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Was muss ich als Mieter beim Auszug alles machen?

Gefragt von: Cäcilie Hentschel  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der Mieter muss die Wohnung nach dem Mietrecht beim Auszug im Regelfall nicht renovieren. Dies gilt nur dann, wenn beide Parteien im Mietvertrag eine Vereinbarung hierüber getroffen haben. Ist dies der Fall, muss der Mieter Wände und Decken, Fenster und Türen von innen sowie vorhandene Heizkörper streichen.

Welche Pflichten hat ein Mieter beim Auszug?

Der Mieter muss die Wohnung und alle mitgemieteten Einrichtungsgegenstände sowie gegebenenfalls den Keller in ordentlichem und sauberem Zustand zurücklassen. Die Wohnung muss leergeräumt und durchgekehrt werden. Es dürfen keine starken Verschmutzungen vorliegen.

Wie muss ich die Wohnung bei Auszug hinterlassen?

In § 546 BGB steht, dass der Mieter beim Auszug verpflichtet ist, die Wohnung besenrein an den Vermieter zu übergeben. Das bedeutet, dass alle Böden gekehrt und Teppichböden gesaugt werden müssen. Das gilt auch für Nebenräume wie Keller oder Garagen.

Was darf der Vermieter beim Auszug verlangen?

Der Vermieter darf im Mietvertrag nicht vorgeben, dass Sie alle Räume beim Auszug neu streichen oder tapezieren müssen. Er kann aber verlangen, dass Sie die Wände beim Auszug in neutralen Tönen streichen, wenn Sie vorher zum Beispiel eine Wand in knalligem Pink angestrichen hatten.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

Darf ich aus einer Mietwohnung ausziehen, ohne zu renovieren? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Was gilt als Mangel bei Wohnungsübergabe?

Gebrauchsspuren im Fußboden gehören zu den häufigsten Sorgen vor einer Wohnungsübergabe. Doch die meisten Kratzer und Druckstellen gelten als normale Abnutzung und fallen daher nicht unter die Rubrik der fälligen Schönheitsreparaturen. Außergewöhnliche Schäden, etwa Brandlöcher, müssen jedoch vom Mieter behoben werden.

In welchem Zustand muss eine Wohnung übergeben werden?

Der Mieter muss die Wohnung leer und sauber übergeben. Er darf nach dem Mietrecht bei Auszug auch keine Gegenstände zurücklassen. Tut er dies doch, kann der Vermieter eine Entrümpelungsfirma auf Kosten des Mieters beauftragen.

Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug zu renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Welche Schönheitsreparaturen müssen beim Auszug gemacht werden?

Im Mietrecht sind Schönheitsreparaturen das Tapezieren, Anstreichen und Kalken der Wände und Decken, das Streichen von Fußböden, Heizkörpern einschließlich Heizungsrohren und das Streichen der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Was kann alles von der Kaution abgezogen werden?

Für welche Forderungen kann die Mietkaution einbehalten werden?
  • Mietschulden.
  • offene Nebenkostennachzahlungen.
  • noch zu erwartende Nebenkostennachzahlungen.
  • Mängel oder vom Mieter verursachte Schäden an der Mietsache, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen.

Wann muss ich als Mieter streichen?

Als Richtlinie gelten folgende Abstände: Streichen der Küche und Badezimmer alle drei Jahre. Streichen der Wohnräume alle fünf Jahre. Streichen der Schlafräume alle fünf Jahre.

Ist der Mieter verpflichtet zu streichen?

Nein, in dieser Grundsätzlichkeit besteht nach gültigem Mietrecht keine Pflicht dazu, beim Auszug die Wohnung zu streichen, ohne das Nutzungsverhalten des ausziehenden Mieters und den tatsächlichen Grad der Abnutzung der Wohnung zu berücksichtigen.

Wie viel darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Wie hat ein Mieter die Wohnung zu übergeben?

Die Räume besenrein übergeben

Sieht Ihr Mietvertrag ausdrücklich vor, dass Sie die Wohnung "besenrein" oder "wie übernommen" zurückzugeben haben, müssen Sie diese ebenfalls nur in ordentlichem und sauberen Zustand verlassen. Auch die Fenster brauchen Sie dann nicht extra zu putzen.

Wer muss bei Auszug streichen?

Wurde eine Wohnung nicht unrenoviert übernommen und die Klauseln bezüglich Schönheitsreparaturen im Mietvertrag sind wirksam, muss der Mieter oder die Mieterin beim Auszug der Pflicht nachkommen und die Wohnung streichen.

Wann muss die Kaution zurück überwiesen werden?

Wenn alle Forderungen beglichen sind, ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution zurückzuzahlen. Für den Zeitpunkt der Rückzahlung gibt es leider keine einheitlichen Gesetze oder Regelungen. Sie hängt immer vom konkreten Fall ab. In der Praxis dauert die Rückzahlung meist zwischen drei und sechs Monate.

Kann der Vermieter eine Renovierung verlangen?

Theoretisch kann der Mieter nun vom Vermieter verlangen, die Wohnung zur renovieren. Wenn er dies allerdings tut, wäre die Wohnung nach der Renovierung in einem besseren Zustand, als ursprünglich vereinbart. Einen besseren als den vertraglich vereinbarten Zustand schuldet der Vermieter allerdings nicht.

Sind Bohrlöcher Schönheitsreparaturen?

Dübellöcher erlaubt

Im üblichen Umfang gesetzte Bohrlöcher muss der Mieter beim Auszug nicht beseitigen. Ist der Mieter allerdings beim Auszug verpflichtet, die Schönheitsreparaturen in der Wohnung durchzuführen, gehört zu den Schönheitsreparaturen auch das Beseitigen der Dübellöcher.

Sind Türen Vermietersache?

Mieter könnten dann als Instandsetzung den Austausch verlangen. Schönheitsreparaturen wie das Streichen und Tapezieren von Wänden, Fußböden, Heizkörpern oder Innentüren sind dagegen Aufgabe des Vermieters.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Wann sind Türen abgewohnt?

Doch wann sind Türen „abgewohnt“? Es kommt vor allem darauf an, ob Verschleißerscheinungen an Türen und Türrahmen zu erkennen sind. Auch vergilbte Türen sind „abgewohnt“.

Welche Mängel muss der Vermieter akzeptieren?

Kratzer im Fußboden Leichte Kratzer im Parkett, Druckstellen von Möbeln oder schlicht Abnutzung des Fußbodens durch langen Gebrauch muss der Vermieter akzeptieren, berichtet die Stiftung Warentest. Die Sanierung des Fußbodens gehört damit nicht zu den Schönheitsreparaturen.

Was gilt als normale Abnutzung?

Häufige Beispiele für eine herkömmliche Abnutzung:

Verfärbungen an den Fugen im Bad. Dübellöcher in der Wand (in einem üblichen Maße) Löcher in Fliesen zum Anbringen von Badspiegeln. durch Gebrauch entstandene Kratzer im Boden.

Kann der Vermieter nach der Übergabe Mängel geltend?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn das Übergabeprotokoll von beiden Seiten unterschrieben wurde, darf der Vermieter nur dann noch Mängel beanstanden, wenn der Mieter ihn arglistig getäuscht hat. Der Vermieter trägt die Beweispflicht für Mängel bei der Wohnungsübergabe.

Wie lange darf der Vermieter nach Kündigung die Kaution einbehalten?

In der Regel darf er die Kaution nicht länger als 6 Monate einbehalten – denn danach verjähren seine Ansprüche. Nach den 6 Monaten ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution an den Mieter zurückzuzahlen.

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