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Was ist kalte Führung?

Gefragt von: Siegrid Jahn-Roth  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Von “kalter Teigführung” spricht man, wenn die Stock– oder Stückgare im Kühlschrank stattfindet. Meist geschieht dies über mehrere Stunden über Nacht – manchmal sogar über 1–2 Tage. Durch die lange Gärzeit kann die Hefemenge reduziert werden und es entwickeln sich intensive Aromen.

Warum kalte Teigführung?

Für die kalte Teigführung bzw. Kühlschrank-Gare wird die Umgebungstemperatur ganz bewusst kalt gewählt, in dem der Teig im Kühlschrank gelagert wird. Daraus resultiert ein langsamer Fermentationsprozess, der zu besseren Ergebnissen und mehr Geschmack und Aroma führen soll.

Was ist kalte Führung und warum kann man damit köstliches Baguette backen?

  1. Bei der kalten Führung, auch Langzeitführung genannt, lässt man den Teigling kalt, in der Regel bei Temperaturen zwischen 0 und 6 Grad Celsius, im Kühlschrank, “gehen”. ...
  2. Während der Gare vermehren sich die Mikroorganismen und produzieren unter anderem Kohlenstoffdioxid in Form von sehr, sehr vielen Gasbläschen.

Wie lange Kühlschrankgare?

Dabei gilt: je stärker du den Anteil reduzierst, desto länger lässt du den Teig im Kühlschrank. Decke ihn vorher mit Frischhaltefolie ab oder gib ihn in eine geschlossene Kunststoff-Box. Der Teig reift meist 12 bis 15 Stunden. Du musst nicht befürchten, dass die Hefen unterhalb von 20 Grad nicht mehr weiter arbeiten.

Was passiert bei langer Teigführung?

Sie werden feststellen, dass Ihre Gebäcke durch eine lange Teigführung länger frisch bleiben und durch das gute Verquellen der Teigbestandteile eine bessere Bekömmlichkeit entsteht. Die Gebäcke erhalten eine intensivere Krustenfarbe, eine elastischere Krume und vor allem einen ausgezeichneten und röschen Geschmack.

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Wie viel weniger Hefe bei Übernachtgare?

0.2-0.5% Hefe (also 1g bis 2.5g auf 500g Mehl) sind meine übliche Menge mit der ich arbeite. In der Regel bleibt es bei 1g Hefe, die in einem Vorteig verwendet wurde. Bei dieser Menge ist es kein Problem in die kalte Gare zu gehen.

Warum Brotteig zweimal Kneten?

Hefeteig sollte mindestens zweimal geknetet werden. So wird das Brot später schön locker und feinporig. Im ersten Schritt werden die Zutaten am besten mit der Küchenmaschine verknetet.

Wie erkenne ich Übergare?

Das Brot wird flach und trocken, hat keinen Ausbund und eine eher unregelmäßige Porung. Die Übergare ist erreicht, wenn die Hefen keine Nahrung (Zuckerstoffe) mehr zur Verfügung gestellt bekommen oder wenn stoffwechselhemmende Substanzen (Alkohol) die Tätigkeit der Hefen behindern.

Ist es schlimm wenn Sauerteig länger geht?

Kann man Brot zu lange gehen lassen? Ja, bei der Gehzeit gibt es ein „Zuviel“. Sauerteigbrote schmecken dann beispielsweise zu sauer und Hefeteig kann in sich zusammenfallen.

Kann man jedes Brot über Nacht gehen lassen?

Brotteig können Sie problemlos über Nacht gehen lassen. Haben Sie zum Beispiel Teig gemacht und möchten damit erst am nächsten Tag backen, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Bereiten Sie den Brotteig am Vortag zu, haben Sie Teig, um damit zum Frühstück etwas Köstliches zu backen.

Warum schmeckt Baguette in Frankreich besser?

Warum schmeckt die Baguette in Frankreich besser als bei uns? Der Proteingehalt des in Frankreich gezüchteten Weizens ist niedriger und dadurch klebefähiger. Auch wird ein Vorteig angesetzt, der 90 Minuten ruht und dadurch Geschmackstoffe bildet. Diese Zeit fällt hier meist weg.

Welche Temperatur bei langer Teigführung?

Langzeitgeführte Teige werden mit mindestens 40-50% weniger Hefe und etwas mehr Zuguss angesetzt. Die Teig- und Lagertemperatur liegt deutlich unter 24°C. Häufig geht die lange Führung mit einer Gärverzögerung durch kühle Gare einher.

Warum muss Baguetteteig gefaltet werden?

Schritt 4: Das Falten

Je nachdem, ob dein Brot eine feinporige oder offenporige Krume haben soll, bearbeitest du es dementsprechend. Ein Baguette überzeugt durch seine gröbere Porung und wird demnach gefaltet. So wird die Hefe zwar reaktiviert, aber es bleibt mehr Luft im Teig.

Wie lange kann man Brotteig im Kühlschrank gehen lassen?

Die ideale Dauer dafür beträgt 12 bis 18 Stunden. Du kannst den Teig direkt am Morgen verarbeiten oder noch etwas im Kühlschrank aufbewahren. Allerdings sollte er nicht länger als 24 Stunden im Kühlschrank bleiben, denn sonst könnte er gären.

Wie lange Stückgare im Kühlschrank?

das 1 1/2 - fache vergrößert hat. Dann stellst du deine abgedeckte Schüssel in den Kühlschrank. Dort reift der Teig langsam nach. Hast du den richtigen Zeitpunkt erwischt, kannst du ihn am nächsten Tag aus dem Kühlschrank nehmen und dann 1 bis 2 Stunden akllimatisieren lassen.

Wie lange Sauerteig im Kühlschrank gehen lassen?

Lasse das Brot über Nacht (etwa 12-15h) im Kühlschrank ruhen. Am nächsten morgen kannst Du den Teig entweder etwa 15min bei Raumtemperatur akklimatisieren, während Du den Ofen vorheizt oder den Teigling in den kalten Ofen stellen und zusammen mit dem Ofen aufheizen.

Wie viel Sauerteig braucht man für ein Kilo Mehl?

Man verwendet für Sauerteig ca. 10-30 % der Mehlmenge, d.h. pro kg Mehl in der Zutatenliste 100-300 g des Mehles mit der gleichen Menge Wasser und 10-30 g vom ASG (Anstellgut). Bei Teigen mit langer Gare oder Auffrischbroten kann ASG auch direkt aus dem Glas zum Teig gegeben werden, ohne es vorher zu füttern!

Kann man Sauerteig zu oft füttern?

Als Richtwert empfiehlt es sich, Sauerteig einmal pro Woche zu füttern. Er kommt aber auch problemlos – etwa in der Urlaubszeit – zwei bis drei Wochen ohne Auffrischung aus, muss dann aber eventuell mehrmals hintereinander gefüttert werden, um wieder die gewohnte Triebstärke zu entfalten.

Wie viel Anstellgut für 500 g Sauerteig?

Wenn es bei dir also schön warm ist, dann brauchst du nur 10 g ASG, um aus 500 g Mehl und 500 g Wasser einen Sauerteig anzusetzen.

Wie lange dauert die Stückgare?

Abhängig ist die Dauer der Stückgare bei „normalen“ Broten von der Art, also ob freigeschoben oder Kasten. Das freigeschobene Brot steht pauschal zwischen 45 und 50 Minuten auf Gare, das Kastenbrot benötigt bis zur Ofenreife 60 Minuten.

Was bedeutet auf eine 2 3 Gare bringen?

Bei diesem Garezustand sind am Teigling im Gärkörbchen kleine Risse (2-3mm) zu sehen. Beim aufschlagen des Teiglings enstehen zusätzlich kleine sichtbare Risse an der Teigoberfläche. Der Teigling steht im aufgeschlagenen Zustand noch immer kompakt auf der Gare und läuft nur langsam in die Breite.

Wann ist Vollgare erreicht?

Springt der Eindruck schnell und komplett heraus, ist der Teigling untergarig. Fühlt sich der Teig schon luftig-weich (wie ein Kopfkissen) an und der Eindruck springt langsam zurück, ist knappe Gare erreicht. Fühlt sich der Teig sehr weich und fragil an und springt der Eindruck nicht mehr zurück, ist Vollgare erreicht.

Was passiert wenn man Brotteig zu lange knetet?

Funktioniert die Fensterprobe bereits und der Teig würde dennoch weiter geknetet werden, kann dieser auch überkneten. Dann verliert der Teig seine Stabilität, läuft in die Breite und die Oberfläche fängt an zu glänzen. Dies ist das Zeichen, dass das Gluten bereits anfängt wieder Wasser abzugeben.

Warum wird mein Brot immer so flach?

Je länger du deinen Teig in der abbauenden Phase belässt, desto schwächer wird der Teig und desto weniger kann das Gas gehalten werden, das sich im Teig angesammelt hat. Bäckst du dein Brot mit Übergare, wird es flacher. Du musst also versuchen deinen Teig in der knappen (3/4 Gare) oder vollen Gare zu erwischen.

Was passiert wenn man Hefeteig zu lange knetet?

Je mehr, desto elastischer wird der Teig. Allerdings gilt beim Backen auch diese Regel: "Tu nicht zu viel des Guten." Knetet man einen Teig nämlich zu lange, sind die Eiweiße irgendwann überdehnt. Der schöne Teig gerinnt zu einer Pampe, der jede Elastizität fehlt.