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Was ist ein Stasi Spitzel?

Gefragt von: Heiner Lorenz  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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In der DDR -Gesellschaft hießen sie "Spitzel", "Denunzianten" oder "Kundschafter". Mit der deutschen Einheit hat sich die Bezeichnung Inoffizieller Mitarbeiter des MfS für die heimlichen Zuträger etabliert. Sie lieferten u. a. Informationen über Stimmungen und Meinungen in der Bevölkerung.

Wie sollte ein Stasi Spitzel sein?

Das Prinzip: aussehen wie Jedermann. Bis zum Hals zugeknöpft und bieder sollte wahrscheinlich vertrauenerweckend aussehen.

Wie viele Spitzel hatte die Stasi?

Brisant sind diese Ergebnisse, weil Booß' und Müller-Enbergs' BStU-Kollege Ilko-Sascha Kowalczuk 2013 eine genau entgegengesetzte Rechnung aufgemacht hatte. In seinem Buch „Stasi konkret“ definierte der Historiker bestimmte IM-Kategorien schlicht um, schloss sie aus und kam so auf „nur“ 110.000 Spitzel.

Was hat ein Stasi Mitarbeiter verdient?

Der Sold eines MfS-Bediensteten setzte sich aus drei Elementen zusammen: Dienstgrad + Vergütungsstufe + Dienstalterzuschlag. Ein IM-führender Hauptmann mit zehn Jahren Diensterfahrung konnte bis zu 2242,50 Mark verdienen.

Was versteht man unter Stasi?

Stasi ist das Akronym für Staatssicherheit, die Kurzformel für das Ministerium für Staatssicherheit ( MfS ) in der DDR . Es wurde am 8. Februar 1950 gegründet, war über 40 Jahre aktiv und wurde in der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 von den Bürgerinnen und Bürgern der DDR entmachtet.

Mein Vater hat mich für die Stasi bespitzelt | Woran glauben wir? #6

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Ist die Stasi heute noch aktiv?

Eine neue Studie zeigt: Erich Mielkes Staatssicherheit hat bis heute Einfluss. In Regionen, wo früher viele Spitzel schnüffelten, ist die Wirtschaft schwächer und der Bevölkerungsschwund größer. Bis heute verändern die Stasi-Akten das Leben von ehemaligen Bürgern der DDR radikal.

Wer hat die Stasi kontrolliert?

Minister für Staatssicherheit war zunächst Wilhelm Zaisser, gefolgt von Ernst Wollweber. Bekanntester und längster Amtsinhaber war Erich Mielke, der die Arbeit der Stasi von 1957 bis 1989 koordinierte. Er ließ ein umfassendes Überwachungssystem in der DDR einrichten.

Wie hoch ist die Stasi Rente?

April 1999 (1 BvL 11/941) hatte das BVerfG § 7 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes für in Teilen verfassungswidrig erklärt, soweit die Vorschrift die Rentenansprüche auf die Werte der Anlage 6 zum AAÜG begrenzte, die ursprünglich Höchstwerte in Höhe von 70 Prozent des Durchschnittseinkommens in der DDR vorsah.

Was ist mit ehemaligen Stasi Mitarbeiter heute?

Laut der Antwort des Innenministeriums sind 309 dieser Bediensteten im Polizeipräsidium, 10 weitere bei der Polizei-Hochschule und 13 beim Zentraldienst beschäftigt.

Wie viel Prozent der DDR Bürger waren bei der Stasi?

Der Anteil von Bundesbürgern oder Ausländern unter den IM des MfS betrug nicht einmal 2 Prozent. 1989 waren mindestens 3.000 Bundesbürger inoffiziell im Dienste des MfS , zusätzlich mehrere Hundert Ausländer.

Ist das Wort Stasi eine Beleidigung?

Kritiker betrachten die Bezeichnung als unangemessene Überspitzung und unzulässige Verharmlosung des Ursprungsbegriffs Stasi, auch im Hinblick auf deren Opfer. Andere Kritiker sehen die Kritik zu sehr auf einzelne Politiker fixiert.

Hatte jeder Bürger in der DDR eine Stasi Akte?

Am 29. Dezember 1991, rund ein Jahr nach der Wiedervereinigung, trat das Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) in Kraft. Es erlaubte jedem Bürger, einen Antrag auf Einsicht in seine Akte zu stellen.

Wie hat die Stasi spioniert?

"Schild und Schwert der Partei" Das Aufgabenspektrum der Stasi war groß. Als Geheimdienst spionierte sie im Ausland mit ihrer Hauptabteilung Aufklärung (HVA) . Sie kooperierte (und konkurrierte) mit Geheimpolizeien aus "sozialistischen Bruderländern", zum Beispiel Polen oder Ungarn.

Wie wurde man inoffizieller Mitarbeiter der Stasi?

Wie wurde man IM? Das MfS suchte gezielt Personen aus, die für eine IM-Tätigkeit infrage kamen, überprüfte sie, ihr Um- feld und ihre Einsatzmöglichkeiten und versuchte dann, sie als IM anzuwerben. Für die inoffizielle Zusammenarbeit konnte man sich also nicht freiwillig melden.

Wer waren die Mitarbeiter der Stasi?

Inoffizieller Mitarbeiter (IM), bis 1968 Geheimer Informator (GI), war in der DDR die MfS-interne Bezeichnung für eine Person, die dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS, auch „die Stasi“) verdeckt Informationen lieferte oder auf Ereignisse oder Personen steuernd Einfluss nahm, ohne formal für diese Behörde zu ...

Kann man noch seine Stasi Akte anfordern?

Anträge auf Akteneinsicht können Sie beim Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin sowie in allen Außenstellen einreichen. Antragsformulare erhalten Sie bei allen Dienststellen persönlich oder auf telefonische Anfrage zugeschickt.

Wie viele Stasi Mitarbeiter sind verurteilt worden?

Die juristische Verfolgung von MfS -Unrecht in den 90er Jahren blieb weitgehend erfolglos. Insgesamt wurden 251 Personen wegen MfS -Unrechts angeklagt, nur in 87 Fällen erfolgte überhaupt ein Urteil, wobei das Strafmaß zumeist äußerst milde ausfiel.

Was ist mit den Stasi Offizieren passiert?

Die offiziellen Stasi-Mitarbeiter wurden im Frühjahr 1990 arbeitslos, als das Ministerium für Staatssicherheit aufgelöst wurde. Viele Ex-Geheimdienstler wechselten in die Privatwirtschaft.

War die Stasi ein ganz normaler Geheimdienst?

Das Ministerium für Staatssicherheit, kurz MfS oder Stasi genannt, war innenpolitische Geheimpolizei, Ermittlungsbehörde und Auslandsnachrichtendienst in einem. Eines aber war sie ganz sicher nicht: ein „normaler“ Geheimdienst.

Wie schlimm war die Stasi?

1989 arbeiteten im MfS rund 90.000 hauptamtliche Mitarbeiter, etwa 170.000 Inoffizielle Mitarbeiter waren registriert. Der Überwachungsapparat verschlang 4,2 Milliarden Ostmark und konnte doch den Willen des Volkes nicht länger unterdrücken. Selbst in den Reihen der Stasi war der Unmut groß.

Wie lange wird die Opferrente gezahlt?

Mit dem gerichtlichen Rehabilitierungsbeschluss in der Hand kann der Betroffene soziale Ausgleichsleistungen geltend machen. Dazu gehört neben der Kapitalentschädigung nach § 17 StrRehaG auch die sog. SED-​Opferrente, wenn die zu Unrecht erlittene Haftzeit mindestens 90 Tage andauerte.

Wie wird die Rente aus der DDR berechnet?

Altersrente der DDR: Berechnung der Altersrente

dem Steigerungssatz in Höhe von 1 Prozent des Durchschnittsverdienstes für jedes Jahr der versicherungspflichtigen Tätigkeit ab 01.01.1946 und. 0,7 Prozent dieses Durchschnittsverdienstes für jedes Jahr der versicherungspflichtigen Tätigkeit bis 31.12.1945.

Hat die Stasi gefoltert?

Essensentzug, Schlafentzug, ein völlig gestörter Tag-Nachtrhythmus", seien die Methoden der Stasi gewesen, so Spitzer. Das Ziel dieser Foltermethoden: die psychische Zersetzung der Gefangenen.

Was hat die Stasi alles gemacht?

Aufgaben. Das MfS ist den obersten Gremien der Partei- und Staatsführung der DDR verpflichtet und versucht mit Hilfe von Terror und Unterdrückung alle Kräfte auszuschalten, die die Herrschaft der SED gefährden könnten. Zugleich arbeitet es auch als Nachrichtendienst für Spionage und Gegenspionage.

Wo war die Stasi aktiv?

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, bekannt auch unter dem Kurzwort Stasi, war in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zugleich Nachrichtendienst und Geheimpolizei und fungierte als Regierungsinstrument der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).