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Was ist wichtig bei einer Wohnungsübergabe?

Gefragt von: Herr Dr. Jürgen Müller B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 1. August 2023
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Checkliste Wohnungsübergabe
  • Du solltest eine leere und besenreine Wohnung übergeben.
  • Dokumentiere die Terminvereinbarung per Mail oder schriftlich.
  • Fertige eine Liste mit allen aktuellen Zählerständen an.
  • Bringe alle Schlüssel mit, die zur Wohnung gehören.
  • Notiere alle Mängel in einem Wohnungsübergabeprotokoll.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Was muss der Vermieter beim Auszug akzeptieren?

1. Selbst streichen Der Vermieter muss akzeptieren, dass der Mieter im Mietvertrag vereinbarte Schönheitsreparaturen selbst ausführt (Bundesgerichtshof, AZ: VIII ZR 294/09). Auch Freunde, Bekannte oder andere Helfer müssen keine Malermeister sein, solange die Wand hinterher "fachgerecht" gestrichen ist.

Welche Mängel muss der Mieter übernehmen?

Treten Fehler und Mängel auf, muss der Vermieter sie beseitigen. Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

Für welche Schäden haftet der Mieter beim Auszug?

Müssen Mieter für alle Schäden in der Wohnung aufkommen? Nein, ein Mieter muss nur für jene Schäden bezahlen, die über das übliche Maß an Abnutzung durch das Wohnen hinausreichen. Eine abgenutzte Küche, vergilbte Tapeten, defekte Jalousien oder abgewetzte Türstöcke gehören zum Beispiel nicht dazu.

Vorsicht! Wohnungsübergabe - Worauf ist zu achten

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Wann muss ich beim Auszug streichen?

Mieter sind nicht dazu verpflichtet, beim Auszug die Wohnung komplett zu renovieren. Wer nur kurze Zeit mietet, hinterlässt üblicherweise wenig Spuren. Starre Klauseln, die Renovierung oder Schönheitsreparaturen in festen Intervallen vorsehen, sind unwirksam. Schwammige Formulierungen im Mietvertrag sind unwirksam.

Wie muss ich die Wohnung bei Auszug hinterlassen?

In § 546 BGB steht, dass der Mieter beim Auszug verpflichtet ist, die Wohnung besenrein an den Vermieter zu übergeben. Das bedeutet, dass alle Böden gekehrt und Teppichböden gesaugt werden müssen. Das gilt auch für Nebenräume wie Keller oder Garagen.

Wie viel darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Was darf nicht von der Kaution abgezogen werden?

nicht gezahlte Miete. Schönheitsreparaturen (oder Schadensersatz wegen nicht erfolgter Schönheitsreparaturen) Schadensersatz wegen Beschädigung der Mietsache. Nachzahlung nicht beglichener Betriebskosten.

Was muss ich beim Auszug alles renovieren?

Renovieren beim Auszug gehört für die meisten Mieter fest zum Umzug. Streichen, Spachteln, Tapezieren in der alten Mietwohnung müssen genauso erledigt werden, wie Regale aufbauen und einräumen in der neuen Bleibe. Tatsächlich gibt es jedoch keine gesetzliche Renovierungspflicht für Mieter.

Wie lange hat der Vermieter Zeit nach Auszug Mängel geltend machen?

Praxishinweis. Die mietrechtliche Verjährung für Ersatzansprüche des Vermieters greift schnell: Nur sechs Monate hat der Vermieter nach Rückerhalt der Mietsache Zeit, seine Ansprüche wegen Veränderungen oder Verschlechterungen des Mietobjekts durchzusetzen (§ 548 BGB).

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Ist Mieter verpflichtet Fenster zu putzen?

Mieter müssen ihre Wohnung reinigen, lüften, heizen und entmüllen, damit keine Schäden entstehen. Ungeputzte Fenster stellen aber keine Beschädigung dar und sind auch kein Grund, dass ein Fenster Schaden nimmt. Per Gesetz bleibt es dem Mieter überlassen, ob und wie oft er seine Fenster putzt.

Wie müssen Wände übergeben werden?

Während der Mietzeit dürfen Vermieter:innen nicht vorschreiben, dass in einer bestimmten Farbe gestrichen werden muss. Bei Auszug darf dein:e Vermieter:in nicht verlangen, dass du die Wohnung weiß streichst. Die Farbauswahl ist dennoch eingeschränkt, da es sich um helle, neutrale Farben handeln muss.

Was passiert wenn man beim Auszug nicht streichen?

Ist Streichen bei Auszug Pflicht? Nein, in dieser Grundsätzlichkeit besteht nach gültigem Mietrecht keine Pflicht dazu, beim Auszug die Wohnung zu streichen, ohne das Nutzungsverhalten des ausziehenden Mieters und den tatsächlichen Grad der Abnutzung der Wohnung zu berücksichtigen.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Was passiert wenn ich bei Auszug nicht Streiche?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Kann Vermieter Sauberkeit prüfen?

Routinekontrollen zum Zustand der Wohnung sind nicht erlaubt. Darauf hat der Vermieter keinen Anspruch. Lediglich alle 5 Jahre ist das Betreten der Wohnung zulässig, um den Zustand zu bewerten. Ferner ist der Zutritt nur bei berechtigtem Interesse erlaubt.

Was wenn der Mieter nicht putzt?

Wenn sich der Mieter entgegen seiner vertraglichen Verpflichtung weigert, seine Reinigungspflicht zu erfüllen, kann ihn der Vermieter darauf verklagen und aus dem Urteil bei weiterer Nichterfüllung vollstrecken.

Was ist wenn der Mieter das Übergabeprotokoll nicht unterschreibt?

Fazit: Beweissicherung bei Übergabe auch ohne Unterschrift. Festzuhalten ist, dass in den Fällen, in denen der Vermieter oder Mieter das Übergabeprotokoll nicht unterschreibt, kein rechtliches Zwangsmittel existiert, um eine Unterschrift zu erzwingen.

Was zählt als Mängel?

Ein Sachmangel liegt vor, wenn die Sache nicht den subjektiven Anforderungen entspricht. Eine Sache entspricht nicht den subjektiven Anforderungen, wenn sie: - bei Gefahrübergang nicht die vereinbarte Beschaffenheit hat (hierzu zählt u.a. auch die vereinbarte Menge; wird also zu wenig geliefert, liegt ein Mangel vor).

Wer ist in der Beweispflicht Mieter oder Vermieter?

Das Amtsgericht Saarbrücken hat mit Urteil vom 31.05.2017, Az. 120 C 12/16, entschieden, dass der Vermieter einen Schaden zum Zeitpunkt der Rückgabe der Mietsache beweisen muss, der Mieter dagegen, dass dieser Schaden bereits bei Einzug vorhanden war.

Was zählt zu Gebrauchsspuren?

Mängel im Bad

Kleine Kratzer auf den Fliesen oder verfärbte Fugen zählen zu den normalen Abnutzungsspuren. Sofern diese Mängel nur im üblichen Maß auftreten, muss dieser Zustand vom Eigentümer akzeptiert werden.

Welche Schäden Kaution?

Kaution für Schäden, nicht für gewöhnliche Abnutzung

Zur gewöhnlichen Abnutzung zählen beispielsweise Laufspuren auf dem Teppich, Schatten um Bilderrahmen und Lichtschalter. In diesen Fällen darf der Vermieter kein Geld von der Kaution behalten. Als Schaden gelten zum Beispiel Rotweinflecken im Teppich.

Wann sind Türen abgewohnt?

Doch wann sind Türen „abgewohnt“? Es kommt vor allem darauf an, ob Verschleißerscheinungen an Türen und Türrahmen zu erkennen sind. Auch vergilbte Türen sind „abgewohnt“.

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