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Was ist eine Rechtsmittelbelehrung?

Gefragt von: Andrej Hess B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Rechtsbehelfsbelehrung ist im bundesdeutschen Sprachgebrauch die Belehrung darüber, ob und wie eine behördliche oder gerichtliche Entscheidung durch einen Rechtsbehelf angegriffen werden kann.

Was ist eine Rechtsbelehrung?

In der Rechtsbelehrung wird eingehend erklärt, welche Möglichkeiten der weiteren Vorgehensweise in einem konkreten Fall ( z.B. Strafurteil, Einberufungsbefehl, Strafverfügung) zur Verfügung stehen.

Was ist eine Rechtsbehelfsbelehrung einfach erklärt?

Die Rechtsbehelfsbelehrung sagt Ihnen, wie Sie gegen die Entscheidung eines Gerichts oder einer Behörde vorgehen können. Weder die Entscheidung eines Gerichts noch die einer Behörde muss vom Betroffenen widerspruchslos hingenommen werden.

Was ist eine Rechtsmittelbelehrung Schweiz?

Eine Rechtsmittelbelehrung weist die betroffene Person eines Verwaltungsaktes oder Gerichtsentscheides auf seine Möglichkeiten hin, die behördliche oder gerichtliche Entscheidung anzufechten.

Was muss eine Rechtsmittelbelehrung enthalten?

Diese muss die Angabe des statthaften Rechtsbehelfs, des Einspruchs, des Widerspruchs oder der Erinnerung enthalten sowie die Form und Frist und das Gericht mit seinem Sitz angeben, bei dem der Rechtsbehelf einzulegen ist.

Rechtsbehelfe

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Was passiert bei fehlender Rechtsbehelfsbelehrung?

Fehlt in den gesetzlich vorgegebenen Fällen eine Rechtsbehelfsbelehrung oder ist sie unrichtig, so beginnt die Frist zur Einlegung des Rechtsbehelfs nicht zu laufen. Anstelle der vorgegebenen Frist beginnt dann eine längere Frist zu laufen, zumeist eine Jahresfrist.

Wie sieht Rechtsbehelfsbelehrung aus?

Die Rechtsbehelfsbelehrung: ein Muster

Eine Rechtsbehelfsbelehrung kann folgende Formulierung vorweisen: Dieser Bußgeldbescheid wird rechtskräftig und vollstreckbar, wenn Sie nicht innerhalb von zwei Wochen nach seiner Zustellung schriftlich oder zur Niederschrift bei der umseitig genannten Behörde Einspruch einlegen.

Was ist ein Rechtsmittel Schweiz?

Mit der Anfechtung eines gerichtlichen Urteils kann man dessen Prüfung – meist durch die nächsthöhere Instanz – verlangen. Je nach Art und Stand des Verfahrens tut man das mittels Einsprache, Berufung, Beschwerde oder Rekurs. Das sind alles sogenannte Rechtsmittel.

Ist ein Widerspruch ein Rechtsmittel?

Rechtsbehelf /​ Rechtsmittel. Ein Rechtsbehelf ist jedes von der geltenden Rechtsordnung in einem Verfahren zugelassene Gesuch, mit dem eine behördliche – insbesondere gerichtliche – Entscheidung angefochten werden kann – beispielsweise Einspruch, Widerspruch oder Erinnerung.

Was braucht es für eine Verfügung?

Im Kanton Zürich ist das Verwaltungsrechtspflegegesetz (VRG; LS 175.2) massgeblich.
...
Die Verfügung muss folgende Elemente enthalten:
  • WIE? Bezeichnung der Verfügung (Dies gilt auch, wenn die Verfügung in Briefform ergeht.)
  • WER? ...
  • Gegen WEN? ...
  • WARUM? ...
  • WAS? ...
  • WO und WANN?

Wer darf Rechtsbehelfe einlegen?

Der Bürger/die Bürgerin kann sie bei der vorgesetzten Behörde der anordnenden Instanz ebenfalls einreichen, um einen erlassenen Akt aufheben oder abändern zu lassen. Sie sind von den Rechtsmitteln zu unterscheiden.

Was muss in der Rechtsbehelfsbelehrung eines Bescheides enthalten sein?

Wie sieht eine ordnungsgemäße Rechtsbehelfsbelehrung aus?
  • Art des zulässigen Rechtsmittels bzw. anderer Rechtsbehelfe.
  • Behörde, Gericht und Sitz, wo der Rechtsbehelf eingelegt werden kann.
  • Frist für die Einlegung (und ggf. Begründung)
  • einzuhaltende Formvorschriften.

Wann ist eine Rechtsbehelfsbelehrung fehlerhaft?

Allerdings war die Rechtsbehelfsbelehrung unrichtig, so dass hier die Jahresfrist galt. Eine Rechtsbehelfsbelehrung ist unrichtig, wenn sie in einer der Mindestanforderungen unzutreffend oder derart unvollständig oder missverständlich gefasst ist, dass hierdurch die Möglichkeit zur Fristwahrung gefährdet erscheint.

Wie schreibe ich eine Rechtsbehelfsbelehrung?

Die Anschrift lautet: (Adresse und Postanschrift der Behörde). “ „Gegen diesen Bescheid/diese Verfügung/Anordnung/Entscheidung kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch bei (Bezeichnung der Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen hat) erhoben werden.

Ist die Rechtsbehelfsbelehrung ein Verwaltungsakt?

Hat die Behörde einen Verwaltungsakt elektronisch erlassen oder einen Verwaltungsakt elektronisch bestätigt, hat diese Rechtsbehelfsbelehrung elektronisch zu erfolgen. Erfüllt die Rechtsbehelfsbelehrung die vorgenannten Kriterien nicht oder unterbleibt sie ganz, führt dies zu einer Fristverlängerung.

Was ist die Rechtsbehelfsfrist?

Als Rechtsbehelfsfrist gilt ein Monat nach Zugang des Bescheids (Steuerbescheids). Endet die Frist auf einem Samstag, Sonntag oder Feiertag verlängert sich die Frist um den nächsten Werktag.

Warum gibt es Rechtsmittel?

Ein Rechtsmittel ist eine besondere Form eines förmlichen Rechtsbehelfs. Sein Zweck ist die Überprüfung eines angefochtenen Urteils bzw. Beschlusses, unabhängig ob im Zivil-, im Straf- oder im Verwaltungsprozess.

Was ist ein Rechtsbehelf Beispiel?

Der Begriff Rechtsbehelf beschreibt die Anfechtbarkeit einer Entscheidung. Beispiele sind der Einspruch gegen ein Versäumnisurteil oder die Anhörungsrüge (§ 321a ZPO). Beide haben keinen Devolutiveffekt.

Wann kann man Rechtsmittel einlegen?

Erfolgreich Berufung einlegen

Gegen ein erstinstanzliches Urteil (vor dem Amtsgericht) kann die Berufung eingelegt werden. Die Frist beträgt eine Woche nachdem das Urteil gegen den Angeklagten in der Hauptverhandlung gefällt wurde.

Was macht man mit Rechtsmitteln?

Gegen Entscheidungen von Gerichten können Rechtsmittel eingelegt werden. Vor Beginn einer Verhandlung von Gericht können die jeweiligen Parteien die Urteile, Revision, Beschwerde oder Berufung anfechten. Laien, welche das jeweilige Rechtsmittel aus Unwissenheit falsch bezeichnen, erhalten daraus keine Nachteile.

Wie kann man Rechtsmittel einlegen?

Eine Berufung legt man durch das fristgerechte Einreichen einer Berufungsschrift beim Berufungsgericht ein. Dort besteht Anwaltszwang. Die Berufungsschrift muss von einem Rechtsanwalt unterschrieben sein. Sie muss außerdem das Urteil nennen, gegen das Berufung eingelegt werden soll.

Welche ordentlichen Rechtsmittel gibt es?

  • Allgemeines. Mit Hilfe von Rechtsmitteln können unterliegende Parteien gegen Entscheidungen ( z.B. Urteil, Beschluss) der Gerichte vorgehen. ...
  • Berufung. Die Berufung wendet sich gegen ein Urteil erster Instanz. ...
  • Revision. ...
  • Rekurs. ...
  • Revisionsrekurs. ...
  • Nichtigkeitsklage. ...
  • Wiederaufnahmsklage. ...
  • Weiterführende Links.

Ist ein Bescheid ohne Rechtsbehelfsbelehrung gültig?

Fehlt bei Ihrem Bescheid die Rechtsbehelfsbelehrung oder ist diese unvollständig beziehungsweise unrichtig, verlängert sich die Widerspruchsfrist auf ein Jahr. Achtung: Achten Sie darauf, dass Ihr Widerspruch fristgerecht bei der Behörde eingeht und Sie dieses auch belegen können.

Kann ein Verwaltungsakt mündlich erfolgen?

(2) Ein Verwaltungsakt kann schriftlich, elektronisch, mündlich oder in anderer Weise erlassen werden. Ein mündlicher Verwaltungsakt ist schriftlich oder elektronisch zu bestätigen, wenn hieran ein berechtigtes Interesse besteht und der Betroffene dies unverzüglich verlangt.

Kann Rechtsbehelfsbelehrung nachgeholt werden?

Eine Rechtsbehelfs- oder Rechtsmittelbelehrung kann jederzeit nachgeholt oder berichtigt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Rechtsbehelfs- bzw. Rechtsmittelfrist (im Fall einer unrichtigen Belehrung ein Jahr) noch nicht abgelaufen ist.