Zum Inhalt springen

Was ist eine konstruktive Wärmebrücke?

Gefragt von: Eva-Maria Kretschmer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (28 sternebewertungen)

Eine konstruktive Wärmebrücke ist eine Stelle im Haus, die aus dem geraden Verlauf der Wände oder Decke herausragt. Sie weist dabei (häufig durch eine fehlende Wärmedämmung) eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit sowie Temperatur auf als die umgebenden Flächen.

Welche Arten von Wärmebrücken gibt es?

In der Regel werden vier Typen von Wärmebrücken unterschieden:
  • materialbedingte Wärmebrücken.
  • geometrische Wärmebrücken.
  • massestrombedingte Wärmebrücke.
  • umgebungsbedingte Wärmebrücke.

Was ist eine Konvektive Wärmebrücke?

Konvektive Wärmebrücken entstehen durch Undichtigkeiten (Bauteilfugen, Durchführung von Installationsleitungen usw.) in raumabschließenden Bauteilen, durch welche Wärmeenergie infolge konvektiver Mitführung von Luft, Gasen oder Flüssigkeiten vom Warmen ins Kalte transportiert wird.

Was versteht man unter einer Wärmebrücke?

Als Wärmebrücke bezeichnet man einen örtlich begrenzten Bereich der Gebäudehülle, wo sich im Vergleich zu unmittelbar angrenzenden Bereichen ein veränderter (meist erhöhter) Wärmefluss einstellt (eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen vorausgesetzt).

Wie funktioniert eine Wärmebrücke?

Was genau ist eine Wärmebrücke und wie entsteht sie? Eine Wärmebrücke ist ein Bereich mit Wärmeverlust in einer Gebäudehülle. Wärmebrücken entstehen, wenn die Kontinuität der Isolierung unterbrochen ist, so dass die Wärme leichter von innen nach außen fließen kann.

Was sind Wärmebrücken - Seidenschwarz Energieberatung

23 verwandte Fragen gefunden

Ist eine Wärmebrücke ein baumangel?

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Wärmebrücken in den Außenwänden nicht als Sachmangel einer Mietwohnung anzusehen sind, wenn dieser Zustand mit den zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes geltenden Bauvorschriften und technischen Normen in Einklang steht.

Wo befinden sich Wärmebrücken bei einem Gebäude?

An Gebäuden finden sich Wärmebrücken am häufigsten an folgenden Bauteilen: Fensteranschlüsse. Innenwandanschlüsse an Außenwand, Boden oder Decke. Bodenplatte an Außenwand und Fundamenten.

Warum Wärmebrücke und nicht Kältebrücke?

Wärmebrücken werden umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. So ist die Oberfläche der Wärmebrücke auch kälter als die umliegenden Baustoffe. Physikalisch gesehen gibt es jedoch keine Kältebrücken. Kälte ist physikalisch ein Mangel an Energie und Wärme ein Zeichen für ein höheres Energieniveau.

Was verursachen Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind Stellen in der thermischen Gebäudehülle, die einen veränderten Wärmedurchgang aufweisen. Sie bewirken, dass vermehrt Wärme von innen nach außen fließt. Dadurch sinkt die raumseitige Oberflächentemperatur im Bereich einer Wärmebrücke schneller ab als in den angrenzenden Bereichen.

Wann entsteht eine Wärmebrücke?

Konstruktive Wärmebrücken entstehen bei Durchdringungen von Bauteilen von innen nach außen sowie bei Unterbrechungen der Dämmebene oder auch bei der Reduzierung von Regelquerschnitten einer Wand, wie es z.B. bei Heizkörpernischen der Fall ist.

Wie erkenne ich eine Kältebrücke?

Sie bezeichnen bestimmte Bereiche an Wänden, über die Wärme verloren geht. Diese Bereiche sind kälter als andere und fühlen sich teilweise klamm an. Häufig kommen Kältebrücken an Balkonen, in Ecken oder Rollladenkästen vor. Kältebrücken erkennst du mithilfe einer Thermografie-Aufnahme, die ein Fachmann anfertigt.

Wie entstehen Kältebrücken in der Wohnung?

Materialbedingte Kältebrücken entstehen, wenn sich neben Materialien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit befinden. Wärmetechnische Schwachstellen beseitigen geht mit einer Reduzierung der Heizkosten einher.

Was sind Wärmebrücken im Haus?

Wärmebrücken sind Bereiche der Gebäudehülle, durch die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch die angrenzenden Bauteile. Dadurch ergeben sich an den betroffenen Stellen niedrigere Oberflächentemperaturen.

Wie viele Wärmebrücken gibt es?

Man unterscheidet materialbedingte und geometrische Wärmebrücken. Materialbedingte Wärmebrücken entstehen durch die verwendeten Materialien.

Wie kann man eine Wärmebrücke schließen?

Beseitigen lassen sich die Wärmebrücken nur mit einer lückenlosen Dämmung, und zwar am besten mit einer Außendämmung. Deshalb ist eine fachgerechte Fassadendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung besonders wichtig.

Welche Folgen haben Wärmebrücken?

Eine Wärmebrücke beschreibt meist eine lokal auftretende Schwachstelle in der Gebäudehülle. Diese hat einen höheren Wärmeverlust zur Folge und kann die Bildung von Schimmel begünstigen. Abhilfe schafft neben einer speziellen Konstruktion meist nur die Dämmung.

Was tun gegen Kältebrücken am Fenster?

Welche Lösungen bieten sich an?
  1. Bei Heizkörpernischen etwa schraubt man die Heizkörper ab und dämmt die Nische von innen. ...
  2. Rollladenkästen lassen sich von innen dämmen oder man ersetzt die Einbaukästen durch Aufsatzrollläden.
  3. Laibungen an Fenstern und Türen sowie Aussenkanten der Wände lassen sich recht einfach dämmen.

Ist Holz eine Wärmebrücke?

Auch in der Bestandssanierung kann der Holzbau wegen der trockenen und schnellen Bauweise, den geringen statischen Lasten und dem hohen Wärmeschutz seine Vorteile ausspielen. Aber auch Holzbauteile besitzen Wärmebrücken, die vor allem durch die Tragwerkshölzer und die kritischen Anschlusssituationen bestimmt sind.

Was kann man gegen kalte Ecken machen?

Lösung: Außendämmung

Am effektivsten lässt sich die Wärmebrücke in der Raumecke durch eine Außendämmung ausräumen. Der Dämmstoff verschiebt den Taupunkt – das heißt, die Temperaturzone, an der es zu Tauwasser kommen kann – so weit in die Wand, dass das Risiko von einem Feuchtigkeitsniederschlag nicht mehr besteht.

Welche Wärmebrücken müssen berechnet werden?

Wärmebrücken können nach drei unterschiedlichen Möglichkeiten in die Berechnung einfließen. mit einem detaillierten Wärmebrückennachweis, der Wärmebrückenzuschlag beträgt bei Neubauten in der Regel zwischen Δuwb = 0,00 bis 0,02 W/m²K und bei der Altbausanierung zwischen Δuwb =0,05 W/m²K und 0,04 W/m²K.

Wer haftet bei Kältebrücke?

Daher können die betroffenen Bewohner bei Schimmelpilzbefall alle Gewährleistungsansprüche des Mietrechts – z. B. Mietminderung, Schadensersatz oder Kündigung – gegenüber dem Vermieter geltend machen. Nach gängiger Rechtsprechung trägt die Kosten derjenige, der den Schimmel verursacht hat.

Ist Schimmel ein Baumangel?

Mietrechtlich betrachtet ist Schimmel in der Wohnung ein Mangel und kann zur Minderung der Miete oder auch zur Kündigung des Mietverhältnisses berechtigen.

Was zählt als Baumangel?

Ein Baumangel ist laut BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) eine Abweichung von der vereinbarten Beschaffenheit eines Werks oder Gebäudes. Laut VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) liegt ein Baumangel darüber hinaus vor, wenn das Bauwerk nicht den anerkannten Regeln der Technik entspricht.

Wann treten Baumangel auf?

Mängel bei Abdichtungsarbeiten beispielsweise sind häufig erst erkennbar, wenn Folgeschäden durch Leckagen sichtbar werden. Statische und baukonstruktive Mängel führen oft erst nach dem Einzug zu Rissbildungen. Auch fehlerhafte Heizungsanlagen werden erst nach dem ersten Winter im neuen Zuhause auffällig.

Wie kann man eine Kältebrücke verhindern?

Das Holz der Dachsparren leitet Wärme stärker als die Dämmstoffe und es entsteht eine Kältebrücke, die man durch eine Aufsparrendämmung vermeiden kann. Bei Flachdächern sorgt eine Gefälledämmung dafür, übermäßigen Wärmeverlust zu vermeiden.