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Was ist eine Bietsicherheit?

Gefragt von: Friedemann Kiefer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bietsicherheit: Das Gesetz räumt einem gewissen Kreis von Beteiligten das Recht ein, vom Bieter Sicherheit zu verlangen. Die Sicherheit muss sofort im Versteigerungstermin erbracht werden. Kann dies nicht unverzüglich geschehen, wird das Gebot zurückgewiese.

Wie hoch ist die Bietsicherheit?

Die Bietsicherheit beträgt regelmäßig 10 % des Verkehrswertes. Zur Sicherheitsleistung sind geeignet bestätigte Bundesbankschecks sowie bankgezeichnete Verrechnungsschecks, die Bürgschaft eines Kreditinstituts oder die Hinterlegung von Geld.

Wie sicher sind Zwangsversteigerungen?

Dieses Sicherheitsverlangen muss sofort nach Abgabe eines Gebotes erfolgen. Das Gericht hat hierüber sofort zu entscheiden. Die Höhe der Sicherheitsleistung beträgt grundsätzlich 10% des in der Terminsbestimmung genannten Verkehrswertes. Die Sicherheit kann durch einen Bundesbankscheck erbracht werden.

Was kostet eine Bankbürgschaft für Zwangsversteigerungen?

Man spricht bei den Kosten von der sogenannten Avalprovision. Grundsätzlich ist von einer Avalprovision von etwa 0,8 bis 5 Prozent der Bürgschaftssumme pro Jahr auszugehen. Bei einer Bankbürgschaft über 2.000 Euro ist also mit jährlichen Aufwänden in Höhe von 16 bis 100 Euro zu rechnen.

Wie hoch ist das geringste Gebot?

In der Regel ist der Betrag des geringsten Gebotes deutlich niedriger als die 5/10-Grenze. Bei einer Immobilie mit einem Wert von z.B. 500.000,-- EUR, kann das geringste Bargebot ca. 26.500,-- EUR betragen (vgl. nachstehendes Beispiel).

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Was bedeutet 7 10 Wert?

Daneben gibt es die 7/10-Grenze: Der Gläubiger kann beantragen, den Zuschlag zu versagen, wenn das höchste Gebot nicht mindestens 70 Prozent des Verkehrswerts erreicht. Versagt der Rechtspfleger den Zuschlag, weil eine der Grenzen nicht erreicht wird, gelten beide Grenzen im nächsten Termin nicht mehr.

Was bedeutet die Wertgrenzen 50% und 70% des Verkehrswertes gelten?

Nun kommen die Wertgrenzen ins Spiel: Wenn das Meistgebot weniger als 70 Prozent des Verkehrswertes erreicht, können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50 Prozent muss der Rechtspfleger den Zuschlag versagen und einen zweiten Versteigerungstermin ansetzen, in dem die Wertgrenzen nicht mehr gelten.

Kann ich ein versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen?

Kann ich ein Versteigerungsobjekt auch vorher freihändig kaufen? Das ist zwar grundsätzlich möglich, aber selten der Fall. Die Eigentümer versuchen meist bis zuletzt das Eigentum für sich zu retten.

Wie hoch sind die Gerichtskosten bei einer Versteigerung?

Die Kosten für das Verfahren hängen grundsätzlich vom Verkehrswert des zu versteigernden Objekts ab. Die Werte für die Gebührenberechnung finden Sie in der Anlage 2 der GKG. Bei 500.000 Euro beträgt eine 1,0 Gebühr beispielsweise 3.536 Euro.

Wer bekommt das Geld bei Zwangsversteigerungen?

Es kommt dann zur Zwangsversteigerung der Sachen. Das Geld aus dieser erhält der Gläubiger. Und zwar in der Höhe, in der seine Geldforderung bestanden hat. Sollte aus der Zwangsversteigerung noch Geld übrigbleiben, bekommt dies der ursprüngliche Schuldner zurück.

Warum sind Zwangsversteigerungen so billig?

Auch die anfallenden Nebenkosten fallen bei einer Versteigerung im Vergleich zu einem regulären Kauf eher gering aus. Hier lässt sich einiges einsparen, denn sowohl die Maklerprovision als auch die Notarkosten, liegen normalerweise merklich über der anfallenden Zuschlagsgebühr einer Zwangsversteigerung.

Warum wird ein Haus zwangsversteigert und nicht verkauft?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb man sich als Immobilienbesitzer von seiner Immobilie trennt. Nicht alle davon sind positiver Natur. Scheidungen, plötzliche Arbeitslosigkeit oder generelle finanzielle Engpässe können zu einem Notverkauf oder gar einer Zwangsversteigerung führen.

Warum keine Fotos bei Zwangsversteigerungen?

Letztendlich schmälert eine ungenügende Fotodokumentation den Erfolg in der Zwangsversteigerung, da man als Bietinteressent nur ungern die Katze im Sack kauft. Man kann Sie auch nicht dazu zwingen, dem Gutachter Aufnahmen von den Innenräumen zu ermöglichen. Ob Sie ihn reinlassen oder nicht, ist Ihre Entscheidung.

Kann man Zwangsversteigerungen finanzieren?

Ja, Sie können über Dr. Klein eine Zwangsversteigerung finanzieren. In ihren Grundzügen unterscheidet sich die Finanzierung einer Immobilie aus Zwangsversteigerungen nicht von der einer normalen Immobilie.

Was braucht man für eine Zwangsversteigerungen?

Wer an einer Versteigerung als Bieter teilnehmen will, muss folgendes zur Hand haben: gültiger Personalausweis oder Reisepass, einen Nachweis über die erbrachte 10-Prozent-Sicherheitsleistung (Überweisungsbeleg, Verrechnungsscheck, Bürgschaft) sowie eine notariell beurkundete Vollmacht, falls Sie in Vertretung eines ...

Was passiert nach einer Zwangsversteigerungen?

Nach dem dritten Aufruf wird die Versteigerung geschlossen. Es folgt in einem besonderen Verteilungstermin (ca. 6 bis 8 Wochen nach dem Versteigerungstermin) eine Verhandlung mit allen erschienenen Verfahrensbeteiligten über die Erteilung des Zuschlags.

Wie hoch ist die zuschlagsgebühr?

Die Zuschlagsgebühr hängt von der Höhe des Gebotes ab, wobei die bestehen bleibenden Rechte mitgerechnet werden. Beispiel: Beträgt das Meistgebot 100.000 € und bleibt eine Grundschuld von 20.000 € bestehen, rechnet das Gericht die Zuschlagsgebühr aus einem Wert von 120.000 € ab.

Wie läuft eine Versteigerung bei Gericht ab?

Ersttermin über 70 Prozent des vom Gericht festgelegten Verkehrswerts, geht die Immobilie an den Meistbietenden. Bei einem Gebot zwischen 50% bis 70% können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50% muss der Rechtspfleger den Zuschlag verweigern. Das geschieht zum Schutz der Schuldner.

Welche Kosten entstehen bei Zwangsversteigerungen?

Es wird eine so genannte Zuschlagsgebühr vom Gericht erhoben. Hinzu kommen die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch und die Grunderwerbsteuer, die, je nach Bundesland, zwischen 3,5 % und 6,5 % des Meistgebots liegt. Die Grunderwerbsteuer ist an das Finanzamt zu entrichten, in dessen Bezirk das Grundstück liegt.

Wie kann ich ein Haus vor der Versteigerung kaufen?

Es ist grundsätzlich möglich, ein Haus vor der eigentlichen Auktion zu kaufen, sofern der Gläubiger – zumeist eine Bank – sich darauf einlässt. Nach Zahlung des Kaufpreises kann der Gläubiger den Antrag von Zwangsversteigerung zurücknehmen. Der Kauf wird für Sie vermutlich teurer als auf einer Versteigerung.

Wann verliert man sein Haus?

Ihr Eigenheim ist verschuldet, wenn der zu erwartende Verkaufserlös geringer ist als die Schulden, die auf dem Haus lasten. Das liegt daran, dass der Insolvenzverwalter die Aufgabe hat, Ihre Gläubiger aus der Insolvenzmasse zu befriedigen und möglichst viele Schulden zu tilgen.

Wie geht eine Versteigerung vor sich?

Ersttermin über 70 Prozent des vom Gericht festgelegten Verkehrswerts, geht die Immobilie an den Meistbietenden. Bei einem Gebot zwischen 50% bis 70% können die Gläubiger den Zuschlag verhindern. Bei weniger als 50% muss der Rechtspfleger den Zuschlag verweigern. Das geschieht zum Schutz der Schuldner.

Was bedeutet 5 10 bei Zwangsversteigerungen?

Liegt in einem Versteigerungstermin, in dem die 5/10-7/10-Wertgrenzen gelten (also mindestens im ersten Versteigerungstermin), das Meistgebot unterhalb der Hälfte des Verkehrswertes (5/10), ist der Zuschlag gemäß § 85a Abs. 1 ZVG von Amts wegen zu versagen. In einem solchen Fall ist ein Zuschlag also ausgeschlossen.

Was heisst Verkehrswert bei Versteigerung?

Der Verkehrswert zeigt den eigentlichen Wert der Immobilie auf. Ziel ist es, zu ermitteln, welcher Durchschnittspreis im freien Verkauf gegebenenfalls erzielt werden könnte. Dabei spielt nicht der Startpreis der Zwangsversteigerung eine Rolle. Denn der Startpreis ist das niedrigste Gebot.

Wie weit über Verkehrswert bieten?

Liegt das Höchstgebot allerdings unter 70 Prozent des ausgerufenen Verkehrswerts, müssen die Gläubiger dieses nicht akzeptieren. Sie können in diesem Fall eine neue Bieterrunde an einem anderen Termin veranlassen. Wer die Immobilie unbedingt will, sollte mindestens 70 Prozent des Verkehrswertes bieten.

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