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Was ist eine eidesstattliche Versicherung im Erbfall?

Gefragt von: Herr Felix Siebert B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Mit der eidesstattlichen Versicherung bekräftigt derjenige, der diese abgibt, dass bestimmte Erklärungen von ihm der Wahrheit entsprechen. Diese Bekräftigung spielt im Erbrecht insbesondere bei der Erteilung der Auskunft zu nachlassrelevanten Informationen eine Rolle.

Was kostet eine eidesstattliche Versicherung im Erbfall?

Wer einen Erbschein beantragt, muss in der Regel bestimmte Angaben (beim Nachlassgericht oder bei einem Notar) eidesstattlich versichern. Für die Abnahme dieser eidesstattlichen Versicherung wird eine Gebühr von 1,0 nach der KostO, berechnet aus dem Nachlasswert, verlangt.

Wann ist eine eidesstattliche Versicherung notwendig?

1. Die eidesstattliche Versicherung muss abgeben, wer a) zur Rechnungslegung verpflichtet war, b) über einen Bestand an Gegenständen Auskunft zu geben hatte, in beiden Fällen jedoch nur, wenn Grund zu Annahme besteht, dass Angaben über Einnahmen bzw. Auskunft nicht mit der erforderlichen Sorgfalt gegeben wurden.

Was ist mit eidesstattliche Versicherung gemeint?

Die eidesstattliche Versicherung oder „Versicherung an Eides statt“ ist eine – in der Regel schriftliche – Bekräftigung einer Person, dass seine Erklärungen der Wahrheit entsprechen.

Was passiert wenn ich eine eidesstattliche Versicherung abgibt?

Folgen der Abgabe

Die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung kann auf Veranlassung des Gläubigers in die Schufa eingetragen werden. Darüber hinaus folgen der Abgabe in der Praxis meist weitere Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wie Lohnpfändung, Kontopfändung oder Pfändung in andere Vermögensrechte.

Was ist die eidesstattliche Versicherung?

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Wie lange dauert eine eidesstattliche Versicherung?

Sie wird auch eidesstattliche Versicherung genannt. Wie lange gilt ein solcher Offenbarungseid? Der Offenbarungseid hat eine Dauer von zwei Jahren. In dieser Zeit muss eine erneute Auskunft nur erteilt werden, wenn der Gläubiger eine Vermögensverbesserung beim Schuldner glaubhaft darlegen kann.

Kann man eidesstattliche Versicherung umgehen?

Um eine eidesstaatliche Versicherung zu vermeiden, müssen Sie schnell mit dem Insolvenzgläubiger in Verbindung treten. Sobald dieser einer Ratenzahlung zustimmt und Sie die Forderung in kleinen Raten abtragen können, wird er keine eidesstattliche Versicherung mehr verlangen.

Warum eidesstattliche Versicherung für Erbschein?

Die eidesstattliche Versicherung ist für den Erbschein im Wesentlichen hinsichtlich der Umstände abzugeben, die durch öffentliche Urkunden nicht nachgewiesen werden können und betrifft demnach vor allem negative Tatsachen, wie z.B. das Fehlen weiterer erbberechtigter Personen oder einer Verfügung von Todes wegen, der ...

Wer trägt die Kosten einer eidesstattlichen Versicherung?

Hat der Erbe auf Verlangen des Pflichtteilsberechtigten eine eidesstattliche Versicherung über die Richtigkeitkeit und Vollständigung des von ihm erstellten Nachlassverzeichnisses abgegeben, so hat der Pflichtteilsberechtigte deren Kosten zu tragen!

Kann mit einer eidesstattlichen Versicherung Beweis geführt werden?

Im Zivilprozess ist die eidesstattliche Versicherung zwar meist nicht als Beweismittel anerkannt, sie kann aber zur Glaubhaftmachung eines Sachverhalts genutzt werden.

Wie viel kostet eine eidesstattliche Erklärung?

Die eidesstattliche Erklärung legen Sie bei einem Notar ab, sodass Sie mit weiteren 50 bis 60 Euro rechnen müssen. Insgesamt können Sie bei einem Verlust des Fahrzeugbriefs mit Gesamtkosten von bis zu 130 Euro rechnen.

Was passiert wenn man Erben verschweigt?

Neben diesem Straftatbestand kommt bei wissentlich falschen Angaben im Erbscheinsverfahren in aller Regel auch der Tatbestand des Betruges nach § 263 StGB zu Lasten des tatsächlichen Erben in Betracht. Auch hier erwartet einen Straftäter im Regelfall eine Strafandrohung von bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.

Wie teuer ist ein Erbschein 2022?

Beträgt der Wert des Nachlasses 10.000 Euro, so würde eine Gebühr für die Erteilung des Erbscheins von 75 Euro anfallen sowie eine weitere Gebühr für die eidesstattliche Versicherung, insgesamt also rund 150 Euro. Wer 110.000 Euro erbt, zahlt für einen Erbschein insgesamt 546 Euro.

Ist ein Erbschein zwingend notwendig?

Man braucht einen Erbschein nur dann, wenn man seine Erbenstellung nicht anderweitig nachweisen kann oder es Unstimmigkeiten darüber gibt, wer tatsächlich Erbe wird. Gibt es kein Testament und ist man aufgrund der gesetzlichen Erbfolge zum Erben berufen, kann ein Erbschein notwendig sein.

Was kostet eine eidesstattliche Erklärung bei Gericht?

Bei einem Nachlasswert von 500.000 Euro sind für die eidesstattliche Versicherung schon 935 Euro fällig, bei einem Nachlasswert von 3 Mio. Euro sind vom Erben bereits 4.935 Euro alleine für die eidesstattliche Versicherung zu bezahlen.

Wer erfährt von der eidesstattlichen Versicherung?

Wie bereits erwähnt, erfolgt die eidesstattliche Versicherung von dem Gerichtsvollzieher. Erscheint der Schuldner unentschuldigt nicht zu diesem Termin, kann der Gläubiger einen Haftbefehl beantragen.

Was kostet ein Erbschein 2021?

Beispiele für die Berechnung des Erbscheins

Hat ein Nachlass den Wert von 260.000 €, so fallen Erbscheinkosten von 535 € an. Zusätzlich entstehen Kosten für die eidesstattliche Versicherung beim Nachlassgericht. Diese belaufen sich nochmal auf eine einfache Gebühr, also 535 €.

Was ist Aufgabe einer eidesstattlichen Versicherung?

Der eidesstattlichen Versicherung oder auch der „Versicherung an Eides statt“ kommen drei Aufgaben zu: Die verbindliche Zusage einer Person, dass ihre Aussage der Wahrheit entspricht. Eine vor Gericht zulässige Form der Beweisführung. Die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit.

Warum eine eidesstattliche Erklärung?

Mit der Eidesstattlichen Erklärung versichert man die Richtigkeit einer Aussage bzw. eines Sachverhaltes. Teilweise ist diese Form der Erklärung gesetzlich vorgeschrieben, in einigen Fällen dient die Eidesstattliche Erklärung als Grundlage für eine Entscheidung.

Wie sieht eine eidesstattliche Erklärung aus?

"Ich erkläre eidesstattlich, dass ich den amtlichen Stimmzettel persönlich, unbeobachtet und unbeeinflusst ausgefüllt habe." "Hiermit versichere ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst habe."

Wie kann man eine eidesstattliche Versicherung löschen?

wie Sie schon selber gesagt haben, können Sie beim Amtsgericht jederzeit die Löschung aus dem Schuldnerverzeichnis, also die Löschung der eidesstattlichen Versicherung, beantragen. Dies hat Erfolg, wenn Sie glaubhaft nachweisen können, dass die Forderung des Gläubigers durch Sie erfüllt wurde.

Wie oft muss ich die EV abgeben?

Nach der neuen Regelung in § 802 d ZPO sind Schuldner nun verpflichtet, ihre Vermögensverhältnisse alle zwei Jahre erneut zu offenbaren und nicht – wie vor der Reform – erst nach Ablauf von drei Jahren.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Wer darf Konto nach Tod auflösen?

Mit einer Bankvollmacht oder Kontovollmacht, die über den Tod hinaus gilt, dürfen Bevollmächtigte nach dem Tod über das Konto verfügen. Dies gilt bis zu einem eventuellen Widerruf durch einen Erben.

Kann ich ein Konto ohne Erbschein auflösen?

So gelingt die Kontoauflösung im Todesfall ohne Erbschein

Ausschließlich der Erbe oder die Erbengemeinschaft oder aber ein Bevollmächtigter ist dazu in der Lage, das Konto aufzulösen. Im Regelfall benötigt die Bank einen Nachweis über diese Erbschaft.

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