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Was ist ein künstlersozialversicherungsgesetz?

Gefragt von: Herr Bodo Völker  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Bei dem Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) handelt es sich um ein Gesetz, welches zum 01.01.1983 in Kraft getreten ist und dem sozialen Schutz von freiberuflichen Künstlern und Publizisten in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung dient.

Was fällt alles unter die Künstlersozialabgabe?

Vereinfacht gesagt, muss jeder Unternehmer Künstlersozialabgabe zahlen, der regelmäßig selbständige Künstler oder Publizisten (z. B. Fotografen, Grafiker, Webdesigner, Journalisten, Autoren etc.) beauftragt.

Wer muss in die Künstlersozialkasse einzahlen?

Jedes Unternehmen, das zum Zweck der Eigenwerbung nicht nur gelegentlich Aufträge an Künstler oder Publizisten erteilt, muss die Künstlersozialabgabe zahlen. Ab dem Jahr 2015 ist gesetzlich geregelt, dass Entgeltzahlungen bis 450 Euro pro Kalenderjahr als gelegentlich gelten.

Wer ist in der Künstlersozialkasse versichert?

Wer darf in der Künstlersozialkasse Mitglied werden? Alle, die künstlerisch oder publizistisch selbstständig tätig sind – und zwar in einem „erwerbsmäßigen Umfang“: Das heißt, man muss mit der Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen. Zudem soll die Selbstständigkeit auf Dauer angelegt sein.

Welche Leistungen unterliegen der Künstlersozialkasse?

Zur Bemessungsgrundlage der Künstlersozialabgabe zählt auch das Entgelt für künstlerische oder publizistische Werke oder Leistungen, das z. B. ein Veranstalter im Auftrag / für Rechnung des Künstlers oder Publizisten an Dritte leistet.

Sozialversicherungsfalle Künstlersozialabgabe

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Ist die Künstlersozialkasse Pflicht?

Die Künstlersozialabgabe ist für alle Unternehmen Pflicht, die selbstständige Künstler oder Publizisten beauftragen. Dazu gehören nicht nur typische Verwerter wie: Buchverlage, Presseverlage, Presseagenturen, Bilderdienste. Theater, Orchester, Chöre.

Welche Rechnungen sind KSK pflichtig?

Grundsätzlich zählen alle Kosten zum abgabepflichtigen Entgelt, die in der Rechnung des Künstlers aufgehen, d.h. auch Nebenkosten oder Fremdkosten (z.B. Mietkosten, Kosten für Hilfskräfte, Kosten für Equipment etc.).

Was bringt mir die Künstlersozialkasse?

Die Künstlersozialkasse (KSK) hilft dabei, die schwierigen Lebensumstände von Künstlern zu mildern, indem sie diesen den Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung ermöglicht und die Arbeitgeberbeiträge der freiberuflichen Berufsgruppen übernimmt.

Wann gilt man als Künstler?

Gesetzliche Grundlage für die Anerkennung ist das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG): „Künstler im Sinne dieses Gesetzes ist, wer Musik, darstellende oder bildende Kunst schafft, ausübt oder lehrt. “ (§ 2 KSVG).

Wann fliegt man aus der Künstlersozialkasse?

Ein Ausschluss aus der KSK kommt dann in Betracht, wenn das jährliche Mindesteinkommen von € 3.900,- innerhalb von 6 Jahren mehr als zwei Mal unterschritten wurde. Der Verlust der Krankenversicherungspflicht kann das Ergebnis einer KSK-Prüfung sein.

Wie hoch sind die Beiträge zur Künstlersozialkasse?

Die Höhe der Künstlersozialabgabe legt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) jährlich in der Künstlersozialabgabe-Verordnung fest. Seit dem 1. Januar 2018 beträgt der Beitragssatz zur Künstlersozialversicherung 4,2 Prozent. Für 2022 bleibt es bei einer Abgabe in Höhe von 4,2 Prozent.

Wie hoch ist das Mindesteinkommen bei der KSK?

Die Versicherungspflicht nach dem KSVG bleibt nur bestehen, solange das Arbeitseinkommen nicht mehr als zweimal innerhalb von sechs Kalenderjahren die Grenze von 3.900 Euro im Jahr unterschreitet.

Kann ich als Rentner in der Künstlersozialkasse bleiben?

Für 1.000 Euro Beiträge, die KSK -Versicherte in die Rentenkasse einzahlen, winkt ihnen – nach dem derzeitigen aktuellen Rentenwert (West) – eine Jahresrente von 108,81 Euro. Herkömmliche private Rentenversicherungen erreichen nur etwa 40 Prozent dieses Wertes.

Wie hoch ist die Künstlersozialabgabe 2021?

Der Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung bleibt im Jahr 2021 stabil bei 4,2 Prozent.

Wie berechnet man die Künstlersozialabgabe?

Die Versicherten selbst tragen durch ihren eigenen Beitragsanteil 50 Prozent. Unternehmen, die künstlerische/publizistische Leistungen verwerten tragen 30 Prozent und 20 Prozent trägt der Bund. Dieses Finanzierungsprinzip gilt für die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.

Was darf ein Künstler steuerfrei verdienen?

Dadurch, dass Künstler fast in jedem Fall die Einkommensteuer zahlen müssen, gilt diese unter anderem als wichtigste Steuer. Sobald das Einkommen den jährlichen Freibetrag von 9.168 Euro (Stand 2019) überschreitet, muss die Steuer auf alle Einnahmen gezahlt werden.

Wann muss ich als Künstler ein Gewerbe anmelden?

Generell zählen künstlerische Berufe zu den freien Berufen, für die keine Gewerbeanmeldung erforderlich ist. Für diesen Fall muss das Finanzamt über die Aufnahme einer künstlerischen, also freiberuflichen Tätigkeit informiert werden, als Ansprechpartner für die Sozialversicherung kommt die Künstlersozialkasse in Frage.

Bin ich als Künstler Freiberufler?

Autorinnen und Autoren, Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstler: Die meisten Kultur- und Kreativberufe gehören zu den freien Berufen. Wer allerdings einen Verlag, eine Galerie, eine Werbeagentur gründet oder Computerspiele entwickelt, gehört - in der Regel - zu den Gewerbetreibenden.

Wer profitiert von der Künstlersozialkasse?

Die Künstlersozialkasse (KSK) ist ein Geschäftsbereich der Unfallversicherung Bund und Bahn. Sie sorgt mit der Durchführung des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) dafür, dass selbständige Künstler und Publizisten einen ähnlichen Schutz in der gesetzlichen Sozialversicherung genießen wie Arbeitnehmer.

Wer bekommt Geld aus der Künstlersozialkasse?

Voraussetzungen für eine Versicherung bei der KSK. Nach § 1 Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) ist Voraussetzung für die Versicherungspflicht, dass eine künstlerische oder publizistische Tätigkeit erwerbsmäßig und nicht nur vorübergehend ausgeübt wird.

Ist die Künstlersozialkasse eine gesetzliche Krankenversicherung?

Bei der Künstlersozialkasse ist man kranken-, pflege- und rentenversichert, und war grundsätzlich gesetzlich, also in der DRV und einer gKV. Ausnahmsweise kann man sich unter bestimmten Umständen aber auch privat krankenversichern und dann Zuschüsse der Künstlersozialkasse zur pKV bekommen.

Wie kann man die Künstlersozialkasse umgehen?

Die Zwischenschaltung einer KG zwischen Künstler und Lohn reicht nicht aus um die (missliebige) Abgabe zu umgehen. Die Umgehung ist möglich, wenn der Künstler als Kommanditist wirklich nur Gewinne aus Gesellschafterstellung zieht. Auch wenn diese sich zum Teil aus einer künstlerischen Betätigung ergeben.

Ist Bildbearbeitung KSK pflichtig?

Das BSG hat am Freitag entschieden, dass Werbefotografien in ihrer gesamten Bandbreite als Teil der "bildenden Kunst" im Sinne des Gesetzes über die Sozialversicherung der selbständigen Künstler und Publizisten einzustufen ist. Damit sind die dafür gezahlten Vergütungen mit der Künstlersozialabgabe belegt.

Wie hoch ist die Künstlerabgabe?

Die Versicherten, also die Künstler selbst, zahlen 50 % ihrer Beiträge für Renten-, Pflege- und Krankenversicherung. Den Arbeitgeberanteil übernehmen zwei wichtige Partner: Der Bund unterstützt alle Mitgliederbeiträge mit einem Zuschuss von 20 Prozent.

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