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Was ist schlimmer Azidose oder Alkalose?

Gefragt von: Ana Kremer  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Dazu wird der pH-Wert des Blutes in einem bestimmten Bereich gehalten, nämlich zwischen 7,35 und 7,45. Sinkt der Blut-pH-Wert unter 7,35, wird das Blut „sauer". Man spricht von einer Azidose. Oberhalb von 7,45 käme es hingegen zu einer Alkalose, einer ebenfalls lebensgefährlichen Stoffwechselstörung.

Was ist der Unterschied zwischen Alkalose und Azidose?

pH-Normwerte im Körper

Einen erniedrigten arteriellen Blut-pH-Wert (pH <7,35) bezeichnet man als Azidose, einen erhöhten arteriellen Blut-pH-Wert (pH >7,45) als Alkalose.

Wann Azidose wann Alkalose?

Der Referenzbereich des pH-Wertes liegt beim Menschen zwischen 7,35 und 7,45. Unterschreitet der Wert 7,35 spricht man von einer Azidose (Übersäuerung), liegt er über 7,45 von einer Alkalose.

Warum ist Azidose gefährlich?

Der pH-Wert sinkt ab, wenn die Pufferkapazität des Blutpuffers (siehe Säure-Basen-Haushalt) gegen Säuren erschöpft ist. Dies führt zu einem plötzlichen starken Absinken des pH-Wertes und eine akute Übersäuerung tritt auf. Dabei handelt es sich oft um eine akut lebensbedrohliche Erscheinung.

Warum ist eine Alkalose gefährlich?

Schwere Fälle mit pH 7,55 oder darüber können gefährlich werden durch Herzrhythmusstörungen und tetanische Krämpfe (Auswirkung auf ionisiertes Calcium), Hypokaliämie und Zunahme der O2-Affinität des Hb mit nachteiligen Folgen für den Sauerstofftransport.

Respiratorische Alkalose und Azidose .. Erkennung und Behandlung..

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Wann tritt eine Alkalose auf?

Die pseudorespiratorische Alkalose tritt auf, wenn durch eine maschinelle Beatmung (oftmals eine Hyperventilation) größere Mengen an alveolärem Carbondioxid (CO 2) als normal abgeatmet werden.

Was führt zu Alkalose?

Eine metabolische Alkalose ist ein primärer Anstieg des Bicarbonat (HCO3) mit oder ohne kompensatorischem Anstieg vom Carbondioxid-Partialdruck (PCO2); der pH-Wert kann hoch oder fast normal sein. Häufige Ursachen sind rezidivierendes Erbrechen, Hypovolämie, Einnahme von Diuretika und Hypokaliämie.

Welcher pH ist tödlich?

Bei einem pH-Wert ab 7,6 liegt eine schwere, lebensbedrohliche Alkalose vor. Auch hier unterscheidet man die metabolische von der respiratorischen Form: Die metabolische Alkalose entsteht durch Verlust von Säuren oder Zufuhr von Basen.

Wie behandelt man eine Azidose?

Bei der stoffwechselbedingten Azidose kommt es meist zu einer besonders tiefen, rhythmischen und geräuschvollen Atmung. So versucht der Körper mehr Kohlenstoffdioxid auszuatmen, um der Übersäuerung entgegenzuwirken. Zusätzlich können Durchfall, Übelkeit und Erbrechen Anzeichen einer stoffwechselbedingten Azidose sein.

Was tun bei Alkalose?

Behandlung von Alkalose

Die metabolische Alkalose wird von Ärzten üblicherweise durch Ersatz von Wasser und Elektrolyten (Natrium und Kalium) behandelt, während die Ursache behoben wird. In seltenen Fällen wird bei schwerer metabolischer Alkalose gelöste Säure intravenös verabreicht.

Ist saures Blut gefährlich?

Azidosen entstehen durch Überproduktion saurer Stoffwechselprodukte, zum Beispiel beim entgleisten Diabetes und bei Kreislaufschock, oder weil die Harnausscheidung gestört ist, wie etwa bei fortgeschrittenem Nierenversagen. Meist ist die Situation lebensbedrohlich und erfordert eine intensivmedizinische Behandlung.

Was ist wenn das Blut sauer ist?

Bei einer Übersäuerung im Blut (Azidose) kommt es zu einem Absinken des pH-Werts des Blutes, der normalerweise im neutralen Bereich (7,35 – 7, 45) liegt. Ursachen dafür sind Veränderungen des Stoffwechsels oder der Atmung.

Wie erkenne ich eine metabolische Azidose?

Diagnose. Ein Patient mit metabolischer Azidose fällt vor allem durch seine verstärkte, tiefe, normofrequente Atmung auf (sogenannte Kußmaul-Atmung). Bei der Ketoazidose des Diabetikers kann man meist auch einen fruchtartigen Acetongeruch in der Atemluft bemerken.

Ist alkalisch gut?

Alkalischem Wasser werde viele Vorteile und Auswirkungen auf auf deinen Körper zugeschrieben. Basisches Wasser soll den Säuregehalt des Körpers regulieren, oxidativem Stress verringern und bei der Therapie von Krankheiten helfen, die unter anderem auf eine Übersäuerung des Körpers zurückzuführen sind.

Ist Schokolade basisch?

Zwar gilt herkömmliche Schokolade als ungesunder Dickmacher, im Gegensatz dazu ist roher Kakao trotz vieler Kalorien sehr gesund. Er zählt zwar zu den gesunden Säurebildnern, dennoch ist er für eine basenreiche und abwechslungsreiche Ernährung nach der basenfasten Kur zu empfehlen.

Welcher blutwert zeigt Übersäuerung an?

Von einer Übersäuerung spricht man, wenn der pH-Wert im arteriellen Blut unter 7,35 sinkt, also saurer wird.

Ist Kaffee sauer oder basisch?

Gute Nachrichten: Kaffee ist nicht säurebildend!

Tatsächlich wirkt Kaffee für den Gesamtorganismus leicht basisch und nicht säurebildend. Der potenzielle Säurebelastungswert (PRAL-Faktor) von Kaffee beträgt etwa -1,4. Ein negativer Wert eines PRAL-Faktors (Potential Renal Acid Load) gilt als basenbildend.

Warum bei Durchfall Azidose?

Durchfall kann eine mögliche Ursache der metabolischen Azidose sein. Durchfall ist ein Ungleichgewicht zwischen Sekretion, der Absonderung von Flüssigkeit und Elektrolyten, und Resorption, der Aufnahme von Wasser und Elektrolyten, im Darm und kann durch unterschiedlichste Ursachen hervorgerufen werden.

Bei welcher Lungenerkrankung tritt eine respiratorische Alkalose auf?

Lungenfibrose. Herzfehler mit Rechts-Links-Shunt.

Wie riecht Azidose?

Symptome von stoffwechselbedingter (metabolischer) Azidose

Eine Sonderform der metabolischen Azidose ist die diabetische Ketoazidose. Bei diesen Patienten riecht der Atem - neben den bereits erwähnten Symptomen - auffallend stark nach Aceton.

Was darf man bei Azidose essen?

Zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen vor allem Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Fisch, aber auch Brot, Getreide- und Teigwaren, Nudeln und Reis. Obst, Gemüse und Salate hingegen sind gute Basenlieferanten.

Wie bekommt man eine metabolische Azidose?

Eine metabolische Azidose kann durch die Akkumulation von Säuren verursacht werden, die durch erhöhte Säureproduktion oder -aufnahme, verminderte Säureausscheidung oder durch Verluste von HCO3 über den Gastrointestinaltrakt oder über die Nieren entsteht.

Wie riecht Urin bei Übersäuerung?

Wenn ein Ammoniak-Geruch den Urin prägt, kann dies auf einen Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) hindeuten.

Wann spricht man von einer Azidose?

Eine Azidose (Übersäuerung) ist eine Störung des Säure-Basen-Haushaltes, die mit einem Absinken des pH-Werts im Blut unter 7,35 einhergeht.

Was sind die Folgen einer Azidose?

Menschen mit metabolischer Azidose leiden oft unter Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit und atmen eventuell schneller und tiefer als normal. Menschen mit respiratorischer Azidose leiden oft unter Kopfschmerzen und Verwirrtheit, und ihre Atmung kann flach, langsam oder beides erscheinen.