Zum Inhalt springen

Was ist Mehrarbeit bei Teilzeit?

Gefragt von: Hannelore Nagel  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (4 sternebewertungen)

Bei Teilzeitkräften können regelmäßige Überstunden dazu führen, dass aus der Teilzeitstelle eine Vollzeitstelle wird. Mehrarbeit liegt vor, wenn die nach dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) vorgeschriebene Arbeitszeit überschritten wird. Für Vollzeitkräfte liegt sie bei acht Stunden pro Tag.

Wie viel Mehrarbeit ist bei Teilzeit erlaubt?

Wenn Sie in Teilzeit arbeiten, darf Ihr Chef in der Regel keine Überstunden von Ihnen verlangen. Dies widerspräche dem Konzept einer Teilzeitstelle. Ausnahmen gelten, wie auch bei einer Vollzeitstelle, in sogenannten Notsituationen, also zum Beispiel bei Naturkatastrophen, einem Brand oder einer Überschwemmung.

Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und mehrarbeitsstunden?

Von Mehrarbeit (im arbeitsrechtlichen Sinn) spricht man, wenn die gesetzliche oder tarifliche Höchstarbeitszeit überschritten wird. Überstunden hingegen sind die Überschreitung der für den Arbeitnehmer (aufgrund Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag) geltenden regelmäßigen Arbeitszeit.

Was zählt zur Mehrarbeit?

Mehrarbeit im Sinne des Arbeitszeitgesetzes ist die Arbeitszeit, die über die tägliche Höchstarbeitszeit von 8 Stunden hinausgeht und innerhalb von 24 Wochen ausgeglichen werden muss (siehe Tägliche Arbeitszeit). Mehrarbeit bezieht sich in diesem Fall immer auf das Arbeitszeitrecht und hat keinen Bezug zur Vergütung.

Wie lange darf man Mehrarbeit machen?

Gesetzliche Regelung zu Mehrarbeit

Umgerechnet auf fünf Tage pro Woche sind das 40 Stunden. In beiden Fällen handelt es sich um acht Stunden pro Tag, die vorgesehen sind. Zwei weitere Stunden täglich sind im Durchschnitt von sechs Monaten erlaubt.

Teilzeit und Überstunden

39 verwandte Fragen gefunden

Wann entsteht Mehrarbeit?

Zusammenfassung. Mehrarbeit ist die Arbeit, die über die allgemeine vereinbarte Arbeitszeitgrenze (regelmäßig 8 Stunden werktäglich) hinausgeht. Die maßgebliche Regelarbeitszeit kann sich aus dem Arbeitsvertrag, einem Tarifvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder einem Gesetz ergeben.

Wie muss Mehrarbeit vergütet werden?

Bei Arbeiten im Stundenlohn erfolgt die Vergütung der Überstunde mit dem Grundlohn. Bei Vereinbarung eines Monatslohns bei gleichzeitiger Festlegung der Höhe der Arbeitszeit sind Überstunden mit dem auf eine Arbeitsstunde entfallenden Anteil des Monatsentgelts zu vergüten.

Was passiert mit Mehrarbeit?

Das Gesetz schreibt nicht vor, wann Überstunden verfallen. Eine Regelung erfolgt über eine Ausschlussfrist – die ist im Arbeitsvertrag verankert und setzt ein Verfallsdatum fest, das mindestens drei Monate umfassen muss – oder es gilt, was im § 195 BGB steht: dass Überstunden nach drei Jahren verfallen.

Ist Mehrarbeit verpflichtend?

Eine ausdrückliche gesetzliche Verpflichtung, Überstunden zu leisten, besteht nicht. Auch das Weisungsrecht des Arbeitgebers nach § 106 GewO setzt eine arbeits- oder tarifvertragliche Pflicht zur Ableistung von Überstunden voraus und erlaubt es dem Arbeitgeber nicht, generell Überstundenarbeit zu verlangen.

Was bedeutet der Begriff Mehrarbeit?

Von Mehrarbeit wird gesprochen, wenn eine Arbeitsleistung erbracht wird, die die vereinbarte wöchentliche Normalarbeitszeit übersteigt, aber noch im Rahmen der gesetzlichen Normalarbeitszeit (in der Regel 40 Stunden pro Woche) liegt.

Kann der Chef Mehrarbeit anordnen?

Wann kann ich Überstunden anordnen? Überstunden sind gesetzlich nicht geregelt. Sie können von Ihren Mitarbeitern nur dann Überstunden verlangen, wenn es eine entsprechende Vereinbarung gibt. Das kann der Arbeitsvertrag sein, eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat oder ein Tarifvertrag.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Wie viel unbezahlte Mehrarbeit ist erlaubt?

In der Praxis finden sich verschiedene Regelungen hierzu: ein Anteil von 10 % der Wochenarbeitszeit wird pauschal abgegolten.

Ist samstagsarbeit Mehrarbeit?

Auch die Anordnung von Samstagsarbeit betrifft die Lage der Arbeitszeit, d.h. ihre Verteilung auf die Wochentage, und hat mit Überstunden nichts zu tun. Daher muss der Arbeitgeber, wenn er Samstagsarbeit verlangt, einen Zeitausgleich an anderen Wochentagen gewähren, damit es nicht zu Überstunden kommt.

Ist Mehrarbeit freiwillig?

Muss ein Arbeitnehmer die Anordnung von Mehrarbeit akzeptieren? Nein, außer dies ist im Tarif- oder Arbeitsvertrag geregelt. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihre Arbeitnehmer um zusätzliche Stunden zu bitten, ein Anrecht darauf haben sie jedoch nicht. Eine Ausnahme bildet die betriebliche Notsituation.

Wie mit Mehrarbeit umgehen?

Werden Überstunden ausgeglichen, gibt es dafür generell zwei Wege:
  1. Auszahlung. In diesem Fall erhält der Mitarbeiter zu seinem üblichen Lohn oder Gehalt eine finanzielle Vergütung – in der Regel in Form des regulären Stundenlohns. ...
  2. Freizeitausgleich.

Was darf der Chef nicht verlangen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Wie lange vorher muss Mehrarbeit angekündigt werden?

Demnach muss der Arbeitgeber hier dem Arbeitnehmer mindestens vier Tage im Voraus die Lage der Arbeitszeit mitteilen. Eine solche Frist dürfte auch im Hinblick auf die Ankündigung von Überstunden unter normalen Umständen angemessen sein. Früher wird der Arbeitgeber nicht zur Ankündigung verpflichtet sein.

Wann ist eine Überstunde eine Überstunde?

Mehrarbeit ist dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer die gesetzlich begrenzte maximale Arbeitszeit von 48 Wochenstunden überschreitet. Sie ist immer zuschlagspflichtig, wobei sich ein Zuschlag von 25 Prozent des vereinbarten Entgelts pro Stunde als faire Lösung etablieren konnte.

Kann man mit 60 noch gekündigt werden?

Noch immer gilt in vielen Unternehmen die Divise der Verjüngung und häufig werden Arbeitnehmer zwischen 55 und 60 Jahren entlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Kündigungsschutzgesetz für diese Altersgruppe eine besondere Regelung getroffen hat. Die Antwort darauf lautet im Allgemeinen: Nein.

Ist Mehrarbeit genehmigungspflichtig?

Allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen: Ihr Arbeitgeber hat die Überstunden (bis zur gesetzlichen Grenze von zehn Stunden täglich) angeordnet oder genehmigt. Sie können diese Anordnung/Genehmigung dokumentieren und nachweisen Sie können geleisteten Überstunden nachweisen.

Was bedeutet Mehrarbeit auf Lohnabrechnung?

Zusammenfassung. Als Mehrarbeit bezeichnet man die Arbeit, welche die allgemein vereinbarte Arbeitszeitgrenze (das sind regelmäßig 8 Stunden werktags, siehe § 3 ArbZG) überschreitet.

Sind mehrstunden Überstunden?

Überstunden versus Mehrarbeit: Unterschiede im Arbeitsrecht

Überstunden sind die Zeit, die ein Arbeitnehmer über seine im Arbeitsvertrag festgelegte Arbeitszeit hinaus leistet. Mehrarbeit ist die Zeit, die ein Arbeitnehmer über die im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) festgelegte gesetzliche Arbeitszeit hinaus leistet.

Ist Mehrarbeit eine Einmalzahlung?

Trotz einer Verbeitragung als Einmalzahlung gelten die Überstunden weiterhin als laufendes Arbeitsentgelt. Daher sind von der Überstundenvergütung auch bei Anwendung der Vereinfachungsregelung Beiträge zur Umlage U1 und U2 zu entrichten. Wann kann der Arbeitgeber Überstunden anordnen und wie werden sie vergütet?

Wer darf Mehrarbeit anordnen?

Das Recht, Überstunden anzuordnen, muss im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder einer Vereinbarung mit dem Betriebsrat verankert sein. Ohne vertragliche Regelung dürfen Arbeitgeber nur in betrieblichen Notfällen Überstunden anordnen. Dazu zählen geschäftskritische Ereignisse wie beispielsweise Brand - oder Sturmschäden.