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Was ist ein KV Sitz?

Gefragt von: Henry Steiner  |  Letzte Aktualisierung: 22. Juli 2023
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Wenn ein Arzt oder Psychotherapeut einen „Kassensitz“ hat, dann heißt das, dass dieser Arzt gesetzlich krankenversicherte Patienten behandelt. Er bekommt sein Geld von der „Kassenärztlichen Vereinigung“ (KV) bzw. als Psychotherapeut von den Krankenkassen direkt. Natürlich kann der Arzt auch Privatpatienten behandeln.

Was bedeutet es einen Kassensitz zu haben?

Ein Kassensitz bedeutet eine Zulassung für Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen und bietet die Möglichkeit, vertragsärztlich tätig zu werden. Sie können sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte behandeln und ihre Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen.

Wie viel ist ein KV Sitz wert?

Die Kosten für einen KV-Sitz variieren je nach Fachrichtung stark. Auch regional gibt es preisliche Unterschiede. Die höchsten Kosten haben Zahnärzte beim Praxiskauf. Preise für Zahnarztpraxen liegen zwischen 250.000 und knapp 300.000 Euro.

Was versteht man unter KV?

Kassenärztliche Vereinigungen

Die Kassenärztliche Vereinigung ( KV ) hat die Aufgabe, sich mit den Landesverbänden der Krankenkassen auf die Vergütung der vertragsärztlichen Leistungen zu einigen.

Wie bekomme ich einen Kassensitz?

Der Gesetzgeber hat es im Sozialgesetzbuch recht eindeutig festgelegt, dass ein Kassensitz selbst nicht verkäuflich ist. Denn die Kassensitz-Zulassung ist ein öffentlich-rechtlicher Akt. Psychotherapeut:innen dürfen also nur ihre Praxis, aber im Grunde nicht den Kassensitz verkaufen.

Was ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV)?

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Warum kostet ein Kassensitz Geld?

Rechtlich ist es eine Grauzone. Kassensitze sind Lizenzen, die die Halterin dazu berechtigen, in einem bestimmten, von der örtlichen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) abgegrenzten Gebiet Kassenpatientinnen abzukassieren.

Wie viele Patienten pro Kassensitz?

Der Praxisinhaber muss nach Teilung des Kassensitzes mindestens 12,5 Sprechstunden pro Woche für seine Patienten anbieten, bei einem vollen Sitz sind es mindestens 25 Stunden (Vorgaben des Bundesmantelvertrages-Ärzte (BMV-Ä)).

Welche KVen gibt es?

Es gibt in Deutschland 17 kassenärztliche Vereinigungen entsprechend den Bundesländern, mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, das in die KV Nordrhein und die KV Westfalen-Lippe unterteilt ist. Ebenso die KZVen. Die mitgliederstärkste KV ist die KV Bayerns.

Welche 3 Aufgaben hat die KV?

Kassenärztliche Vereinigung – Aufgaben

Interessenvertretung der Mitglieder. Vertretung hinsichtlich der Rechte der Mitglieder gegenüber der Krankenkassen und der Aufsichtsbehörde. Kontrolle und Aufsicht über die adäquate Pflichterfüllung der Vertragsärzte.

Was ist die Aufgabe der KV?

Die KV verhandelt mit den Krankenkassen über das Honorar, Arzneimittelbudgets und Versorgungsverträge. Sie prüft die Abrechnungen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten und verteilt das zur Verfügung stehende Honorar. Neben diesem Kerngeschäft sind die KVen Dienstleister für Mitglieder und Bürger.

Warum hat ein Arzt keine Kassenzulassung?

Warum ist mein Arzt Privatarzt? Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Arzt nur als Privatarzt tätig ist. Viele möchten schlichtweg eigenbestimmt arbeiten und lehnen die Beschränkungen durch die gesetzliche Krankenversicherung ab.

Wie viel kostet es eine Praxis zu eröffnen?

Die Kosten für eine Praxisneugründung liegen bei 205.000 €. Die Kosten für den Eintritt in eine BAG kostete Hausärzte im Jahr 2019/2020 rund 143.000 € inklusive Ausgaben für Praxisumbauten und Modernisierung.

Wer darf eine Arztpraxis kaufen?

Grundsätzlich kann sich jeder approbierte Arzt in Deutschland frei niederlassen und eine Praxis gründen. Privatpatienten lassen sich nach GOÄ behandeln. Die meisten Praxen sind allerdings wirtschaftlich zusätzlich auf die Behandlung von Kassenpatienten angewiesen.

Wer bestimmt Kassensitze?

Einen Kassensitz muss der Arzt bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragen. Einen Kassensitz zu bekommen, ist für Ärzte nicht leicht, denn wenn sie „Kassenpatienten“ behandeln wollen, dürfen sie sich nur dort niederlassen, wo noch ein freier Platz ist.

Warum so wenig Kassensitze?

Zu wenig Kassensitze

Zwar steigt die Zahl der zugelassenen Psychotherapeutinnen und Therapeuten, aber nur etwas mehr als die Hälfte wird auch von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Damit klafft eine Lücke zwischen Bedarf und Angebot. Wie viele dieser Kassensitze nötig sind, legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest.

Kann ein Arzt zwei Sitze haben?

Kann ein Arzt zwei Arztsitze innehaben? KASSEL. Ärzte mit Doppelzulassung haben trotzdem immer nur einen Versorgungsauftrag. Eine Aufspaltung, die im Ergebnis zu einer wirtschaftlichen "Doppelverwertung" des Arztsitzes führt, scheidet generell aus, urteilte kürzlich der Vertragsarztsenat des Bundessozialgerichts.

Woher bekommt die KV Ihr Geld?

Der weitaus größte Teil der Vergütung stammt von den gesetzlichen Krankenkassen und wird durch den Arzt im Rahmen seiner vertragsärztlichen Tätigkeit erwirtschaftet. Die Krankenkassen stellen für die ambulante Versorgung ihrer Versicherten einen bestimmten Betrag zur Verfügung – die sogenannte Gesamtvergütung.

Was ist KV Arzt?

Die Kassenzulassung ist die Berechtigung eines Arztes oder Zahnarztes, Leistungen über die Kassenärztliche Vereinigung bzw. Kassenzahnärztliche Vereinigung zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherungen abzurechnen.

Wer steht über den Ärzten?

Ärztekammern sind die Träger der berufsständischen Selbstverwaltung der Ärzte in Deutschland. Sie nehmen die ihnen auf der Grundlage landesrechtlicher Heilberufe-Kammergesetze übertragenen Aufgaben eigenverantwortlich wahr. Das jeweils zuständige Landesministerium übt die Rechtsaufsicht (nicht die Fachaufsicht) aus.

Wie ist die KV aufgebaut?

Organe der KV sind der Vorstand und die Vertreterversammlung. Die Vertreterversammlung mit 60 Mitgliedern wählt und prüft den hauptamtlichen Vorstand und ist beispielsweise für seine Entlastung und wichtige Entscheidungen im Hinblick auf Gebäude und Grundstücke der Körperschaft zuständig. Sie wird für 6 Jahre gewählt.

Wer überprüft Ärzte?

Die Ärztekammern nehmen die Aufsicht über die Ärzte und Ärztinnen ihres Bereiches wahr und überwachen insbesondere die Einhaltung der ärztlichen Berufspflichten. Die ärztlichen Berufspflichten sind in den Berufsordnungen der Ärztekammern geregelt.

Was ist der Unterschied zwischen Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung?

Die Ärztekammer, die niedergelassene und angestellte Ärzte vertritt, hat es da leichter als die KV. Sie hat kein Geld zu verteilen, allenfalls Ehre, wir bewegen uns also mehr im luftleeren Raum der Ideale oder Ideologien.

Kann man sich einen Kassensitz teilen?

Teilzulassung. Eine weitere Möglichkeit, mit vermindertem Umfang ambulant tätig zu sein, ist die Teilzulassung (oder auch halbe Zulassung). Dabei arbeiten Sie selbstständig auf einem halben Kassensitz und damit auch nur mit halbem Sprechstundenumfang in Ihrer eigenen Praxis.

Wie viele Stunden muss ein Kassenarzt arbeiten?

Der Grund: Die meisten Ärzte sind längst länger als 25 Stunden in ihren Praxen. Das berichtet das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi) in einer neuen Untersuchung. Derzeit sind Vertragsärzte verpflichtet, persönlich mindestens 20 Stunden wöchentlich in Form von Sprechstunden zur Verfügung zu stehen.

Wie lange darf man als Kassenarzt arbeiten?

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen (GKV – OrgWG) wurde die Regelung zur Altersgrenze hinfällig. Seit 2009 können Vertragsärzte, die 68 Jahre oder älter sind, weiterhin ihren Arztberuf ausüben.

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