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Was passiert am Ende der Wohlverhaltensphase?

Gefragt von: Angela Kunz-Stoll  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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In den meisten Fällen dauert die Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz 6 Jahre. Was passiert nach diesen 6 Jahren? Wenn sich der Schuldner während des gesamten Verfahrens redlich verhalten hat, erteilt ihm das Insolvenzgericht die Restschuldbefreiung. Dann ist er nach diesen 6 Jahren schuldenfrei.

Was passiert nach Ende der Wohlverhaltensphase?

Was passiert nach Ablauf der Wohlverhaltensphase? Wenn der Schuldner allen Obliegenheiten ordnungsgemäß nachkommt, erwartet ihn am Ende der Wohlverhaltensphase die Restschuldbefreiung. Das heißt er ist nach der erfolgreichen Beendung der Phase komplett von seinen Schulden befreit!

Wann wird in der Wohlverhaltensphase das letzte Mal gepfändet?

Der Schuldner muss sein pfändbares Einkommen während der Wohlverhaltensphase, der sogenannten Abtretungsfrist an den Treuhänder abgegeben. Die Wohlverhaltensperiode beginnt mit der Insolvenzeröffnung und dauert drei Jahre bis zur Erteilung der Restschuldbefreiung.

Wie lange ist man in der Wohlverhaltensphase?

Bei natürlichen Personen schließt sich die Wohlverhaltensphase oder Wohlverhaltensperiode an. Sie beginnt mit dem Abschluss des Insolvenzverfahrens, rechnerisch jedoch ab dem Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens und dauert sechs Jahre an.

Wird in der Wohlverhaltensphase weiter gepfändet?

In der Wohlverhaltensphase ist der pfändbare Teil des Einkommens immer noch pfändbar. Steuererstattung erhält der Schuldner für den Zeitraum ab der Wohlverhaltensperiode wieder zu 100 % und Erbschaften sind nur noch zu 50 % pfändbar.

Wohlverhaltensperiode: Die größten Erleichterungen

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Wie lange dauert die Wohlverhaltensphase Insolvenzverfahren?

Privates Insolvenzverfahren: Die Wohlverhaltensphase dauert drei Jahre. Die Privatinsolvenz eröffnet zahlungsunfähigen und überschuldeten Privatpersonen die Möglichkeit, spätestens nach drei Jahren wieder schuldenfrei zu sein und befreit einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Was ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Was ist der Schlusstermin? Der Schlusstermin ist mit dem Prüfungstermin und dem Berichtstermin einer der wichtigsten Termine im Insolvenzverfahren. Im Schlusstermin erläutert der Insolvenzverwalter den Verlauf des Insolvenzverfahrens rückblickend.

Kann der Insolvenzverwalter auf mein Konto schauen?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Was darf man in der Wohlverhaltensphase behalten?

Während der Wohlverhaltensperiode darf der Schuldner auch wieder Vermögen aus dem pfändbaren Einkommen erzielen. Auch Schenkungen oder Rückerstattungen von Finanzamt (vorausgesetzt es liegen keine Schulden beim Finanzamt vor) darf der Schuldner in voller Höhe behalten.

Wie lange dauert der Bescheid über die Restschuldbefreiung?

Dauer des Insolvenzverfahrens: Restschuldbefreiung regulär schon nach drei Jahren. Bis zur Restschuldbefreiung dauert es 3 Jahre. Die bis zur Restschuldbefreiung abzuwartende Dauer entspricht der Dauer der sogenannten Wohlverhaltensphase ab. Diese beginnt, wenn das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.

Wird in der Restschuldbefreiung noch gepfändet?

Verlauf: Nach Ablauf von genau sechs Jahren ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet die Abtretungsfrist. Wenn die Restschuldbefreiung erteilt wird, besteht die Abtretung schon nicht mehr. Dem Schuldner steht daher automatisch mit Erreichen des avisierten Ablaufdatums das pfändbare Einkommen wieder zu.

Wie oft wird die Restschuldbefreiung versagt?

Bei 6 562 Insolvenzverfahren natürlicher Personen (4,6 % der Fälle) wurde die Restschuldbefreiung versagt. Der häufigste Grund war die nicht gezahlte Mindestvergütung des Treuhänders (5 140 Fälle).

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Die Schlussrechnung soll den Verfahrensbeteiligten, insb. den Gläubigern und dem Insolvenzgericht, ein vollständiges Bild über die Tätigkeit des Insolvenzverwalters vermitteln und ihnen sämtliche Informationen über den Verfahrensablauf zur Verfügung stellen.

Was kommt nach der Restschuldbefreiung?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Wie läuft die Restschuldbefreiung ab?

Wer der Restschuldbefreiung nach 6 Jahren entgegensieht, muss nach Ablauf der Zeit keinen diesbezüglichen Antrag mehr stellen. Denn die Restschuldbefreiung nach 6 Jahren wird bereits mit Einreichung des Insolvenzantrags beantragt, also gleich am Anfang des Verfahrens.

Was passiert nach der Schlussverteilung?

Mit der Schlussverteilung endet in der Regel das Insolvenzverfahren und die Gläubiger erhalten eine (grundsätzlich letztmalige) Befriedigung Ihrer angemeldeten Forderung nach einem bestimmten Verteilungsverfahren. Der Schuldner kommt in die Wohlverhaltensperiode und ihn treffen deutliche weniger Obliegenheiten.

Kann ich mir in der Wohlverhaltensphase ein Auto kaufen?

Wohlverhaltensphase und Auto kaufen oder Kreditaufnahme

Während der Wohlverhaltensphase ein Auto zu kaufen oder einen Kredit aufzunehmen ist möglich und gemessen an der Notwendigkeit auch nicht verwerflich.

Kann man die Wohlverhaltensphase verkürzen?

Die Möglichkeit der Verkürzung nach der aktuellen Gesetzeslage ist nicht möglich, wenn das Verfahren vor In-Kraft-Treten der Insolvenzrechtsreform eröffnet wurde. Ein Antrag auf vorzeitige Erteilung der Restschuldbefreiung kommt sowohl für die Antragsart der Privatinsolvenz, als auch bei der Regelinsolvenz in Frage.

Kann man in der Wohlverhaltensphase einen Kredit aufnehmen?

Ja, das ist möglich. Denn die Privatinsolvenz betrifft nur den Schuldner. Eheleute oder Partner müssen nicht für die Schulden des anderen aufkommen.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Warum kommt der Insolvenzverwalter zu mir nach Hause?

Die Insolvenzverwalter kommen normalerweise auch nicht zum Schuldner nach Hause. Das Interesse ist also von Vornherein gering. Insofern müssen Schuldner sich in diesem Punkt keine allzu großen Gedanken machen. Im Streitfall muss das Insolvenzgericht auf Antrag des Insolvenzverwalters bzw.

Was passiert nach Schlusstermin?

Das Insolvenzverfahren endet mit dem Schlusstermin. In dieser abschließenden Gläubigerversammlung erörtert der Insolvenzverwalter seine Schlussrechnung und die Gläubiger haben die Chance, Einwendungen gegen das Schlussverzeichnis zu erheben.

Was bedeutet Schlusstermin?

Der Schlusstermin gem. § 197 InsO ist die abschließende Gläubigerversammlung und hat aufgrund seiner besonderen Bedeutung – ebenso wie der Berichtstermin als erste Gläubigerversammlung – eine ausdrückliche Regelung erfahren.

Wie lange bis zur Schlussverteilung?

Expertentipp. Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs.