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Was ist ein Sudeck?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Nikola Pfeifer  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Menschen mit Morbus Sudeck (auch Sudecksche Krankheit, Algodysthrophie oder Komplexes regionales Schmerzsyndrom) leiden an starken, anhaltenden Schmerzen in Arm oder Bein, für die sich keine Ursache finden lässt. Auslöser ist oft eine vorausgegangene Verletzung, ein Unfall oder eine Operation an der betroffenen Stelle.

Wie macht sich Sudeck bemerkbar?

Die Erkrankung beginnt in der Regel mit einer Entzündung der Weichteile der betroffenen Extremität. Diese macht sich mit Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Überwärmung der Haut bemerkbar. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Durchblutungs- und Ernährungsstörung des Gewebes.

Warum bekommt man einen Sudeck?

Häufig geht den Schmerzen eine Verletzung, eine Operation oder ein Unfall voraus. Selbst kleinere Verletzungen wie Stauchungen oder Prellungen können Morbus Sudeck hervorrufen. Auch nach Knochenbrüchen, Quetschungen oder Gefäßverschlüssen kann M. Sudeck auftreten.

Wie wird ein Sudeck behandelt?

Morbus Sudeck tritt meist nach Verletzungen oder Operationen unterhalb der betroffenen Körperstelle der jeweiligen Extremität auf. Behandlung: Abhängig vom Stadium kommen Medikamente (z.B. Schmerzmittel, Entzündungshemmer) zum Einnehmen und zum Auftragen sowie Physiotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie zum Einsatz.

Wie lange dauert ein Sudeck?

Krankheit wird oft erst spät erkannt

Dabei haben Patienten, die bereits in den ersten Wochen richtig behandelt werden, die besten Heilungschancen. Trotzdem dauert die Krankheit meist Monate, manchmal auch Jahre.

CRPS | Morbus Sudeck | Nervenschmerzen | CRPS Fuß, CRPS Hand | CRPS Behandlung | Schmerzsyndrom

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Welche Medikamente helfen bei Sudeck?

Je nach Verlauf können spezielle Schmerzmittel gegen Nervenschmerzen (neuropathische Medikamente) wie Gabapentin oder Pregabalin sowie weitere Medikamente, welche den Abbau von Knochensubstanz verhindern (Bisphosphonate) oder Entzündungen bekämpfen (beispielsweise Ibuprofen oder Kortison) zum Einsatz kommen.

Kann ein M Sudeck operiert werden?

Nur operieren, wenn es notwendig ist!

Da Morbus Sudeck in seltenen Fällen auch nach operativen Eingriffen auftritt, sollten ganz prinzipiell nicht notwendige operative Eingriffe unterlassen werden. Für eine Operation sollte immer ein medizinisch-rechtfertigender Grund bestehen.

Welcher Arzt bei Sudeck?

Der beste Ansprechpartner bei Verdacht auf Morbus Sudeck sind Ihr Hausarzt, ein Chirurg oder Ärzte mit einer Zusatzausbildung in Schmerztherapie. Da die Schmerzen mit dem Nervensystem zusammenhängen, kann auch ein Besuch beim Neurologen hilfreich sein.

Ist Morbus Sudeck eine Autoimmunerkrankung?

Damit gehört der Morbus Sudeck zu den Autoimmunerkrankungen, was in völligem Kontrast zur bisherigen Lehrmeinung über die Entstehung dieser Krankheit steht. Diese Erkenntnis ist aber nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern eröffnet möglicherweise auch erstmals wirksame Behandlungsmöglichkeiten.

Ist Morbus Sudeck chronisch?

Fachleute gehen davon aus, dass sie sich bei mehr als 50 Prozent weitgehend zurückentwickeln. Doch vor allem bei zu später und falscher Therapie kann das CRPS chronisch werden und schwere Behinderungen nach sich ziehen. Frauen sind öfter betroffen als Männer. Auch Kinder können an Morbus Sudeck erkranken.

Ist Morbus Sudeck eine Nervenkrankheit?

Das kann zum Beispiel bei einem verstauchten Sprunggelenk der Fall sein. Beim CRPS II liegt der Erkrankung eine nachweisbare Nervenschädigung zu Grunde, zum Beispiel durch eine große Operation oder einen Knochenbruch, bei dem es auch zu Verletzungen von Nervenbahnen kommt.

Was ist Morbus Sudeck Fuß?

Morbus Sudeck ist gleichbedeutend mit dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS), bei dem es nach einem Unfall oder einer Operation zu einer Störung oder Verkümmerung von Gliedmaßenabschnitten kommt.

Wie stark sind CRPS Schmerzen?

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist ein chronischer neuropathischer Schmerz, der auf eine Weichteil- oder Knochenverletzung (Typ I) oder eine Nervenschädigung (Typ II) folgt, länger andauert und stärker ist, als nach dem ursprünglichen Gewebeschaden zu erwarten wäre.

Ist CRPS eine schwere Krankheit?

Das CRPS ist eine chronische neurologische Erkrankung, die nach einer Weichteil- oder Nervenverletzung, häufig in Zusammenhang mit der Fraktur einer Extremität auftritt. Ein CRPS ist eine ernste Erkrankung mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen.

Ist CRPS eine Behinderung?

Grad der Behinderung bei CRPS

In Betracht kommt der Ansatz eines Einzel-GdB von 40 nach der GdS-Tabelle der Versorgungsmedizinischen Grundsätze. Die Prüfung der Höhe des Einzel-GdB hat nicht nur anhand der Versorgungmedizinischen Grundsätze zu erfolgen, sondern auch anhand der Kieler CRPS Klassifikation.

Welche Salbe bei CRPS?

Beim kalten CRPS werden die Schmerzen bevorzugt mit den Antineuropathika Gabapentin oder Pregabalin behandelt. Besteht eine Allodynie, empfiehlt Böger, in der Apotheke eine Salbenmischung mit 10 g Ambroxol, 5 g Dimethylsulfoxid (DSMO) und 50 g Linola zubereiten zu lassen.

Was heißt Morbus auf Deutsch?

„Morbus“ heißt soviel wie „Erkrankung“. Das Wort Morbus steht in der Medizin häufig vor dem Familien-Namen des Erst-Beschreibers der jeweiligen Erkrankung.

Wie merkt man dass man Bechterew hat?

Betroffene spüren immer wieder Schmerzen im unteren Rücken und im Gesäß, besonders bei längerem Sitzen. In der Regel sind die Schmerzen bei Ruhe am schlimmsten (vor allem nachts) und bessern sich bei Bewegung. Oft berichten Betroffene auch über eine morgendliche Steifigkeit der Gelenke, die sich durch Bewegung bessert.

Kann man an Bechterew sterben?

Wer die Diagnose Morbus Bechterew erhält, stellt sich meist direkt die Frage, ob die Erkrankung Einfluss auf die eigene Lebenserwartung hat. Grundsätzlich haben Morbus Bechterew Patienten die gleiche Lebenserwartung wie gesunde Menschen. Allerdings haben eingenommene Medikamente durchaus einen Einfluss.

Kann man Morbus Bechterew im MRT erkennen?

Dabei bildet die MRT den Goldstandard beim Erkennen von Morbus Bechterew. Die Diagnose ist mittels Magnetresonanztomografie schon im frühen Krankheitsstadium möglich - auf MRT-Bilder lassen sich auch entzündliche Veränderungen in den Kreuz-Darmbein-Gelenken erkennen, die auf Röntgenbildern noch nicht sichtbar sind.

Ist CRPS vererbbar?

Die Ursachen für CRPS sind nicht abschließend geklärt. Man weiß, dass es wohl eine genetische Veranlagung gibt. Zudem spielen autoimmunologische Prozesse eine Rolle - ähnlich, wie es auch bei Rheuma der Fall ist. In der Folge klingt die von den Nerven ausgehende Entzündung nach einer Verletzung nicht ab.

Wie fühlt sich CRPS an?

Häufige Symptome der CRPS:

Im Vergleich zum erwarteten Heilungsverlauf unangemessen starke Schmerzen. entzündliche Symptome. Schwellung. reduzierte Beweglichkeit.

Wie hoch ist der Grad der Behinderung bei chronischen Schmerzen?

Starke Wirbelsäulenbeschwerden können über Tage oder sogar über Wochen anhalten. Der GdB kann hier schnell 20 oder 30, bei schwerwiegenden Erkrankungen auch mehr betragen. Die Versorgungsmedizin-Verordnung sieht außerdem vor, dass "bei außergewöhnlichen Schmerzsyndromen" [...] ein GdB über 30 in Betracht kommen kann.

Hat man bei Morbus Sudeck immer Schmerzen?

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom, auch Morbus Sudeck genannt, führt zu starken, anhaltenden Schmerzen in den Extremitäten. Eine organische Ursache finden die Mediziner in diesem Fall nicht, die Auslöser sind hingegen bekannter: typisch sind Verletzungen, Operationen oder Unfälle in der Vergangenheit.

Ist Morbus Sudeck eine neurologische Erkrankung?

für komplexes regionales Schmerzsyndrom), ist eine chronische neurologische Erkrankung. Sie tritt nach einer Weichteil- oder Nervenverletzung auf, die häufig in Zusammenhang mit der Fraktur einer Extremität steht.