Zum Inhalt springen

Was ist ein Verwaltungsakt Beispiele?

Gefragt von: Herr Prof. Kai-Uwe Pfeifer  |  Letzte Aktualisierung: 2. April 2023
sternezahl: 4.3/5 (34 sternebewertungen)

Beispiel: Ein Verwaltungsakt ist die Bewilligung oder Ablehnung von Sozialleistungen (beispielsweise von Hartz IV) oder die Erteilung einer Baugenehmigung. Aber auch wenn ein Polizist an einer Kreuzung den Verkehr regelt, ist das ein Verwaltungsakt.

Was ist ein Verwaltungsakt kurz erklärt?

die hoheitliche Maßnahme (im Sinne von Verfügung, Entscheidung, Anordnung), die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist.

Was für Verwaltungsakte gibt es?

Befehlende, gestaltende und feststellende Verwaltungsakte

Zu unterscheiden sind zunächst einmal befehlende, gestaltende und feststellende Verwaltungsakte. Ihr Differenzierungskriterium ist der Regelungsgehalt.

Was ist kein Verwaltungsakt?

Keine Verwaltungsakte sind:

Als Steuerverwaltungsakte gelten Steuerbescheide und solche Bescheide, die Steuerbescheiden gleichgestellt sind. Diese Unterscheidung hat insbesondere Bedeutung für die Änderungsvorschriften. [1] § 118 Abs. 1 Satz 1 AO.

Wann handelt es sich um einen Verwaltungsakt?

Die Legaldefinition des Verwaltungsaktes findet sich in § 35 VwVfG. Danach ist ein Verwaltungsakt „jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist.

Verwaltungsakt

34 verwandte Fragen gefunden

Wie erkennt man einen Verwaltungsakt?

Danach erhält der Begriff des Verwaltungsakts fünf wesentliche Merkmale, die es nachfolgend näher zu erläutern gilt: (1) Hoheitliche Maßnahme (auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts), (2) einer Behörde (3) mit Regelungscharakter, (4) gerichtet auf Außenwirkung, (5) einen Ein- zelfall betreffend.

Ist ein Verwaltungsakt immer ein Bescheid?

Man könnte daher sagen, „Bescheid“ und „Verwaltungsakt“ seien ein und dasselbe. Das kann aber schon allein deshalb nicht richtig sein, weil Behörden manchmal „Bescheide“ erlassen (und auch erlassen dürfen!), die keine Verwaltungsakte sind (siehe dazu unten § 18 RdNr. 6).

Ist ein Telefonat ein Verwaltungsakt?

Auch telefonische Mitteilung kann ein Verwaltungsakt sein

Hierbei handelt es sich dann um einen schriftlichen Bescheid beziehungsweise einen schriftlichen Verwaltungsakt.

Was muss ein Verwaltungsakt sein?

(1) Ein Verwaltungsakt muss inhaltlich hinreichend bestimmt sein. (2) Ein Verwaltungsakt kann schriftlich, elektronisch, mündlich oder in anderer Weise erlassen werden.

Ist ein Schreiben vom Finanzamt ein Verwaltungsakt?

Die Finanzbehörden werden im Besteuerungsverfahren hoheitlich tätig. Insoweit erlässt sie ebenfalls Verwaltungsakte. Im Verhältnis Finanzamt/Steuerbürger spricht man von belastenden und begünstigenden Verwaltungsakten: Aus diesem Grunde sind die Steuerbescheide ebenfalls Verwaltungsakte.

Ist eine Kündigung ein Verwaltungsakt?

Die Rechtsfolge liegt darin, dass Rechte oder Pflichten begründet, geändert, aufgehoben oder verbindlich festgestellt werden. Hoheitlich: Die Regelung muss dem öffentlichen Recht zuzurechnen sein. -> Privatrechtliche Rechtsakte (z.B. Kündigung eines Mietvertrages) sind keine VAe.

Wie entsteht ein Verwaltungsakt?

Der Verwaltungsakt entsteht durch die Bekanntgabe an einen Adressaten. Dafür ist Zugang bei dem Adressaten erforderlich. Der Verwaltungsakt entsteht daher nicht bereits mit Aufgabe des Verwaltungsakts zur Post. Vor dem Entstehen liegt noch kein Verwaltungsakt vor.

Wann ist ein Verwaltungsakt nichtig Beispiele?

wenn der Verwaltungsakt unerträglich ist und der Fehler ohne Weiteres erkennbar ist = „Fehler steht dem Verwaltungsakt auf der Stirn“. Beispiele • Einkommensteuerbescheid an einen Verstorbenen, • Finanzbeamter bearbeitet und verbescheidet seine eigene ESt-Erklärung = nichtig, da schwerwiegende und offenkundige Fehler.

Ist eine Mail ein Verwaltungsakt?

43 und Rn. 59) erlassen. Nach § 3a Abs. 1 VwVfG ist die Übermittlung elektronischer Dokumente – und damit auch elektronischer Verwaltungsakte – allerdings nur zulässig, soweit der Empfänger hierfür einen Zugang (z.B. elektronischen Postkasten) eröffnet.

Ist ein Verkehrszeichen ein Verwaltungsakt?

Ein Verkehrszeichen stellt, sofern es ein Gebot oder Verbot beinhaltet, von seiner Rechtsnatur her einen Verwaltungsakt (VA) in der Form der Allgemeinverfügung dar, § 35 S. 2 Alt. 3 VwVfG. Geregelt i.S.d. VA wird die Benutzung der öffentlichen Sache "Straße", "Weg" oder "Platz".

Wann ist es ein Bescheid?

Ein Bescheid wird erlassen, wenn Rechte oder Pflichten begründet, abgeändert oder aufgehoben werden oder abgabenrechtlich bedeutsame Tatsachen festgestellt werden oder über das Bestehen oder Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses abgesprochen wird.

Ist eine Prüfung ein Verwaltungsakt?

1. Die Bewertung einer Prüfungsleistung als bestanden oder als nicht bestanden ist ein Verwaltungsakt, wenn von der Entscheidung nach der Prüfungsordnung unmittelbar abhängt, ob ein Modul bestanden ist und damit Credit Points nach dem ECTS erworben werden, die bei einem Hochschulwechsel erhalten bleiben.

Welche Fehler kann ein Verwaltungsakt haben?

Ein Verwaltungsakt gilt als fehlerhaft, wenn eine formelle oder materielle Rechtswidrigeit oder eine Nichtigkeit gegeben ist. Die formelle Rechtswidrigkeit liegt vor, wenn der betreffende Verwaltungsakt gegen das vorgeschriebene Verfahren, die vorgeschriebene Form oder gegen eine Zuständigkeitsregel verstößt.

Welche Funktionen hat ein Verwaltungsakt?

Der Verwaltungsakt – kurz: VA – ist die typische Form des Verwaltungshandelns. Seine Funktionen sind: Die Umsetzungs- und Regelungsfunktion, die Funktion als effektives Regelungsinstrument und die Titelfunktion.

Ist eine Polizeikontrolle ein Verwaltungsakt?

Die Polizeiverfügung ist ein Verwaltungsakt im Sinne des § 35 LVwVfG. Im Gegensatz zum schlichten Verwaltungshandeln enthält er eine rechtliche Regelung. Von innerdienstlichen Rechtsakten unterscheidet er sich dadurch, dass die getroffene Regelung auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist.

Ist ein Platzverweis ein Verwaltungsakt?

Da die Platzverweisung durch ein Ge- oder Verbot erfolgt, handelt es sich nicht um einen Real-, sondern um einen Verwaltungsakt. Im Zweifel kann die Platzverweisung auch durch eine Ingewahrsamnahme erfolgen. Zur Durchsetzung ist rechtlich auch Unmittelbarer Zwang möglich.

Sind polizeiliche Maßnahmen Verwaltungsakte?

In der Regel sind polizeiliche Maßnahmen als Verwaltungsakte einzustufen. Auch scheinbar rein vollziehenden Akten (Realakten) geht in der Regel eine Entscheidung mit regelndem Charakter voraus, die ebenso als Verwaltungsakt einzustufen ist.

Was kann man gegen einen Verwaltungsakt tun?

Gegen einen Verwaltungsakt kann in der Regel Widerspruch eingelegt werden. Die Widerspruchsfrist beträgt grundsätzlich einen Monat nach Bekanntgabe im Inland bzw. 3 Monate bei Bekanntgabe im Ausland. Das Widerspruchsverfahren (auch als Vorverfahren bezeichnet) ist Voraussetzung für die Klageerhebung.

Ist ein Strafzettel ein Verwaltungsakt?

§ 65 OWiG regelt die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit durch den Bußgeldbescheid. Als Maßnahme einer Verwaltungsbehörde stellt der Bußgeldbescheid einen Verwaltungsakt dar, wohl der einzige, bei dem nur eine Angriffsfrist von zwei Wochen besteht. Der Bußgeldbescheid ist das verwaltungsrechtliche Pendant zum Strafbefehl.

Was unterscheidet ein Verwaltungsakt von einem Gesetz?

Ein solcher Verwaltungsakt ist zwar eigentlich auf eine Vielzahl von Fällen anwendbar, betrifft in der konkreten Situation jedoch lediglich einen einzigen Adressaten. Gesetze hingegen wirken immer generell-abstrakt und betreffen somit niemals einen Einzelfall.

Vorheriger Artikel
Hat man bei Endometriose Ausfluss?
Nächster Artikel
Wie lang sollte eine Zeile sein?