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Was macht man bei Verengung des Spinalkanals?

Gefragt von: Herr Prof. Aloys Reich MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 5. August 2023
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Ist der Rückenmarkskanal schon wesentlich verengt, wird in der Regel zu einer Operation geraten. Diese Operation fällt je nach Ursache der Beschwerden verschieden aus. Hat etwa ein Bandscheibenvorfall den Rückenmarkskanal verengt, so wird es voraussichtlich reichen nur den Vorfall zu beheben (Bandscheibenoperationen).

Kann man den Spinalkanal Weiten?

Doch gezieltes Training kann das Leiden nachhaltig lindern. Die Verengung im Wirbelkanal ist ein schleichender Prozess, der sich in vielen Fällen aufhalten lässt. Übungen können Engstellen im Wirbelkanal entlasten und erweitern. Ziel der Bewegungstherapie ist, der Wirbelsäule wieder Stabilität zu geben.

Was passiert wenn man Spinalkanalstenose nicht behandelt?

Die Muskeln werden schwach und schmerzhaft und scheinen nicht mehr zu gehorchen. Es fällt den Patienten zunehmend schwer, das Gleichgewicht zu halten. Bleibt eine Spinalkanalstenose mit derartigen Symptomen unbehandelt, kann sogar eine Querschnittslähmung die Spätfolge sein.

Was passiert wenn der Spinalkanal zu eng ist?

In diesem Kanal entlang der Wirbelsäule (der sogenannte Spinalkanal) verläuft das Rückenmark. Eine Verengung (Stenose) in diesem Kanal kann Schmerzen beim Laufen und Rückenschmerzen verursachen – ein gemütlicher Stadtbummel beispielsweise ist schon nicht mehr möglich, da für viele laufen oder stehen unerträglich ist.

Wie gefährlich ist eine Operation bei Spinalkanalverengung?

Komplikationen treten dank der Operationstechnik mit dem Mikroskop selten auf. In etwa 1% der Fälle kommt es zu einer Wundinfektion, die meist mit einer Wundspülung und Antibiotikatherapie erfolgreich behandelt werden können. Da eingeengte Nerven befreit werden können diese auch mitverletzt werden.

Spinalkanalstenose: Rücken- und Beinschmerzen durch Verengung des Wirbelkanals der LWS

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Ist laufen bei Spinalkanalstenose gut?

Nur können Patienten mit einer Spinalkanalstenose besser bergauf oder treppauflaufen, weil sie sich dabei nach vorne beugen können. Beugt sich der Patient nämlich nach vorne, lassen die Schmerzen nach, weil sich hierdurch der Kanal erweitert und die Nerven wieder mehr Platz haben.

Wie lange bleibt man bei einer Spinalkanal OP im Krankenhaus?

Bereits am ersten Tag nach der Operation dürfen die Patienten sich belasten und aufstehen, der Krankenhausaufenthalt ist im Allgemeinen nicht länger als 7-10 Tage notwendig.

Welche Gymnastik bei Spinalkanalverengung?

Sanfte Sportarten wie Radfahren, Wassergymnastik, Nordic Walking, Rudern, Stretching, leichte Group Fitness oder Pilates sind gut geeignet bei einer Spinalkanalstenose, wenn diese beschwerdefrei möglich sind. Solltest du mit einzelnen Übungen Probleme haben, dann lasse sie weg oder passe sie auf deine Bedürfnisse an.

Welche Medikamente helfen bei Spinalkanalstenose?

Eine effektive Schmerzbehandlung ist ein Grundpfeiler der konservativen Stenose-Therapie. Je nach Intensität der Schmerzen setzen die Ärzte unterschiedliche Wirkstoffe ein. Bei leichten Schmerzen helfen oft bereits nicht-opioide Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac.

Wie macht sich eine Spinalkanalverengung bemerkbar?

Die Symptome einer Spinalkanalstenose variieren. Charakteristisch sind Schmerzen, Schweregefühl und/oder Gefühlsstörungen in den Beinen, die sich beim Gehen (und längerem Stehen) verstärken, wodurch es zu einer zunehmenden Verminderung der Gehstrecke kommt.

Warum verengt sich der Spinalkanal?

Zu eng wird der Wirbelkanal als Folge von Abnützungen oder von angeborenen Veränderungen der Lendenwirbelsäule. Die Arthrose, d. h. die Verdickung der Wirbelgelenke, zum Teil mit verschleissbedingter Wirbelverschiebung, ist aber die häufigste Ursache einer Verengung des Spinalkanals.

Was macht der Neurologe bei Spinalkanalstenose?

Um die unter Druck geratenen Nerven zu entlasten, entfernt man unter dem Operationsmikroskop überschüssige Knochen- und verdickte Bandstrukturen. Der Eingriff wird über einen Hautschnitt am Rücken durchgeführt, je nach Ausprägung der Spinalkanalstenose müssen ein oder mehrere Wirbelsegmente behandelt werden.

Welche Spritzen helfen bei Spinalkanalstenose?

Wird eine degenerative Verengung des Wirbelkanals diagnostiziert, greift der Arzt oft zur Cortison-Spritze. Das Corticoid soll, so die gängige Meinung, die Schmerzen lindern, indem es abschwellend und entzündungshemmend wirkt und so die komprimierten Spinalnerven entlastet.

Welche Schmerzen hat man bei einer Spinalkanalstenose?

Bei der Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule stehen chronische, langsam fortschreitende Schmerzen im unteren Rücken im Vordergrund, die in Gesäß und Beine ausstrahlen. Auch Sensibilitätsstörungen und Lähmungen in den Beinen können hinzukommen. Die Beschwerden treten vor allem beim Gehen und Stehen auf.

Wie gefährlich ist eine Spinalkanalstenose?

Wenn eine Spinalkanalstenose vorliegt, ist der Wirbelsäulenkanal, durch den das Rückenmark und die abgehenden Nervenwurzeln verläuft, verengt. Dadurch entsteht Druck auf das Rückenmark, die umliegenden Nerven und die Blutgefäße, was wiederum zu Schmerzen führt und langfristig die Nerven schädigen kann.

Welche Reha bei Spinalkanalstenose?

Reha nach Spinalkanalstenosen-OP: Therapien bei KIRINUS
  • Physiotherapie.
  • Funktionelle Übungen für Kraft und Stabilität.
  • Gangschule.
  • Gruppentherapien (Atemtherapie, Kraft- und Balancegruppe, Herzgruppe, Rückengymnastik und vieles mehr)
  • Ergotherapie (Sturz-Prophylaxe, ADL-Training, Gedächtnistraining)

Was passiert wenn man eine Spinalkanalstenose nicht operiert?

Bei diesem Krankheitsbild, das vor allem ältere Menschen betrifft, wird der Spinalkanal durch Knochen- und Bänderwucherungen immer enger, bis die darin liegenden Nerven gedrückt werden. Nach und nach entstehen dadurch Muskelschwäche und Beinschmerzen, die den Patienten in seiner Bewegungsfähigkeit einschränken.

Wie schlafen bei Spinalkanalstenose?

Eine bequeme Schlafposition auf einer Matratze mittlerer Härte wird empfohlen. Rückenschläfer sollten ein Kissen unter die Knie legen. Seitenschläfer sollten ihren Kopf durch ein Kissen in eine gerade Position bringen (nicht nach unten zum Bett oder nach oben zur Decke geneigt).

Wie lange dauert eine Spinalkanalverengung?

Üblicherweise ist eine Arbeitsunfähigkeit von 4 bis 6 Wochen erforderlich. Dabei gibt es aber auch eine erhebliche Schwankungsbreite.

Wie wird der Spinalkanal erweitert?

Bei der Operation einer Spinalkanalstenose wird die Einengung unter dem Operationsmikroskop entfernt, die komprimierten Nerven befreit und der Innendurchmesser des Spinalkanals wieder vergrössert. Die verwendete Operationstechnik hat sich über die Zeit zunehmend in Richtung minimalinvasiver Technik entwickelt.

Wie lange dauert eine Spinalkanalstenose?

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert etwa 60 Minuten. Durch dieses schonende Verfahren kann der Patient am Tag der Operation bereits wieder aufstehen und sich „normal“ bewegen. Strenge Bettruhe und Korsettanpassung sind nicht notwendig.

Wann geht man nach einer Spinalstenose OP in Reha?

Der Zeitpunkt für den Reha-Beginn variiert bei all diesen Operationen – von der vierten Woche nach OP bis etwa zur sechsten Woche. Wichtig für den Reha-Start ist zudem, dass Sie als Patientin oder Patient die Akutphase hinter sich haben.

Welcher Arzt ist für Spinalkanalstenose zuständig?

Grundsätzlich können verschiedene Fachärzte eine Spinalkanalstenose diagnostizieren. Der erste Arzt ist in der Regel der Hausarzt. Dieser kann entscheiden, ob eine Überweisung zum Neurologen oder Orthopäden notwendig ist.

Kann sich eine Spinalstenose zurückbilden?

Dr. Herold: Anders als bei einem einfachen Bandscheibenvorfall kann sich eine Spinalkanalstenose nicht zurückbilden. Auch die Ursache der Beschwerden, also die knöcherne Einengung des Spinalkanals, lässt sich nicht rückgängig machen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Bandscheibenvorfall und einer Spinalkanal?

Im Gegensatz zu einem Bandscheibenvorfall, der plötzlich auftretende Beschwerden verursacht, wird die Spinalkanalstenose nur langsam symptomatisch. Die Beschwerden sind meist belastungsabhängige Rücken- und Beinschmerzen. Beim Gehen und Stehen treten Schmerzen, Missempfindungen und Schwächen in den Beinen auf.

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