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Was ist eine bivalente Wärmepumpe?

Gefragt von: Frau Dr. Astrid Sturm  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Einen Ausweg aus dieser Situation bieten bivalente Wärmepumpen-Systeme. Darunter versteht man Heizungsanlagen mit einer elektrisch betriebenen Wärme- pumpe in Kombination mit mindestens einem fossilen Wärmeerzeuger (z. B. Öl-, Gas- oder Festbrennstoffkessel) und einer übergeordneten Regelung.

Was bedeutet bivalent Wärmepumpe?

Bivalent heißt, die Anlage wird mit einer zweiten Heizung kombiniert, die die Wärmepumpe in Spitzenzeiten unterstützt (z.B. eine Verbrennungsheizung mit Öl, Gas oder Holz; auch die Kombination mit einem Heizstab ist möglich).

Was ist eine bivalente Anlage?

Eine bivalente Anlage (z. B. Heizungsanlage oder Warmwasseranlage) ist eine Anlage, die einen Bedarf mit zwei unterschiedlichen Betriebsmitteln deckt. Dies steht im Gegensatz zu einer monovalenten Anlage mit nur einem Betriebsmittel.

Was bedeutet bivalent Heizung?

In einem bivalenten Heizsystem produzieren zwei Wärmeerzeuger die zur Raumheizung und/oder Warmwasserbereitung benötigte Wärmeenergie. Ein Beispiel ist die Kombination eines Gas-Brennwertkessels mit einer Solarthermie-Anlage. Für die Warmwasserbereitung wird dabei ein bivalenter Warmwasserspeicher eingesetzt.

Welche 3 Arten von Wärmepumpen gibt es?

Arten von Wärmepumpen
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Außen- oder Raumluft Wärme und leitet sie an einen verbauten Wärmeübertrager (Verdampfer) weiter. ...
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen. ...
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen. ...
  • Warmwasser-Wärmepumpen.

Die Wärmepumpe als bivalente Heizung: Montage & Inbetriebnahme (2/2) | ökoloco

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Welche Art von Wärmepumpe ist die beste?

Die beste Wärmepumpe beim Vergleich der Effizienz ist die Grundwasser-Wärmepumpe. Mit einer Jahresarbeitszahl von etwa 5 liegt sie vorne. Ist allerdings die Grundwasser-Wärmepumpe aufgrund von Vorschriften nicht umsetzbar, so ist zu einer Erdwärmepumpe zu raten.

Welches ist die beste Wärmepumpe für Altbau?

Neben Luft-Wärmepumpen passen zum Altbau auch Sole-Wasser-Wärmepumpen perfekt. Diese sind kostenintensiver, da Sie die Wärmequelle erst durch eine Sondenbohrung oder das Verlegen von Flächenkollektoren erschließen müssen. Außerdem benötigen die oberflächennahen Kollektoren viel Platz auf dem Grundstück.

Was heisst bivalenter Betrieb?

Bei mehr als zwei Wärmeerzeugern handelt es sich um den bivalenten Betrieb. Ein Beispiel dafür ist die bivalente Wärmepumpe mit Gastherme zur Abdeckung der Spitzenlast. Gibt es mehr als zwei Wärmequellen, ist hingegen die Rede von der multivalenten Betriebsweise.

Was heißt Bivalenz?

Bivalenz bzw. Adj. bivalent, auch Divalenz, divalent (lat./gr.), Zweiwertigkeit steht für: in der Chemie das Bindevermögen eines Atoms oder eines Ions von zwei, siehe Wertigkeit (Chemie)

Was bedeutet das Wort bivalent?

Bedeutungen: [1] allgemein: zwei unterschiedliche Komponenten verwendend, beinhaltend. [2] Chemie, bei einem Atom: zu einer chemischen Bindung mit zwei Atomen fähig. [3] Linguistik, bei einem Verb: zwei obligatorische Aktanten habend.

Wie funktioniert ein bivalenter Speicher?

Bivalente Anlagen sind mit zwei Heizwendeln und damit zwei Wärmeübertragern ausgestattet. Dies ermöglicht die einfache Anbindung einer Solaranlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Das zweite Betriebsmittel und damit der zweite Wärmeerzeuger ist in der Regel ein Gas- oder Ölheizkessel.

Welche Wärmepumpe wird gefördert?

Gefördert wird die Errichtung von effizienten Wärmepumpenanlagen einschließlich der Nachrüstung bivalenter Systeme, wenn sie überwiegend der Raumheizung oder kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung von Gebäuden oder der Zuführung der Wärme in ein Wärmenetz dienen.

Was ist ein Inverter bei einer Wärmepumpe?

Der Inverter in einer Wärmepumpe wandelt aus dem Netz bezogenen Wechselstrom in Gleichstrom um. Mithilfe eines Umformers wird dann neuer Wechselstrom erzeugt, dessen Frequenz zwischen 30 und 90 Hz schwanken kann.

Welcher Außentemperatur braucht eine Wärmepumpe?

Als Luft/Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme der Umgebungsluft – selbst Außentemperaturen bis -20° C reichen dir für die Wärmegewinnung noch aus. Alles, was du dafür benötigst, ist eine kleine Fläche am Haus zur Aufstellung deiner Außeneinheit.

Kann die Wärmepumpe auch bei sehr tiefen Außentemperaturen noch genügend Wärme liefern?

Das ist schlichtweg falsch! Selbst bei Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius ist eine Luft-Wärmepumpe technisch in der Lage, ausreichend Wärme zu liefern, um das Gebäude aufzuheizen. Wichtig ist jedoch, die Leistung der Wärmepumpe auf die Heizlast des Gebäudes abzustimmen.

Was bedeutet Bivalenztemperatur?

Außentemperatur ab der bei monoenergetischer und bivalenter Betriebsweise der zweite Wärmeerzeuger – Heizstab oder alter Kessel – zur Unterstützung der Wärmepumpe zugeschaltet wird.

Wie viel Strom braucht eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?

Ein mittlerer Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh pro qm Wohnfläche. Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 qm Wohnfläche einen mittleren Stromverbrauch von ca. 4320 kWh bis 6720 kWh. Ab 42 kWh pro Quadratmeter gilt der Verbrauch als erhöht und jedes zweite Gebäude liegt niedriger.

Wann ist eine Wärmepumpe effizient?

Effizient arbeitet eine Wärmepumpe, wenn das Heizsystem eine niedrige Vorlauftemperatur hat. Bei 30 bis 35 Grad ist der Wärmepumpen-Wirkungsgrad am höchsten. Die Anlage kann das Heizwasser bis maximal 55 Grad erwärmen.

Kann die Luftwärmepumpe einfrieren?

Die Wärmepumpe friert ein. Bei außenaufgestellten oder in Splitbauweise ausgeführten Luft-Wärmepumpen besteht im Winter Frostgefahr. Davon betroffen ist zum einen der Verdampfer, der deshalb zyklisch abgetaut werden muss. Damit dies gelingt, muss die Wärmepumpe durchgängig mit Strom versorgt werden.

Was ist bivalent Alternative?

Bei bivalent alternativer Betriebsweise muss einer der beiden Wärmeerzeuger die komplette Heizlast des Gebäudes am Auslegungspunkt decken können. Bei bivalent paralleler Betriebsweise kann die komplette Heizlast auf beide Wärmeerzeuger aufgeteilt werden.

Welche Betriebsart für Wärmepumpen unterscheidet man?

Bei den Betriebsarten unterscheidet man zwischen monovalent, monoenergetisch, bivalent-alternativ und bivalent-parallel. Die Bereitstellung von Warmwasser durch eine Wärmepumpe zählt ebenfalls zu den wichtigsten Funktionen.

Was versteht man unter Monovalent und bivalent Betrieb?

Das bedeutet, die Anlage kann den gesamten Wärmebedarf entweder komplett decken und ist einzige Wärmequelle im Haus (monovalent). Oder die Anlage wird mit einer zweiten Heizung kombiniert (bivalent), die die Wärmepumpe in Spitzenzeiten unterstützt.

Kann man eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern betreiben?

Können Luft-Luft-Wärmepumpen zusammen mit Heizkörpern betrieben werden? Der Betrieb von Luft-Luft-Wärmepumpen mit Heizkörpern sowie mit anderen Heizverteilsystemen ist nicht möglich. Diese Wärmepumpen-Art nutzt zum Heizen und Kühlen die verbrauchte Raumluft und benötigt zur Funktion eine spezielle Lüftungsanlage.

Kann man ein altes Haus mit Wärmepumpe heizen?

Nicht nur in neuen Gebäuden lohnt sich eine Wärmepumpe. Auch im Altbau kann die Nutzung durchaus sinnvoll sein, vor allem im Zuge einer umfangreicheren Sanierung. Allerdings gibt es viel zu beachten, damit die Wärmepumpe im Altbau wirtschaftlich arbeitet und die Kosten den Nutzen nicht überwiegen.

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