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Was ist Postunterdrückung?

Gefragt von: Claudio Ebert  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Unter Postunterdrückung versteht das Strafrecht den Umstand, dass ein Angestellter oder ein Beauftragter eines Unternehmens, das Postdienstleistungen erbringt, unbefugt Post an sich nimmt bzw. ihm zur Zustellung übergebene Post absichtlich nicht zustellt oder illegal (beispielsweise im Mülleimer) entsorgt.

Ist Post unterschlagen strafbar?

Die Tat wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist nicht strafbar. Wird zusammen mit der Verletzung des Briefgeheimnisses ein Diebstahl oder eine Unterschlagung begangen, kann eine Tateinheit bestehen. Dagegen wird eine Sachbeschädigung verdrängt.

Was umfasst das Postgeheimnis?

Das Brief- Post- und Fernmeldegeheimnis schützt schriftliche Nachrichten, Nachrichten über das Internet oder über das Telefon. Auch der Inhalt von Paketen und Päckchen ist geschützt. In Artikel 10 des Grundgesetzes steht: (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.

Kann ich jemanden Anzeigen der meine Post öffnet?

Briefe, aber auch Tagebücher oder Notizen, öffnet, die erkennbar nicht für ihn bestimmt sind, macht sich wegen Verletzung des Briefgeheimnisses strafbar. Zeigt der Betroffene ihn an, muss er mit einer Geldstrafe oder gar mit einer Freiheitsstrafe rechnen (§ 202 Strafgesetzbuch).

Wann ist das Postgeheimnis verletzt?

Wann habe ich das Briefgeheimnis verletzt? Das Briefgeheimnis verletzt, wer ein Schriftstück, das nicht zu seiner Kenntnisnahme bestimmt ist, öffnet oder auf andere Weise Kenntnis von seinem Inhalt erlangt.

Was ist die Rückstauebene?

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Wie hoch ist die Geldstrafe bei Briefgeheimnis?

2. sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Was ist der Unterschied zwischen Post und Briefgeheimnis?

Das Postgeheimnis gilt für Mitarbeiter von Brief- und Paketdiensten. Das Briefgeheimnis gilt für jedermann; also für alle Menschen, unabhängig vom Beruf.

Welche Post darf ich nicht öffnen?

Grundsätzlich gelten die gleichen Regelungen wie im normalen Geschäftsverkehr, dass Briefe von einer dritten Person geöffnet werden dürfen. Ist die Post jedoch mit einem Vertraulichkeitsvermerk versehen, ist das Öffnen unzulässig.

Wird meine Post überwacht?

In Deutschland gilt grundsätzlich das Postgeheimnis. Es wird aber eingeschränkt, wenn jemand verdächtig wird, etwa einen Terroranschlag, ein schweres Verbrechen wie Mord oder Totschlag zu planen und begangen zu haben.

Bin ich verpflichtet Post weiterzuleiten?

Als falscher Adressat haben Sie die Pflicht, die Briefsendung entsprechend weiterzuleiten. Handelt es sich um einen falschen Einwurf und Sie kennen den Adressaten, übergeben Sie den Brief direkt an den eigentlichen Empfänger. Es reicht, wenn Sie die Sendung in den Briefkasten werfen.

Wer darf die Post empfangen?

Ein Postempfänger ist diejenige Person, die in der Adresse benannt ist und für die damit eine Postsendung bestimmt ist. Hierbei kann es sich um eine natürliche oder um eine juristische Person (z. B. eine Institution, eine Körperschaft oder ein Unternehmen) handeln.

Wen schützt das Postgeheimnis?

Post- und Briefgeheimnis Welche Briefe darf ich öffnen? Das Briefgeheimnis garantiert, dass nur Sie als Empfänger lesen dürfen, was in Ihrem Brief steht. Das Innere eines Briefumschlags geht niemanden etwas an, ausser der Person, an die der Brief adressiert ist.

Wird die Post kontrolliert?

Der Inhalt von Sendungen wird nur kontrolliert, wenn eine Sendung beschädigt ist und nachverpackt werden muss, oder wenn eine Sendung beim Absender und Empfänger unzustellbar ist. Das ist nicht neu sondern schon immer in §39 Absatz 4 Postgesetz geregelt.

Wann beginnt eine Unterschlagung?

Eine Unterschlagung liegt vor, wenn sich jemand vorsätzlich und rechtswidrig eine fremde bewegliche Sache selbst oder einem Dritten zueignet. Eine Zueignung äußert sich in einer Enteignung und einer Aneignung, also dem Verdrängen des Eigentümers der Sache und dem anschließenden Umgehen damit wie ein Eigentümer, z. B.

Was droht bei Unterschlagung?

4. Welche Strafe droht bei einer Unterschlagung? Die einfache Unterschlagung wird mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft, eine veruntreuende Unterschlagung mit bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daneben ein Berufsverbot drohen.

Was tun wenn man fremde Post bekommt?

Haben Sie irrtümlich Post einer fremden Person erhalten, werfen Sie den Brief kurzerhand in einen Briefkasten der Deutschen Post ein. Der Brief wird dann erneut sortiert und dem korrekten Empfänger wahrscheinlich am nächsten Tag zugestellt.

Kann Post abgefangen werden?

Es gibt unterschiedliche Wege, wie die Polizei von Drogen in der Post Wind bekommt und sie beschlagnahmt. Bei einer Bestellung im Ausland ist die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung durch den Zoll besonders hoch. Eher selten werden die Sendungen ganz gezielt abgefangen.

Was passiert wenn Drogen in der Post gefunden werden?

Wird ein Paket mit Betäubungsmitteln (BtM) vom Zoll oder der Polizei entdeckt, ist der Vorwurf des Erwerbs von BtM nicht weit. In vielen Fällen wird vorschnell Anklage erhoben, obwohl eine abgefangene Sendung als Beweisgrundlage für eine Verurteilung unzureichend ist.

Kann ein Brief bei der Post verloren gehen?

Stefan Heß von der Deutschen Post hält dagegen: „Es gehen nur wenige Briefe verloren. 93 Prozent kommen schon am nächsten Tag an und mehr als 99 Prozent erreichen ihre Empfänger nach spätestens zwei Tagen.

Wie öffne ich einen Brief ohne dass man es merkt?

Benutze ein stumpfes, sanftes Werkzeug wie den Zungenspatel oder ein Buttermesser oder, vorsichtig, ein Taschenmesser. Die Lasche wird sich nicht von alleine öffnen, aber wenn du Glück hast, wird sie so lose, dass du sie ohne reißen öffnen kannst. Verschließe den Umschlag wieder wenn du fertig bist.

Wer darf meine Briefe lesen?

Einen Brief öffnen bzw. dessen Inhalte lesen darf lediglich der Empfänger, also die Person, für dessen Kenntnisnahme Brief & Co. Eindeutig bestimmt sind. Andere Personen sind ohne eindeutige Erlaubnis des Empfängers hierzu nicht befugt.

Warum öffnet die Post Briefe?

4a des Postgesetzes (PostG). So soll es Postbediensteten unter anderem möglich sein, Briefe und Pakete zu öffnen, um den Inhalt beschädigter Sendungen zu sichern, bei Unzustellbarkeit den Empfänger oder Absender zu ermitteln oder körperliche Gefahren abzuwenden, die von der Postsendung ausgehen.

Wie weit geht das Briefgeheimnis?

Es umfasst nicht nur Briefe, sondern alle Postsendungen, die von einem / -r Adressat:in an eine:n persönliche:n Empfänger:in gerichtet wurden. Das Briefgeheimnis gilt also nicht nur für verschlossene schriftliche Mitteilungen, sondern auch für Postkarten, Pakete usw.

Was passiert wenn man das Briefgeheimnis verletzt?

Strafgesetzbuch (StGB) § 202 Verletzung des Briefgeheimnisses

sich vom Inhalt eines solchen Schriftstücks ohne Öffnung des Verschlusses unter Anwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 206 mit Strafe bedroht ist.

Werden Briefe von der Post gescannt?

Briefe werden für die automatische Sortierung sowieso gescannt, die Abbilder werden nur nach der Zustellung gelöscht und erreichen die Empfänger bisher nicht. Die Briefe werden für das Verfahren nicht geöffnet. Ab 2021 soll sich das ändern.