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Was ist ein Mangelfolgeschaden?

Gefragt von: Maria Siebert  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Allgemein wird der Mangelfolgeschaden dahingehend definiert, dass durch den Mangel ein weiterer Schaden verursacht wurde, der Schaden also nicht nur im Vorhandensein des Mangels besteht. Mangelbeseitigungskosten sind daher jene Kosten, die aufgewendet werden, um den Mangel zu beseitigen.

Wann liegt ein Mangelfolgeschaden vor?

Ein Mangelfolgeschaden tritt häufig im Rahmen des deutschen Kauf- und Mietrechts auf. Er ist dann gegeben, wenn ein Sachmangel an der Hauptsache (zum Beispiel ein Kauf- oder Mietobjekt) vorliegt und dieser Mangel an einem anderen Rechtsgut einen Schaden verursacht hat.

Was ist ein mangelfolgeschäden?

Ein Mangelfolgeschaden ist ein Schaden, der dadurch entsteht, dass eine mangelbehaftete Sache infolge ihrer Mangelhaftigkeit einen (weiteren) Schaden an einer anderen Sache oder einem sonstigen Rechtsgut des Käufers, Mieters oder Bestellers, etc. herbeiführt.

Was ist ein Mangelschaden?

Der Begriff „Mangelschaden“ umschreibt den Schaden, der dadurch entsteht, dass die Kaufsache nicht mangelfrei ist. Dies ist in erster Linie der Schaden an der Kaufsache selbst, insbesondere Minderwert und Reparaturkosten.

Wer haftet für Mangelfolgeschaden?

Grundsätzlich hat der Händler den Mangel zu vertreten und kann insofern auf den Ersatz von Mangelfolgeschäden in Anspruch genommen werden, wenn er diesen vorsätzlich oder fahrlässig verursacht hat.

Kaufrecht: Weiterfressermangel

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Wann verjähren mangelfolgeschäden?

Vor der Schuldrechtsmodernisierung (Stichtag 01.01.2002) verjährten Ansprüche wegen entfernter Mangelfolgeschäden in 30 Jahren nach dem Rechtsinstitut der positiven Vertragsverletzung. Nach dem Stichtag beträgt die Verjährung gemäß § 634 a Abs. 1 Nr. 2 BGB fünf Jahre ab Abnahme.

Für welche Mängel haftet ein Händler?

Der Verkäufer oder Werkunternehmer haftet, egal ob er den Mangel verursacht hat oder nicht. Die Haftung umfasst bei der Gewährleistung in den meisten Fällen nur die Sache selbst, also das mangelhafte Produkt oder die Dienstleistung.

Wann wird Mangelfolgeschaden ersetzt?

Der Ersatz von sogenannten Mangelfolgeschäden, also weiteren Schäden, die durch die mangelhafte Leistung des Übergebers entstanden sind, ist hingegen von dem in § 933a Abs 2 S 1 ABGB festgelegten Grundsatz des Verbesserungsvorrangs vor dem Geldersatz nicht umfasst.

Was ist ein Weiterfresserschaden?

Von einem weiterfressenden Mangel oder Weiterfresserschaden spricht man in der Rechtswissenschaft, wenn eine Sache schon bei Eigentumserwerb mangelhaft ist, der Sachmangel sich aber anschließend noch weiter in der Sache ausbreitet, sich also bildlich gesprochen in dieser „weiterfrisst“.

Was ist einfacher Schadensersatz?

Demgegenüber sind einfache Schäden schon ersatzfähig, wenn bloß die Voraussetzungen des § 280 Abs. 1 vorliegen, wenn also der Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis verletzt hat und nicht nachweisen kann, dass er die Pflichtverletzung nicht zu vertreten hat.

Was ist Schadensersatz statt der Leistung?

Unter den Schadensersatz „statt der Leistung“ fallen alle Schadenspositionen, die durch eine Nachholung der zunächst ausgebliebenen Leistung bis zum letztmöglichen Zeitpunkt hätten vermieden werden können und das Interesse des Gläubigers an der Leistung als solcher befriedigen.

Wann liegt Stoffgleichheit vor?

Von Stoffgleichheit kann ausgegangen werden, wenn die Sache vom Mangel derart erfasst wird, dass sie nach natürlicher und wirtschaftlicher Betrachtung unter Beachtung wertender Kriterien wertlos erscheint. Liegt Stoffgleichheit zwischen dem Schaden und dem Mangel vor, so ist nur das Äquivalenzinteresse betroffen.

Wie viel Schadensersatz kann man fordern?

Für die Berechnung des Schadensersatzes gibt es aber keine pauschale Formel. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, ist vom jeweiligen Fall, den Umständen und dem konkreten Schadensereignis abhängig.

Wer ist bei einem Schaden in der Beweispflicht?

Der Geschädigte muss darlegen und beweisen, dass

die geltend gemachte Beschädigung unfallbedingt ist (haftungsbegründende und haftungsausfüllende Kausalität).

Wann ist Schadensersatz zu leisten?

Schadensersatz, zum Teil auch als Schadenersatz bezeichnet, ist regelmäßig in finanzieller Form zu leisten, wenn jemand geschädigt wird, indem seine Rechte vorwerfbar, vorsätzlich oder fahrlässig verletzt werden. Die schuldhafte Handlung muss kausal, also ursächlich, für den entstandenen Nachteil sein.

Wie oft Reparatur bis Geld zurück?

Nacherfüllung durch Reparatur

Bei der Reparatur hat der Verkäufer nicht unbegrenzt Versuche. Das Gesetz sieht vor, dass Sie sie in der Regel höchstens zweimal dulden müssen, bevor Sie von Ihrem Recht auf Rücktritt oder Minderung Gebrauch machen können. In der Praxis kommt es aber auch auf den Einzelfall an.

Wer muss den Mangel beweisen?

Die Beweislast für einen Mangel an einer gekauften Sache hängt von der Eigenschaft des Käufers ab. Ist der Käufer selbst ein Unternehmer, liegt die Beweislast für den Sachmangel bei ihm. Der gewerbliche Käufer muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe der Ware vorhanden war (sogenannter „Gefahrübergang“).

Wann wird die Mangelhaftigkeit vermutet?

Vermutung der Mangelhaftigkeit

Der Übergeber leistet Gewähr für Mängel, die bei der Übergabe vorhanden sind. Dies wird bis zum Beweis des Gegenteils vermutet, wenn der Mangel innerhalb von sechs Monaten nach der Übergabe hervorkommt.

Wie berechnet man den Schadensersatz?

Die Höhe des Schadensersatzes errechnet sich hier aus der Differenz zwischen dem Vermögen, wie es ohne den eingetretenen Schaden anzunehmen wäre und dem Vermögen nach Eintritt des Schadens. Die konkrete Schadensberechnung wird angewendet, wenn sich der Schaden in Zahlen konkret benennen lässt.

Wie lange kann ich Schadensersatz geltend machen?

Anspruch auf Schadensersatz hat jeder, dessen Rechte oder Rechtsgüter (Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum) vorsätzlich oder fahrlässig verletzt werden. Hat jemand einen Schaden verursacht, muss diese Person oder die Versicherung dieser Person dafür aufkommen.

Wer entscheidet über die Höhe des Schmerzensgeldes?

In der Regel entscheidet ein Gericht in einem Zivilprozess darüber, welche Summe an den Geschädigten für die Verletzungen und Schmerzen zu zahlen ist. Um das Schmerzensgeld berechnen zu können, müssen die Richter zwei Aspekte des Schmerzensgeldes berücksichtigen. Das ist die Ausgleichs- und Genugtuungsfunktion.

Wann ist Eigentum verletzt?

Stoffgleich ist der Schaden an der Kaufsache dann, wenn der Schaden eine notwendige Folge des Mangels an der Sache ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Sache bei Lieferung aufgrund des Mangels als insgesamt schadhaft anzusehen ist. Verletzung des Eigentums aufgrund des Mangels ohne Stoffgleichheit.

Wie kann Eigentum verletzt werden?

Sachentziehung

= Dauerhafte oder auch nur vorübergehende Entziehung der Sachherrschaft über eine Sache → Bsp: Diebstahl, Unterschlagung Hier immer an Anspruch aus § 823 II BGB denken!

Wann liegt eine Eigentumsverletzung vor?

Eine Eigentumsverletzung i.S.v. § 823 I BGB liegt jedenfalls dann vor, wenn auf die körperliche Substanz der Sache eingewirkt und sie beschädigt oder zerstört wird. Eine solche Einwirkung auf die Substanz derjenigen Schiffe, die im Eigentum der Klägerin stehen, hat es hier nicht gegeben.

Welche Arten von Schadensersatz gibt es?

Es sind 3 Arten von Ansprüchen zu unterscheiden: Schadensersatz wegen Pflichtverletzung des Schuldners (280 Abs.
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Arten des Schadensersatzes
  • BGB, Details), Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details), Schadensersatz statt der Leistung (280 Abs.
  • BGB, Details) z.B. bei Nichtleistung.