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Was ist Grundhochwasser?

Gefragt von: Anna Wolter B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Unter einem Grundhochwasser versteht man einen zeitlich begrenzten, unkontrollierten Anstieg des Grundwasserstandes, welcher durch ein Flusshochwasser, eine erhöhte Grundwas- serneubildung, eine Einstellung von Grundwassererhaltungsmaßnahmen oder durch Veränderun- gen aufgrund von Baumaßnahmen entstehen kann.

Wie entsteht Grundhochwasser?

Durch Hochwasser verändert sich die Fließrichtung des Grundwassers. Anstatt zum Fluss hin, strömt es unterirdisch Richtung Land. Es entsteht Grundhochwasser, das selbst Wochen nach einem Hochwasserereignis und auch weit entfernt von Bächen und Flüssen noch Kellerräume überfluten kann.

Wann ist der Grundwasserspiegel hoch?

Erfahrungsgemäß liegen im jahreszeitlichen Turnus die höchsten Grundwasserstände in der Regel in den Monaten Februar bis Mai vor, da die Grundwasserneubildung vor allem im Winterhalbjahr (November bis April) erfolgt.

Was tun bei zu hohem Grundwasser?

Wenn man rund um den Keller stark drückendes Grundwasser hat, sollte man neben den Drainagerohren auch eine regelrechte Pumpstation anlegen, die meist gemauert werden muss. Hierin wird dann die besagte Pumpe an die Drainage angeschlossen, sodass man das Wasser vom Haus wegleiten kann.

Wie entsteht Hochwasser einfach erklärt?

Hochwasser entstehen in Folge langanhaltender und großräumiger Niederschläge, kurzzeitigem und lokal begrenztem ⁠Starkregen⁠ oder im Winter und Frühjahr durch die Schneeschmelze. Trifft Regen auf die Erdoberfläche, versickert ein Teil im Boden und trägt zur ⁠Grundwasserneubildung⁠ bei.

Was ist Grundwasser?

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Was sind natürliche Ursachen für Hochwasser?

Lange Dauerregen, kurzzeitige Starkniederschläge oder/und Schneeschmelze sind die Ursachen für Hochwasser. Ein Teil des Niederschlags versickert im Boden, wird zwischengespeichert und bildet das Grundwasser.

Wo ist Hochwasser am häufigsten?

In Mitteleuropa kommen Hochwasser am häufigsten in den ersten Sommermonaten vor. Gegenden mit regelmäßiger Schneeschmelze am Ende des Winters haben meist im Frühling Hochwasser, während tropische Gebiete in der Regenzeit von Hochwasser heimgesucht werden.

Kann Wasser durch die Bodenplatte?

Drückendes Wasser kann so sowohl auf die Kelleraußenwände als auch auf das Fundament oder die Bodenplatte drücken. Durch wasserundurchlässige Schichten im Boden entsteht so genanntes Schichtenwasser, umgangssprachlich auch als Stauwasser oder Wasserader bezeichnet.

Was tun wenn Wasser durch die Bodenplatte kommt?

Steht das Wasser auf dem Boden, sollten Sie es sofort abpumpen. Rufen Sie im Anschluss einen Sachverständigen, der die Ursache für das Eindringen des Grundwassers feststellt. Mittels verschiedener Methoden müssen die Wände und der Boden getrocknet und gegebenenfalls der Estrich erneuert werden.

Kann Wasser durch Mauerwerk?

In anderen Fällen kann eindringende Nässe dadurch hervorgerufen werden, dass Wände nicht den lokalen Wetterkonditionen beständig sind. Die Wetterbeständigkeit von Mauerwerk kann oft durch die Verwendung von Verputz, Fassadenverkleidung oder wasserdichtem Anstrich verbessert werden.

Ist Grundwasser gefährlich?

Viele Inhaltsstoffe der Abgase werden vom Regen aus der Luft gewaschen und bis ins Grundwasser gespült. Gefahr droht auch, wenn wassergefährdende Stoffe nicht sachgemäß eingesetzt oder gelagert werden. Sickerwasser aus veralteten Mülldeponien zum Beispiel schwemmt eine üble Fracht aus Schadstoffen in den Untergrund.

Wie schütze ich mein Haus vor Starkregenfolgen?

Maßnahmen zur Grundstücksgestaltung
  1. Grundstückseinfassungen (Mauern), Verwallungen, Schwellen, o. Ä. ...
  2. Das Oberflächengefälle sollte nicht direkt auf Gebäude und Anlagen zulaufen.
  3. Abflussführung in risikoarme Grundstücksbereiche.
  4. Schaffung von gezielten Flutmulden bzw. - flächen.
  5. Beseitigung von Abflusshindernissen.

Kann man auf Grundwasser bauen?

Grundwasser gehört zu den Dingen, die den Hausbau erheblich beeinflussen und verteuern können. Deshalb sollten Bauherren so früh wie möglich klären lassen, wie ihr Baugrund beschaffen ist, rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Dazu müssen sie ein Bodengutachten beauftragen.

Warum Hochwasser so schnell?

3. Hochwasser-Ursache: Flussbegradigung. Flüsse wurden durch Begradigungen und Staustufen „schneller“ gemacht. Deshalb rast heute das Wasser in den meisten Flüssen mit viel höherer Geschwindigkeit Richtung Meer.

Wer haftet wenn der Keller unter Wasser steht?

Wer haftet für Wasserschäden im Keller? Bei Schäden am Gebäude selbst ist die Gebäudeversicherung zuständig – bei einer Mietwohnung ist dafür also der Vermieter verantwortlich. Für Schäden am Hausrat ist der Mieter selbst verantwortlich. Hier hilft seine Hausratversicherung.

Was ist der Unterschied zwischen Hochwasser und Überschwemmung?

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Hochwasser und Überschwemmung häufig synonym verwendet. Doch es gibt einen Unterschied: Von Hochwasser spricht man bei einem erhöhten, über dem normal liegenden Pegelstand von Flüssen, Bächen oder Seen.

Kann Grundwasser durch die Bodenplatte drücken?

Beschädigte Bodenplatte

Auch von unten kann Wasser ins Haus gelangen. Insbesondere wenn lange, starke Regenfälle zu einem Anstieg des Grundwassers sorgen, kann dieses von unten gegen den Boden des Kellers drücken.

Was tun gegen drückendes Wasser?

Durch eine Schleierinjektion kann die Bodenplatte von außen abgedichtet werden. Eine Feuchtigkeitssperre von innen lässt sich durch das Aufbringen von Dichtschlämmen oder Schweißbahnen errichten. Die Kellerwände werden durch eine Vertikalsperre vor drückendem Wasser geschützt.

Kann Wasser durch Beton sickern?

Durch Risse im Beton dringt Wasser ein. Für Bauexperten gibt es eine alte Bauweisheit. Diese besagt zu Recht, dass Bauen ein ständiger Kampf gegen eindringendes Wasser ist. Wasser dringt durch kleinste Risse, bei ausreichendem Druck selbst durch dicksten Beton.

Wie erkenne ich ob ich Grundwasser habe?

Grundwasser verläuft nicht in Kanälen oder Adern. Es ist vielmehr flächig vorhanden und fließt auch nicht, sondern bewegt sich allenfalls sehr, sehr langsam. Grundwasser ist in Europa mehr oder weniger überall vorhanden. Man muss nur tief genug bohren, um es anzuzapfen.

Wie erkennt man drückendes Wasser?

Drückendes Wasser fließt nicht ab und übt dadurch permanent Druck auf Bauteile und deren Abdichtungen aus. Wenn das Erdreich um ein Gebäude herum jedoch stark durchlässig ist und Oberflächenwasser dank gut funktionierender Drainage versickern kann, trifft nicht-drückendes Wasser auf den Baukörper.

Warum laufen Keller bei Starkregen voll?

Heftige Gewitter, anhaltender Regen und Hochwasser können die kommunale Kanalisation zum Überlaufen bringen. Deren Abwasserkanäle können dann die gewaltigen Niederschlagsmengen nicht mehr aufnehmen und ableiten. Die Folge: Tief liegende Hauseingänge, Keller und Souterrainräume unterhalb der Rückstauebene laufen voll.

Wo war das schlimmste Hochwasser der Welt?

Nach wochenlangem Regen kam es im Sudan zu den schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren. Mit Stand 25. September 2020 waren ca. 830.000 Menschen von der Flutkatastrophe betroffen, etwa 166.000 Gebäude zerstört.

Wie kann Hochwasser verhindert werden?

Bauvorsorge heißt, in hochwassergefährdeten Gebieten durch eine entsprechend angepasste Bauweise mit dem Hochwasser zu leben:
  1. Öltanks sollten gegen Auftrieb und Wasserdruck gesichert sein.
  2. Stromverteilerkästen sollten hochwassersicher angebracht werden.
  3. Mobiliar sollte „mobil“ bleiben.

Wie schnell steigt das Wasser bei Hochwasser?

Im Extremfall werden 100 Liter Wasser pro Quadratmeter pro Stunde erreicht. Starkregen kann Überschwemmungen verursachen, auch in vermeintlich sicherer Entfernung zu Gewässern.