und Umwelt auf Jahrzehnte dar. Die Menschen sterben im Durchschnitt früher, und es kommt öfter zu Fehlgeburten.

Wie weit Atompilz sichtbar?

Bei klarem Himmel und durchschnittlicher Sichtweite (20 Kilometer) verursacht eine Luftexplosion von 1 Mt Verbrennungen dritten Grades im Umkreis von bis zu 12 Kilometern, zweiten Grades bis 15 Kilometer und ersten Grades bis 19 Kilometer. Innerhalb des eigentlichen Explosionsradius besteht keine Überlebenschance.

Wo testet Nordkorea Atomwaffen?

In Punggye-ri hat Nordkorea zwischen 2006 und 2017 sechs Testexplosionen durchgeführt. Vor vergangenen Atomtests seien in der Anlage ähnliche Aktivitäten wie zuletzt beobachtet worden, erklärte Grossi.

Wie viele Atombomben hat die NATO?

Die Nato selbst besitzt keine Atomwaffen

Dabei verfügt das Verteidigungsbündnis selbst über keinerlei Atomwaffen.

Wie sieht es heute in Hiroshima aus?

Hiroshima ist heute wirklich eine lebendige, sehr grüne und moderne Stadt. Große Boulevards, entspannte Menschen und vor allem Okonomi-mura, Hiroshimas Version von Okonomiyaki haben uns sehr gut getaugt. Wäre jedoch der Atombombenabwurf hier nicht erfolgt, würde die Stadt "nur" eine von vielen sein.

Kann man eine atomrakete abwehren?

Im Informationsfilm der NATO ist das mit dem Abwehrschirm gegen Atomraketen eigentlich ganz einfach: Der Start einer feindlichen Rakete wird erfasst, ihre Flugbahn wird verfolgt, und dann schießt eine Abwehrrakete den Eindringling ab, bevor der nukleare Sprengkopf detonieren kann.

Wie groß ist der Radius einer Atombombe?

Innerhalb eines Radius von 590 Metern käme es zu schweren Explosionsschäden und bis in eine Entfernung von 1,41 Kilometer würden Lebewesen im Freien einer tödlich hohen radioaktiven Strahlung ausgesetzt. Der Radius für die Auslösung von Brandverletzungen dritten Grades würde 1,91 Kilometer betragen.

Was passiert bei einer nuklearen Explosion?

Ungefähr die Hälfte der Energie einer Atomexplosion wird als Druckwelle freigesetzt. Die Explosionskraft ist gewaltig. Die Schäden werden sowohl durch den Luftüberdruck an der Vorderseite der Druckwelle, als auch durch die extrem starken Stürme verursacht.

Was für einen Schaden macht eine Atombombe?

Eine Atomwaffenexplosion erzeugt eine gewaltige Druckwelle, die Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Stundenkilometern erreicht. Der Druck tötet Menschen nahe des Epizentrums und verursacht Lungen- und Ohrenverletzungen sowie innere Blutungen bei jenen, die etwas weiter weg sind.

Wer testet Atomwaffen?

Die von 1945 bis 1980 durchgeführten oberirdischen Nuklearwaffentests sind nach Hochrechnungen von Ärzt*innen für etwa 2,4 Millionen Krebstote weltweit verantwortlich. Seit dem Beginn des atomaren Zeitalters im Juli 1945 wurden mehr als 2.000 Atomwaffentests durchgeführt – oberirdisch, unter der Erde und unter Wasser.

Was ist eine nukleare Waffe?

Eine Kernwaffe (Atomwaffe, Nuklearwaffe, Atombombe, Atomsprengkopf) ist eine Waffe, deren Wirkung auf kernphysikalischen Reaktionen – Kernspaltung und/oder Kernfusion – beruht. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben.

Hat Nord Korea Atomwaffen?

Nordkorea verfügt nach chinesischen Erkenntnissen laut Wall Street Journal über 20 Atombomben. Die nordkoreanische Regierung hat Mitte Mai die Meldung verbreitet, sie verfüge über die Fähigkeit, Nuklearwaffen derartig zu miniaturisieren, dass sie sich mit Langstreckenraketen ans Ziel befördern lassen.

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