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Was ist Übersteuern beim Motorrad?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Henriette Brückner B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Ein überwiegender Hinterraddrift wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Übersteuern bezeichnet. Das heißt, dass nach dem Ausbrechen des Fahrzeughecks die Lenkung geradegestellt oder sogar in Richtung der Kurvenaußenseite zu lenken ist. Ein überwiegender Vorderraddrift wird als Untersteuern bezeichnet.

Was versteht man unter Übersteuern?

Übersteuern ist eine physikalische Reaktion eines Autos bei Kurvenfahrt. Hierbei bricht das Heck aus. Der Schräglaufwinkel der Hinterräder ist größer als der Schräglaufwinkel der Vorderräder.

Wie kommt es zum Übersteuern?

Übersteuerung tritt dann auf, wenn die Reifen keine Haftung mehr auf dem Asphalt bieten. So kann der Reifen seine Kraft nicht mehr übertragen und die Haftung ist verlustig. Ein Reifen kann nämlich nur bis zu einem gewissen Grad die Kraft übertragen. Ist dieser Punkt überschritten, verliert der Reifen seine Haftung.

Was ist der Unterschied zwischen unter und Übersteuern?

Wenn das Fahrzeug untersteuert, „schiebt” es trotz eingeschlagener Lenkung in der Kurve nach außen. Das ist typisch für Fahrzeuge mit Vorderradantrieb. Beim Übersteuern bricht das Heck des Autos in der Kurve aus. Das ist typisch für heckangetriebene Fahrzeuge.

Was tun bei Übersteuern?

Gegenmaßnahmen:
  1. Geschwindigkeit reduzieren. ...
  2. Bei Fahrzeugen ohne Automatikgetriebe auskuppeln.
  3. Gegenlenken: Das heißt rasch, aber nicht zu stark in jene Richtung lenken, in die man korrigieren will bzw. ...
  4. Wenn alle Versuche versagt haben empfiehlt sich am ehesten eine Notbremsung.

Untersteuern & Übersteuern - Erklärung

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Warum Hinterradantrieb?

Im Gegensatz zum Frontantrieb wird beim Beschleunigen die angetriebene Achse belastet, was eine gute Kraftübertragung bei griffiger Fahrbahn ermöglicht, vor allem bei rasanten Beschleunigungsvorgängen; zügigem Anfahren an Steigungen und bei Anhängerlast.

Kann ein Frontantrieb Übersteuern?

Übersteuern wird durch einen Mangel an Traktion an der Hinterachse erzeugt. Wenn du aber bei einem Auto mit Frontantrieb beschleunigst, dann wird die Gewichtsverlagerung nach hinten den Grip dort erhöhen und kann die Situation retten.

Welches Rad wird beim Übersteuern abgebremst?

Möchte der Fahrer „mehr Kurve fahren“ als tatsächlich gemessen, wird auf Untersteuern erkannt. Bei zu großen Abweichungen wird automatisch das kurveninnere Hinterrad abgebremst und die Motorleistung zurückgenommen.

Wann bricht das Heck aus?

Wann kann das Heck ausbrechen? Bei allen Modellen mit Heckantrieb kann das Heck ausbrechen, wenn man sie bei zu hoher Geschwindigkeit zu stark einlenkt. Klassisches Beispiel für dieses sogenannte Übersteuern: Wir fahren zu schnell durch eine Kurve oder beschleunigen in der Kurve zu stark.

Was heißt nach vorne ausbrechen?

Das bedeutet, dass der Wagen nicht mehr um die Kurve fährt, sondern über die eingeschlagenen Vorderräder geradeaus zum Kurvenrand schiebt.

Welche Fahrzeuge neigen zum Untersteuern?

Frontgetriebene Autos reagieren im Grenzbereich typischerweise mit Untersteuern. Das bedeutet, dass der Wagen nicht mehr um die Kurve fährt, sondern über die eingeschlagenen Vorderräder geradeaus zum Kurvenrand schiebt. Übersteuern ist ein typisches Merkmal von hinterradgetriebenen Autos.

Wo bricht ein Auto mit Vorderradantrieb aus?

PKWs mit Vorderradantrieb neigen dazu, vorne auszubrechen, wenn man in der Kurve zu viel Gas gibt. Da das Fahrzeug Vorderradantrieb hat, neigt es nicht zum Übersteuern, also zum Ausbrechen mit dem Heck.

Wo neigt ein Pkw mit Hinterradantrieb?

Ein PKW mit Hinterradantrieb neigt dazu, hinten auszubrechen. Ein PKW mit Hinterradantrieb neigt in der Kurve dazu, hinten auszubrechen, bzw. zu übersteuern, wenn man zu viel Gas gibt.

Was tun wenn man mit dem Auto rutscht?

Das funktioniert so: Nimm das Lenkrad fest in die Hand und lenke schnell, aber kontrolliert und nur leicht in die andere Richtung. Bricht dein Auto beispielsweise nach rechts aus, musst du nach rechts lenken, um das Heck wieder einzufangen. Bricht es nach links aus, lenke nach links.

Was ist mit dem Auto driften?

Unter Driften versteht man das bewusst eingeleitete Übersteuern eines Autos - es lenkt stärker in die Kurve ein, als es der Radius vorgibt. Damit es sich dabei nicht dreht, lenkt der Fahrer gegen: Die Vorderräder zeigen dabei scheinbar entgegengesetzt zur Kurve (also in einem Linksknick nach rechts).

Für was ist das ESP im Auto?

ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ist ein elektronisches Fahrassistenzsystem, das durch das Abbremsen einzelner Räder dem Ausbrechen des Fahrzeuges entgegenwirken soll. Dieser Fahrassistent wird auch ESC (Electronic Stability Control) genannt bzw.

Ist Heckantrieb besser?

Zusammengefasst ist das Fahrverhalten deutlich besser und vor allem dynamischer. Der Fakt, dass sich beim Beschleunigen das Auto nach hinten neigt und somit die Antriebsachse belastet, unterstreicht das zusätzlich. So bekommt das Fahrzeug mehr Grip. Allerdings nur auf trockener Fahrbahn.

Wie fährt man mit Heckantrieb?

Trotz Heckantrieb im Winter sicher unterwegs

Gehen Sie bei schwierigen Straßenbedingungen in Kurven und beim Abbiegen behutsam mit dem Gaspedal um. Gerade in Kurven droht sonst ein Ausbruch des Hecks. Beladene Fahrzeuge haben eine bessere Traktion bei Schnee, Eis und Nässe.

Warum hat BMW nur Heckantrieb?

Heckantrieb ist in der Regel teurer, als andere Antriebsarten. Das ist der nach hinten führenden Kardanwelle zu verdanken. Doch einige wesentliche Punkte sprechen beispielsweise für einen BMW Heckantrieb, weshalb dieser meist, wie in diesem Fall, bei Nobelherstellern zum Einsatz kommt: Qualität, Leistung und Fahrspaß.

Kann man ESP ausschalten?

Sofern Sie bei Ihrem Auto das ESP manuell ausschalten können, finden Sie dafür üblicherweise einen entsprechenden Knopf in der Mittelkonsole. Dieser trägt häufig die Aufschrift "ESP off" oder ähnlich. Den Knopf müssen Sie für wenige Sekunden gedrückt halten, um das ESP auszuschalten.

Was bedeutet es wenn ESP leuchtet?

ESP-Symbol

Blinkt die Kontrollleuchte, dann arbeitet das ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) oder die Traktionskontrolle. Leuchtet die Lampe allerdings dauerhaft, ist das ESP abgeschaltet. Wenn sich das ESP nicht wieder einschalten lässt, ist eine Fachwerkstatt aufzusuchen.

Wann regelt ESP?

Am elektronischen Stabilitätsprogramm ESP führt in der Europäischen Union kein Weg mehr vorbei. Ab 1. November 2014 müssen alle neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht das Antischleudersystem an Bord haben. Für alle anderen Fahrzeuge greift die Pflicht ein Jahr später.

Kann ein Frontantrieb ausbrechen?

Gibst du bei einem Pkw mit Frontantrieb in der Kurve zu viel Gas, könnte er über die Vorderachse ausbrechen. Die Frontreifen verlieren dabei die Haftung zur Straße und dadurch würde dein Fahrzeug nicht mehr lenken, sondern geradeaus weiterfahren und somit ausbrechen.

Welcher Antrieb ist bei Schnee besser?

Frontantrieb ist sicher

Im Winter, wenn die Straßen voller Schnee und Eis sind, kann der Frontantrieb schwierig zu steuern sein und beim Anfahren können die Vorderräder durchdrehen, vor allem wenn der Kofferraum schwer beladen ist.

Warum ist Heckantrieb im Winter schlechter?

Autofahren im Winter mit Hinterradantrieb

Denn Hecktriebler neigen an sich schon zum Übersteuern, d.h., dass das Heck des Fahrzeugs ausbrechen kann, wenn es im Grenzbereich bewegt wird. Dieser Effekt kommt umso stärker auf nassem, vereisten oder matschigen Untergrund zum Tragen.

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