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Was kann man gegen Aphasie tun?

Gefragt von: Heinz-Peter Schmidt  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
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Kommunikation und Umgang mit aphasischen Menschen
  1. Respektieren Sie den Betroffenen! ...
  2. Benehmen Sie sich normal! ...
  3. Sprechen Sie nicht für den Betroffenen! ...
  4. Nehmen Sie den aphasischen Personen nicht das Wort aus dem Mund! ...
  5. Korrigieren Sie nicht! ...
  6. Sprechen Sie langsam, klar und deutlich!

Kann sich eine Aphasie zurückbilden?

Letzteres bedeutet, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, sich überhaupt verbal zu äußern und Sprache zu verstehen. Aphasien können sich teilweise zurückbilden, weil die Hirnzellen in der Nachbarschaft der – durch beispielsweise einen Schlaganfall - zerstörten Zellen die sprachliche Funktion übernehmen können.

Was kann man gegen eine Aphasie tun?

Standard bei der Behandlung einer Aphasie ist die Logopädie. Immer häufiger werden auch Computerprogramme eingesetzt, mit denen Patienten z.B. Bilder und Begriffe einander zuordnen, Sätze ergänzen oder vorgegebene Worte und Sätze nachsprechen.

Kann eine Aphasie geheilt werden?

Aphasien sind bisher trotz der Fortschritte moderner Sprachtherapie nur bedingt behandelbar. Wissenschaftliche Studien aphasischer Patienten tragen sowohl zu einem besseren Verständnis der menschlichen Sprache als auch ihrer Störungen bei.

Wie fühlen sich Menschen mit Aphasie?

Aphasiker haben sehr oft Angst, beim Sprechen Fehler zu machen. Zu häufiges Korrigieren kann dazu führen, dass sich der Betroffene nicht mehr traut zu sprechen. Störquellen beseitigen. Menschen mit Aphasie fällt es schwer, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.

Aphasie: Sprachstörungen nach einem Hirnschlag können therapiert werden

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Was löst Aphasie aus?

Die Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung. Aphasiker können sich schlecht ausdrücken und oft nur schwer verstehen, was andere sagen. Eine Aphasie entsteht durch die Schädigung bestimmter Hirnareale etwa durch einen Schlaganfall, ein Hirntrauma oder einen Gehirntumor.

Wie denken Menschen mit Aphasie?

Häufig denken Betroffene „geordnet“, sprechen aber „durcheinander“. Auch das Verstehen ist in unterschiedli- chem Ausmaß betroffen. Meist fällt es den Betroffenen schwer, einem (längeren) Gespräch zu folgen. Im Extremfall nimmt der Betroffene Wörter nur dem Klang nach wahr, ohne deren Bedeutung zu erfassen.

Wird Aphasie schlimmer?

In etwa einem Drittel der Fälle mit anfänglicher Aphasie kommt es zu einer weitestgehenden Normalisierung der Sprachfunktionen innerhalb der ersten vier Wochen. Nach diesem Zeitfenster nehmen die spontanen Rückbildungen der Symptome jedoch immer weiter ab.

Ist Aphasie eine Demenz?

Eine Aphasie kann auch bei einer Alzheimer-Demenz oder bei einer oft früh einsetzenden Form der Demenz, der sogenannten Frontotemporalen Demenz, auftreten. Im Gegensatz zur Aphasie bei einem Schlaganfall, setzt die Aphasie bei Demenz in der Regel schleichend ein und nimmt einen fortschreitenden Verlauf.

Kann man mit Aphasie lesen?

Die Globale Aphasie ist die schwerste Form einer Aphasie. Die Betroffenen können kaum oder gar nicht sprechen. Die Störung beeinträchtigt ebenso das Sprachverständnis und in der Regel auch die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben.

Kann man mit Aphasie alleine leben?

„Auf der anderen Seite kenne ich Menschen mit schwersten Aphasien, die allein leben und dennoch ihren Alltag bewältigen können – und Spaß am Leben haben. “ Immer müssen Menschen mit Aphasie große Hürden überwinden, etwa beim Einkaufen: Wenn sie an der Kasse etwas gefragt werden und nicht antworten können.

Ist Aphasie eine Krankheit?

Eine Aphasie ist eine Sprachstörung, die die Beeinträchtigung von Wortverständnis oder Wortproduktion oder nichtverbalen Entsprechungen von Wörtern umfasst. Sie resultiert aus einer Funktionsstörung der Sprachzentren in der Großhirnrinde und in den Basalganglien oder den verbindenden Bahnen in der weißen Substanz.

Was ist der Unterschied zwischen Aphasie und Demenz?

Was unterscheidet „Aphasie bei Demenz“ von anderen Aphasie-Formen? „Klassische“ Aphasiker wissen genau, was sie sagen wollen, ih- nen gelingt lediglich die Umsetzung in Sprache nicht (fehlerfrei). Bei Demenz beginnt das Problem bereits auf einer vorsprachli- chen Ebene.

Was kann man tun bei wortfindungsstörungen?

Kann man die Wortfindungsstörung behandeln? Ja, die Beeinträchtigung kann durch eine gezielte Therapie behandelt werden, genauer gesagt durch eine Sprachtherapie. Diese dauert möglicherweise sehr lange und sollte mindestens 4 Stunden in der Woche stattfinden.

Wie erkenne ich ob ich dement werde?

Was sind die ersten, typischen Anzeichen von Demenz?
  1. Vergesslichkeit & Verwirrung. Den Geburtstag verpasst? ...
  2. Depression. ...
  3. Aggressivität & Gereiztheit. ...
  4. Persönlichkeitsveränderungen. ...
  5. Verlust des Geruchssinns. ...
  6. Halluzinationen & Wahnvorstellungen. ...
  7. Sprachliche Schwierigkeiten. ...
  8. Orientierungslosigkeit.

Wann beginnt die Demenz?

Je älter die Menschen werden, umso größer ist das Risiko für Demenzerkrankungen. Während in der Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen weniger als drei Prozent an einer Alzheimer-Demenz erkranken, ist im Alter von 85 Jahren ungefähr jeder Fünfte und ab 90 Jahren bereits jeder Dritte betroffen.

Warum wollen Demenzkranke nicht duschen?

Oft ist ihnen die Hygiene nicht mehr wichtig oder sie sind der Meinung, dass sie sich schon gereinigt haben. Auch geht zunehmend das Gefühl für die Körpergrenzen verloren. Sprechen Sie Anleitungen zur Körperpflege immer mit den gleichen Worten und in der gleichen Reihenfolge durch.

Was sollte man bei dementen vermeiden?

Kritik, Korrekturen, Diskussionen oder Vorwürfe erzielen bei Menschen mit Demenz meistens keinen positiven Effekt. Im Gegenteil, oft bringt es sie in Verlegenheit und frustriert sie. Daher sollte man davon Abstand nehmen. Loben sorgt indes für gute Laune – das ist bei Menschen ohne Demenz ja auch nicht anders.

Sind wortfindungsstörungen im Alter normal?

Das ist normal und altersunabhängig. Wenn Sie aber bemerken, dass Sie mit zunehmendem Alter Schwierigkeiten mit der Wortfindung entwickeln, sollten Sie nach ärztlicher Klärung der Ursache Gedächtnistraining betreiben. Wie bereits erwähnt, können Stress und Hektik ebenfalls Wortfindungsstörungen provozieren.

Welcher Arzt bei wortfindungsstörungen?

Bei anhaltenden Gedächtnis- oder Wortfindungsstörungen sowie auffallenden Verhaltensstörungen im Alter sollte unbedingt eine Abklärung der Ursache beim Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Neurologie erfolgen.

Welche Ursache haben wortfindungsstörungen?

Auch chronischer Stress kann die Konzentration schwächen und zu Gedächtnisproblemen führen und damit Wortfindungsstörungen hervorrufen. Dauerstress beansprucht Körper und Geist.

Welche Medikamente verursachen Sprachstörungen?

Zu diesen Substanzen gehören nicht nur Psychopharmaka wie Benzodiazepine, sondern auch Opiate, Parkinsonmittel, Antidepressiva und Antiepileptika.

Was ist bei einer Aphasie nicht eingeschränkt?

Zudem ist das Sprachverständnis deutlich beeinträchtigt. Das heißt, der Aphasiker versteht das Gesagte nicht oder nur eingeschränkt. Hinzukommt, dass es den Betroffenen der Wernicke-Aphasie häufig nicht bewusst ist, dass sie nicht verstanden werden können.

Was erleichtert die Verständigung von Aphasikern?

Leidet der / die Betroffene an Sprachstörungen, können folgende Hinweise die Verständigung erleichtern: Langsam, ruhig und in kurzen Sätzen sprechen. Einfache Ja-Nein-Fragen stellen. Wenn die Verständigung einmal nicht gelingt, dem Betroffenen eine Pause gönnen und es später noch einmal probieren.

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