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Was machen Triptane im Körper?

Gefragt von: Marian Hempel  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Triptane besetzen die Bindungsstellen von Serotonin auf den Gefäßen, was u.a. eine Verengung der Blutgefäße in den Hirnhäuten bewirkt, und den Migräneanfall unterbricht. Weiter hemmen sie die Freisetzung entzündlicher Eiweißstoffe im Gehirn (Neuropeptide) sowie die Fortleitung von Schmerzimpulsen.

Welche Nebenwirkungen haben Triptane?

Nebenwirkungen
  • Müdigkeit.
  • Schwindel.
  • Schwere- und Schwächegefühl.
  • Engegefühl in der Brust.
  • Medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz (insbesondere bei häufiger Gabe)

Wie lange darf man Triptane einnehmen?

Triptane können Medikamenten-induzierten Kopfschmerz auslösen. Deshalb dürfen sie höchstens zehn Tage im Monat und an drei Tagen hintereinander zum Einsatz kommen.

Was passiert wenn man zu oft Triptane nimmt?

Wie Sie inzwischen wissen, kann die häufige Einnahme von Medikamenten (Triptane, Schmerzmedikamente) selbst einen Kopfschmerz auslösen und verschlimmert die Problematik primärer Kopfschmerzarten wie Migräne und Spannungskopfschmerz.

Wann helfen Triptane?

Triptane sind speziell für Migräniker entwickelt worden. Dabei wirken sie nicht nur gegen die Kopfschmerzen, selbst sondern auch gegen Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit.

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Kann man von Triptanen abhängig werden?

Es scheinen neurobiologische Prozesse der Schmerzverarbeitung, aber auch psychologische Faktoren eine wichtige Rolle zu spielen. Gerade die gute Wirkung der Triptane führt zu einem beschleunigten "Lernprozess" des Gehirns, dass eine immer häufiger werdende Einnahme nach sich ziehen kann.

Können Triptane Schlaganfall auslösen?

Darauf sollte bei der Betreuung von Migräne-Kranken geachtet werden. "Darüber hinaus gilt: Die spezifische Therapie mit Triptanen erhöht nicht das Risiko für Schlaganfall, kardiovaskuläre Ereignisse oder Tod", sagte Diener. Triptane wie Rizatriptan (Maxalt®) sind bei mittelschwerer und schwerer Migräne erste Wahl.

Warum Triptane Nach der Aura?

Während der Auraphase sollten diese Wirkstoffe nicht verabreicht werden. Grund dafür ist, dass sie nicht in der Lage sind, die Symptome der Aura direkt zu beeinflussen. Auch können sie die Symptome der Migräne nicht effektiv verbessern, wenn sie zu früh vor der Kopfschmerzphase gegeben werden.

Was ist das beste migränemittel?

In einer Netzwerk-Metaanalyse von 88 Studien zeigte Eletriptan die beste Wirksamkeit und Ibuprofen die beste Verträglichkeit bei der Behandlung akuter Migräneattacken.

Was ist das beste Triptan?

Rizatriptan, das als Tablette (Maxalt®) sowie als Sublingualtablette (Maxalt lingua®) erhältlich ist, zeigt eine geringe Nebenwirkungsrate. Bei einem direkten Vergleich von Rizatriptan, Sumatriptan, Naratriptan und Zolmitriptan wirkt ersteres signifikant schneller und besser.

Sind Triptane auf Dauer schädlich?

Eine große epidemiologische Studie aus Holland zeigt, dass die Einnahme von 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten („Triptanen“) zur Behandlung von Migräneattacken das kardiovaskuläre Risiko nicht erhöht.

Wie viele Triptane am Tag?

Wie bei Schmerzmitteln gilt auch bei den speziellen Migräne-Medikamenten aus der Wirkstoffgruppe der Triptane die 10-20-Regel, laut der Kopfschmerzpatienten die Mittel nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat nehmen sollen.

Kann Migräne geheilt werden?

Es gibt keine Heilung für Migräne, aber Medikamente, um sie gleich zu Beginn zu stoppen, den Schmerz zu lindern und die Anzahl und Stärke von Migräne-Attacken zu reduzieren.

Können Triptane den Blutdruck erhöhen?

Triptane erhöhen den Blutdruck und können Durchblutungstörungen (Herzinfarkte oder Schlaganfälle) hervorrufen.

Sind Triptane entzündungshemmend?

Triptane sind gefäßverengende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe, die als Arzneistoffe zur Akutbehandlung der Migräne und des Cluster-Kopfschmerzes zur Anwendung kommen.

Wie viel Migräne ist normal?

Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal im Jahr eine Migräne. Andere leiden mehrmals im Monat oder gar fast täglich unter Migräne. Der Kopfschmerz ist pulsierend, pochend oder stechend. Er tritt häufig einseitig an einer Kopfhälfte auf, kann sich jedoch auf die andere Kopfseite ausdehnen.

Was macht der Neurologe bei Migräne?

Bei der Untersuchung beobachtet der Neurologe deshalb den Gleichgewichtssinn, prüft die Reflexe und führt Funktionstests durch, um festzustellen, ob Fähigkeiten wie Riechen, Schmecken, Hören, Mimik und Schlucken einwandfrei funktionieren.

Was ist der Grund für Migräne?

Die Auslöser für Migräneanfälle (auch Trigger genannt) sind ganz unterschiedlich: Grelles Licht oder starker Lärm, aber auch Wettereinflüsse, Saunabesuche, hormonelle Schwankungen, Übermüdung oder Stress können Migräneanfälle fördern.

Was tun wenn Triptane nicht helfen?

Spricht ein Patient auf ein bestimmtes Triptan nicht an, so sollte ein anderes versucht werden. Bestehen Zweifel an der ausreichenden Resorption (z.B. bei Erbrechen), so sollte die Kombination mit einem Antiemetikum (MCP, Domperidon) versucht werden oder alternativ die subkutane Applikation von Sumatriptan.

Ist Migräne genetisch bedingt?

Migräne ist vererbbar

Die Vererbbarkeit von Migräne wird auf 50 Prozent geschätzt, heißt: Etwa die Hälfte der Migränepatienten hat einen Verwandten ersten Grades, der auch unter Migräne leidet. Hat man einen nahen Verwandten mit Migräne, sind die Chancen, selber zu erkranken, um den Faktor zwei bis vier erhöht.

Ist bei Migräne der Blutdruck erhöht?

Migräne scheint ein Risikofaktor für Bluthochdruck in den Wechseljahren zu sein: Einer neuen großen Studie zufolge haben Frauen, die an Migräneattacken leiden, eine um fast 30 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, Bluthochdruck zu bekommen.

Ist Migräne eine Gefäßerkrankung?

26. Juni 2018 – Menschen mit Migräne besitzen ein erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen. „Zwei große aktuelle Studien aus den USA und aus Dänemark zeigen, dass Migränepatienten etwas häufiger Herzinfarkte, Schlaganfälle und venöse Thrombosen erleiden“, so Privatdozent Dr.

Ist Migräne lebensgefährlich?

"Das kann lebensgefährlich sein", so Göbel. Dann kann es sich etwa um eine Hirnhautentzündung handeln. Wer einmal von Migräne betroffen ist, bleibt sein Leben lang empfindlich. "Solange das Gehirn aktiv und intakt ist, ist bei Betroffenen das Risiko für Attacken erhöht", sagt der Kieler Schmerzexperte.

Ist Sumatriptan ein Blutverdünner?

So wirkt Sumatriptan

Dies führt dazu, dass sich die während eines Anfalls geweiteten Blutgefäße verengen und zudem durch Nervenzellen weniger Entzündungsbotenstoffe freigesetzt werden. Sumatriptan hat demzufolge gefäßverengende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften.

Welche Triptane sind frei verkäuflich?

In Deutschland sind die meisten Migräne-Tabletten rezeptpflichtig. Betroffene erhalten lediglich 3 Triptane gegen Migräne rezeptfrei in der Apotheke: Die Wirkstoffe Naratriptan, Almotriptan und Sumatriptan.