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Was ist eine geometrische Wärmebrücke?

Gefragt von: Frau Linda Moritz B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Als geometrische Wärmebrücken werden die Stellen der Gebäudehülle bezeichnet, die allein durch ihre Lage am Baukörper einen größeren Wärmedurchlass ermöglichen als sonstige Bauteile.

Was versteht man unter einer Wärmebrücke?

Als Wärmebrücke bezeichnet man einen örtlich begrenzten Bereich der Gebäudehülle, wo sich im Vergleich zu unmittelbar angrenzenden Bereichen ein veränderter (meist erhöhter) Wärmefluss einstellt (eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen vorausgesetzt).

Was gibt es für Wärmebrücken?

In der Regel werden vier Typen von Wärmebrücken unterschieden:
  • materialbedingte Wärmebrücken.
  • geometrische Wärmebrücken.
  • massestrombedingte Wärmebrücke.
  • umgebungsbedingte Wärmebrücke.

Was ist eine konstruktive Wärmebrücke?

Eine konstruktive Wärmebrücke ist eine Stelle im Haus, die aus dem geraden Verlauf der Wände oder Decke herausragt. Sie weist dabei (häufig durch eine fehlende Wärmedämmung) eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit sowie Temperatur auf als die umgebenden Flächen.

Wie funktioniert eine Wärmebrücke?

Was genau ist eine Wärmebrücke und wie entsteht sie? Eine Wärmebrücke ist ein Bereich mit Wärmeverlust in einer Gebäudehülle. Wärmebrücken entstehen, wenn die Kontinuität der Isolierung unterbrochen ist, so dass die Wärme leichter von innen nach außen fließen kann.

Was sind Wärmebrücken - Seidenschwarz Energieberatung

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Ist eine Wärmebrücke ein baumangel?

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Wärmebrücken in den Außenwänden nicht als Sachmangel einer Mietwohnung anzusehen sind, wenn dieser Zustand mit den zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes geltenden Bauvorschriften und technischen Normen in Einklang steht.

Was verursachen Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind Stellen in der thermischen Gebäudehülle, die einen veränderten Wärmedurchgang aufweisen. Sie bewirken, dass vermehrt Wärme von innen nach außen fließt. Dadurch sinkt die raumseitige Oberflächentemperatur im Bereich einer Wärmebrücke schneller ab als in den angrenzenden Bereichen.

Warum Wärmebrücke und nicht Kältebrücke?

Wärmebrücken werden umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. So ist die Oberfläche der Wärmebrücke auch kälter als die umliegenden Baustoffe. Physikalisch gesehen gibt es jedoch keine Kältebrücken. Kälte ist physikalisch ein Mangel an Energie und Wärme ein Zeichen für ein höheres Energieniveau.

Was ist eine Konvektive Wärmebrücke?

Konvektive Wärmebrücken entstehen durch Undichtigkeiten (Bauteilfugen, Durchführung von Installationsleitungen usw.) in raumabschließenden Bauteilen, durch welche Wärmeenergie infolge konvektiver Mitführung von Luft, Gasen oder Flüssigkeiten vom Warmen ins Kalte transportiert wird.

Wo gibt es Wärmebrücken?

Konstruktive Wärmebrücken entstehen bei Durchdringungen von Bauteilen von innen nach außen sowie bei Unterbrechungen der Dämmebene oder auch bei der Reduzierung von Regelquerschnitten einer Wand, wie es z.B. bei Heizkörpernischen der Fall ist.

Was tun bei Schimmel durch Kältebrücke?

Kältebrücken haben Schimmelbildungen zur Folge, die gefährlich für die Gesundheit sind.
  1. Schritt 1 – Bereich auf Schimmel überprüfen.
  2. Schritt 2 – Wand trocknen.
  3. Schritt 3 – Mit Antischimmelfarbe streichen.

Wie kann man Wärmebrücken erkennen?

Wärmebrücken finden mit Thermometern oder Wärmebildkamera

Da Wärmebrücken besonders kalte Stellen im Raum sind, kannst du sie oftmals bereits mit der Hand erfühlen – das gilt vor allem für schlecht isolierte Fenster. Ansonsten kannst du sie mit analogen Thermometern oder einem Infrarot-Thermometer erkennen.

Ist Holz eine Wärmebrücke?

Auch in der Bestandssanierung kann der Holzbau wegen der trockenen und schnellen Bauweise, den geringen statischen Lasten und dem hohen Wärmeschutz seine Vorteile ausspielen. Aber auch Holzbauteile besitzen Wärmebrücken, die vor allem durch die Tragwerkshölzer und die kritischen Anschlusssituationen bestimmt sind.

Was tun gegen Kältebrücken am Fenster?

Zur Beseitigung einer solchen Kältebrücke muss die dünnere Wand hinter der Heizung die gleiche Stärke erhalten, wie das restliche Außenmauerwerk. Deshalb rückt der Heizkörper ein Stück nach vorne, damit die Nische mit Dämmstoff gefüllt und verputzt werden kann.

Wie kann ich Wärmebrücken vermeiden?

Wärmebrücken sollten möglichst ganz vermieden und bei einer Sanierung beseitigt werden. Ein Energieberater ist der richtige Ansprechpartner für die Planung. Dämmstofflagen verschiedener Bauteile sollten lückenlos ineinander übergehen. Durchdringungen durch die dämmende Gebäudehülle sollten vermieden werden.

Was kann man gegen Wärmebrücken tun?

Beseitigen lassen sich die Wärmebrücken nur mit einer lückenlosen Dämmung, und zwar am besten mit einer Außendämmung. Deshalb ist eine fachgerechte Fassadendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung besonders wichtig.

Was ist richtig Wärme oder Kältebrücke?

Doch der Begriff ist sachlich falsch. Wärmebrücke bedeutet dasselbe, was umgangssprachlich mit Kältebrücke bezeichnet wird. Physiker sprechen ausschließlich von Wärmebrücken, denn Kältebrücken gibt es eigentlich nicht. Kälte bedeutet aus der Sicht des Wissenschaftlers nichts anderes als ein Mangel an Energie.

Wann entsteht eine Kältebrücke?

Wärme- oder Kältebrücken begünstigen Schimmel

Und zwar immer dann, wenn die Temperatur der Wände die Taupunkttemperatur der Raumluft unterschreitet. Denn in diesen Fällen kondensiert Feuchtigkeit genau wie an einer Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

Wer haftet bei Kältebrücke?

Daher können die betroffenen Bewohner bei Schimmelpilzbefall alle Gewährleistungsansprüche des Mietrechts – z. B. Mietminderung, Schadensersatz oder Kündigung – gegenüber dem Vermieter geltend machen. Nach gängiger Rechtsprechung trägt die Kosten derjenige, der den Schimmel verursacht hat.

Was bedeutet Wärmebrückenfrei?

Eine Gebäudehülle heißt wärmebrückenfrei, wenn der Transmissionswärmeverlust unter Berücksichtigung aller Wärmebrücken nicht höher ist als es die Berechnung allein mit den Außenoberflächen und den U-Werten der Regelbauteile ergibt.

Welche Dämmung für Fensterlaibung?

Man kann die Fensterlaibung von innen und/oder außen dämmen. Dafür nimmt man gerne Laibungsplatten aus Silikat, Holzfasern, Polystyrol, Blähton oder auch Steinwolle. Solche Laibungsplatten sind deutlich dünner als Fassadendämmplatten, haben aber dieselbe Dämmwirkung.

Warum Wärmebrückenzuschlag?

Für die Planung gilt:

Mit optimierten Wärmebrücken-Details ergibt sich eine verbesserte Energiebilanz des Gebäudes. Mit optimierten Wärmebrücken-Details wird das Risiko für Schimmelpilz-Befall minimiert.

Kann man auf Holz dämmen?

Dämmen mit Holz

Ob nun Innen- oder Außendämmung, Holz ist durch seine isolierenden Eigenschaften ein sehr guter Werkstoff: Holzweichfasermatten, Lattungen und Konterlattungen, Holzschindeln, Fassadenelemente – auf allen Ebenen der Isolierung können Sie auf Holz und Holzwerkstoffe zurückgreifen.

Welchen u-Wert hat Styropor?

EPS (Styropor): 0,031-0,045.

Was ist der U-Wert bei Dämmung?

Vereinfacht: Der U-Wert ist ein Maß dafür, wie viel Wärme durch ein Bauteil nach außen abgegeben wird und gibt somit Auskunft über die Wärmedämmung eines Fensters. Genau genommen wird die Energiemenge pro Fläche gemessen, die durch einen festen Körper fließt.