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Was kann ich gegen Insolvenzverwalter tun?

Gefragt von: Eric Born B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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In beiden Fällen können Schuldner oder Gläubiger einen Antrag auf Insolvenzverfahren beim zuständigen Amtsgericht stellen. Die Amtsgerichte übernehmen in Deutschland auch die Aufgaben von Insolvenzgerichten. Das Gericht entscheidet, ob der Schuldner die Insolvenzmasse selbst verwalten darf.

Was tun gegen Insolvenzverwalter?

Lassen Sie sich nicht ins Boxhorn jagen, wenn der Insolvenzverwalter viele Paragraphen und Urteile in seinen Brief schreibt. Verschaffen Sie sich in aller Ruhe einen Überblick über die Rechts- und Beweislage, bevor Sie reagieren. Prüfen Sie genau, wie der Anspruch ermittelt ist und rechnen Sie nach.

Wo kann ich mich über den Insolvenzverwalter beschweren?

Sind Sie der Meinung, dass Sie Ihr Insolvenzverwalter mit Absicht schlecht behandelt, dann kontaktieren Sie den verantwortlichen Rechtspfleger beim Insolvenzgericht. Reichen Sie in solchen Fällen beim Amtsgericht eine Beschwerde (vgl. § 58 InsO) gegen den Betreffenden ein.

Kann man den Insolvenzverwalter verklagen?

Der Insolvenzverwalter haftet auf Schadensersatz, wenn er schuldhaft seine Pflichten verletzt. Die Haftung des Insolvenzverwalters ist in § 60 Absatz 1 InsO geregelt: § 60 Haftung des Insolvenzverwalters.

Was darf Insolvenzverwalter nicht?

Was darf der Insolvenzverwalter nicht tun? Der Insolvenzverwalter darf weder über das pfändungsfreie Einkommen des Schuldners bestimmen noch diesen zwingen, z. B. einen Mobilfunkvertrag zu kündigen, den der Schuldner hieraus bezahlen kann.

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Wird das Konto vom Insolvenzverwalter kontrolliert?

Der Schuldner darf nichts mehr mit dem Konto machen, weil der Insolvenzverwalter nach § 80 InsO die Verfügung über die Insolvenzmasse übernimmt. Zur Insolvenzmasse gehört auch ein Konto. Also sperrt die Bank. Das betrifft erst einmal auch ein P-Konto.

Wer kontrolliert den Insolvenzverwalter?

Die Gläubigerversammlung hat zum Beispiel die Befugnis den Insolvenzverwalter in seiner Amtsführung zu kontrollieren, ihn gegebenenfalls auszuwechseln, sie entscheidet über die Annahme eines Insolvenzplans über die Fortführung oder Liquidation des Schuldnerunternehmens.

Wann macht sich ein Insolvenzverwalter strafbar?

Der Insolvenzverwalter kann sich z. B. auch wegen Betruges gem. § 263 StGB strafbar machen, wenn er gegenüber dem Insolvenzgericht falsche Angaben bei der Festsetzung einer dem Regelsatz übersteigenden Vergütung macht.

Welche Pflichten hat ein Insolvenzverwalter?

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens besteht die Aufgabe des Insolvenzverwalters in der sofortigen Inbesitznahme der Insolvenzmasse und deren Verwaltung. Er hat die Aufgaben der Hinterlegung, Siegelung, Aufzeichnung, Aufbewahrung und ihn treffen weitere Rechnungslegungspflichten.

Wie lange kann Insolvenzverwalter Geld zurückholen?

Der Insolvenzverwalter kann nur Zahlungen zurückverlangen, die während der letzten 3 Monate vor einem Insolvenzantrag oder nach dem Insolvenzantrag erfolgt sind. Das ist die sog. kritische Zeit. Außerdem müssen Beschäftigte die Zahlungsunfähigkeit kennen.

Was muss ich dem Insolvenzverwalter melden?

Dem Insolvenzverwalter sind regelmäßig unaufgefordert alle Einkommensnachweise (z. B. Verdienstab- rechnungen, Rentenbescheide, ALG-Bescheide etc.) für die Zeit ab Verfahrenseröffnung vorzulegen, ebenso die Nachweise zu bestehenden Unterhaltsverpflichtungen und zu dem Einkommen der unter- haltsberechtigten Personen.

Warum kommt der Insolvenzverwalter zu mir nach Hause?

Die Insolvenzverwalter kommen normalerweise auch nicht zum Schuldner nach Hause. Das Interesse ist also von Vornherein gering. Insofern müssen Schuldner sich in diesem Punkt keine allzu großen Gedanken machen. Im Streitfall muss das Insolvenzgericht auf Antrag des Insolvenzverwalters bzw.

Wie oft zum Insolvenzverwalter?

Grundsätzlich ist dies möglich. Die Insolvenzordnung (InsO) gibt keine Regelungen dazu vor, wie oft das Verfahren wiederholt werden darf. Allerdings müssen Schuldner gewisse Fristen abwarten, bevor Sie ein zweites Insolvenzverfahren anmelden mit Restschuldbefreiung können.

Kann man einen Insolvenzverwalter ablehnen?

Als Schuldner haben Sie bei seiner Auswahl kein Mitspracherecht. Ablehnen können Sie ihn nur in seltenen Fällen, beispielsweise bei einer privaten Beziehung ersten Grades oder wenn er einer der Gläubiger ist.

Was kann Insolvenzverwalter anfechten?

Anfechtung bei unentgeltlicher Leistung. Nach § 134 InsO ist jede unentgeltliche Leistung des Gemeinschuldners anfechtbar, es sei denn, sie ist früher als 4 Jahre vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens vorgenommen worden. Bloße Gelegenheitsgeschenke von geringem Wert sind nicht anfechtbar, § 134 Abs.

Wie hoch sind die Kosten eines Insolvenzverwalters?

Insolvenzverwalter Kosten

Die Kosten für den Insolvenzverwalter richtet sich auch nach der Anzahl der Gläubiger und der Insolvenzmasse. Ist die Anzahl der Gläubiger nicht höher als 10 erhält der Insolvenzverwalter mindestens 1000,00€. Sind es mehr als 10 Gläubiger kommen je 5 angefangene Gläubiger 150,00€ hinzu.

Wer trägt die Kosten des Insolvenzverwalters?

Zu diesen gehören laut § 54 InSO auch die Vergütung und Auslagen des Insolvenzverwalters. Ein Insolvenzverfahren wird nur eröffnet, wenn die Verfahrenskosten durch die Insolvenzmasse gedeckt werden können. Das bedeutet, dass im Prinzip der Gläubiger für die Vergütung des Insolvenzverwalters aufkommt.

Wann verjährt Insolvenzbetrug?

Ein Insolvenzbetrug auf Basis von Betrug (§ 263 StGB), Bankrott (§ 283 StGB), Insolvenzverschleppung (§ 15a InsO), Unterschlagung (§ 246 StGB) oder Untreue (§ 266 StGB) verjährt daher normalerweise nach fünf Jahren, da das Höchstmaß der Freiheitsstrafe zwischen einem und fünf Jahren liegt.

Was ist ein Insolvenzbetrug?

Als Insolvenzbetrug wird landläufig insbesondere die rechtswidrige Einbehaltung von Geldern oder anderen Besitztümern bezeichnet, die eigentlich zur Insolvenzmasse gehören und dementsprechend vom Insolvenzverwalter zwecks Verwertung gepfändet werden sollten.

Hat ein Insolvenzverwalter Schweigepflicht?

Der Insolvenzschuldner muss selbst oder durch seine Organe bei juristischen Personen betriebliche Geheimnisse dem Insolvenzverwalter auch dann mitteilen, wenn dieser kein Berufsträger ist, der einer eigenen strafrechtlich sanktionierten Verschwiegenheitspflicht (§ 203 StGB) unterliegt.

Wann endet das Amt des Insolvenzverwalters?

Die Tätigkeit eines Insolvenzverwalters endet, wenn das Insolvenzverfahren aufgehoben bzw. eingestellt wird. Grundlage für seine Vergütung bildet die Insolvenzrechtliche Vergütungsverordnung (InsVV). Sie beinhaltet auch alle anderen gesetzlichen Regelungen, wenn es um Insolvenzen geht.

Ist ein P-Konto Pflicht bei Privatinsolvenz?

Wenn Sie verschuldet sind und ein Insolvenzverfahren droht, sollten Sie unbedingt ein P-Konto einrichten. Denn nur so können Sie einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens vor der Pfändung schützen und erreichen, dass Ihr Kontoführungsvertrag während der Privatinsolvenz/Regelinsolvenz bestehen bleibt.

Was passiert wenn man zu viel Geld auf einem P-Konto hat?

Da der monatliche Freibetrag überschritten wird, wird der doppelte Zahlungseingang von der Bank eingezogen. Jedoch wird der abgeschöpfte Betrag automatisch in den Folgemonat übernommen und kann schließlich vom Kontoinhaber frei genutzt werden.

Kann das Bankkonto von dem Insolvenzverwalter freigegeben werden?

Ein Insolvenzverwalter/ Treuhänder kann nach der neuen Rechtslage aber ein P-Konto nicht mehr aus der Insolvenzmasse freigeben. Andernfalls würde er seine Pflichten verletzen und womöglich Ärger mit den Insolvenzgerichten bekommen. Außerdem soll das neue P-Konto den Schuldner ja gerade automatisch schützen.

Wie viel Geld steht mir bei Privatinsolvenz monatlich zu?

Einkommen bis zu 1.339,99 Euro netto im Monat darf nicht gepfändet werden. Einkommen bis zu dieser Grenze steht dem Schuldner in voller Höhe zu. Er muss kein Geld zum Abbau seiner Schulden an den Insolvenzverwalter abführen.