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Was ist kassenabschlag?

Gefragt von: Elfi Hanke  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Der Apothekenabschlag ist eine Art Zwangsrabatt, der vom Gesetzgeber angeordnet wurde. Ursprünglich war er als Skonto gedacht. Die Apotheken sollten den Krankenkassen als Großkunden einen Rabatt dafür gewähren, dass diese die Kosten für die auf Kassenrezept verordneten Medikamente innerhalb von zehn Tagen bezahlen.

Wie rechnet die Apotheke mit der Krankenkasse ab?

Pro Packung eines verschreibungspflichtigen Medikaments erhält er 8,35 Euro netto. Hiervon wird der sogenannte GKV-Abschlag abgezogen, der die Krankenkassen finanziell entlasten soll. Dieser liegt aktuell bei 1,80 Euro brutto bzw. 1,51 Euro netto.

Wie viel Geld bekommt eine Apotheke für ein Rezept?

Die Apotheken erhalten pro abgegebene Packung eine prozentuale Vergütung von drei Prozent auf den Apothekeneinkaufspreis sowie einen Fixzuschlag von 8,51 Euro pro Packung (jeweils zzgl. Umsatzsteuer). Den Krankenkassen ist ein Apothekenabschlag von 1,77 Euro zu gewähren.

Was ist der Apothekeneinkaufspreis?

Der Apothekenverkaufspreis (AVP, auch Apothekenabgabepreis) ist der Verkaufspreis der Apotheken für Arzneimittel und berechnet sich aus dem Apothekeneinkaufspreis (Arzneimittelpreis ab Hersteller und Zustellung) plus einem Apothekenaufschlag (Apothekenspanne) plus Mehrwertsteuer.

Wie entstehen Arzneimittelpreise?

Wie ein Arzneimittelpreis gebildet wird, hängt davon ab, ob ein Medikament per Rezept vom Arzt verordnet oder auf bloßes Verlangen an den Patienten abgegeben wird. Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sind die Preise staatlich reguliert, bei rezeptfreien herrscht freie Preisbildung.

Kasseneinnahmen - Was ist zu beachten?

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Warum ist in der Apotheke alles so teuer?

Grundsätzlich bestimmen zwar die Pharmafirmen, zu welchem Preis sie ein Medikament auf den Markt bringen, doch auch die Zuschläge von Großhändlern und die Aufschläge von Apothekern (drei Prozent auf den Preis) sowie die Apotheker-Abgabe-Pauschalen von 8,35 Euro pro Packung machen einen wichtigen Teil des Endpreises aus ...

Sind alle Apotheken gleich teuer?

Für rezeptfreie Arzneimittel gibt es keine vorgegebenen Preise. Jede Apotheke kann in diesem Segment frei kalkulieren, was zu deutlichen Preisunterschieden auf dem Markt führen kann.

Werden Medikamente von der Krankenkasse bezahlt?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für verschreibungspflichtige Arzneimittel – also für Medikamente, die in einer Apotheke nur mit einem ärztlichen Rezept erhältlich sind. Hingegen müssen Versicherte Arzneimittel, die ohne Rezept in einer Apotheke erhältlich sind, in der Regel selbst bezahlen.

Was ist UVP und AVP?

Während der UVP eine freiwillige Kalkulation des Herstellers hinsichtlich des Endverbraucherpreises zugrunde liegt, muss der pharmazeutische Unternehmer den Apothekenverkaufspreis in der Lauer-Taxe hinterlegen. Die Erläuterung des „AVP“ als „Unverbindliche Apothekenverkaufspreismeldung des Herstellers an die IFA GmbH.

Was ist ein Grosso Preis?

bei kohlpharma und MTK-PHARMA unter bestimmten Bedingungen zu gleichen Konditionen einkaufen wie der Großhandel, nämlich zum sog. Grosso-Preis. Die auf diese Weise erzielten Vorteile entschädigen den Apotheker für den Mehraufwand bei der Abgabe von Importen und erhöhen deren Attraktivität auch aus Sicht des Apothekers.

Was verdient die Apotheke am Corona Impfstoff?

Der pharmazeutische Großhandel hingegen erhält laut Coronavirus-Impfverordnung für jede abgegebene kühlpflichtige Durchstechflasche 9,65 Euro netto plus 1,65 Euro netto für Impfbesteck und -zubehör – das entspricht einem Gesamtbetrag von 11,30 Euro.

Was verdient ein Arzt an den Medikamenten?

Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben damit zehn Prozent aller niedergelassenen Ärzte Geld von der Pharmaindustrie erhalten. Für jeden Patienten haben die Ärzte im Jahr 2014 im Schnitt 669 Euro Honorar erhalten.

Wer bekommt die 5 € Rezeptgebühr?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten dafür, der Versicherte trägt einen Teil davon als Zuzahlung mit. Versicherte zahlen für jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel pro Packung zehn Prozent des Verkaufspreises dazu, höchstens zehn Euro und mindestens fünf Euro.

Kann der Arzt sehen ob ich das Rezept eingelöst habe?

Ob der Patient ein Rezept tatsächlich in der Apotheke einlöst, erfährt der Arzt in der Regel nicht. Im Online-Versandhandel etwa, beispielsweise bei Amazon, sei eine prozessbegleitende IT-Unterstützung längst gang und gäbe, so Haefeli. Hier könnten Kunde und Händler jeweils den aktuellen Status der Bestellung abrufen.

Warum behalten Apotheken Rezepte?

Viele Medikamente bekommt man in der Apotheke ausschließlich mit einem Rezept vom Arzt. Das schützt den Patienten vor einer falschen und womöglich gefährlichen Selbstmedikation. Andere Arzneimittel erhält man auch ohne ärztliche Verschreibung.

Wie hoch ist die Rezeptgebühr 2022?

Ab 1. Jänner 2022 beträgt die Rezeptgebühr 6,65 Euro. Es besteht eine Deckelung der Rezeptgebühren: Wer im laufenden Kalenderjahr bereits zwei Prozent des Jahresnettoeinkommens für Rezeptgebühren bezahlt hat, ist automatisch für den Rest des Jahres von der Rezeptgebühr befreit.

Wer oder was ist AVP?

Im Internetauftritt der Apotheke war der eigene Preis angegeben, daneben befand sich der Hinweis auf einen „AVP“ und einen prozentualen Ersparnisbetrag. Die Abkürzung wurde erläutert als „AVP=Preisangabe entspricht Apothekenverkaufspreis (AVP) (Quelle: ABDA-Artikelstamm)“.

Was ist AEP Preis?

Über den Großhandel zur Apotheke

(§ 2 AMPreisV). Aus diesem Preis ergibt sich der Netto- Apothekeneinkaufspreis (AEP). Apotheken können ausgehend vom AEP einen prozentualen Zuschlag von 3 Prozent zuzüglich eines Festzuschlages von 8,35 Euro plus 21 Cent Notdienstzuschlag erheben.

Bin ich als Rentner von der Zuzahlung befreit?

Wichtig: Seit der Gesundheitsreform von 2004 ist eine komplette Zuzahlungsbefreiung für Rentner nicht mehr möglich. Einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten die Möglichkeit eine Zuzahlungsbefreiung direkt zu Jahresbeginn auszustellen. Diese gilt dann unter Vorbehalt des Widerrufs.

Warum muß ich bei zuzahlungsbefreiung trotzdem eine Zuzahlung leisten?

Eine Befreiung schließt jedoch keine Festbetragsaufzahlung ein. Liegt der Preis eines Arzneimittels über dem festgelegten Erstattungspreis der Krankenkassen, zahlen Patienten die Differenz zwischen Abgabepreis und Festbetrag. Diese Mehrkosten zählen auch nicht in die Zuzahlungsbefreiung mit ein.

Welche Medikamente muss man selbst bezahlen?

Rezeptfreie Arzneimittel in der Apotheke

Wer beispielsweise ein Erkältungsmittel benötigt oder auf homöopathische Arzneimittel setzt, zahlt diese selbst. Ausnahmen bestehen bei Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, die nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und Naturheilmittel benötigen.

Sind Medikamente mit Rezept billiger?

Gesetzliche Zuzahlungen

Kostet das Medikament weniger als fünf Euro, müssen Sie die Kosten allein tragen. Die Zuzahlung gilt pro Medikament und nicht pro Rezept. Beispiele: Kostet ein Medikament 10 Euro, beträgt Ihr Anteil 5 Euro.

Was passiert mit den Privatrezepten in der Apotheke?

Der Privatversicherte muss bei der Einreichung eines blauen Rezeptes in der Apotheke zunächst einmal die Kosten im vollem Umfang selbst übernehmen. Das Rezept wird nach Abgabe in der Apotheke abgestempelt und kann anschließend zur Erstattung bei der Krankenkasse eingereicht werden.

Warum ist Online Apotheke so günstig?

Warum sind Versandapotheken so günstig? Medikamente per Klick sind bis zu 60% günstiger als die gleichnamigen Produkte in der lokalen Apotheke. Das funktioniert deshalb, weil im Jahre 2004 die Preisbindung für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente aufgehoben wurde.

Warum ist Aspirin so teuer?

Bayer verweist auf unterschiedliche Verpackungs- und Vertriebskosten in den einzelnen Ländern. Der Preis werde durch regulatorische Bedingungen und unterschiedliche Steuern beeinflusst, erklärte die Bayer AG auf Anfrage der „Bild“-Zeitung.