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Was ist eine bipolare Depression?

Gefragt von: Brigitta Ludwig  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Menschen mit einer Bipolaren Störung können im Verlauf ihres Lebens zwischen emotionalen Extremen schwanken. Sie durchleben depressive Episoden, in denen sie sich für mehrere Tage oder Wochen niedergeschlagen fühlen, traurig und antriebslos sind.

Wie verhalten sich Bipolare Menschen?

Eine Bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung. Bei dieser schwankt die Stimmung zwischen zwei entgegengesetzten Extremen. In extremen Hochphasen (Manie) sind Menschen mit einer Bipolaren Störung unter anderem überschwänglich, extrem aktiv, reizbar, sprunghaft und unruhig.

Wie äußert sich eine Bipolare Störung?

Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit, Selbstzweifel, vermehrtes Grübeln. Schlafstörungen, Interesselosigkeit, vermindertes Leistungsvermögen, Konzentrationsschwierigkeiten. Unruhe, Ängstlichkeit, Reizbarkeit. vermindertes sexuelles Interesse.

Was sind bipolare Depressionen?

Bipolare Störungen oder manisch-depressive Erkrankungen zeichnen sich durch ausgeprägte Schwankungen im Antrieb, im Denken und in der Stimmungslage einer Person aus. So durchleben Menschen mit Bipolaren Störungen depressive Phasen und Phasen euphorischer oder ungewöhnlich gereizter Stimmung.

Wie fühlt ein bipolarer Mensch?

Eine Bipolare Störung ist eine schwere psychische Erkrankung. Menschen, die darunter leiden, erleben ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Zeitweise fühlen sich die Betroffenen sehr niedergeschlagen, dann wiederum sind sie euphorisch, aufgedreht, hyperaktiv und überschätzen sich.

Bipolare Störung (Überblick) in 5 Minuten│Dr. Dr. Damir del Monte│Prüfungswissen Medizin Kompakt

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Kann ein bipolarer lieben?

Häufige Hochs und Tiefs, die ohne Grund zu jeder Zeit wechseln können, belasten bei Bipolarer Störung die Liebesbeziehung. Wer über Erfahrungen mit einem:einer bipolaren Partner:in verfügt, weiß, dass die Stimmungsschwankungen das Zusammenleben als Paar stark beeinträchtigen können.

Warum wird man bipolar?

Auslöser für eine Bipolare Störung sind Stress und psychische Belastung. Auf psychosozialen Stress wie Partnerschaftkonflikte, Arbeitsplatzschwierigkeiten, Wohnungswechsel etc. können Betroffene viel sensibler reagieren als Nicht-Betroffene.

Wie alt werden Menschen mit bipolarer Störung?

20 Jahre Lebenszeit. So ist die Lebenserwartung von Menschen mit einer bipolaren Störung im Vergleich zu seelisch Gesunden um neun bis 20 Jahre im Schnitt verkürzt. Sieben bis elf Jahre gehen Menschen mit schweren Depressionen verloren. Und für Schizophreniepatienten verkürzt sich die Lebenszeit um zehn bis 20 Jahre.

Wie erkennt man ob jemand manisch depressiv ist?

Häufige Symptome der manischen Phase
  • Euphorie.
  • übertriebene Begeisterung.
  • Aktionismus.
  • gesteigertes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl bis hin zum Übermut.
  • Reizbarkeit und geringe Frustrationstoleranz.
  • Stimmungshoch oder gereizte Stimmung.
  • emotionale Erregung.
  • erhöhtes Kontaktbedürfnis.

Kann man eine bipolare Störung heilen?

Eine "Heilung" der Bipolaren Störung ist nach heutigem Stand der Medizin nicht möglich. Aber eine Vielzahl der Bipolar Betroffenen lebt ein Leben, dass nicht weniger zufriedenstellend ist, als das Nicht-Betroffener.

Was hilft gegen bipolare Störung?

Besonders wirksam bei der bipolaren Erkrankung sind die kognitive Verhaltenstherapie, Familientherapien und die soziale Rhythmustherapie. Psychoedukation und der Einbezug von Angehörigen sollten zu jeder Behandlung dazugehören.

Können Menschen mit bipolaren Störungen gefährlich werden?

Bipolare Störung: Beziehung

Die Erkrankung ist für manisch-depressive Menschen gefährlich, denn die Suizidrate ist noch höher als bei einer Depression. Betroffenen hilft es in der Situation, wenn Angehörige Verständnis zeigen und ihnen im Alltag helfen. Eine bipolare Störung kann auch eine Liebesbeziehung belasten.

Wie kann man Bipolar diagnostizieren?

Für die Diagnose der bipolaren Störung müssen mindestens zwei affektive Episoden vorliegen. Mindestens eine der Episoden muss hypomanisch, manisch oder gemischt sein. Die bipolare Erkrankung wird vom DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) in die bipolare Störung I und II eingeteilt.

Kann man mit einer bipolaren Störung normal leben?

Die bipolare Störung ist eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung, keine Folge schlechter Lebensführung oder bloße Launenhaftigkeit. Entsprechend beginnt der Weg der Linderung mit einer fachlich fundierten Diagnose – zum Beispiel durch einen Psychiater, der alle weiteren therapeutischen Schritte einleiten kann.

Welche Medikamente nimmt man bei einer bipolaren Störung?

Antipsychotika
  • Risperidon (in der Regel 2 bis 3 mg p.o. zweimal täglich)
  • Olanzapin (in der Regel 5 bis 10 mg p.o. zweimal täglich)
  • Quetiapin: (200–400 mg p.o. 2-mal täglich)
  • Ziprasidon (40 bis 80 mg p.o. zweimal täglich)
  • Aripiprazol (10 bis 30 mg p.o. 1-mal täglich)

Was passiert im Gehirn bei einer bipolaren Störung?

Man nimmt an, dass bei Menschen mit einer bipolaren Störung die Konzentration der verschiedenen Neurotransmitter leichter aus dem Gleichgewicht gerät. Außerdem sind sie anfälliger dafür, dass biologische Rhythmen, etwa der Schlafrhythmus, durcheinander geraten.

Was ist der Unterschied zwischen Borderline und bipolar?

Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung ändern sich Stimmung und Verhalten jedoch schnell als Reaktion auf Stressfaktoren, insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich, während bei der bipolaren Störung die Stimmungen anhaltender und weniger reaktionsfreudig sind und die Menschen oft erhebliche Veränderungen in ihrer ...

Wird eine bipolare Störung im Alter schlimmer?

Eine bipolare Störung wird im Alter nicht explizit schlimmer. Sie begleitet den Patienten jedoch oft ein Leben lang, weshalb es wichtig ist, dass der Betroffene lernt, wie er am besten mit dieser Krankheit umgehen kann, um eine gute Lebensqualität genießen zu können.

Wie lange dauert eine bipolare Depression?

Bipolar-I-Störung

Die depressive Phase dauert mindestens 14 Tage und die manische Episode hält mindestens 7 Tage an und ist häufig stark ausgeprägt und führt zu negativen Folgen (Schulden, Eheprobleme, etc). Von dieser Form der bipolaren Erkrankung sind Frauen und Männer gleich häufig betroffen.

Haben Bipolare Menschen Gefühle?

Bipolare Störungen werden zu den sogenannten Affektstörungen, also den Stimmungsstörungen, gezählt. Betroffene leiden phasenweise an außerordentlich gegenläufigen Ausprägungen von Stimmung, Aktivität und Antrieb.

Was ist der Unterschied zwischen bipolar 1 und 2?

Eine bipolare Störung ist ein zyklischer Zustand, der Episoden der Manie mit oder ohne Depression (bipolar-1) oder Hypomanie und Depression (bipolar-2) umfasst.

Können Bipolare Menschen Beziehungen führen?

Tatsächlich gehen zahlreiche Beziehungen in die Brüche, wenn einer der beiden Partner eine Bipolare Störung hat. Es hängt dabei jedoch stark von der Häufigkeit und der Intensität der einzelnen Phasen ab, d.h. wie sehr wird die Partnerschaft durch die Bipolare Störung belastet?

Sind Bipolare Menschen schizophren?

Es gelten dieselben Kriterien wie bei der Schizophrenie, nur dass gleichzeitig Stimmungsveränderungen wie Manie und/oder Depression vorliegen. Im Vergleich zu bipolaren Störungen treten psychotische Symptome auch außerhalb von manischen und depressiven Phasen auf.

Sind bipolare aggressiv?

Die Betroffenen leiden an einem Zuviel an Antrieb, Gefühlen und Impulsen. Für das soziale Umfeld können Maniker zwar fröhlich, witzig, ausgelassen und ansteckend wirken. Ebenso häufig sind sie jedoch gereizt, aggressiv und streitsüchtig.

Was passiert wenn eine bipolare Störung nicht behandelt wird?

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Zwischen extremen Hoch- und Tiefgefühlen schwanken Menschen mit einer bipolaren Störung. Ohne Behandlung durchleiden sie immer wieder Phasen der Manie und der Depression. Psychopharmaka können dieses Risiko erheblich senken.