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Was muss man zu einer Versteigerung mitbringen?

Gefragt von: Michel Stahl  |  Letzte Aktualisierung: 16. Juli 2023
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Um an der Zwangsversteigerung teilnehmen zu können, ist zwingend der Personalausweis und eine Sicherheitsleistung in Höhe von 10 % des Verkehrswertes mitzubringen.

Was muss ich bei einer Versteigerung beachten?

Um an einer Zwangsversteigerung teilzunehmen, müssen sich alle Bieter im Vorfeld anmelden und volljährig sein. Zudem muss jeder Bieter beim zuständigen Amtsgericht eine Sicherheitsgebühr in Höhe von 10 Prozent des veranschlagten Verkehrswertes der Immobilie zahlen.

Welche Kosten fallen bei einer Versteigerung an?

Die Gebühren decken sich ungefähr mit den üblichen Kosten beim Kauf einer Immobilie. Es wird eine so genannte Zuschlagsgebühr vom Gericht erhoben. Hinzu kommen die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch und die Grunderwerbsteuer, die, je nach Bundesland, zwischen 3,5 % und 6,5 % des Meistgebots liegt.

Wie viel Eigenkapital bei Zwangsversteigerungen?

Oft fordern Gerichte mindestens zehn Prozent des Verkehrswertes als Sicherheiten ein, die Sie als Interessent zuvor hinterlegen müssen. Das kann zum Beispiel über einen sogenannten bankbestätigten Scheck erfolgen. Liegt Ihnen diese Summe nicht bereits in Form von Eigenkapital vor, muss sie mitfinanziert werden.

Hat man bei Zwangsversteigerungen eine Chance?

Die Vorteile einer Zwangsversteigerung liegen auf der Hand. Mit ein bisschen Glück können Interessenten eine gute Immobilie zu einem günstigen Preis kaufen. Vorteilhaft außerdem: Die Maklerprovision entfällt und statt des teuren Notars wird eine deutlich niedrigere Zuschlagsgebühr fällig.

Immobilie aus Zwangsversteigerung: Vor- & Nachteile

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Wann lohnt sich Zwangsversteigerungen?

Die Vorteile. Das Reizvollste an einer Zwangsversteigerung ist ohne Frage der niedrige Kaufpreis, unter dem Immobilien zu ersteigern sind. Er liegt meist deutlich unter dem geschätzten Verkehrswert, bei 70 Prozent oder weniger.

Wie viel Geld bei Zwangsversteigerungen?

Um überhaupt an einer Zwangsversteigerung teilnehmen zu dürfen, müssen Sie 10 Prozent des Verkehrswerts der Immobilie als Sicherheitsleistung hinterlegen. Erhalten Sie den Zuschlag, müssen Sie Ihr abgegebenes Gebot innerhalb von 4 bis 8 Wochen begleichen. Bis zur Zahlung fallen 4 Prozent Zinsen an.

Wie läuft eine Versteigerung ab?

Ersttermin über 70 Prozent des vom Gericht festgelegten Verkehrswerts, geht die Immobilie an den Meistbietenden. Bei einem Gebot zwischen 50% bis 70% können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50% muss der Rechtspfleger den Zuschlag verweigern. Das geschieht zum Schutz der Schuldner.

Wer bekommt das Geld bei einer Versteigerung?

Es kommt dann zur Zwangsversteigerung der Sachen. Das Geld aus dieser erhält der Gläubiger. Und zwar in der Höhe, in der seine Geldforderung bestanden hat. Sollte aus der Zwangsversteigerung noch Geld übrigbleiben, bekommt dies der ursprüngliche Schuldner zurück.

Wie weit über Verkehrswert bieten?

Wer die Immobilie unbedingt will, sollte mindestens 70 Prozent des Verkehrswertes bieten. Verkehrswert: Der Verkehrswert einer Immobilie entspricht dem aktuellen Marktwert zu einem bestimmten Stichtag. Gesetzliche Grundlage ist die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV).

Kann ich ein versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen?

Kann ich ein Versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen? Das ist zwar grundsätzlich möglich, aber selten der Fall. Die Eigentümer versuchen meist bis zuletzt das Eigentum für sich zu retten.

Sind Zwangsversteigerungen gut?

Für Käufer bietet sich die Chance, ein Schnäppchen zu machen, wenn wenig Interesse an der Immobilie vorhanden ist. Diese weiteren Vorteile erwarten Sie als Bieter einer Zwangsversteigerung: Der Preis der Immobilie kann weit unter dem üblichen Marktwert liegen. Es fällt keine Maklerprovision an.

Wie lange Zeit nach Zwangsversteigerungen?

Die Länge der Frist ist nirgends gesetzlich geregelt und richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls. Für eine normale Wohnung bspw. sollte die Frist 2-4 Wochen betragen, bei einem Haus entsprechend länger.

Kann man bei Zwangsversteigerungen selbst mitbieten?

Die wichtigsten Fragen vorab: Wer darf bei einer Zwangsversteigerung mitbieten? Zwangsversteigerungsverfahren sind öffentlich zugänglich. Das bedeutet, grundsätzlich kann jeder Interessent daran teilnehmen und mitbieten.

Warum wird ein Haus zwangsversteigert und nicht verkauft?

In den meisten Fällen geraten Immobilien in die Zwangsversteigerung, weil Bankschulden nicht mehr bedient werden. Ehescheidung, Arbeitslosigkeit oder Krankheit sind häufige Gründe dafür, dass Eigentümer ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können.

Was passiert nach einer Versteigerung?

Nach dem dritten Aufruf wird die Versteigerung geschlossen. Es folgt in einem besonderen Verteilungstermin (ca. 6 bis 8 Wochen nach dem Versteigerungstermin) eine Verhandlung mit allen erschienenen Verfahrensbeteiligten über die Erteilung des Zuschlags.

Warum keine Fotos bei Zwangsversteigerungen?

Letztendlich schmälert eine ungenügende Fotodokumentation den Erfolg in der Zwangsversteigerung, da man als Bietinteressent nur ungern die Katze im Sack kauft. Man kann Sie auch nicht dazu zwingen, dem Gutachter Aufnahmen von den Innenräumen zu ermöglichen. Ob Sie ihn reinlassen oder nicht, ist Ihre Entscheidung.

Kann jeder an einer Versteigerung teilnehmen?

Zwangsversteigerungen sind öffentlich. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann daran teilnehmen und mitbieten.

Wie oft kommt es zu Zwangsversteigerungen?

In Deutschland werden jährlich rund 100.000 Immobilien zwangsversteigert. Ein- bis Zweifamilienhäuser werden für 70 bis 85 Prozent des Verkehrswertes ersteigert.

Wie versteigere ich ein Haus?

Zunächst einmal muss man sich über das Objekt schlaumachen.

Informationen enthält die Versteigerungsakte, die im Amtsgericht eingesehen werden kann. Darin befinden sich Wertgutachten, Angaben über die Immobilie und der Grundbuchauszug. In einem Gutachten beziffert ein vereidigter Schätzer den Verkehrswert des Objekts.

Wird der Verkehrswert bei Versteigerungen erreicht?

Der Verkehrswert hat nichts zu tun mit dem Startpreis der Zwangsversteigerung. Der Startpreis ist das sogenannte niedrigste Gebot. Und dabei handelt es sich um die Summe der Gerichtskosten, den ausstehenden öffentlichen Belastungen sowie den fortwährenden Rechten von Dritten.

Wie bekommt man Nachlass bei Zwangsversteigerungen?

Jeder Erbe kann beim Amtsgericht einen Antrag auf Teilungsversteigerung nach §§ 180 Abs. 1, 15 ZVG stellen. Das kann jeder Miterbe ohne den anderen tun, ein einfacher Antrag genügt. Ein aktueller Grundbuchauszug muss eingeholt, ein Wertgutachten über die Immobilie erstellt werden.

Wie kann ich ein Haus vor der Versteigerung kaufen?

Es ist grundsätzlich möglich, ein Haus vor der eigentlichen Auktion zu kaufen, sofern der Gläubiger – zumeist eine Bank – sich darauf einlässt. Nach Zahlung des Kaufpreises kann der Gläubiger den Antrag von Zwangsversteigerung zurücknehmen. Der Kauf wird für Sie vermutlich teurer als auf einer Versteigerung.

Was ist das Bargebot?

Das Bargebot ist der Betrag, den Sie bei Gebotsabgabe nennen. Bestehen bleibende Rechte müssen Sie ab Zuschlag zu den Bedingungen übernehmen, wie sie im Grundbuch eingetragen sind! Dies gilt auch für nicht auf Zahlung einer Geldsumme gerichtete Rechte (z.B. Wege- oder Leitungsrechte, Wohnungsrechte, Nießbrauch usw.).

Wie berechnet man das geringste Gebot?

Geringstes Gebot:

In der Regel ist der Betrag des geringsten Gebotes deutlich niedriger als die 5/10 Grenze. Bei einer Immobilie mit einem Wert von z.B. 5.000.000,-- EUR, kann das geringste Gebot ca. 35.000,-- EUR betragen.

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