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Was kann ich tun wenn der Nachbar seine Bäume nicht schneidet?

Gefragt von: Herr Siegbert Barth B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Weigert sich der Eigentümer, den Rückschnitt vorzunehmen, wird das beschriebene Selbsthilferecht „aktiviert“. Dann kann der Nachbar (in diesem Fall Sie) den erforderlichen Rückschnitt selbst vornehmen oder einen Dritten damit beauftragen. Die Kosten können Sie vom Eigentümer des Waldgrundstücks zurück verlangen.

Wann kann Nachbar Baumschnitt verlangen?

In den ersten fünf Jahren nach der Pflanzung kann der Nachbar, wenn ein Baum zu nah an der Grundstücksgrenze gepflanzt ist, dessen Beseitigung verlangen. Nach Ablauf der Fünf-Jahres-Frist kann er nur noch den Rückschnitt überhängender Äste verlangen.

Wie weit dürfen Äste auf das Nachbargrundstück ragen?

Der Abstand, den ein Baum zum Nachbarsgrundstück haben darf, ist in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundeslänger festgelegt. Diese können Sie auch in Ihrer Gemeinde anfragen. Im Normalfall sollte ein Baum bei einer Wuchshöhe von unter zwei Metern 50 Zentimeter Abstand zum Nachbarsgrundstück haben.

Kann Nachbar Rückschnitt verlangen?

Das jeweilige Landesrecht legt fest, wie hoch eine Hecke sein darf. Ist sie höher als vorgeschrieben, kann ein Nachbar verlangen, dass sie zurückgeschnitten wird. Steht inmitten der Hecke allerdings ein Baum, muss dieser nicht in jedem Fall gestutzt werden.

Was kann man gegen die überhängenden Äste des Nachbarn tun?

Grundsatzurteil aus Karlsruhe BGH: Nachbar darf Überhang-Äste abschneiden. Wer sich über überhängende Äste vom Baum des Nachbarn ärgert, darf zur Astschere greifen. Das gilt - laut BGH-Urteil - dann, wenn der Baum infolge des Schnitts eingehen könnte.

BGH: Darf der Nachbar die Äste meines Baumes abschneiden?

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Was tun wenn die Bäume des Nachbarn über die Grenze wachsen?

Das Gesetz regelt diesen Konflikt in §§ 910 und 1004 BGB. Nach § 910 BGB kann der Eigentümer eines Grundstücks herüberragende Zweige abschneiden und behalten, wenn er zuvor dem Nachbarn eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt.

In welcher Höhe dürfen Äste Überhängen?

das Landgericht Coburg (Az.: 32 S 11/01) entschieden, dass grundsätzlich nur die Äste und Zweige beseitigt werden müssen, die unter einer Höhe von fünf Metern in das Nachbargrundstück hineinragen. Ein Überwuchs in einer Höhe von mehr als fünf Metern ist hingegen mangels Beeinträchtigung in der Regel zu dulden.

Wie hoch darf der Nachbar Bäume wachsen lassen?

Wenn es für Ihr Bundesland keine genauen rechtlichen Vorschriften gibt, beachten Sie am besten folgende Faustregel: Halten Sie mit Bäumen und Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe vorsichtshalber einen Mindestabstand von 50 Zentimetern ein, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

Was macht man wenn der Nachbar seinen Garten nicht pflegt?

Ob man als Gartenbesitzer verpflichtet ist, Wildwuchs und Unkrautsamen gründlich zu beseitigen, klärt das Gesetz. Wird das eigene Grundstück durch einen verwilderten Garten in der Nachbarschaft beeinträchtigt, kann grundsätzlich vom Nachbarn Unterlassung gefordert werden.

Wie hoch darf man ein Baum im Garten wachsen lassen?

Da stellt sich die Frage: Wie hoch dürfen Bäume im Garten eigentlich sein? Die Gartenexpertin Iris Steinweller hat die Antwort. Eine Obergrenze für die Höhe von Bäumen in privaten Gärten existiert grundsätzlich nicht.

Kann ich mein Nachbar zwingen den Baum zu fällen?

Kann ich von meinem Nachbarn in Hamburg verlangen, dass er seinen Baum, der mein Grundstück verschattet, fällt? Das Fällen des gesamten Baumes kann man nicht verlangen. Nur wenn einzelne Äste die Grenze überragen und dadurch die Nutzung Ihres Grundstücks beeinträchtigt wird, muss der Nachbar den Überhang abschneiden.

Wem gehören die Blätter vom Baum des Nachbarn?

Doch wer muss das Laub beseitigen? Der Gesetzgeber sieht Grundstücks- und Hauseigentümer in der Pflicht. Für Gebäude in öffentlicher Hand gilt: Die jeweilige Kommune ist für die Laubbeseitigung zuständig.

Haben alte Bäume Bestandsschutz?

Ab dem Zeitpunkt, an dem der Baum gepflanzt wird, ist er bis zum Ablauf des fünften Wuchsjahres ein Jungbaum. Mit Beginn des sechsten Jahres wird er „erwachsen“, was automatisch zu Bestandsschutz führt. Das gilt für alle Laub- und Nadelbäume, was auch Tannen an der Grundstücksgrenze umfasst.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Was kann ich tun wenn die Bäume des Nachbarn nerven?

Frühzeitig Ansprüche anmelden. Hat man den Verdacht, der neu gesetzte Baum des Nachbarn kann eines Tages mich in meinem Grundstück belästigen, rät die Rechtsexpertin, einen Experten um Einschätzung zu bitten und frühzeitig seine Ansprüche anzumelden.

Wie kann man Nachbarn im Garten ärgern?

1 Ihr Nachbar ist etwas zu füllig? Weisen Sie ihn dezent darauf hin, indem Sie Piep-Geräusche im Stile eines ausparkenden Lkw von sich geben, sobald er sich bewegt. 2 Benutzen Sie beim Grillen unbedingt feuchtes, wenn möglich sogar nasses Holz.

Wie töte ich Nachbars Baum?

Die beste und wirkungsvollste Methode zum Baum töten ist neben dem Fällen sicherlich das Ringeln. Hierzu müssen Sie einfach im unteren Teil des Baumes, eventuell auf Hüfthöhe einen 10 cm breiten Streifen um den Baumstamm ritzen. Sind Sie damit fertig sollten Sie Rinde und etwas Holz abgetragen haben.

Wie hoch darf eine Tanne im Gärten werden?

Besteht eine Baumschutzsatzung, darf ein Baum nicht mehr entfernt werden, wenn er einen bestimmten Stammumfang, in der Regel in 1 m Höhe, überschreitet. Die Festlegung dieses Umfanges obliegt der Stadt/Gemeinde. Das nicht genehmigte Entfernen eines Baumes wird mit hohen Geldstrafen belegt!

Wann ist ein Baum eine Gefahr?

Ein Gefahrenbaum ist ein Baum, von dem eine konkrete Gefahr ausgeht, entweder für erhebliche Sachwerte oder „Leib oder Leben“. Bei diesen Bäumen ist die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet und sie müssen gefällt werden. Verantwortlich ist der Eigentümer.

Wer ist verantwortlich für überhängende Äste?

Ein Nachbar darf überhängende Äste eines Baumes absägen, wenn sein Grundstück durch den Überhang beeinträchtigt wird. Grundsätzlich ist immer der Eigentümer für Bäume und ihren Wuchs auf seinem Grundstück verantwortlich.

Wohin mit den Blättern vom Nachbarn?

Auch die Blätter auf dem eigenen Grundstück zu verbrennen ist verboten. Die bessere Lösung: Das Laub in der Biotonne oder dem Komposthaufen im Garten entsorgen. Alternativ können Gartenabfälle auch zu Wertstoffhöfen oder Grüngutannahmestellen gebracht werden.

Wer muss eigentlich Laub beseitigen?

Das Laub des Nachbarn wegfegen? Als besonders ärgerlich empfinden es viele Menschen, wenn das Laub nicht vom eigenen Baum stammt, sondern aus der Nachbarschaft. Doch niemand kann die Verursacher in die Pflicht nehmen. Es gilt: Fegen muss der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Blätter liegen.

Wann bekomme ich eine Laubrente?

Die Voraussetzungen für einen Anspruch auf Laubrente beinhalten: Eine starke Beeinträchtigung der Nutzbarkeit deines Grundstücks. Eine Verschmutzung, die über das ortsübliche Maß hinausgeht. Unzumutbar hoher Aufwand für die Beseitigung des Laubs.

Was kostet ein baumkontrolleur?

Bei einer Baumkontrolle werden verschiedene Aspekte überprüft. Kostencheck-Experte:Die Kosten werden dabei in den meisten Fällen nach Stundensatz abgerechnet, üblicherweise liegen die Kosten für eine geleistete Stunde zwischen 60 EUR und 80 EUR.

Wie hoch darf ein Baum in einem Wohngebiet werden?

In den meisten Regionen gilt, dass eine Pflanze, die weniger als drei Meter von der Grundstücksgrenze entfernt steht, nur bis zu 15 Meter hoch sein darf – bei acht Metern können sie auch darüber hinaus wachsen.

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