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Was ist eine Insolvenzbekanntmachung?

Gefragt von: Frau Melanie Beier B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Als Insolvenzbekanntmachung im engeren Sinne wird dabei im Schrifttum oft der Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens verstanden. Für diese Bekanntmachungen ist nicht der Insolvenzverwalter, sondern das Insolvenzgericht zuständig.

Wie lange steht man in den Insolvenzbekanntmachungen?

Die Insolvenzbekanntmachung informiert über das Verfahren und Namen, Wohnsitz und Geschäftszweig des Schuldners. Spätestens nach sechs Monaten werden die Daten aus der Insolvenzbekanntmachung gelöscht.

Wie erfahre ich ob ein Insolvenzverfahren abgeschlossen ist?

Die Bundesländer haben ein gemeinsames Portal zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte eingerichtet. Sie können hier Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren recherchieren, die nach dem Beitritt des jeweiligen Bundeslandes zu dem gemeinsamen Portal erfolgt sind.

Wie bekomme ich einen Auszug aus dem Insolvenzregister?

Privatpersonen (natürliche Personen) können die Erteilung einer Auskunft aus dem Gewerbezentralregister persönlich unter Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses bei der für ihren Wohnsitz zuständigen Behörde beantragen. Alternativ kann der Antrag über das Online-Portal des Bundesamts für Justiz erfolgen.

Wird die Privatinsolvenz öffentlich gemacht?

Das Insolvenzverfahren ist tatsächlich ein öffentliches Verfahren, welches beim Amtsgericht (Insolvenzgericht) am Wohnort des Schuldners geführt wird.

Insolvenzbekanntmachung

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Wo kann ich sehen wer in Privatinsolvenz ist?

Die Veröffentlichung durch die Insolvenzgerichte erfolgt über das Internetportal „www.insolvenzbekanntmachungen.de. Dort sind die Insolvenzbekanntmachungen grundsätzlich innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem ersten Tag ihrer Veröffentlichung uneingeschränkt abrufbar, d.h. über eine einfach Suchfunktion.

Wer erfährt alles von einer Privatinsolvenz?

Zum einen wird das Insolvenzverfahren bei Eröffnung durch das Insolvenzgericht öffentlich gemacht. Das bedeutet, dass Ihr Arbeitgeber durch die Zeitung oder das Internet (www.insolvenzbekanntmachungen.de) Informationen über Ihre Privatinsolvenz erhalten kann.

Wann bin ich pleite?

Insolvenzrechtlich ist von Zahlungsunfähigkeit die Rede, wenn ein Unternehmen innerhalb einer Frist von 21 Tagen weniger als 90 Prozent seiner Verbindlichkeiten bedienen kann.

Wie lange dauert eine Privatinsolvenz 2022?

Hast du die Privatinsolvenz nach dem 1. Oktober 2020 beantragt, also zum Beispiel im Jahr 2022, dauert sie nur drei Jahre. Achtung! Wenn es sich bereits um dein zweites Insolvenzverfahren handelt, dauert es fünf Jahre, bis du schuldenfrei bist.

Wer hat einen Insolvenzantrag gestellt?

Juristische Person müssen einen Insolvenzantrag stellen, wenn sie zahlungsunfähig oder überschuldet sind. Sowohl Schuldner als auch Gläubiger sind grundsätzlich berechtigt, einen Insolvenzantrag über das Vermögen des Schuldners zu stellen.

Hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf mein Konto?

kann. Der Insolvenzverwalter ist gem. § 80 InsO nur hinsichtlich des pfändbaren Ver- mögens des Schuldners verwaltungs- und verfügungsberechtigt, innerhalb der Freibe- träge ist das P-Konto aber gem. § 850k ZPO unpfändbar.

Wie hoch sind die Kosten für ein Insolvenzverfahren?

Die Gerichtskosten eines Verbraucherinsolvenzverfahren belaufen sich grob geschätzt auf etwa 2.000 €. Das Insolvenzverfahren eines Selbstständigen ist noch teurer. Wenn Sie kein oder nur überschaubares pfändbares Einkommen haben, werden Ihnen die Gerichtskosten auf Antrag gestundet.

Was prüft der Insolvenzverwalter alles?

zu prüfen, ob das Vermögen des Schuldners die Kosten des Verfahrens decken wird; das Gericht kann ihn zusätzlich beauftragen, als Sachverständiger zu prüfen, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens des Schuldners bestehen.

Was sind die Nachteile einer Privatinsolvenz?

Ihre Nachteile

Sie können die Insolvenz nicht vor Ihrem Arbeitgeber geheim halten. Schließlich zahlt er das pfändbare Einkommen an den Insolvenzverwalter. Es gibt auch Schulden, von denen Sie nach der Restschuldbefreiung nicht befreit werden. Dazu gehören Verbindlichkeiten aus vorsätzlich unerlaubter Handlung.

Wann meldet sich der Insolvenzverwalter?

Arbeitsplatzwechsel bzw. Veränderungen im Einkommen oder ein Umzug muss unmittelbar, spätestens jedoch innerhalb von 2 Wochen an den Insolvenzverwalter mitgeteilt werden. Erbschaften und Gewinne müssen dem Insolvenzverwalter gemeldet werden. Gewinne oder 50 % einer Erbschaft müssen an diesen ausgezahlt werden.

Was kommt nach der Restschuldbefreiung?

Wurde Ihnen die Restschuldbefreiung erteilt, haben Sie das Ziel der Privatinsolvenz erreicht: die Schuldenfreiheit. Das Gericht erlässt Ihnen sämtliche restliche Schulden. Verschulden Sie sich erneut, sollten Sie die Schulden umgehend bezahlen – eine erneute Restschuldbefreiung ist für 11 Jahre ausgeschlossen.

Wie viel Geld steht mir bei Privatinsolvenz monatlich zu?

Die geschützte Summe beträgt seit 1. Juli 2021 monatlich 1.259,99 Euro. Sie steigt ab 1. Juli 2022 auf monatlich 1.339,99 Euro.

Ist man nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

Im Klartext: Schuldner sind nach 3 Jahren schuldenfrei. Denn nach 3 Jahren wird die Restschuldbefreiung erteilt. Für alle, die eine neue Perspektive, einen finanziellen Neuanfang wollen, lohnt sich also eine Insolvenz. Die Regelung gilt übrigens schon rückwirkend seit dem 01.10.2020.

Wie viel darf man in der Privatinsolvenz verdienen?

Schuldner dürfen während ihrer Privatinsolvenz mindestens 1.339,99 Euro behalten (Stand: 1.7.2022). Sie können den während Ihrer Insolvenz geltenden Freibetrag dieser Tabelle zu entnehmen. Kann ich den Freibetrag irgendwie erhöhen? In bestimmten Fällen lässt sich während der Privatinsolvenz der Freibetrag erhöhen.

Wie geht es weiter nach insolvenzeröffnung?

Wie geht es nun weiter? Nach dem Antrag auf Insolvenzeröffnung erfolgt eine Prüfung durch das Insolvenzgericht, ob ein Insolvenzgrund vorliegt und ob die Insolvenzmasse (Schuldnervermögen) die Verfahrenskosten deckt. Die Zeit zwischen Antrag und Eröffnung wird als Insolvenzeröffnungsverfahren bezeichnet.

Welche Schulden kann ich nicht in die Privatinsolvenz?

Das sind z.B. deliktische Forderungen aus vorsätzlich unerlaubter Handlung, Straf- und Bußgelder, Steuerschulden - wenn Sie rechtskräftig verurteilt wurden wegen Steuerhinterziehung und neuerdings Unterhaltsschulden, wenn sie vorsätzlich und pflichtwidrig den Unterhalt nicht gezahlt haben.

Was ist besser Privatinsolvenz oder Regelinsolvenz?

Der wesentliche Unterschied der Regelinsolvenz im Vergleich zur Privatinsolvenz besteht in der Rolle des Insolvenzverwalters. Im Regelinsolvenzverfahren ist kein außergerichtlicher Einigungsversuch notwendig.

Wann erfährt Vermieter von Privatinsolvenz?

Wird mein Vermieter über meine Privatinsolvenz informiert? Bei einer Privatinsolvenz seines Mieters wird der Vermieter nur informiert, wenn eine Mietkaution hinterlegt wurde. Diese fällt als pfändbares Vermögen in die Insolvenzmasse.

Kann man mich kündigen weil ich eine Privatinsolvenz habe?

Der Arbeitsvertrag in der Insolvenz

Der Arbeitsvertrag zwischen Schuldner und Arbeitgeber wird durch das Insolvenzverfahren nicht berührt. Der Schuldner ist berechtigt, einen Arbeitsvertrag zu kündigen oder einen neuen Arbeitsvertrag abzuschließen. Und zwar ohne vorherige Zustimmung des Insolvenzverwalters.

Wer zahlt die Miete bei Privatinsolvenz?

Die laufenden Mietkosten muss der Insolvenzverwalter zahlen (§ 169InsO). Hat der Vermieter vor dem Insolvenzantrag des Mieters einen Zahlungstitel erwirkt, so kann er diesen nun nicht mehr vollstrecken.