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Was macht Wirecard so besonders?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Reinhild Schlegel B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Stärke 1: Rasantes Wachstum
Starke Umsätze und starke Gewinne: Im zweiten Quartal steigerte der Online-Zahlungsabwickler Wirecard seinen Umsatz um 40 Prozent auf 477 Millionen Euro. Der operative Gewinn legte ebenfalls um 40 Prozent auf 133 Millionen Euro zu. Daraus errechnet sich eine stolze Marge von 27,9 Prozent.

Was macht Wirecard genau?

Wirecard bot Lösungen für elektronischen Zahlungsverkehr, Risikomanagement sowie Herausgabe und Akzeptanz von Kreditkarten an. Die Tochtergesellschaft Wirecard Bank AG verfügte bis zum 9. Dezember 2021 über eine deutsche Banklizenz.

Warum ist Wirecard Pleite?

Insgesamt fordern sie dem Bericht zufolge für ihre Kursverluste 6,7 Milliarden Euro. Der Zahlungsabwickler und damalige DAX-Konzern Wirecard war nach dem Eingeständnis von Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zusammengebrochen.

Was ist Wirecard einfach erklärt?

Wirecard war ein Unternehmen für Zahlungsverkehrdienstleistung. Das bedeutet, dass es das Bindeglied zwischen dem Online-Käufer und dem Online-Verkäufer war, welches die Zahlung abgewickelt hat. Dabei ging es ausschließlich um elektronische Zahlung mit Kreditkarten.

Ist Wirecard noch aktiv?

Die Frankfurter Wertpapierbörse schließt mit Ablauf des heutigen Tages Wirecard-Aktien aus dem regulierten Markt aus. Und auch ein Handel im sogenannten Freiverkehr wird an der Deutschen Börse nicht möglich sein. Die Tage der Wirecard-Aktie an der Börse sind gezählt.

Um was geht es beim Wirecard-Skandal? – logo! erklärt – ZDFtivi

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Wie hat Wirecard die Bilanz gefälscht?

Doch, wie Recherchen der "Financial Times" im vergangenen Jahr ergaben, stammt nahezu der gesamte vermeintliche Wirecard-Gewinn aus dem Geschäft mit drei Partnern: Einer Firma namens Al Alam aus Dubai, Pay Easy Solutions aus Manila und Senjo in Singapur.

Wie steht es um Wirecard?

Insolvenzverwalter-Bericht Viel Geld für Wirecard-Gläubiger gesichert. Die Chancen der Wirecard-Gläubiger auf die Begleichung eines Teils ihrer Forderungen steigen - dank weiterer Schritte des Insolvenzverwalters. Derweil erzielt Ex-Konzernchef Braun im Kampf um sein eingefrorenes Vermögen einen Teilerfolg.

Was passiert mit den Mitarbeitern von Wirecard?

Zwei Monate nach dem Insolvenzantrag hat Insolvenzverwalter Michael Jaffé 730 Mitarbeitern gekündigt - rund die Hälfte der Angestellten in Deutschland. Auch Braun-Nachfolger James Freis muss gehen. Das Amtsgericht München hat das Insolvenzverfahren über den Zahlungsdienstleister Wirecard eröffnet.

Wer hat Wirecard gekauft?

Wirecard Australia A&I gehe an einen australischen Zahlungsdienstleister. Die größten Wirecard-Tochterunternehmen in Amerika und Europa hat Jaffe schon verkauft. Die Verkaufserlöse liegen aber weit unter den Insolvenzforderungen, die Gläubiger und Aktionäre angemeldet haben.

Wer gehört zu Wirecard?

2002 übernahm die EBS electronic billing system AG (kurz: EBS) Wirecard. Im Zuge der Übernahme durch EBS kam es zu Unstimmigkeiten zwischen Braun, Marsalek und Hoppenrath, so dass Wirecard-Gründer Hoppenrath im Oktober 2001 den Aufsichtsrat verließ.

War Wirecard profitabel?

Mit jedem erwirtschafteten Euro sind bei Wirecard im vergangenen Geschäftsjahr 27,4 Cent als Vorsteuergewinn übrig geblieben. So profitabel arbeiten nur wenige Konzerne, im Dax etwa der Softwareanbieter SAP und die Deutsche Börse.

Kann man Wirecard noch verkaufen?

Nur noch bis 15.

Tatsächlich gibt es für die verbliebenen Wirecard-Aktionäre nun gute Gründe zu handeln und ihre "Depotleiche" zu verkaufen. Die Zeit drängt: Denn die Deutsche Börse streicht die Wirecard-Aktien mit Ablauf des 15. November aus dem Angebot im regulierten Börsenhandel.

Welche Strafe droht Braun?

10.45 Uhr: Markus Braun soll noch 2021 vor Gericht

Der Prozess könnte dann Mitte 2022 starten, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf mit dem Fall vertraute Kreise. Braun drohen über zehn Jahre Haft. Neben Braun sollen noch der Kronzeuge Oliver B. sowie der ehemalige Chefbuchhalter und Vize-Finanzvorstand E.

Wie viel Beschäftigte hat Wirecard?

Im Jahr 2018 beschäftigte Wirecard durchschnittlich etwa 5.154 Mitarbeiter. Wirecard ist internationaler Anbieter für elektronische Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und hat seinen Sitz im bayerischen Aschheim, einem Vorort von München.

Welche Art des bilanzbetrugs hat Wirecard begangen?

Die Staatsanwaltschaft München erklärt, dass Wirecard mindestens seit Ende 2015 Bilanzen gefälscht und Umsätze aufgebläht hat. Sie wirft der ehemaligen Wirecard-Führungsriege nun auch gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor.

Wie reich ist Markus Braun?

Juni 2020 noch einen Marktwert von ca. 50 Millionen Euro.

Was wird Jan Marsalek vorgeworfen?

Die Behörde hatte dem Ex-Geheimdienstler Fluchthilfe vorgeworfen. In Österreich wird hingegen weiter ermittelt. Seit dem 19. Juni 2020 fehlt von Jan Marsalek jede Spur.

Wo ist Dr Braun von Wirecard?

Nun hat das Oberlandesgericht bei der mittlerweile fünften Haftprüfung entschieden: Der Manager kommt nicht frei, Markus Braun bleibt in Haft. Das teilte eine Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur dpa mit. Der österreichische Manager sitzt seit 22. Juli 2020 in Untersuchungshaft.

Soll ich jetzt Wirecard-Aktien kaufen?

Anleger, die noch immer Wirecard-Aktien im Depot haben, sollten diese vor dem Abschied der Wertpapiere aus dem regulierten Markt verkaufen. Dazu rät die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und verweist auf unterschiedliche Nachteile, die für Anleger andernfalls entstehen könnten.

Kann man Wirecard Verluste steuerlich absetzen?

Der Gesetzgeber ist strikt: Nur Verluste, die sich auch wirklich im Geldbeutel und im Wertpapierdepot realisieren, werden von den Finanzbeamten anerkannt. Besitzt man Aktien oder Aktienfonds und verkauft sie nicht, gilt das nicht als steuerlich zu berücksichtigendes Fehlinvestment.

Wo Wirecard verkaufen?

Wirecard-Aktien sind bisher nicht nur in Frankfurt, sondern auch an weiteren deutschen und ausländischen Börsen handelbar. Doch auch andere Börsenplätze ziehen nach - etwa die Börse Stuttgart: «Der Handel mit den Inhaber-Aktien der Wirecard AG (WKN: 747206) wird an der Börse Stuttgart am 15.

Wann kam Wirecard in den DAX?

24. September 2018 - der DAX-Aufstieg. Da sich die Geschäfte des Zahlungsdienstleister sowie die Wirecard-Aktien, seit der Aufnahme in den TecDAX prächtig entwickelten, folgte im September 2018 der Aufstieg des Unternehmens in die erste deutsche Börsenliga.

Wer ist der Wirtschaftsprüfer von Wirecard?

Die langjährigen Wirecard-Bilanzprüfer von EY haben im Vorfeld eine Präsentation für den Aufsichtsrat erstellt. Sie liegt BR Recherche vor. Darin erläutert EY: Umsätze von mehreren Wirecard-Tochterfirmen in Asien seien "nicht existent". Es geht um zehn Millionen Euro, die laut EY ausgebucht wurden.