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Was ist Revision einfach erklärt?

Gefragt von: Klaus Dieter Rauch  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei der Revision handelt es sich um ein Rechtsmittel, welches grundsätzlich gegen Urteile der zweiten Instanz erhoben wird. Eine Revision, die sich gegen ein erstinstanzliches Urteil richtet, nennt man hingegen Sprungrevision.

Was passiert bei der Revision?

Die Revision bildet die höchste Instanz im Strafverfahren und ist damit die letzte Möglichkeit, ein rechtsfehlerhaftes Urteil anzugreifen. Zuständig für die Revision sind dabei die Oberlandesgerichte oder der Bundesgerichtshof. Dabei werden die Urteile – anders als bei der Berufung – nur auf Rechtsfehler geprüft.

Welchem Zweck dient die Revision?

Eine Revision vor Gericht stellt ein Rechtsmittel dar, mit Hilfe dessen die Rechtskraft eines Urteils gehemmt und die darin verhängte Strafe geändert oder aufgehoben wird. Ein positives Revisionsurteil führt also in der Regel dazu, dass der Angeklagte besser dasteht als nach der ursprünglichen Entscheidung.

Was wird bei der Revision geprüft?

Im deutschen und österreichischen Recht werden bei der Revision – anders als bei der Berufung (Appellation) – grundsätzlich nicht noch einmal die tatsächlichen Umstände des Falles untersucht, sondern lediglich das Urteil der vorherigen Instanz auf Rechtsfehler überprüft.

Was ist der Unterschied zwischen einer Berufung und einer Revision?

Der Unterschied der Revision zur Berufung besteht darin, dass ihr Fall nicht erneut vollumfänglich verhandelt wird, sondern das Urteil aus der vorherigen Instanz nur auf Rechtsfehler geprüft wird.

Berufung & Revision - einfach erklärt!

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Wie lange dauert die Revision?

Wie lange dauert das Revisionsverfahren? Die Senate benötigen für das Revisionsverfahren ab Anfechtung des Urteils im Schnitt sechs bis 12 Monate, der fünfte Senat ist hier mit überwiegend sechs bis neun Monaten eher schnell.

Wer kann in Revision gehen?

Hat ein Amtsgericht erstinstanzlich verurteilt, dann stehen als Rechtsmittel die Berufung zum Landgericht oder die sog. Sprungrevision zum Oberlandesgericht (OLG) offen. Gegen Berufungsurteile vom Landgericht kann ebenfalls Revision eingelegt werden, über die dann das jeweils zuständige OLG entscheidet.

Was passiert wenn man Revision einlegt?

Mit der Revision können Urteile der Berufungsinstanz (in ganz bestimmten Ausnahmen auch Urteile der ersten Instanz) angefochten werden. Auch die Revision ist zwingend von einem Rechtsanwalt einzulegen. Revisionsgericht ist der Bundesgerichtshof.

Wie oft kann man in Revision gehen?

Wie oft kann man eine Berufung einlegen? Gegen ein Urteil lässt sich grundsätzlich nur einmal Berufung eingehen.

Wer muss eine Revision machen?

Jede juristische Gesellschaft (AG, GmbH) oder Genossenschaft ist revisionspflichtig, wenn sie mehr als 10 Vollzeitmitarbeitende (ohne Lehrlinge) im Jahresdurchschnitt beschäftigt sowie zwei der unten aufgeführten Schwellenwerte für die eingeschränkte Revision in zwei aufeinanderfolgenden Jahren überschreitet.

Was bedeutet das Wort Revision?

Bedeutungen: [1] das Revidieren; Überprüfung von Gegenständen, Zuständen oder Prozessen. [2] das Revidieren; Änderung nach gründlicher Prüfung. [3] Recht: Rechtsmittel, mit dem ein Urteil – anders als in der Berufung – nur auf Rechtsfehler überprüft wird.

Wer prüft die Revision?

Der Interne Revisor arbeitet der Geschäftsleitung zu und unterstützt sie in ihrer Überwachungsfunktion. Er zeigt ihr Handlungsalternativen auf, hat aber keine Weisungsbefugnis. Ein weiterer „Partner“ des Internen Revisors ist das Controlling.

Kann man immer in Revision gehen?

Revision kann man immer wieder dann einlegen, wenn man Bedenken hat, dass es einen Verfahrensfehler gab. Man geht also davon aus, dass das Recht nicht korrekt angewendet wurde. Im Gegensatz zur Berufung werden hier keine Beweise erhoben.

Wann ist keine Revision möglich?

2 ZPO). Wie bei der Berufung kann der BGH seit 2004 eine Revision durch einstimmigen Beschluss als unbegründet zurückweisen, wenn er überzeugt ist, dass die Voraussetzungen für die Zulassung nicht vorliegen und die Revision keine Aussicht auf Erfolg hat (§ 552a ZPO). Gegen BGH-Entscheidungen gibt es keine Rechtsmittel.

Kann man eine Revision zurückziehen?

Die Berufung oder die Revision kann zudem jederzeit von demjenigen, der sie eingelegt hat, wieder zurückgezogen werden. In all diesen Fällen darf das Gericht dann kein Urteil mehr fällen. In der Juristensprache nenn man das "Parteiherrschaft".

Wie erfolgreich ist eine Revision?

Die Erfolgsaussichten einer Revision sind statistisch gering. Nach einer etwas älteren Statistik waren nur ca. 15 % der Revisionen zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe erfolgreich, endeten also mit einem Freispruch oder einer Zurückverweisung an das entscheidende Gericht.

Welches Gericht entscheidet über Revision?

Die Form- und Fristvorschriften finden sich in § 341 Abs. 1 StPO. Demnach muss die Revision entweder schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle eingelegt werden. Zuständiges Gericht ist das Ausgangsgericht, also das Gericht, bei dem das anzugreifende Urteil ergangen ist.

Wer zahlt den Anwalt bei einem Vergleich?

Die eigenen Anwaltskosten muss aber jede Partei selbst tragen. Das gilt unabhängig vom Ausgang des Prozesses. Geht ein Verfahren hingegen in die zweite Instanz, fallen dort die Anwaltskosten der Gegenseite wiederum der unterliegenden Partei zur Last.

Was kann man nach Revision tun?

Das Rechtsmittel der Revision ist die letzte Möglichkeit, die Rechtskraft eines Strafurteils und die damit verbundene Strafe abzuwenden oder zumindest abzuschwächen. Danach kommt nur noch eine Verfassungsbeschwerde oder ein Wiederaufnahmeverfahren in Betracht.

Kann bei einer Revision die Strafe erhöht werden?

Für die Revision gilt schließlich das Verbot der reformatio in peius, § 358 Abs. 2 StPO. Dadurch darf das angefochtene Urteil in Art und Höhe der Rechtsfolgen der Tat nicht zum Nachteil des Angeklagten geändert werden – die Strafe also nicht erhöht werden.

Ist eine interne Revision Pflicht?

Die gesetzliche Grundlagen der internen Revision

In Deutschland ist es für Banken Pflicht, eine interne Revisionsabteilung zu integrieren, die der Unternehmensleitung hierarchisch unterstellt ist.

Wo ist die Revision geregelt?

I. Gesetzliche Regelung: Die Revision ist geregelt in den §§ 333-358 StPO.

Was bedeutet Revisioniert?

Eigentlich ist "revidieren" korrekt, denn das bedeutet, eine "Revision ausführen".

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