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Was ist ein Hirsutismus?

Gefragt von: Vera Berger  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Definition. Hirsutismus wird definiert als eine Behaarung bei Frauen, die dem männlichen Verteilungsmuster (Kinn, Oberlippe, Hals, Rücken, Brust, etc) ähnlich ist. Die Ausprägung kann von ganz mild bis sehr ausgeprägt reichen.

Wie erkennt man Hirsutismus?

Von Hirsutismus spricht man, wenn Frauen stark behaart sind an Stellen, die typisch für die männliche Körperbehaarung sind. Dazu gehören etwa Kinn und Oberlippe ("Damenbart"), Wangen, Oberarme, Rücken und Bauch. Mögliche Auslöser sind etwa hormonelle Erkrankungen oder Tumoren.

Wie entsteht Hirsutismus?

Er entsteht durch Umwandlung von Vellushaar in Terminalhaar und kann anlagebedingt (genetisch) oder (hormonell oder medikamentös verursacht) krankheitsbedingt sein. Die Grenze zum Normalzustand ist dabei fließend. Meist ist die Ursache für einen Hirsutismus eine vermehrte Androgenbildung.

Ist Hirsutismus gefährlich?

Die sprießenden Härchen an Oberlippe, Kinn, Brust oder Rücken machen vielen Betroffenen psychisch zu schaffen und können bis hin zu Depressionen oder Angststörungen führen. Eine Hyperandrogenämie kann zusätzlich auch eine Infertilität bewirken und das kardiovaskuläre Risiko erhöhen.

Kann man Hirsutismus heilen?

Bei Frauen mit einem sehr ausgeprägten Hirsutismus kommen die Haare trotzdem oft wieder zurück. Dann können zusätzlich Medikamente helfen. Hormonelle Verhütungsmittel mit Östrogen und Gestagen wie die Antibabypille können die Menge männlicher Geschlechtshormone im Körper senken.

Testosteronüberschuss bei Frauen - Ursachen und was man dagegen tun kann

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Wer stellt Hirsutismus fest?

Wie stellt der Arzt einen Hirsutismus fest? Die Diagnose Hirsutismus ergibt sich für den Arzt unmittelbar aus dem charakteristischen männlichen Behaarungstyp einer Patientin: An Stellen wie Kinn, Oberlippe oder Brust finden sich vermehrt die kräftigen Terminalhaare.

Welcher Arzt stellt Hirsutismus fest?

Spezialisten können genau überprüfen, welche Mengen von welchem Hormon in Deinem Blut vorhanden sind, damit Dein Arzt abschätzen kann, ob Dein Körper übermäßige Mengen an männlichen Sexualhormonen produziert, die den Hirsutismus ausgelöst haben. Gegebenenfalls kann er Dich dann an einen Endokrinologen weiterleiten.

Was tun wenn man als Frau zu viele männliche Hormone hat?

Behandlung des PCO-Syndroms: Medikamente

Es kommen vor allem Antibaby-Pillen zum Einsatz. Das Verhütungsmittel sorgt dafür, dass der Körper weniger männliche Hormone produziert. Der Zyklus der Frauen stabilisiert sich, Probleme wie Akne und fettige Haare verbessern sich.

Was passiert wenn man als Frau zu viele männliche Hormone hat?

Ein Überschuss an sogenannten männlichen Hormonen (Androgene mit dem Hauptvertreter Testosteron) führt oft nicht nur zu vermehrtem Haarwuchs oder einem "Damenbart", sondern kann auch einen Haarausfall auf dem Kopf verursachen, Zyklusstörungen oder eine sog. "unreine Haut" mit Akne.

Welche Pille ist gut gegen Hirsutismus?

Die Jennifer® 35 ist eine sehr stark wirksame anti-androgene Pille, die bei Androgenisierung eingesetzt wird. Frauen mit einer sehr starken Androgenproduktion zeigen Symptome wie Hirsutismus (übermäßige Körperbehaarung), Akne in verschiedenen Formen und in seltenen Fällen den androgenetischen Haarausfall.

Ist Hirsutismus vererbbar?

Hirsutismus kann erblich bedingt oder Resultat eines erhöhten Testosteron-Spiegels sein. Die meisten Frauen entwickeln dieses Krankheitsbild in Zeiten, in denen das Hormonsystem gravierenden Änderungen unterworfen ist, wie in der Pubertät, der Schwangerschaft und den Wechseljahren.

Welche Laborwerte bei Hirsutismus?

Objektivierung des Hirsutismus nach Ferriman und Gallwey (bei Bedarf bitte im Labor nachfragen). Eine Gesamtpunktzahl < 8 ist normal und bei etwa 95% der weißen Patientinnen zu finden. D.h. die meisten Frauen haben ein gewisses Haarwachstum in den androgen-sensitiven Regionen.

Was stoppt Haarwuchs im Gesicht?

Tipp: Gegen verstärkte Behaarung an Oberlippe, Wangen und Kinn im Rahmen des Hirsutismus hat sich der Wirkstoff Eflornithin (Vaniqa®) als effektiv erwiesen: Zwei Mal täglich aufgetragen hemmt Eflornithin-Creme das Haarwachstum.

Was kann man gegen starken Haarwuchs bei Frauen machen?

Starker Haarwuchs bei Frauen: Was tun? Sind hormonelle Veränderungen der Grund für den starken Haarwuchs, kann eine Hormontherapie Abhilfe schaffen. Dabei werden sogenannte Antiandrogene eingesetzt, also Arzneistoffe, die die Produktion bzw. Wirkung männlicher Geschlechtshormone hemmen.

Wie kann man Testosteron bei Frauen senken?

Testosteron natürlich senken
  1. Sport treiben. Ein aktiver Lebensstil mit ausreichend Bewegung und Sport regt den Kreislauf an und belebt den Körper. ...
  2. Auf den Zink-Haushalt achten. ...
  3. Insulinausschüttung eindämmen. ...
  4. Östrogen steigern durch Lebensmittel. ...
  5. Auf Omega-3-Fettsäuren und Lignane setzen. ...
  6. Pflanzliche Wirkstoffe.

Was passiert wenn PCO nicht behandelt wird?

Deswegen haben Frauen mit PCO-Syndrom ein erhöhtes Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Die Insulinresistenz begünstigt wiederum Übergewicht, weil das Hormon den Körper veranlasst, immer mehr Energie zu speichern, zudem fördert es die Produktion männlicher Hormone - ein Teufelskreis.

Wie kann ich Männliche Hormone senken?

Metformin senkt Androgene

Wie internationale Studien zeigten, kann eine Therapie mit Metformin die Androgenkonzentration signifikant senken und den SHBG-Spiegel erhöhen. In der Folge normalisiert sich der Menstruationszyklus und die Fertilität steigt an.

Welches Gemüse senkt Testosteron?

Knoblauch enthält, wie anderes Lauchgemüse auch, die Aminosäure Allicin. Bei Aufnahme dieser Aminosäure wird das Stresshormon Cortisol gehemmt, ein Gegenspieler von Testosteron, da es dessen Produktion hemmt und somit den Testosteron-Spiegel senkt.

Welche Haarentfernung bei Hirsutismus?

Besonders Frauen leiden unter starker Körperbehaarung, die bei Hirsutismus eher der junger Männern ähnelt (Damenbart), während sich Männer am behaarten Rücken stören. Mit einem IPL-Laser, lässt sich diese unerwünschten Haare dauerhaft entfernen.

Ist es normal als Frau Haare im Gesicht zu haben?

Haare im Gesicht haben alle Menschen. Vellushaare, auch bekannt als Pfirsichflaum, sprießen auch auf Wangen und Stirn. Auf der Oberlippe und am Kinn sind die Härchen manchmal einfach etwas ausgeprägter – länger, dicker und manchmal auch dunkler.

Wird Damenbart durch Zupfen schlimmer?

Dabei reißen Sie die Haare mit einer Pinzette inklusive Wurzel aus. Bis sich ein neues Haar gebildet und an die Hautoberfläche geschoben hat, können mehrere Wochen vergehen. Wenn Sie den Damenbart zupfen, erzielen Sie also eine vergleichsweise langfristige Wirkung.

Warum haben Frauen Haare am Kinn?

Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich der Hormonhaushalt und es kann vorkommen, dass der Körper mehr männliche Hormone, sogenannte Androgene, produziert. Diese Botenstoffe können Haarfollikel im Gesicht, aus denen bislang eher feine Härchen gewachsen sind, dazu anregen, dickere Haare zu bilden.

Warum wächst Damenbart so schnell?

Das Haarwachstum bei Frauen an für die männliche Körperbehaarung typischen Stellen nennt man auch Hirsutismus. Ein Mangel an Östrogenen oder ein Überschuss an männlichen Hormonen, den Androgenen, kann zu verstärktem Haarwuchs, eben an jenen Stellen führen, die typisch für männliche Körperbehaarung sind.

Wann zahlt die Krankenkasse Haarentfernung?

Die Kosten für dauerhafte Haarentfernung übernehmen die Kassen nur in bestimmten Fällen. Dazu gehören beispielsweise Transsexualität und Hirsutismus (übermäßiger Haarwuchs) sowie bestimmte hormonelle Störungen, die gleichzeitig ärztlich behandelt werden.

Habe ich zu viel Testosteron Frau?

Generell führen erhöhte Testosteronwerte bei Frauen zu Vermännlichungssymptomen, wie männlicher Behaarungstyp, tiefere Stimmlage, Hypotrophie der Brustdrüsen und Zyklusstörungen. Bei Jungen können sie eine vorzeitige Pubertät auslösen.