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Was kassiert der Staat am Benzin?

Gefragt von: Reinhardt Bartels B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Allein durch die Energiesteuer verdiente der Staat 2020 rund 35 Milliarden Euro. Doch die Experten sind sich einig: Die hohen Preise für Sprit sind vor allem Folge des stark gestiegenen Roh-Ölpreises. Der wird wiederum von Spekulanten beeinflusst, die weltweit Öl aufkaufen.

Was kassiert der Staat pro Liter Benzin?

Der Energiesteuersatz für Benzin beträgt 65,45 Cent/Liter, für Diesel liegt der Steuersatz bei 47,04 Cent/Liter.

Was kostet der Liter Benzin ohne Steuern?

Ohne Steuern und Abgaben kostet der Liter Superbenzin statt 2,20 Euro nur noch 1,19 Euro. Der Anteil an Steuern und Abgaben auf den Sprit liegen bei Benzin aktuell bei knapp 46 Prozent.

Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen 2022?

Aktuell - Stand 22.08.2022 - entfällt bei einem Preis von rund 1,81 Euro pro Liter Super E10 circa 36 Prozent auf Steuern und Abgaben. Absolut summieren sich Mehrwertsteuer, Energie- oder Mineralöl- (Ökosteuer) und der Beitrag an den Erdölbevorratungsverband (EBV) auf insgesamt rund 65,1 Cent je Liter Ottokraftstoff.

Warum ist Benzin nur in Deutschland so teuer?

Wer im Osterurlaub ins Ausland fährt, kann in der Regel deutlich günstiger tanken: Wegen der hohen Steuern hat Deutschland mit die höchsten Spritpreise in Europa. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, wie am Montag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zeigen.

Entstehung der Benzinpreise in 4 Minuten erklärt

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Wie teilt sich der Benzinpreis auf?

Benzinpreis ohne Steuern

Der Bundesverband freier Tankstellen gibt an, dass sich der endgültige Verkaufspreis von Benzin wie folgt zusammensetzt: Der Verkaufspreis (E10) von 1,827 € pro Liter (02.03.2022) enthält: 19 % Mehrwertsteuer: 0,2917 € Nettoverkaufspreis: 1,535 €

Wer verdient was am Benzin?

An den hohen Spritpreisen verdienen Staat und Mineralölkonzerne. Stimmen aus Politik und Wirtschaft bezeichnen die Konzerne sogar als Kriegsgewinnler. Der ADAC geht unterdessen davon aus, dass die Preise wieder sinken werden.

Warum kostet Benzin 2 Euro?

Diese Beträge sind fix. Dazu kommen 19 Prozent Mehrwertsteuer - bei einem Preis von 2,20 Euro pro Liter sind das 35,1 Cent - und die CO₂-Abgabe, die je nach Biospritanteil mit weiteren etwa acht Cent pro Liter zu Buche schlägt.

Wie viel Prozent verdient der Staat am Benzin?

Die Mehrwertsteuer beträgt 19 Prozent des Netto-Verkaufspreises und damit in diesem Fall etwa 35 Cent. Bei einem Preis von 2,20 Euro pro Liter verdient der Staat demnach rund 1,08 Euro pro Liter. Damit macht die staatliche Belastung rund 49 Prozent des Benzinpreises aus.

Was verdient der Staat am Spritpreis?

Allein durch die Energiesteuer verdiente der Staat 2020 rund 35 Milliarden Euro. Doch die Experten sind sich einig: Die hohen Preise für Sprit sind vor allem Folge des stark gestiegenen Roh-Ölpreises. Der wird wiederum von Spekulanten beeinflusst, die weltweit Öl aufkaufen.

Wer ist verantwortlich für die hohen Spritpreise?

Die Preise für Benzin werden von der Nachfrage bestimmt.

Üblicherweise sind die Benzinpreise an Autobahntankstellen höher als an Tankstellen auf dem Land. Neben den höheren Kosten für die Pacht sorgt auch die höhere Nachfrage für höhere Benzinpreise an diesen Tankstellen.

Warum Sprit so teuer Steuer?

Zusätzlich zu Kosten und Gewinn schlagen bei Diesel, Benzin und anderen Antriebsarten drei verschiedene Steuern und Abgaben zu Buche: die Energiesteuer, die Mehrwertsteuer und die CO2-Abgabe. Die Energiesteuer ist seit 2003 unverändert und liegt bei Benzin bei 65,56 Cent pro Liter, bei Diesel sind es 47,04 Cent.

Wo gibt es das billigste Benzin auf der Welt?

Das meiste Rohöl weltweit gibt es in Venezuela. Gleichzeitig ist Benzin nirgends günstiger als dort. Umgerechnet 2 Cent kostet der Liter Benzin dort durchschnittlich. Besonders günstig ist Benzin außerdem in Libyen (3 Cent/Liter) und Iran (5 Cent/Liter).

Sind Tankstellen Kartelle?

Automobilclubs wie der ADAC und Verbraucherschützer prangern die Gier von Aral, Shell, Esso und Co an. Und die gescholtenen Konzerne geben über ihre Interessenverbände der Politik die Schuld am Preisanstieg – wegen der hohen Steuern auf Benzin.

Warum ist der Sprit in Deutschland teurer als in anderen Ländern?

Unterschiedliche Steuern sorgen für unterschiedliche Spritpreise. Ein zentraler Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern in Europa. Laut ADAC landen in Deutschland beim Benzin 48 Prozent der Tankrechnung beim Staat, beim Diesel 39 Prozent.

Werden die Spritpreise wieder runter gehen?

Der Tankrabatt ist da: Konkret sinkt die Energiesteuer ab 1. Juni 2022 bei Benzin um 29,55 Cent pro Liter, bei Diesel um 14,04 Cent.

Wie teuer wird Benzin 2025?

Die CO2-Abgabe wird bis 2025 schrittweise angehoben und beträgt dann 55 Euro pro Tonne CO2. Dadurch soll durch die CO2-Bepreisung der Liter Benzin im Jahr 2023 nochmal um 1,4 Cent, 2024 um 2,8 und 2025 um 2,4 Cent teurer werden. Für Diesel betragen die Preissprünge 1,5 Cent, 3 Cent und noch einmal 3 Cent.

Wann hört der Benzin Wahnsinn auf?

Nie da gewesener Preisschock im März

Immerhin ist der Preisschock aus dem März 2022 überwunden. Clever Tanken ermittelte für den Horrormonat für den Liter Super E10 einen Monatsschnitt von rund 2,0697 Euro – etwa 32 Cent mehr als noch im Februar.

Warum ist der Sprit so teuer obwohl der Ölpreis sinkt?

Warum fallen die Spritpreise nicht so stark wie der Ölpreis? Benzin und Diesel werden in Raffinerien aus Rohöl hergestellt. Maßgeblich ist also nicht nur der Preis für Öl, sondern auch der für Raffinerieprodukte.

Warum sind Spritpreise so hoch 2022?

Benzin und Diesel sind auch 2022 an den deutschen Tankstellen erneut teurer. Der Emissionshandel für Brennstoffe ist im Jahr 2021 mit einem fixen CO₂-Preis von 25 Euro pro Tonne gestartet. Seit Anfang 2022 liegt er bei 30 Euro. Dadurch verteuern sich Benzin und Diesel pro Liter um rund eineinhalb Cent.

Warum senkt Deutschland die Spritpreise nicht?

Der Grund: Die Energiesteuer fällt nicht erst beim Tanken an, sondern schon zuvor in den Raffinerien und Tanklagern.