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Was muss ein Hausverbot beinhalten?

Gefragt von: Herr Prof. Nico Vogel B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Von einem Hausverbot spricht man, wenn jmd. einem anderen es ausdrücklich verbietet, sein Haus, seine Wohnung, sein Lokal, seinen Geschäftsraum oder sein Grundstück zu betreten oder darauf zu verweilen. Kurz gesagt: Grundsätzlich darf man auch ohne Grund ein Hausverbot erteilen.

Was muss ein Hausverbot enthalten?

Beim Hausverbot handelt es sich um eine Anordnung, durch die berechtigte Personen Dritten den Zutritt zu einer Räumlichkeit verbieten können. Diese Untersagung lässt sich aus Artikel 13 des Grundgesetzes ableiten, welcher sich mit der Unverletzlichkeit der Wohnung befasst und das Hausrecht beinhaltet.

Wie muss ein Hausverbot ausgesprochen werden?

Ein Wohnungseigentümer sollte einem seiner Besucher ein Hausverbot stets nur unter Hinzuziehung eines Zeugen erteilen. Ist ein Zeuge nicht greifbar, sollte der Eigentümer das Hausverbot schriftlich bestätigen und dem unliebsamen Besucher dieses durch einen Gerichtsvollzieher zustellen lassen.

Wie schreibt man eine Hausverbot?

Hausverbot auf Grundstück erteilen
  1. 22.08.2022.
  2. Hausverbot.
  3. Sehr geehrte(r) Frau Petra Musterfrau,
  4. hiermit erteile ich Ihnen für mein Grundstück in der [Strasse] in [PLZ und Ort] mit sofortiger Wirkung Hausverbot. ...
  5. Peter Mustermann.

Kann man einfach so Hausverbot bekommen?

Egal ob Mieter, Geschäftsinhaber oder Restaurantbesitzer: Wer das Hausrecht hat, kann ein Hausverbot aussprechen. In der Regel handelt es sich dabei um den Besitzer – nicht aber zwangsläufig auch um den Eigentümer – der Räumlichkeiten.

Wer darf ein Hausverbot erteilen? Einfach erklärt!

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Ist ein mündliches Hausverbot gültig?

Das Hausverbot kann mündlich ausgesprochen werden, eine schriftliche Ausführung ist aber aus Beweisgründen ratsam. Auch die Dauer des Hausverbots kann unbeschränkt sein. Der Hausherr kann Ihnen theoretisch ein Hausverbot ''für immer'' erteilen.

Wie lange darf ein Hausverbot ausgesprochen werden?

Ein Hausverbot unterliegt generell keiner Befristung und gilt daher bei einer Erteilung ohne Fristnennung ein Leben lang. Es wird allerdings als beendet angesehen, wenn der Inhaber, der Pächter oder der Mieter wechselt. Dann muss der neue Hausherr ein erneutes Hausverbot, auch grundlos möglich, aussprechen.

Wann ist ein Hausverbot gültig?

Dauer des Hausverbots

Wenn man das Hausverbot erteilt und keine Frist nennt, gilt es als unbefristet erteilt. Allerdings endet das Hausverbot in Fällen, wo der Inhaber/Pächter/Mieter wechselt. Der neue „Hausherr“ kann dann jedoch erneut ein Hausverbot (ohne Grund) erteilen.

Wem kann ich ein Hausverbot erteilen?

Nicht alle Personen sind dazu berechtigt, ein Hausverbot überhaupt auszusprechen. Zunächst einmal dürfen generell Inhaber, Eigentümer oder auch Besitzer ein Hausverbot aussprechen. Dies kann der Inhaber eines Geschäfts sein, ein Hauseigentümer, ein Mieter oder eine Behörde.

Kann Eigentümer Hausverbot erteilen?

Grundsätzlich steht das Hausrecht dem Eigentümer der Wohnung zu. Allerdings geht das Vermieterrecht, ein Hausverbot zu erteilen, bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter über. Er ist Besitzer der Wohnung und kann sich nach § 859 BGB gegen Störungen wehren.

Was versteht man unter Hausverbot?

Unter Hausverbot versteht man das ausdrückliche Verbot des Betretens oder Verweilens in einer Wohnung, in Geschäftsräumen oder auf dem Grundstück eines anderen, der innerhalb dieses Bereiches über das Hausrecht verfügt.

Wie kann ich jemanden verbieten mein Grundstück zu betreten?

Ausnahmsweise darf Nachbars Grundstück ohne Erlaubnis betreten werden, wenn „eine konkrete Gefahr“ droht oder wenn ein „Betretungsrecht“ besteht. Sonst gilt: Wer das Grundstück gegen den Willen des Nachbarn betritt, macht sich des Hausfriedensbruchs strafbar.

Was passiert wenn man gegen ein Hausverbot verstößt?

Wer gegen das erteilte Hausverbot verstößt muss mit einem Strafverfahren rechnen, sofern der Hausrechtsinhaber eine Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstattet. Die maßgebliche Vorschrift dafür ist § 123 StGB.

Welche Aussage zum Hausrecht ist richtig?

Grundsätzlich ist das Hausrecht, das Recht entscheiden zu können, welche Personen sich im Hausrechtsbereich aufhalten dürfen, und welche nicht. Es gibt keinen Paragraphen oder kein Gesetz in dem das Hausrecht verankert ist.

Was darf das Hausrecht?

Das Hausrecht bzw. Hausverbot umfasst die Befugnis des Rechtsinhabers frei darüber zu entscheiden, wer Eintritt in seine Wohnung, in seine Geschäftsräume oder in einem sonstigen befriedeten Besitztum erhalten darf.

Wie kann man ein Hausverbot aufheben?

Wehren gegen Hausverbot

Hierauf sollte er am besten per Brief hingewiesen werden und ihm zur Aufhebung des Hausverbotes eine bestimmte Frist gesetzt werden. Am besten begeben Sie sich hierzu nicht in das Geschäft usw., weil dann eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gem. § 123 StGB in Betracht kommt.

Wo fängt Hausfriedensbruch an?

Ein Hausfriedensbruch liegt immer dann vor, wenn jemand ohne Ihr Einverständnis Ihre Wohnung, Grundstück oder Ihre Geschäftsräume betreten hat und dort verweilt, obwohl sie diesen aufgefordert haben zu gehen. Wer das sogenannte Hausrecht hat, kann in diesem Fall Anzeige erstatten.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Wann ist das Betreten eines Grundstücks Hausfriedensbruch?

Wer das Grundstück des Nachbarn nicht zur Abwendung einer Gefahr, sondern in Ausübung eines anderen Rechts ohne bzw. gegen den Willen des Nachbarn betritt, erfüllt regelmäßig den Tatbestand des Hausfriedensbruchs und muss ggf. mit einem entsprechenden Strafantrag des Nachbarn rechnen.

Wann kann ich jemanden wegen Hausfriedensbruch anzeigen?

Betritt der Eindringling trotz des bestehenden Hausverbotes die Örtlichkeit, oder hat er Kenntnis davon, dass sein Handeln widerrechtlich ist, ist das Hausfriedensbruch, sodass man die Polizei rufen sollte. Bei Hausfriedensbruch handelt es sich um ein sogenanntes Antragsdelikt.

Wer kann ein Betretungsverbot aussprechen?

Wenn eine Person, die in einer solchen Gemeinschaftseinrichtung betreut wird, an einer der nachfolgenden Krankheiten erkrankt, besteht ein Betretungsverbot. Ein Besuch ist erst dann wieder möglich, wenn laut ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit nicht mehr zu befürchten ist.

Wie lange darf mein Besuch bei mir wohnen?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

Wer darf mein Haus betreten?

Jeder hat in seinen eigenen vier Wänden das Hausrecht. Das bedeutet, dass jeder selbst bestimmen kann, wer die Wohnung betreten darf und wer nicht – das gilt sowohl für Eigentümer als auch für Mieter.

Kann man bei der Polizei Hausverbot bekommen?

Diese Unterlagen legen Sie der Polizei in Kopie vor. Sie können Hausverbot auch erteilen, ohne einen besonderen Grund hierfür zu haben. Sie müssen dies nur der betroffenen Person unmissverständlich mitteilen. Die schriftliche Form ist keineswegs vorgeschrieben, dient aber der erleichterten Beweisführung.

Wo beginnt das Hausrecht?

Das Hausrecht des Mieters erstreckt sich sowohl auf die Wohnung selbst als auch auf die Zugänge zur Wohnung.