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Was ist wenn der Vater nicht in der Geburtsurkunde steht?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Erik Winter  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Auch in diesem Fall steht in der Geburtsurkunde „Vater unbekannt“. Allerdings hat jedes Kind das Recht zu erfahren, wer seine Eltern sind. Aus diesem Grund kann das Jugendamt einen Antrag auf Vaterschaftsfeststellung beim Familiengericht stellen.

Was passiert wenn man den Vater nicht angibt?

Nach der gesetzlichen Erbfolge sind Kinder erbberechtigt. Als Kind gilt man allerdings nur, wenn die Vaterschaft anerkannt wurde. Das bedeutet, dass das Kind seinem Vater gegenüber nicht erbberechtigt ist, wenn die Vaterschaft als unbekannt, bzw. nicht angegeben oder anerkannt wurde.

Wann wird der Vater in die Geburtsurkunde eingetragen?

Sie können die Vaterschaftsanerkennung schon vor der Geburt abgeben. Das hat den Vorteil, dass Sie in die Geburtsurkunde Ihres Kindes eingetragen werden. Geben Sie die Vaterschaftsanerkennung nach der Geburt ab, muss eine neue Geburtsurkunde ausgestellt werden.

Was tun wenn der Vater unbekannt ist?

Ist der Vater unbekannt, gibt es nur finanzielle Unterstützung vom Jugendamt, wenn Sie selbst Nachforschungen anstellen und alles unternehmen, um die Vaterschaft festzustellen oder dem Jugendamt die Feststellung der Vaterschaft zu ermöglichen.
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Unterhaltsvorschuss beantragen
  1. Namen,
  2. Geburtsdatum.
  3. und Wohnort benennen.

Wer zahlt wenn der Vater unbekannt ist?

Grundsätzlich muss der leibliche Vater eines Kindes Unterhalt für sein Kind bezahlen. Die Behörden zahlen nur einen Vorschuss auf diese Unterhaltszahlungen. Weil die Behörden sich beim leiblichen Vater irgendwann „schadlos“ halten wollen, müsste dafür der leibliche Vater bekannt sein.

▶ Alles über die Geburtsurkunde

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Welche Rechte ohne Vaterschaftsanerkennung?

das recht auf gemeinsame elterliche Sorge. Zudem hat jedes Kind ein Recht auf Kenntnis seiner Abstammung. Wenn der Vater nicht "Vater" nach öffentlichem Recht ist, dann kommt das Kind in eine Pflegefamilie/ zur Familie der Mutter je nach Vorsorgetestament / Wunsch der Mutter / Laune des Jugendamtes.

Wird Vaterschaft automatisch anerkannt?

Wird der Ehemann automatisch als Vater eingetragen? Ja! Als Vater eingetragen wird immer derjenige, der zum Zeitpunkt der Geburt rechtskräftig mit der Mutter verheiratet ist, dessen Vaterschaft anerkannt oder gerichtlich festgestellt wurde.

Kann ich als Mutter die Vaterschaftsanerkennung verweigern?

Vaterschaft anerkennen: Mutter stimmt nicht zu

Verweigert die Mutter die Anerkennung der Vaterschaft, bleibt dem Vater nur die Möglichkeit, einen Antrag im Rahmen einer Klage zur Vaterschaftsfeststellung beim Familiengericht zu stellen.

Wann gilt man als Vater?

Vater eines Kindes ist laut Gesetz der Mann, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist.

Wer muss Vaterschaft beweisen?

Gemäß § 1598 BGB können sowohl der Vater als auch die Mutter oder das Kind einen solchen Vaterschaftstest verlangen und die Einwilligung der anderen Beteiligten einfordern. Nicht zum Kreis der Personen, die einen DNA-Test dulden müssen gehört jedoch der mutmaßlich leibliche Vater.

Wie viel kostet ein Vaterschaftstest?

Kosten: Vaterschaftstest ist nicht billig

Kosten kann ein einfacher Test ohne amtliches Gutachten etwa 100 Euro. Für einen Vaterschaftstest, der in einem speziellen Labor mit Qualitätssicherung (nach DIN EN ISO/IEC 17025) durchgeführt wird, bezahlt man mehrere hundert Euro.

Was kostet eine vaterschaftsklage?

Was kostet die Klage? Die Kosten für eine Vaterschaftsklage zur Feststellung der Vaterschaft hängen gemäß § 47 Familiengerichtskostengesetz vom Verfahrenswert ab. Dieser liegt bei Familiensachen zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Knapp die Hälfte der Kosten fällt für den gerichtlich angeordneten Vaterschaftstest an.

Wie Vaterschaft nachweisen?

Eine Vaterschaft kann auf Antrag des Kindes oder der Mutter auch gerichtlich nach § 1600d BGB festgestellt werden, wenn der mutmaßliche Vater des Kindes sich weigert, die Vaterschaft anzuerkennen. Über den Feststellungsantrag entscheidet das zuständige Familiengericht in einem Abstammungsverfahren.

Kann das Gericht einen Vaterschaftstest anordnen?

Möchten Sie aber trotzdem dringend die Vaterschaft feststellen lassen, müssen Sie einen Antrag auf ein Abstammungsgutachten beim Familiengericht stellen. Das Familiengericht kann dann einen Vaterschaftstest anordnen und die Durchführung sogar polizeilich durchsetzen.

Kann der Mann die Vaterschaft einklagen?

Gerichtliche Vaterschaftsfeststellung. Die Vaterschaft kann mit 2 voneinander unabhängigen, gerichtlichen Verfahren geklärt werden: "Anfechtung der Vaterschaft" oder "Klärung der Abstammung". Das zweifelnde Familienmitglied (Vater, Mutter, Kind) hat die Wahl, eines oder beide Verfahren (s.u.) in Anspruch zu nehmen.

Welche Rechte hat ein Vater wenn er nicht das Sorgerecht hat?

Vaterrechte ohne Sorgerecht: Umgangsrecht

Die Rechte für unverheiratete Väter umfassen in jedem Fall das Umgangsrecht. Die Rechte unverheirateter Väter erstrecken sich jedoch auch auf das Umgangsrecht. Dieses sichert sowohl das Recht des Kindes auf Kontakt zum Vater als auch des Vaters auf Kontakt zum Kind.

Soll ich die Vaterschaft anerkennen?

Nötig wird eine Vaterschaftsanerkennung immer dann, wenn die Eltern nicht verheiratet sind und ein gemeinsames Kind erwarten. Nach § 1594 BGB ist die Rechtswirkung der Vaterschaftsanerkennung erst gegeben, wenn diese wirksam wird. Eine Vaterschaftsanerkennung ist unwirksam, solange noch eine andere Vaterschaft besteht.

Ist Vaterschaftsanerkennung gleich gemeinsames Sorgerecht?

Die Vaterschaftsanerkennung regelt die rechtliche Verbindung zwischen einem Mann und einem Kind. Eine Verwandtschaft ist deshalb keine Voraussetzung dafür. Dasselbe gilt für das Sorgerecht. Wenn der angebliche leibliche Vater die Vaterschaft jedoch anzweifelt, kann er beim Familiengericht die Vaterschaft anfechten.

Wer zahlt für Kuckuckskinder?

Sie kommt meist nur zum Tragen, wenn es Streit über die Vaterschaft gibt. Bis zum gerichtlichen Beweis des Gegenteils bleibt derjenige Vater unterhaltspflichtig, der als gesetzlicher Vater eingetragen ist! Das heißt, dass die Zahlung von Unterhalt für ein Kuckuckskind in der Ehe meist die Regel darstellt.

Ist ein Kuckuckskind?

Kuckuckskind bezeichnet ein Kind, dessen Vater nicht sein biologischer Vater ist, weil die Mutter es mit einem anderen Mann zeugte und das Kind und seinen sozialen Vater im Glauben ließ, miteinander blutsverwandt zu sein.

Was passiert wenn der Vater das Kind nicht anerkennt?

Wenn der biologische Vater des Kindes die Vaterschaft nicht anerkennen will, kann sie gerichtlich festgestellt werden. Du kannst als Mutter in diesem Fall vor dem zuständigen Familiengericht im Namen des Kindes Klage auf Vaterschaftsfeststellung erheben.

Kann der Erzeuger die Vaterschaft einklagen?

Biologische Väter können die rechtliche Anerkennung ihrer Elternschaft nicht einklagen, wenn das Kind mit einem anderen Mann als Vater in einer „sozial-familiären Beziehung" aufwächst.

Kann das Jugendamt einen Vaterschaftstest erzwingen?

Auch das Jugendamt kann ein Abstammungsgutachten in die Wege leiten. Ein Vaterschaftstest kann vom Jugendamt verlangt werden. Dies passiert dann, wenn nach der Geburt eines Kindes kein rechtlicher Vater durch die Mutter benannt werden kann und kein Mann sich als Vater anerkennen lässt.

Was passiert wenn der Vaterschaftstest negativ ist?

Kommt das DNA-Gutachten zu einem negativen Ergebnis, entbindet das den Mann noch nicht automatisch von allen Vaterrechten und -pflichten. Will er trotzdem weiterhin als Ziehvater für das Kind da sein, ist das also problemlos möglich.

Kann Frau Vaterschaftstest verweigern?

Die wichtigste Regel: Nichts ohne Einverständnis. Ein Vaterschaftstest darf nur durchgeführt werden, wenn alle Beteiligten schriftlich ihre Zustimmung erteilt haben. Bei einem unmündigen Kind müssen alle Sorgeberechtigten zustimmen, also in der Regel auch die Mutter.