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Was muss man bei einer Kalkulation beachten?

Gefragt von: Herr Prof. Arnulf Schilling B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Mehrere Faktoren spielen bei der Preiskalkulation eine Rolle. Neben den Anschaffungs- und Herstellungskosten sind auch die Markt- und die Konkurrenzsituation entscheidend. Was verlangen konkurrierende Unternehmen und welche Preise sind Kunden bereit zu zahlen?

Was ist wichtig bei einer Kalkulation?

Es sollten zwei Faktoren unbedingt bei der Kalkulation des Stundensatzes beachtet werden. Zum einen muss sich ein Selbstständiger überlegen, wie viel verdient werden kann und dabei realistisch bleiben. Es bringt nichts, sich selbst zu überschätzen und dann möglicherweise enttäuscht zu werden.

Was gehört alles in eine Kalkulation?

Folgende Teilaufgaben werden der Kalkulation/Kostenträgerrechnung zugeordnet: Ermittlung der Selbst- bzw. Herstellkosten pro Leistungseinheit.
...
  1. Ermittlung relevanter Daten für Entscheidungen, z. B. ...
  2. Ermittlung von Ausgangsdaten für die Planungsrechnung.
  3. Unterstützung der Preisbildung.

Wie funktioniert eine Kalkulation?

Mithilfe eines Kalkulationsschemas können Unternehmen im Zuge der Zuschlagskalkulation anhand eines standardisierten Schemas die verschiedenen Kosten ihrer Produkte auflisten und berechnen. Dadurch wird deutlich, wie sich die einzelnen Kostenbestandteile im Vergleich zu den Gesamtkosten verhalten.

Welche Arten von Kalkulationen gibt es?

Die Kalkulation ist grob in drei verschiedene Arten eingeteilt: Die Zuschlagskalkulation, die Vorkalkulation und die Nachkalkulation. Die Zuschlagskalkulation wird zur Ermittlung der Selbstkosten des Unternehmens, die Vorkalkulation, um Preise zu berechnen genutzt.

Preiskalkulation - Bezugspreis, Kosten, Gewinn, Netto- und Bruttoverkaufspreis | Lehrerschmidt

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Wie viel Gewinn kalkulieren?

Supermärkte setzen bei Lebensmitteln eine Preiskalkulation mit bis zu 100 Prozent bei Trockenprodukten, aber nur 30 Prozent bei frischer Ware an. In der Gastronomie liegt die Marge häufig bei 30 bis 50 Prozent, bei Imbissen sind es eher 20 Prozent.

Was ist das Ziel der Kalkulation?

Aufgaben: Die Kalkulation hat als Kostenträgerstückrechnung das Ziel, die Kosten einzelner Einheiten der produzierten und abgesetzten Kostenträger zu ermitteln. Einheit ist dabei nicht stets mit Stück gleichzusetzen, sondern kann z.B. auch Charge, Partie oder Auftrag bedeuten.

Was sind Kalkulationshilfen?

Die Kalkulationshilfen unterstützen Sie u. a. bei der Ermittlung von personenbezogenen Stundensätzen, Mittellöhnen oder Lohnzusatzkosten, bei der Aufstellung eines Finanzplans oder der Ermittlung der Angebotssummen über die einfache- oder differenzierte Angebotskalkulation oder die Endsummenkalkulation.

Was bedeutet Kosten kalkulieren?

Die Kostenkalkulation ist neben dem internen Rechnungswesen wichtiger Teil der unternehmerischen Kostenrechnung. Die im Zuge der betrieblichen Prozesse entstandenen Kosten werden im Rahmen der Kalkulation ausgewertet und den Kostenträgern zugerechnet.

Wie ist das kalkulationsschema aufgebaut?

  1. Grundlegendes.
  2. Kostenträgerstückrechnung: Ermittlung der Selbstkosten und der Herstellkosten je Leistungseinheit.
  3. Kostenträgerzeitrechnung: Ermittlung der Produktionskosten eines Produkts je Rechnungsperiode.
  4. Kalkulation für separat verantwortliche Unternehmensbereiche in Form von Geschäftssparten.

Wie viel Prozent Aufschlag?

Den prozentualen Aufschlag berechnet man, indem man zunächst den regulären Preis vom Preis mit Aufschlag abzieht. Diese Differenz teilt man anschließend durch den regulären Preis und erhält den Aufschlag als Dezimalwert. Multipliziert man diesen mit 100 100 100, erhält man den Aufschlag in Prozent.

Was ist eine Grundlage für die Vorkalkulation?

Die Vorkalkulation erfolgt dabei immer vor der eigentlichen Leistungserstellung. Basis für diese Kalkulation sind technische Unterlagen zum Produkt wie beispielsweise Stücklisten, die Bearbeitungszeiten oder die erwarteten Ausschussquoten.

Welche Kalkulationsarten gehören zur Vorkalkulation?

Vorkalkulation ist eine auf die Leistungseinheit oder den Auftrag bezogene Berechnung der erwarteten oder geplanten Kosten. Sie ist immer produkt- oder auftragsindividuell und wird - je nach den Umständen des Einzelfalls - als Divisions-, Äquivalenzziffern-, Zuschlags- oder Kuppelkalkulation durchgeführt (Kalkulation).

Wie rechnet man mit dem Kalkulationsfaktor?

Kalkulationsfaktor berechnen

Der Kalkulationsfaktor ergibt sich, indem man den Listenverkaufspreis durch den Einstandspreis dividiert: Kalkulationsfaktor = 280 € / 200 € = 1,4. Oder man zählt zu 1 den in Prozent angegebenen Kalkulationsaufschlag in Dezimalschreibweise dazu: 1 + 0,4 = 1,4.

Wie berechne ich die Selbstkosten aus?

Wie geht die Kalkulation von Preisen mithilfe der Selbstkosten? Um Preise zu kalkulieren, rechnet man die Einzelkosten zusammen, teilt die Gemeinkosten auf die Gesamtzahl der Kostenträger auf und addierte diese. Das Ergebnis ist der Selbstkostenpreis.

Wie setzt sich der Preis für ein Produkt zusammen?

Der Preis eines Produktes setzt sich zusammen aus den variablen Fertigungskosten (z.B. Fertigungsmaterial oder Wareneinkauf), einem Gemeinkostenanteil (Deckungsbeitrag) und einem Gewinnaufschlag. Für ein Produkt in einer bestimmten Qualität, Art oder Güte einen Preis zu ermitteln, ist nicht einfach.

Wie berechnet man den Angebotspreis?

Der Angebotspreis ist das Ergebnis der Angebotskalkulation. Es ist jener Preis, zu dem ein Unternehmen seine Produkte oder Dienstleistungen dem Markt zur Verfügung stellt. Meist liegt der Angebotspreis über dem erzielbaren Verkaufspreis, da Preisnachlässe wie Rabatt und Skonto im Vorfeld einkalkuliert werden.

Warum kalkulieren Unternehmen?

Kalkulation gibt Unternehmern eine Antwort auf die Frage, wo sich die Preisuntergrenzen der Produkte oder Dienstleistungen befinden.

Warum Kostenrechnung und Kalkulation?

Sie dient zur Ermittlung und Kontrolle von Kosten und Erlösen und liefert wichtige Informationen zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und für die unternehmerische Entscheidungsfindung. Dadurch ist ein objektiver Vergleich zwischen den Soll-Kosten aus der Planung und den tatsächlich entstandenen Kosten (Ist-Kosten).

Was gehört alles zu den Gemeinkosten?

Zu den Gemeinkosten zählen alle Kosten, die nicht direkt Kostenstellen oder Leistungen zugeordnet werden können. Deswegen werden die Gemeinkosten auch als indirekte Kosten bezeichnet. Sie sind auf Dinge bezogen, die das laufende Geschäft braucht. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Waren oder Dienstleistungen.

Wie viel Aufschlag auf Einkaufspreis?

Einfache Aufschlagsrechnung (Marge bezieht sich auf den Einkaufspreis): Auf einen Einkaufspreis wird ein Prozentwert (zum Beispiel +10 %), Faktor ( x 1,5) oder ein Euro-Betrag aufgeschlagen. Somit wird der optimale Verkaufspreis bestimmt. Der Aufschlag bezieht sich dabei auf den Einkaufspreis.

Wie viel Gewinn ist normal?

zwischen 40 und 70 Prozent des Jahresumsatzes als Gewinn übrig bleiben. Ein gutes Argument für Verhandlungen – oder für Gespräche mit Festangestellten.

Was ist eine gute Gewinnmarge?

Eine Gewinnmarge von 10 % oder mehr deutet in der Regel darauf hin, dass ein Unternehmen eine gute Investition darstellt. Die durchschnittlichen Gewinnmargen unterscheiden sich jedoch je nach Wirtschaftslage und Branche.

Wer erstellt die Angebotskalkulation?

Für die Angebotskalkulation ist wichtig, dass jeder Bieter die ausgeschriebene Bauleistung im gleichen Sinne versteht und zur Grundlage seiner Kalkulation macht. Auch ist das Bauunternehmen in der Ausführung dann zu der Leistung verpflichtet, die es bei Angebotsabgabe klar erkennen und mit Kosten kalkulieren kann.

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