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Was ist Factoring einfach erklärt?

Gefragt von: Herr Ernst Meyer MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Factoring ist eine Form der kurzfristigen Finanzierung, bei der aktuelle Forderungen angekauft und bevorschusst werden. Das schafft zusätzliche Liquidität zu geringen Kosten und unterstützt das Wachstum Ihres Unternehmens. Durch den Forderungsverkauf erhalten Sie jedoch nicht nur einen Liquiditätszuwachs.

Was ist Factoring Beispiel?

Factoring-Beispiel

März Waren im Wert von 10.000 Euro an einen Kunden und stellt dafür eine Rechnung aus. Das Unternehmen räumt dem Kunden ein Zahlungsziel von 90 Tagen ein. Da es jedoch schneller an das Geld gelangen möchte, um damit neue Waren einzukaufen, tritt es die Rechnung an einen Factoring-Dienstleister ab.

Was passiert beim Factoring?

Beim Factoring werden Ihre Forderung an den Kunden fortlaufend durch einen Dritten angekauft. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden werden Ihre Rechnungsbeträge im Rahmen einer vorher festgelegten Quote, abzüglich eines geringen Einbehalts, bevorschusst.

Was bringt Factoring?

Factoring – das sind die Vorteile

Weiterer Wettbewerbsvorteil: Ihren Kunden können Sie längere Zahlungsziele einräumen. Risikoabsicherung: Auch wenn Ihr Kunde klamm wird oder Insolvenz anmeldet und Sie auf seiner Bestellung sitzen lässt – Ihr Geld bekommen Sie trotzdem.

Welche Nachteile hat Factoring?

Immer noch fürchten einige Unternehmen, Factoring könne dem Ruf Ihrer Firma schaden, da Kunden vermuten könnten, Ihr Unternehmen stecke in finanziellen Schwierigkeiten. Oder die Kundenbindung könne darunter leiden, da Sie scheinbar die Zahlungsmoral Ihrer Kunden hinterfragen.

Was ist Factoring? - einfach erklärt

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Warum kein Factoring?

Ein Nachteil des Factoring sind die unter Umständen hohen Kosten: Der Factor erhebt ein umsatzabhängiges Entgelt, das zwischen 0,6 und 2,5 Prozent des angekauften Forderungsbestand liegt, sowie meist eine Pauschale für eine Bonitätsprüfung der Kunden des Forderungsverkäufers.

Für wen lohnt sich Factoring?

Factoring lohnt sich immer dann für Ihr Unternehmen, wenn Sie sofortige Liquidität aus Ihren offenen Forderungen generieren möchten. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn Liquiditätsengpässe drohen.

Wie finanziert sich Factoring?

Die Factoring Finanzierung ist ein bankenunabhängiges Mittel. Dabei werden Ihre laufenden gewerblichen Forderungen vor Fälligkeit an ein Factoring Institut (Factor) verkauft. Der Verkauf der Forderungen Ihres Unternehmens steigert umgehend Ihre Liquidität.

Welche Arten von Factoring gibt es?

Factoring Arten
  • Factoring wird von immer mehr Unternehmen zur Umsatzfinanzierung genutzt. ...
  • Full Service Factoring. ...
  • Echtes und unechtes Factoring. ...
  • Offenes und stilles Factoring. ...
  • Fälligkeitsfactoring. ...
  • Inhouse Factoring. ...
  • Online Factoring. ...
  • Ausschnittsfactoring.

Wie verdient ein Factoring Unternehmen Geld?

Wie verdienen Factoring Unternehmen? Traditionell erhalten die Firmen 90 Prozent der Summe direkt ausbezahlt. Die restlichen 10 Prozent gelten als Sicherheitseinbehalt für Aufrechnungen und Reklamationen. Diese Praxis wird heute jedoch nicht mehr zwangsläufig umgesetzt.

Wie viel kostet Factoring?

Factoringgebühren betragen derzeit bei den preiswerten Factoringgesellschaften zwischen 0,10 - 1,5 %. Der Zins beträgt je nach Bonität und Jahresumsatz zwischen 2,00 - 5,50 % . Teure Anbieter erheben schnell mal die doppelte Factoringgebühr und berechnen einen Zins von 6 % und mehr.

Ist Factoring ein Kredit?

Das Factoringunternehmen unterstützt das Unternehmen durch die Bereitstellung von Liquidität und die Übernahme des Debitorenmanagements. Beim unechten Factoring handelt es sich durch diese Vorfinanzierung also eher um eine Art Kredit.

Ist Factoring ein Bankgeschäft?

“ Auch das Unternehmen, welches das unechte Factoring betreibt, ist deswegen nicht Kreditinstitut, sondern nur Finanzdienstleistungsinstitut, das unter die erleichterten Aufsichtsanforderungen nach § 2 Abs.

Ist PayPal eine Factoring?

Ferner wird PayPal dem Händler durch das Factoring der aus den Teilzahlungsgeschäften entstehenden Forderungen die Refinanzierung der Teilzahlungsgeschäfte ermöglichen und dabei das Ausfallrisiko übernehmen („Refinanzierungsservice“).

Ist Factoring Inkasso?

Factoring tritt schon früher als Inkasso auf den Plan. Nicht nur überfällige, sondern alle bestehenden Forderungen werden an ein Factoringunternehmen verkauft, sodass der Factor rechtlicher Eigentümer der Forderungen wird. Im Gegensatz zum Inkassoverfahren wird nicht gewartet, bis sich eine Zahlung verzögert.

Welche Leistung übernimmt der Factor?

Echtes Factoring: Der Factor übernimmt das Ausfallrisiko. Unechtes Factoring: Das Ausfallrisiko bleibt beim Kreditor. Inhouse Factoring: Der Kreditor führt das Forderungsmanagement selbst aus. Full Service Factoring: Der Factor übernimmt das Forderungsmanagement.

Was ist ein Factoring Vertrag?

Beim Factoring wird die Vereinbarung zwischen Kreditor und Factor über den Verkauf offener Forderungen in einem schriftlichen Vertrag festgehalten. Inhaltlich orientieren sich die vertraglich geregelten Punkte an der wirtschaftlichen Bedeutung des Factorings.

Was ist stilles Factoring?

Stilles Factoring Definition

Beim stillen Factoring veräußert das Unternehmen seine offenen Forderungen an den Factor, ohne dass die Kunden darüber in Kenntnis gesetzt werden. Denn je nach Branche können Kunden sensibel reagieren, wenn sie von der Hinzuziehung eines Factors bemerken.

Was ist unechtes Factoring?

Ein unechtes Factoring (Recourse Factoring) erlaubt dem Käufer die Rückabwicklung des Forderungsverkaufs, etwa wenn der Schuldner (Debitor) nicht bezahlt oder ausfällt. Ein echtes Factoring verbessert also die Firmenliquidität, da der Factor das volle Ausfallrisiko übernimmt.

Welche Forderungen sind von Factoring ausgeschlossen?

Forderungen eignen sich für das Factoring. Ausgeschlossen werden häufig Forderungen mit Rückgaberechten oder Rechnungen an private Kunden. Bei Kunden aus dem Bau-, Handwerks- und Speditionsgewerbe und den Branchen, bei denen Streitigkeiten um erbrachte Leistungen tendenziell sehr oft vorkommen bzw.

Wer ist Factoring Kunde?

Factoring ist eine Finanzierungsmethode, bei der ein Unternehmen offenstehende Forderungen gegenüber Kunden vor deren Fälligkeit an einen Finanzdienstleister überträgt, der diese dann umgehend auszahlt.

Was ist der Unterschied zwischen Zession und Factoring?

Was ist der Unterschied zwischen Factoring und Zession? Worum geht's? Bei einer Zession werden Forderungen als Kreditsicherungsinstrument an ein Drittunternehmen abgetreten, beim Factoring werden sie zur Liquiditätssicherung an ein Factoringunternehmen verkauft.

Welche Firmen nutzen Factoring?

Folgende Branchen nutzen in hohem Maß Factoring:
  • Transport und Logistik.
  • Produzierendes Gewerbe.
  • Verarbeitendes Gewerbe.
  • Handel.
  • Dienstleistungen.
  • Verlags- und Druckwesen.

Ist Factoring für jedes Unternehmen geeignet?

Schnelle Liquidität, unabhängig von der Unternehmensgröße

Factoring ist für jede Unternehmensgröße wirtschaftlich sinnvoll, besonders aber für Unternehmen ab einem Jahresumsatz von EUR 1 Mio.

Warum entscheiden sich immer mehr Unternehmen für Factoring?

Durch freigesetzte Liquidität und geringere Außenstände steigt die Eigenkapitalquote und sorgt somit für eine bessere Kreditwürdigkeit. Der Factoring-Anbieter übernimmt auf Wunsch alle Formalitäten, so dass man sich nicht weiter um Zahlungseingänge und Mahnungen kümmern muss.

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